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Veröffentlicht am 09.03.2024

Angenehmer Regionalkrimi für kurzweilige Lesestunden

Glühweinrausch und Schanzenmord
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Ihr Aushilfs-Einsatz in Garmisch-Partenkirchen beginnt für Leopold, Anna und Lukas früher als geplant. Die Kollegen brauchen dringendst ihre Hilfe bei der Aufklärung eines Anschlags auf die Wasserreserven ...

Ihr Aushilfs-Einsatz in Garmisch-Partenkirchen beginnt für Leopold, Anna und Lukas früher als geplant. Die Kollegen brauchen dringendst ihre Hilfe bei der Aufklärung eines Anschlags auf die Wasserreserven der Sprungschanze. Irgendjemand hat mitten in der Nacht das neu gebaute Wasserreservoir der Sprungschanze in die Luft gejagt. Für die Organisatoren der Vierschanzen-Tournee am Austragungsort Garmisch-Partenkirchen ein herber Schlag, da sie in diesem Jahr besonders auf die Reserven des Wasserreservoirs angewiesen sind, da Frau Holle bisher nicht sehr ergiebig war. Der Verdacht fällt schnell auf die Klimaaktivisten, die sich in einem Seitental niedergelassen haben. Doch plötzlich wird die Leiche des Anführers gefunden und die Ermittler müssen ihre Ermittlungen in eine andere Bahn lenken. Als plötzlich zwei erfolgreiche Skispringer tot aufgefunden werden, ist die Verwirrtheit noch grösser. Es kann doch nicht sein, das zweit topfitte Springer einfach so an einem plötzlichen Herztod sterben. Wer möchte um jeden Preis das Skispringen verhindern und was steckt hinter dem Tod er beiden weltbesten Skispringer?

‘Glühweinrausch und Schanzenmord’ ist ein spannender Regionalkrimi inmitten der berühmten Vierschanzen-Tournee. Als Leser kann man in die Atmosphäre von Garmisch-Partenkirchen während der Weihnachtszeit und der Tournee eintauchen. Wie die Ermittler, tappt man als Leser sehr lange im Dunkeln was den Täter anbelangt. Es werden viele Spuren gelegt, doch lassen sie für den Leser bis am Schluss nicht erahnen wer dahinter steckt.

Leopold, Anna und Lukas sind ein eingespieltes Ermittlerteam, welche sich sehr gut ergänzt. Sie lassen nicht locker bis sie zur Lösung kommen. Für den Leser sind sie sympathische Personen, welche nicht nur als Ermittler, sondern auch als Privatpersonen dargestellt werden. Auf die weitere Entwicklung dieses sympathischen Ermittlerteam bin ich gespannt. Leopold hat sich schnell ein Urteil über die Kollegen vor Ort erlaubt, ist sich aber nicht zu Schade dieses Urteil zu korrigieren.

Ein spannender Regionalkrimi in einer sehr speziellen Atmosphäre, welcher den Leser auch mal schmunzeln lässt.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Eine starke Frau für das Leben der Gorillas

Die Mutter der Berggorillas
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Die berühmte Gorillaforscherin Dian Fossey tut alles um das Leben ihrer Schützlinge zu schützen. Die vom aussterben bedrohten Tiere liegen ihr sehr am Herzen und sie kann es überhaupt nicht leiden, wenn ...

Die berühmte Gorillaforscherin Dian Fossey tut alles um das Leben ihrer Schützlinge zu schützen. Die vom aussterben bedrohten Tiere liegen ihr sehr am Herzen und sie kann es überhaupt nicht leiden, wenn sie von Wilderern gejagt werden. Nach den Ausschreitungen im Kongo baut Dian ihre neue Forschungsstation Karisoke in Ruanda auf. Doch die Einheimischen sind alles andere als begeistert. Den sie sind darauf angewiesen ihre Anbau- und Weideflächen stetig zu vergrössern um den Lebensmittelbedarf zu decken. Doch das alles geht auf Kosten des Lebensraumes der Gorillas, den Dian unbedingt erhalten möchte. Deshalb zerstört sie während ihren Gorilla-Suchtrips zahlreiche Fallen und erschreckt die Wilderer auch gerne mal mit ihrer Waffe oder einer Halloweenmaske. Ihr Leben auf der Forschungsstation ist nicht immer einfach, doch als Bob sie unterstützt, schlägt ihr Herz höher. Es ist der Beginn einer Affäre, die von Anfang an unter keinem guten Stern steht. Ihre Forschung macht ihr Spass, doch sie kämpft immer wieder um Spendegelder und muss dafür auch wissenschaftliche Texte verfassen, was ihr gar nicht liegt. Sie kämpft unerbittlich für das Leben der Gorillas und scheut sich nicht, dafür ihr eigenes in Gefahr zu bringen.

‘Die Mutter der Berggorillas’ ist sehr spannend geschrieben und lässt den Leser in die Welt von Dian Fossey und den Gorillas abtauchen. Es ist bereits das zweite Buch was ich über diese beeindruckende Persönlichkeit gelesen habe und man erfährt immer wieder neue Details. Erfolge, Risiken und Rückschläge sind Teil ihrer Forschung und werden gut hervorgehoben. Für Abwechslung sorgen ihre Reisen in ihre Heimat sowie nach Cambridge, wo sie ihren Doktortitel macht. Der Leser kann Dian so in unterschiedlichen Situationen erleben.

Natürlich ist Dian die Hauptprotagonistin und als Leser kann man sie während ihrer Forschung begleiten. Bei der Arbeit mit den Gorillas beweist sie immer wieder Ruhe und Geduld, gegenüber den Wildern und Einheimischen kann sie jedoch ein richtiges Biest sein. Ihr Privatleben stellt sie gerne in den Hintergrund, für sie stehen ihre Schützlinge an erster Stelle. Mit Bob zieht eine weitere Person in das Forschungscamp ein und wirbelt Dian’s Gefühle ganz schön durcheinander. Bob ist ein sympathischer Mann, der jedoch ein doppeltes Spiel spielt und nie ganz für Dian und ihre Gorillas da ist.

Ein spannendes Buch über eine starke Frau die nur eines im Kopf hat: den Schutz ihrer Gorillas

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Eine Geschichte mit einem speziellen Charakter und zähem Schreibstil

Ein Mann namens Ove
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Alleine lebt Ove in seinem Haus. Nach dem Tod seiner Frau und seiner Entlassung möchte er nur noch eins: Sterben. Und das möglichst schnell und ja nicht auffällig. Bis ins letzte Detail plant er seinen ...

Alleine lebt Ove in seinem Haus. Nach dem Tod seiner Frau und seiner Entlassung möchte er nur noch eins: Sterben. Und das möglichst schnell und ja nicht auffällig. Bis ins letzte Detail plant er seinen Freitod, wird jedoch immer wieder unterbrochen. Der Einzug seiner neuen Nachbarn scheint mit nichts als Ärger verbunden zu sein. «Der Trottel» wie Ove ihn nennt, macht mit seinem missglückten Parkiermänover des Anhängers einige Minuspunkte und bevor überhaupt ein Wort gewechselt wurde, hat Ove bereits eine Meinung gebildet. Ove hat seine eigene Art, die nicht überall gut ankommt. Täglich geht er seinem Ritual nach und macht seinen Rundgang durch das Quartier. Auf seinem Kontrollgang entgeht ihm nichts und falsches Parkieren von Velos, falsches Entsorgen oder zu langes Parkieren werden von ihm akribisch wahrgenommen und aufgeschrieben. Die neue Nachbarin merkt, dass in dem verbitterten Kerl ein weicher Kern steckt und versucht ihn auf eine amüsante Weise zu knacken. Es scheint als merke sie auch, was Ove plant und sie versucht es mit allen Mitteln zu verhindern.

‘Ein Mann namens Ove’ konnte mich nicht packen. Der spezielle Schreibstil bereitete mir am Anfang sehr Mühe. Nach der Hälfte hat man sich einigermassen daran gewöhnt. Die Kapitel in der Vergangenheit mit seiner Frau Sonja haben mir sehr gut gefallen und gaben der tristen Geschichte in der Gegenwart einen guten Gegenpart. Im Gegensatz zum Buch ‘Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid’ konnte ich hier nicht in die Geschichte abtauchen. Die Spannung hat mir gefehlt und der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig.

Ove ist ein fast 60-jähriger, verbitterter Mann, der in seinem Leben bereits einiges durchgemacht hat. Durch seine verbitterte und abwehrende Art kann er nicht mit Sympathie auftrumpfen. Doch scheint er ein grosses Herz zu haben und lässt seine neue Nachbarin in sein Leben. Gegenüber den Kindern ist er sehr hart, was diese teilweise getrost ignorieren. Seine Frau Sonja wird als sympathische und offene Frau beschrieben, was man sich sehr gut vorstellen kann. Sie hat es geschafft, Ove so zu akzeptieren wie er ist. Schade für Ove, dass er seine geliebte Frau verloren hat.

Ein netter Roman mit einem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Eine Lektüre für zwischendurch, mehr aber nicht.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Bewegende Geschichte die den Leser fesselt

Sturmmädchen
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In ihren Kindertagen sind Margot, Elli und Käthe unzertrennlich. Sie schwören sich «Einer für alle – alle für eine». Doch mit dem Beginn der Judenverfolgung, werden ihre Zukunftsvisionen jäh zerstört. ...

In ihren Kindertagen sind Margot, Elli und Käthe unzertrennlich. Sie schwören sich «Einer für alle – alle für eine». Doch mit dem Beginn der Judenverfolgung, werden ihre Zukunftsvisionen jäh zerstört. Vor allem für Margit beginnt der Kampf um ihr Leben, da sie Jüdin ist. Auch ihre Hochzeit mit Rudolph kann nicht verhindern, dass sie immer mehr bedrängt, zurückgewiesen und verprügelt wird. Für Elli, welche im Dorf nahe Monschau zusammen mit ihrer Mutter lebt sind diese Tatsachen fast unaushaltbar. Doch in ihrer langjährigen Freundin Käthe findet sie keine Hilfe, den diese findet immer mehr Gefallen an der neuen Ideologie. Elli muss immer mehr aufpassen, welche Äusserungen sie gegenüber Käthe macht, um sich selbst und auch Margot nicht in Gefahr zu bringen. Doch die Zustände werden immer schlimmer und Elli gerät immer mehr in einen Gewissenskonflikt. Sie will unbedingt ihre Freundschaft zu ihren beiden Jugendfreundinnen retten, doch die aktuellen Umstände machen es immer komplizierter.

‘Sturmmädchen’ war so interessant dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Der Schreibstil lässt einem nur so durch die Seiten fliegen und natürlich möchte man auch wissen wie es den drei jungen Frauen ergeht. Die Geschichte wird aus Sicht von Elli erzählt, wobei man auch sehr viel über ihre Mutter, die als Hebamme arbeitet erfährt, sowie sich mitten in ihrem Leben auf dem Bauernhof befindet. In ärmlichen Verhältnissen versuchen die beiden ihr eigenes Leben zu meistern und auch den anderen armen Menschen zu helfen. Die Autorin hat die damaligen Umstände sehr emotional geschildert und der Leser kann sich die Szenen und Orte sehr gut vorstellen.

Beeindruckt war ich von Elli. Diese junge Frau lässt sich trotz ihrer Behinderung nicht unterkriegen und steht für andere ein. Das sie Margot helfen möchte und sich dabei in eine grosse Gefahr begibt, macht sie sehr sympathisch. Eine kämpferische junge Frau. Käthe hingegen wird als Person dargestellt, die immer unsympathischer wird. Doch fragt man sich als Leser, ob sie wirklich so dreist ist und ihre beste Freundin auffliegen lässt.

Eine sehr interessante Geschichte, welche mich von Anfang an gefesselt hat und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Leiche ohne Kopf – fesselnder Regionalkrimi

Einsiedeln
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Ein Fischer versucht sein Glück auf dem idyllischen Sihlsee. Am Angelhaken hat er jedoch nicht wie erwartet einen Fisch, sondern einen abgetrennten menschlichen Arm. Ein grausamer Fund den der Fischer ...

Ein Fischer versucht sein Glück auf dem idyllischen Sihlsee. Am Angelhaken hat er jedoch nicht wie erwartet einen Fisch, sondern einen abgetrennten menschlichen Arm. Ein grausamer Fund den der Fischer gemacht hat, doch dabei soll es nicht bleiben. Das Ermittlerteam rund um Valérie Lehmann findet bei ihren Tauchgängen noch weitere Leichenteile, jedoch fehlt der Kopf. Lange bleibt unklar um wenn es sich bei der Leiche handelt. Zu identifizieren gibt es nicht, denn der Kopf ist einfach nicht auffindbar. Die Ermittlungen führen ins Klosterdorf Einsiedeln und ins dortige Benediktinerkloster. Der Leiche wurde der Benediktinersegen auf die Brust gebrannt und sie trägt einen Ring mit dem Namen Ferdi. Ein Fall der Valérie und das gesamte Ermittlerteam an seine grenzen bringt und eine Auflösung meilenweit entfernt scheint. Als eine zweite kopflose Leiche gefunden wird, welche ebenfalls den Benediktinersegen auf der Brust trägt müssen die Ermittler von einem Serienmörder ausgehen. Doch wer geht so grausam vor und was haben die Benediktinermönche damit zu tun?

‘Einsiedeln’ zieht den Leser durch den fesselnden Schreibstil und die bekannten Örtlichkeiten in seine Bann. Von Anfang an steckt der Leser mitten in der Geschichte und macht sich selbst auf die Jagd nach dem Täter. Das Kloster Einsiedeln ist vielen ein Begriff, vor allem die Klosterkirche dürfte vielen bekannt sein. Doch die weiteren Gemäuer sind verschlossen, doch Silvia Götschi weiss wie sie die unbekannten Plätze im Kloster dem Leser näher bringt.

Bei der Hauptkommissarin Valérie Lehmann verändert sich einiges im privaten Leben. Zu ihrem Sohn hat sie eine gute Bindung aufgebaut und auch ihre Beziehung mit dem Staatsanwalt Emilio Zanetti festigt sich. Es macht sie sympathisch, dass sie sich in ihren Entscheidungen nicht beeinflussen lässt und sich Zeit gibt, die richtige Entscheidung zu treffen. Doch in den Ermittlungen geht sie immer wieder Risiken ein und begibt sich durch ihre Alleingänge in Gefahr. Das Ermittlerteam wird durch die Liebelei zwischen Louis und Fabia ein bisschen durcheinandergerüttelt, schafft es aber auf die Ermittlungen zu konzentrieren.

Ein fesselnder Regionalkrimi der einen Einblick hinter die Klostergemäuer bringt und nichts für schwache Nerven ist.

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