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Veröffentlicht am 05.11.2021

Komm mit mir ins Bösland ... Puh, Gänsehaut Feeling!

Bösland
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„Der Junge von damals mordet wieder!“ … mit diesen reißerischen Worten lockt der Klappentext seine Hörer. Und warum auch nicht, der Autor hatte in meinen Augen damals mit seiner Reihe um die Bestatterin ...

„Der Junge von damals mordet wieder!“ … mit diesen reißerischen Worten lockt der Klappentext seine Hörer. Und warum auch nicht, der Autor hatte in meinen Augen damals mit seiner Reihe um die Bestatterin Blum ein kleines Meisterwerk erschaffen. Auch diese Bücher hatte ich gehört, gelesen von dem großartigen Christian Berkel, und war absolut geflascht von der Kombination aus Gewalt, Kaltherzigkeit und Schnörkellosigkeit, die sich wie ein roter Faden durch alle drei Bücher zog. Ich muss gestehen, ähnliche Qualität erwartete ich – Zu Recht - von „Bösland“ aus der Feder des gleichen Autors.

Es ließ sich gut an mit dem armen vom Vater gequälten und der Mutter missachteten jungen Ben, dessen Vater ihn zur Strafe mit Genuss immer wieder ins „Bösland“ verdammte. Bis er eines Tages selbst nicht mehr kann …

Doch Ben hatte ja inzwischen seinen Freund Kux und die gemeinsame Freundin Mathilda, die er vergötterte, bis es schließlich zum Eklat kommt. Was war wirklich geschehen an dem Tag im Sommer 1987? Ben wird nach jahrelanger psychiatrischer Behandlung als erwachsener Mann schließlich wieder in die Freiheit entlassen und verspürt das dringende Bedürfnis die Vergangenheit aufzuarbeiten … mit dem Freund aus der Vergangenheit Kux und dessen hübscher thailändischen Frau … wer wird am Ende als Sieger hervorgehen?

Das Hörbuch fesselte mich am Anfang. Wieder war es vorgetragen in der für den Autor bekannten fast monotonen und gefühllosen Art, die seine Bücher von der Masse abheben. Leider muss ich diesmal jedoch Abstriche machen, denn das Hörbuch weist derartige Längen auf, dass ich mir beim Hören oft innerlich wünschte, lass es bald vorbei sein. Eine tolle Idee, die in der Umsetzung aber das Spannungsversprechen nicht aufrechterhalten konnte. Von mir gibt es diesmal deshalb leider nur 3,5 von 5 Sternen. Das können Sie besser, Herr Aichner!

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Der Titel täuscht ... dahinter verbirgt sich eine Geschichte mit Tiefgang ... Leseempfehlung!

Die letzten Worte von dir
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Gleich zu Anfang hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das hier genau mein Buch werden könnte und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht. Schnell fühlte ich mich vertraut und verbunden mit der Familie ...

Gleich zu Anfang hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass das hier genau mein Buch werden könnte und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht. Schnell fühlte ich mich vertraut und verbunden mit der Familie Bliss. Ich habe einfach eine große Schwäche für britische Vorstadtfamilien á la Mark Haddon mit seinem „wunden Punkt“. Doch hier geht es nicht um ihn, sondern um Imogen Clark und „Die letzten Worte von dir“.

Bei dem ein wenig kitschig gewählten Titel hatte ich Sorge, dass es sich um eine seichte Schnulze handeln könnte, doch weit gefehlt. Die Autorin hat es geschafft, jedem ihrer Charaktere eine ganz eigene Rolle zu verschaffen und jedem auch den gebührenden Raum zu geben. Sie verleiht ihnen Tiefe und präsentiert sie ihren Lesern mit allen Schwächen und Stärken, eben wie in einer ganz normalen Familie. Sie gibt Anna die schwerste Rolle aber auch Miriam, Sebastian und vor allem Clare haben ihr Päckchen zu tragen.

Ich musste mich ein wenig einlesen, doch dann wollte ich mich gar nicht mehr trennen von der Bliss Familie. Ein stimmiges Ende rundet das Buch gelungen ab und somit vergebe ich gerne die volle Punktzahl. Man muss sie halt mögen, diese britischen Geschichten …

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Wenn dir die Kraft der Selbstbestimmung genommen wird ...

Lebenssekunden
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Monatshighlight!!! Was kann die schreiben, die Katharina Fuchs, großartig! Nach einem eher durchwachsenen Lesemonat konnte ich mich gar nicht sattlesen an den „Lebenssekunden“ der Autorin, die mich schon ...

Monatshighlight!!! Was kann die schreiben, die Katharina Fuchs, großartig! Nach einem eher durchwachsenen Lesemonat konnte ich mich gar nicht sattlesen an den „Lebenssekunden“ der Autorin, die mich schon mit ihren Vorgängerbänden „Zwei Handvoll Leben“ und „Neuleben“ begeistern konnte. Während beide eben genannten Titel auf der eigenen Familiengeschichte von Katharina Fuchs basieren, verfasst sie mit „Lebenssekunden“ ein rein fiktives Werk, das aber den beiden Anderen in seiner Sprachqualität in nichts nachsteht. Gefesselt folgte ich den beiden jungen Frauen Angelika Stein und Christine Mangold, die ihren Weg auf so unterschiedliche Weise im Nachkriegsdeutschland Ost und West einschlagen hatten. Schnell wird einem als Leser bewusst, wie andersartig sich dieser gestaltet, für Angelika im freien Westen und für Christine im unterjochenden Osten des Landes. „Aber wir sind doch alle Deutsche“ stößt eine der Beiden erschüttert hervor als ihr die ganze Tragweite der deutsch-deutschen Teilung in aller Härte um die Ohren fliegt.

Sehr intensiv erleben wir das Leben in der streng reglementierten DDR, die ihre jungen Sportler zu Höchstleitungen peitscht. Aber auch im Westen ist in den späten 50er Jahren der Mief noch lange nicht aus den Amtsstuben entwichen und die junge Fotografin hat mehr als einmal ihre Not sich zu behaupten.

Ich habe nichts als Bewunderung für Angelika und Christine und bin ihrer Entwicklung gespannt, manchmal fast atemlos, gefolgt. Fast in einem Rutsch habe ich diesen wunderbaren Roman konsumiert und vergebe gerne die volle Punktzahl mit einer überzeugten Leseempfehlung. Voll Freude habe ich gesehen, dass Katharinas nächstes Werk bereits im Dezember 2021 in den Handel kommen soll. Da bin ich natürlich auch wieder mit von der Partie …

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Veröffentlicht am 29.10.2021

The future's not ours to see ... que sera, sera!

Die Kuppel
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Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wie dieses Buch auf meinem SUB gelandet ist, aber da ich es einer lieben Lesefreundin versprochen hatte, wollte ich es auch nicht ungelesen ziehen lassen. Obwohl SciFi ...

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wie dieses Buch auf meinem SUB gelandet ist, aber da ich es einer lieben Lesefreundin versprochen hatte, wollte ich es auch nicht ungelesen ziehen lassen. Obwohl SciFi sonst so gar nicht mein Ding ist, zog mich aber dieses Buch schnell in seinen Bann. Geschrieben wurde das Buch bereits im Jahr 2012 als Corona noch nicht mal ein kleines Lichtlein am Horizont war und auch Klimaerwärmung eher noch als „underdog“ Thema behandelt wurde. Umso erschreckender die Weitsicht des Autors Markus Stromiedel, der mir mit seinem Roman mehr als einmal Gänsehaut bescherte. In seinem Roman scheint das tägliche Leben im Jahr 2035 geprägt zu sein von virtuellen Themen, Rohstoffknappheit, Global Warming und einem großen „Überschuss“ an alten Menschen. Das bis dahin biblische Alter von 100 Jahren zu erreichen scheint inzwischen eher die Norm als die Ausnahme. Doch wohin mit diesen gesunden Senioren, wer soll das bezahlen? Langsam aber sicher tastet sich der junge Vincent Höfler in dem Fall „erfrorene männliche Leiche“ heran, doch er ist nicht allein. Schritt auf Schritt wird er beobachtet und überwacht. Wird sein Leben je wieder ihm gehören?

Leider kippt die Geschichte schnell von „geniale Zukunftsvision“ in „rasante Räuberpistole“ um, in der viele recht unglaubwürdige Irrungen und Wirrungen verarbeitet werden. Schade, ich habe in dem Buch durchaus Potential gesehen und habe es dann aber ein wenig enttäuscht zugeklappt. Für echte Fans des Genres spreche ich eine Leseempfehlung aus, für mich selbst kann ich leider nur drei von fünf Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Kann das Geheimnis um den Tod des kleinen Bruders gelüftet werden?

Ein Sommer in Wales
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Der Klappentext fasst den Inhalt des Buches recht gut zusammen. Als Leserin lerne ich Ally Carter kennen, mal in der Vergangenheit, mal in der Gegenwart. Sie trägt ein schweres Päckchen mit sich, denn ...

Der Klappentext fasst den Inhalt des Buches recht gut zusammen. Als Leserin lerne ich Ally Carter kennen, mal in der Vergangenheit, mal in der Gegenwart. Sie trägt ein schweres Päckchen mit sich, denn sie gibt sich die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders, den man vor zehn Jahren tot am Strand auffand. Doch wie konnte er ertrunken sein, wo er doch ein exzellenter Schwimmer war? Und warum war er an dem Tag überhaupt am Strand, wo er doch ganz andere Pläne hatte? Durch einen dummen Zufall wird Ally als inzwischen erwachsene Frau an den Ort des damaligen Geschehens geschickt und alte Wunden reißen wieder auf. Plötzlich stellt Ally alles in Zweifel …

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass dieser zweite Band der Wales Trilogie von Constanze Wilken um Längen besser ist als Band eins. Der Schreibstil ist anschaulich, die Charaktere recht gut gezeichnet, das Ende tatsächlich überraschend. Dennoch sind mir der Zufälle ein wenig zu viele und ein paar zu offensichtliche Klischees finden sich in den Zeilen wieder. Nun bin ich gespannt auf den Abschlussband, der mit seinem leicht dramatischen Titel „Sturm über dem Meer“ Spannung erhoffen lässt. Für „Ein Sommer in Wales“ vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

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