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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Trau! Schau! Wem! ...

Der Schatz Salomos
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Unglaublich aber war … kaum ist die junge Sklavin Invita mit ihrer Herrin in Metz angekommen, geht der Ärger auch schon los. Sie scheint ihn wahrlich anzuziehen, wie das Licht die Motten. Und diesmal geht ...

Unglaublich aber war … kaum ist die junge Sklavin Invita mit ihrer Herrin in Metz angekommen, geht der Ärger auch schon los. Sie scheint ihn wahrlich anzuziehen, wie das Licht die Motten. Und diesmal geht es um nichts Geringeres als Mord. Schnell wird ein vermeintlich Schuldiger gefunden doch das lässt Invita nicht so im Raum stehen. Sie kennt Salomon aus ihrer Kindheit und kämpft verbissen darum, dessen Unschuld beweisen. Natürlich nicht ohne sich selbst dabei mal wieder um Kopf und Kragen und noch schlimmer, in Lebensgefahr zu bringen. Schnell trennt sich hier die Spreu vom Weizen und sie merkt, wer für und wer gegen sie ist …
Maria W. Peter enttäuscht auch in diesem dritten Teil nicht. Ich finde sogar, sie hat sich nochmals gesteigert. Bei ihren Büchern hat man stets das Gefühl mitten drin zu sein und nicht nur Außenstehender und Zuschauer. Mit ihrer bildhaften Erzählweise bringt sie dem Leser das römische Leben - diesmal in der wunderschönen Stadt Metz, dessen alter keltisch-lateinischer Name Divodurum Mediomatricorum (Götterburg der Mediomatriker) lautet – näher. Gefesselt haben mich die Gebräuche und Rituale im Leben der Römer im dritten Jahrhundert nach Christi. Aber natürlich auch die Geschichte selbst liest sich sehr spannend und mit der Sklavin Invita, ihrer gütigen Herrin Marcella und natürlich dem aufbrausenden aber ebenso liebevollen Flavus bin ich noch lange nicht fertig. Ich freue mich schon sehr auf einen nächsten Teil dieser tollen historischen Reihe.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Rätselraten bis zum Ende ...

Scherbennacht
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Für mich hat Nicole Neubauer hier einen Krimi geschrieben, der sich schwer aus der Hand legen ließ. Immer wieder schaffte die Autorin es den Spannungsbogen fast zum Zerreißen zu bringen, immer wieder habe ...

Für mich hat Nicole Neubauer hier einen Krimi geschrieben, der sich schwer aus der Hand legen ließ. Immer wieder schaffte die Autorin es den Spannungsbogen fast zum Zerreißen zu bringen, immer wieder habe ich mir gesagt: „Nur noch eine Seite …“
Es ist ein gewagtes Territorium, auf das sie sich da schriftstellerisch begeben hat. Ich denke, die Polizei lässt sich ungerne in die Karten schauen und will erst recht nicht Geschichten lesen, in denen die eigenen Kameraden nicht gut wegkommen.
Nicole überzeugt jedoch mit ihrer authentischen Schreibweise und vermittelte mir als Leserin stets das Gefühl, dass sich der Fall genau so zugetragen haben könnte. Ich hatte beim Lesen wirklich Kopfkino vom Feinsten.
Da ich die beiden Vorgängerbände auch gelesen habe, war es für mich natürlich eine Freude die Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere mitverfolgen zu dürfen. Als eine der Hauptpersonen haben wir natürlich den grantligen Kommissar Waechter, der besonders in Bezug auf Lily und die Katze auch immer mal seine softe Seite zeigt. Und nicht zu vergessen, den Hannes, der nach dem letzten schweren Fall noch längst nicht wiederhergestellt ist. Last but not least, die taffe und dennoch liebenswerte Elli, der nun endlich auch einmal ein Privatleben zugestanden wird und, und, und …
Hier muss ein weiterer Band folgen, denn für mich sind noch einige Fragen offen und ich bin natürlich gerne beim nächsten Fall wieder dabei. „Keep up the good work, Nicole!“

Veröffentlicht am 25.11.2017

Die Geister, die ich rief ... Spannung pur!

Die Zeit läuft
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Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch zuklappen kann, das mich wirklich von vorne bis hinten überzeugt hat. Bei diesem neunten Fall der Reihe um Detective Superintendent Roy Grace ging es mir genau so. ...

Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch zuklappen kann, das mich wirklich von vorne bis hinten überzeugt hat. Bei diesem neunten Fall der Reihe um Detective Superintendent Roy Grace ging es mir genau so. Das Konzept war für den britischen Krimiautor Peter James eher ungewöhnlich indem er sich ein paar Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1922 und 2012 bediente. Aber für mich hat es absolut funktioniert. Sehr spannend schildert er das unglaubliche Verlangen des inzwischen 95jährigen Gavin Daly und seiner drei Jahre älteren Schwester Aileen den Mord an ihren Eltern aufzuklären, wenn nicht gar zu rächen. Als Gavins Schwester schließlich brutal gefoltert und ermordet aufgefunden wird, gibt es für Gavin kein Halten mehr. Die wertvolle Uhr, die er vor 90 Jahren am Pier von New York erhielt, aber auch sein eigener Sohn Lucas, spielen dabei keine unerhebliche Rolle …
Während auch dieser Fall mit seinen Nebenschauplätzen mal weder in sich abgeschlossen ist, hilft es doch ungemein, die Vorgängerbände gelesen zu haben. Mich persönlich interessierte natürlich auch wieder ganz besonders die persönliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten. Für Roy hat sich doch einiges geändert, seit er Vater geworden ist und sein Herz schlägt nicht mehr nur für die Polizei. Ein paar „ghosts from the past“ rundeten für mich das Gesamtbild der Story ab, und ich habe das Buch, das besonders am Ende nochmal richtig an Fahrt aufnimmt, mit dem befriedigten Gefühl geschlossen, dass die Geschichte weitergehen wird. Und … dass der nächste Teil schon auf meinem SUB schlummert ;)
Ein bisschen verwundert bin ich allerdings über die Lektüre Roys Frau ... Ganz ehrlich? „Shades of Grey“? … Man darf gespannt bleiben …

Veröffentlicht am 21.11.2017

Raue Zeiten im Cöln des späten Mittelalters ...

Das Gold des Lombarden
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Es ist gewiss leider nicht immer so, aber in diesem Fall gab der Klappentext genau die Informationen preis, derer es bedarf, um den potentiellen Leser neugierig zu machen, aber nichts vorweg zu nehmen ...

Es ist gewiss leider nicht immer so, aber in diesem Fall gab der Klappentext genau die Informationen preis, derer es bedarf, um den potentiellen Leser neugierig zu machen, aber nichts vorweg zu nehmen und eventuelle Überraschungen zu verraten. Deshalb möchte ich auch zum Inhalt nicht mehr allzu viel hinzufügen.
Aber ich kann über die Geschichte als solche sprechen, die mich von Seite eins gefesselt hat und mitgenommen hat ins Köln des frühen 15. Jahrhunderts. Eine spannende Zeit, in der es vor Geschäftigkeit nur so zu brummen schien und zudem überraschend viele Frauen einen Beruf ausüben durften. Das lässt mein Herz doch gleich ein wenig höher schlagen. Die junge Witwe Aleydis ist mir als Protagonistin sofort sympathisch und hat mein ehrliches Mitgefühl. Wie muss sie sich gefühlt haben, als sie langsam aber sicher die Machenschaften ihres verstorbenen Mannes Nicolai ans Licht bringt? Wie oft muss sie sich gefragt haben, ob sie ihn jemals wirklich gekannt hatte? Doch Aleydis lässt sich nicht unterkriegen und ist entschlossen, das Geldwechselgeschäft am Laufen zu halten. Das Sahnehäubchen auf dieser Geschichte steuert natürlich der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve bei, der bald ihr engster Vertrauter wird. Rrrrrrr … auf mehr als nur ein paar Seiten knistert es zwischen den Beiden ganz schön heftig, was die arme Aleydis in einen Strudel der Gefühle stürzt. Sie ist ja schließlich vor einigen Wochen erst Witwe geworden. Aber macht euch doch einfach selbst ein Bild, ihr werdet es nicht bereuen. Der anschauliche Schreibstil lässt einen als Leser nur so durch das Buch fliegen. Ich war fast enttäuscht, dass es so schnell beendet war. Die unerwartete Aufklärung ließ mich ob der Bestrafung der schuldigen Person ein wenig erschüttert zurück und führte mir mal wieder vor Augen, in welch angenehmen Zeiten wir hier im 21. Jahrhundert leben. Das Ende lässt viel Spielraum und Hoffnung auf einen weiteren Band mit dem ungleichen „Ermittlerpaar“ Aleydis und Vinzenz.
Als kleine Notiz am Rande möchte ich den Lesern meiner Rezension nicht nur dieses Buch, sondern auch die sympathische Autorin Petra Schier ans Herz legen. Mit viel Wissen, Witz und Charme führte sie mich durch eine tolle Leserunde. An dieser Stelle hierfür ein herzliches Dankeschön. Das war bestimmt nicht mein letztes Buch von Frau Schier.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Nie wieder Krieg oder was niemals hätte passieren dürfen ...

Wie der Wind und das Meer
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Der Klappentext beschreibt den Inhalt dieser Geschichte präzise und umfassend, das brauche ich nicht zu wiederholen. Was jedoch unbedingt erwähnt werden muss, ist die Achterbahn der Gefühle, die dieses ...

Der Klappentext beschreibt den Inhalt dieser Geschichte präzise und umfassend, das brauche ich nicht zu wiederholen. Was jedoch unbedingt erwähnt werden muss, ist die Achterbahn der Gefühle, die dieses Buch wahrscheinlich nicht nur in mir, auslöste. Die beiden traumatisierten Kriegswaisen Paul und Sarah treffen eine Entscheidung, die ihnen in ihrer Not erst mal das Leben rettet. Leider ist diese Entscheidung, deren Ausmaß sie in ihrer kindlichen Verzweiflung gar nicht ermessen können, mit schwerwiegenden Folgen behaftet. Es passiert nämlich ganz langsam und zärtlich, etwas so Schönes wie Natürliches, die Beiden verlieben sich ineinander. Aus heutiger Sicht könnte man meinen … na und? Dann sagen sie jetzt eben einfach die Wahrheit und alles wird gut. Genau hier fängt jedoch ihre „Leidensphase“ an, denn die strengen und spießig verbohrten Ansichten der 50er und 60er Jahre lassen solch eine Handlungsweise nicht zu.
Wie habe ich mit ihnen mitgelitten, den unschuldigen Kindern, die inzwischen doch in einer solch herzlichen Familie gelandet waren. Doch nicht nur sie taten mir jedoch leid, auch ihre „neuen“ Eltern verstanden die Welt nicht mehr, als Rosalie, wie Sarah sich seit der vermeintlichen Lüge nannte, eine folgenschwere Entscheidung fällte, die die ganze Familie auseinander zu brechen drohte.
Das Buch führte mich an der Seite Paul und Sarahs vom Jahr 1945 bis in die Gegenwart. Auf sehr einfühlsame Weise ließ mich die Autorin Lilli Beck eintauchen in die jeweilig beschriebene Epoche. Sehr anschaulich schildert sie die Nachkriegsjahre und an vielen Stellen dachte ich: „Genau das haben mir meine Eltern auch erzählt!“ Die 70er und 80er Jahre waren ein wahrer „blast to the past“ zum Teil von mir selbst ähnlich erlebt.
Diese tief emotionale jedoch zu keiner Zeit kitschige Story hat mir mit ihrem ganz überraschenden Ende ein paar Tränchen abgerungen. Damit hatte ich nicht gerechnet und finde den Abschluss genial getroffen. Liebe Lilli, ich freue mich schon auf weitere bewegende Lesestunden mit dir und deinen neuen Geschichten.