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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2016

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Alles außer Austern
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Nach dem Tod ihres Mannes Jörg möchte Anne eigentlich nur Ruhe. Doch ihre Freundinnen Christine und Karin können sie davon überzeugen, den jährlichen Urlaub im Haus in der Bretagne mit anzutreten. Doch ...

Nach dem Tod ihres Mannes Jörg möchte Anne eigentlich nur Ruhe. Doch ihre Freundinnen Christine und Karin können sie davon überzeugen, den jährlichen Urlaub im Haus in der Bretagne mit anzutreten. Doch auch bei Christine läuft nicht alles rund, sie liegt im Clinch mit ihrer Tochter Suzanne – und mit Ehemann Bernd ist auch nicht alles im Reinen. Ebenso bei Karin, deren Ehe mit Andreas in einer handfesten Krise steckt. Und dann ist da auch noch Michel, der blinde Schriftsteller und Künstler, der ihr eine ganz neue Sicht auf die Dinge vermittelt…

Ja, mir war mal wieder nach einem „typischen Frauenroman“, wie ich dieses Buch so einordnen würde. Allein die Aufmachung des Buches gefällt mir schon richtig gut, hat mich auch an andere Bücher (einer anderen Autorin) erinnert. Die Geschichte klang einfach nach netter, keinesfalls aber seichter Unterhaltung.



Und das hat das Buch dann auch durchaus geschafft. Zu Beginn war die Geschichte für mich etwas dahin plätschernd, nicht direkt so spannend-interessant, sondern leider etwas in die Länge gezogen, was ich schade fand. Vom Schreibstil her hat es mir eigentlich gut gefallen, alles soweit gut verständlich, nachvollziehbar, nichts großartig verschachtelt, passt. Eigentlich. Kämen da nicht immer mal wieder kurze Sätze bzw. Aussagen in französischer Sprache vor… Tja, wer französisch spricht, für den mag das kein Problem sein – ich spreche diese Sprache aber nicht… sehr schade!!! (Wie wäre es denn dann, wenn man solche Sätze in einem kleinen Glossar am Buchende kurz erklärt???) Ich habe da dann einfach drüber hinweg gelesen… dennoch hat es meinen Lesegeschmack etwas getrübt.



Ansonsten war die Geschichte des Buches absolut gut nachvollziehbar, verständlich geschrieben, durch die schönen Schilderungen der Landschaft auch ein bißchen wie Urlaub. Mit der Zeit kam bei der Geschichte dann auch so ein „Hach, schön“-Gefühl auf (ich will da nicht näher drauf eingehen, aber man kann vielleicht erahnen wieso), was mir gut gefallen hat. An und für sich ist das Buch nicht soooo spannend wie ein Thriller, bringt aber doch eine gewisse Spannung mit sich, ist aber auch recht lustig und generell unterhaltsam.



Mich hat es gestört, dass das Buch sich am Anfang so in die Länge gezogen hat, bis die Geschichte dann mal so richtig am Laufen war. Außerdem war ich hinsichtlich der französischen Sätze bzw. Aussagen, die zwar kurz waren, aber eben dennoch in einer für mich nicht direkt verständlichen Sprache, etwas enttäuscht. Generell eine sehr unterhaltsame Geschichte, entsprechend vergebe ich 4 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Eigentlich wollte der Autor einen Naturführer schreiben...

Der Nachtwanderer - Kriminalistischer Schelmenroman
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Thomas Graun wird nach einer Hochzeitsfeier, auf die seine Frau gegangen ist, plötzlich von ihr verlassen. Mit seinem heranwachsenden Sohn muss er nun sehen wie er klar kommt, ist zuerst jedoch von der ...

Thomas Graun wird nach einer Hochzeitsfeier, auf die seine Frau gegangen ist, plötzlich von ihr verlassen. Mit seinem heranwachsenden Sohn muss er nun sehen wie er klar kommt, ist zuerst jedoch von der Situation total überfordert. Mit der Zeit schmiedet der Natur- und Pilzkenner jedoch einen Racheplan, als er von einem neu entdeckten Pilz liest...

Ja, eigentlich klang die Geschichte des Buches wirklich interessant, einen Pilz finden, um sich dann zu rächen... nun ja... Wieso aber auf direktem Wege zu solch einer Geschichte im Buch kommen, wenn man vorher noch sämtliche andere Sachen ins Buch einbauen kann?

Als ich während ich das Buch gelesen habe auf der Rückseite den Text über den Autor mal gelesen habe, war mir klar, was hier los ist... der Autor ist selbst Pilzkenner, ein Naturfreund, beim Protagonisten im Buch hat er sich hinsichtlich seines Wissens quasi austoben können und so ein Abbild "erschaffen" können... Was ja sicher interessant und spannend sein mag, wenn es in einem gewissen Maß ist und bleibt. Im Buch aber wird soviel über die Natur und die verschiedenen Eigenschaften von Bäumen, Gräsern und Pilzen erzählt, dass man meinen könnte, es liegt ein Naturführer vor - und kein kriminalistischer Roman...

Dazu kommt, dass auch das Seelenleben des Krankenpflegers Thomas Graun immer wieder geschildert wird, wie er sich nun in seiner neuen Situation ohne Ehefrau fühlt, wie er wieder auf die Pirsch geht, nun ja. In gewisser Weise hat dies ja gepasst, aber mir hat es eben einfach nicht wirklich gut gefallen.

Interessanterweise findet sich auf Seite 204/205 ein Fehler wieder, hier ist die Rede von einer Leiche, einem Mann mit grauem Bart, "der nach dem Tod sicher weiter gewachsen war." - was so eben nicht stimmt, ein Irrglaube. Da die Haut bei einem Toten ja an Feuchtigkeit etc. abnimmt, kommt es einem so vor, als wäre der Bart länger geworden (weniger Haut, d.h. die Bartstoppeln sind dann auch wieder länger) - gewachsen ist er eben aber auf keinen Fall. (gleiches gilt für die Fingernägel...). (Ich hab dies jetzt so mit meinen Laien-Worten zu erklären, wenn irgendetwas daran nicht 100%ig gut formuliert ist, bitte ich um Nachsicht... aber ich hab inzwischen auch einiges an Rechtsmedizin-Literatur etc. gelesen, dass mir das eben bewusst war, dass es nicht so ist...).

Alles in allem bin ich bei diesem Buch wirklich sehr zwiegespalten, denn einerseits klang die Geschichte wirklich interessant, die Umsetzung hat mich dann aber nicht wirklich vom Hocker gehauen. Meiner Ansicht nach ist manches hinsichtlich der Natur sehr umfassend ausgeführt, was ich bei einem "kriminalistischen Roman" so nicht unbedingt lesen möchte, bei einem Naturführer hingegen möchte ich sowas lesen... Man merkt unheimlich wie der Autor ins Buch sämtliches Natur- und Pilzwissen einbringen will, was meiner Ansicht nach eben nicht so gut passt und entsprechend für mich nicht gelungen ist.

Generell hat sich das Buch gut lesen lassen, d.h. vom Lese- und Schreibstil her war es gut zu lesen, keine großartig verschachtelten Sätze oder gar Fremdwörter. (die Pflanzen werden z.B. oft mit lateinischem Namen erläutert etc.).

So wirklich gefesselt hat mich das Buch nicht, für einen kriminalistischen Roman hätte ich mir etwas mehr Spannung erwartet, da war mir das Buch dann einfach zu lasch. Die amüsanten Momente im Buch sind ganz klar in der Unterzahl, dafür eben viel Naturwissen etc.

Ich vergebe hier lediglich 2 von 5 Sternen und spreche keine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 13.10.2016

Ein Fayu-Mädchen mit deutschen Wurzeln.

Dschungelkind
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Für viele ist es unvorstellbar, für Sabine Kuegler und ihre Geschwister war es "normal". Sie wuchsen im Dschungel auf, lernten die Gepflogenheiten dort kennen, orientierten sich an der Natur, konnten ihre ...

Für viele ist es unvorstellbar, für Sabine Kuegler und ihre Geschwister war es "normal". Sie wuchsen im Dschungel auf, lernten die Gepflogenheiten dort kennen, orientierten sich an der Natur, konnten ihre Kindheit und Jugend dort genießen. Als sie dann nach Europa kommt, erlebt sie einen Kulturschock, lebt heute wohl noch zwischen zwei Welten...

Ich hatte schon lange mal von diesem Buch gehört, nun war es wirklich absoluter Zufall, dass mir dieses Buch auf dem Flohmarkt über den Weg gelaufen ist. Das Buch ist so dermaßen gut geschrieben, dass ich immer und immer wieder weiterlesen wollte. Die knapp 350 Seiten lassen sich wirklich gut lesen, zumal im Buch immer auch mal wieder farbige Bilder zu sehen sind - so dass man wirklich einen tollen Einblick bekommt.

Sabine Kuegler schildert ihre Erlebnisse wirklich gut, ausführlich und nachvollziehbar, wie ich finde. So hatte ich nach kurzer Zeit wirklich ein Bild im Kopf, wie es dort wohl ausgesehen hatte - was durch die Bilder im Buch natürlich noch positiv unterstützt wurde. Für uns in der heutigen, modernen Zeit, aufgewachsen in Deutschland, einem doch sehr zivilisierten Land ist der Dschungel "gefährlich und geheimnisvoll", wie ich finde. Ich könnte mir eine Kindheit dort nicht vorstellen, im Buch ist dies jedoch wirklich toll geschildert. Man erfährt über die Sitten und Bräuche der "Fayu" - dem Stamm, bei dem Sabines Familie wohnt. Die Eltern wollen die Sprache der Fayu erforschen, sprechen sie später auch selbst. Manche Bräuche erscheinen kurios, jedoch dennoch nachvollziehbar.

Mich hat dieses Buch absolut gefesselt, ich kann es wirklich nur empfehlen. Es ist so echt, greifbar, authentisch geschrieben, ich fand es unheimlich berührend, man kann regelrecht nachvollziehen, warum sich Sabine Kuegler schließlich in Europa schwer tut - denn hier sind die Gegebenheiten eben einfach absolut anders.

Wer gut unterhalten werden möchte, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Ich vergebe hier 5 von 5 Sternen und spreche wie gesagt eine Emfpehlung aus.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Grüner XXL-Monsterschleim…

Schwapp, der Geheimschleim - Der große Schleimassel
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Lou und Lukas sind Geschwister und absolute Experten im Schleim herstellen. Doch nun gibt es Riesenärger, denn der Schleim, den sie gerade hergestellt haben, hat für Chaos gesorgt. Also gilt ab sofort ...

Lou und Lukas sind Geschwister und absolute Experten im Schleim herstellen. Doch nun gibt es Riesenärger, denn der Schleim, den sie gerade hergestellt haben, hat für Chaos gesorgt. Also gilt ab sofort dann Herstellverbot für Schleim, dass die Eltern ausgesprochen haben. Als die Geschwister dann heimlich noch einen weiteren Versuch für einen allerletzten Schleim starten, wird dieser plötzlich lebendig. Außerdem ist er sehr rechthaberisch und eigensinnig, wer konnte das schon ahnen… nun gilt es, diesen frechen Kerl geheim zu halten.

Die Geschichte klingt für mich sehr unterhaltsam, zumal die Aufmachung des Buches dazu auch wirklich gelungen ist. Eingeteilt ist das Buch in mehrere Kapitel, die eine angenehme Länge haben. So, dass man das Buch auch gut mal unterbrechen kann. Zusätzlich dazu gibt es immer wieder wunderbare Zeichnungen, die toll zu den jeweils beschriebenen Situationen passen. Das lockert die Geschichte noch auf.

Für mich war es angenehm und unterhaltsam geschrieben, alles soweit gut verständlich. Das Buch wird für die Altersklasse der Kinder ab circa acht Jahren empfohlen, was ich soweit auch passend finde.

Lustigerweise sind im Buch auch zwei Rezepte für Schleim enthalten, das passt natürlich wunderbar zur Geschichte.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie bei Kindern auch gut ankommt. Von mir gibt’s hier 5 von 5 Sternen für eine unterhaltsame und ebenso spannende Geschichte. Außerdem eine Empfehlung.


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Veröffentlicht am 08.04.2024

Geduld und spielerische Kommunikation können helfen.

Kinderleicht ins Gespräch kommen
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Manchmal ist der Austausch mit kleinen Kindern eher schwierig, gerade wenn man sich zum Beispiel nach dem Kindergartentag etwas Informationen erhofft. Mit diesem Buch kann die Psychologin und Familienbegleiterin ...

Manchmal ist der Austausch mit kleinen Kindern eher schwierig, gerade wenn man sich zum Beispiel nach dem Kindergartentag etwas Informationen erhofft. Mit diesem Buch kann die Psychologin und Familienbegleiterin Michèle Liussi dabei helfen, dass Eltern und Kind besser ins Gespräch kommen. Zusätzlich wird dabei die Bindung gestärkt und ein friedvolles Miteinander gefördert. Anhand von 44 spielerischen Ideen kann eine starke Eltern-Kind-Kommunikation gut gelingen.

Informationen aus seinem Kind zu bekommen, kann manchmal echt schwierig sein, selbst wenn’s nur darum geht, dass einem das dreijährige Kind etwas vom Kindergartentag erzählt. Ich habe das selbst öfter schon erleben dürfen, von manchen Informationen wird man dann im Nachhinein etwas überrascht. Insofern war ich echt gespannt auf die Tipps, die ich durch dieses Buch vielleicht selbst anwenden kann.

Auf den ersten 70 Seiten im Buch erfährt man ein Stück weit, wie unterschiedlich quasi die Welt von Kindern und Erwachsenen ist. Woran es also manchmal schon grundsätzlich scheitert, wenn es um Kommunikation bzw. Verständnis geht. Denn durch mehr Lebenserfahrung können Erwachsene natürlich manche Situationen anders einschätzen, haben ein anderes Zeitgefühl als Kinder. Außerdem geht es noch grundsätzlich um die Haltung, ob man positiv gestimmt ist, wie man beispielsweise das Wort Nein vermeiden kann.

Dann folgen Informationen rund um verschiedene Möglichkeiten, wie man spielerisch gestalten kann, dass man mehr Redefluss bekommt. So gibt es unterschiedlichste Ansätze, die Redemuffel begleiten können, wie man Kooperation erlangen kann, aber auch wie man Gefühlsstürme auffangen kann.

Der fachliche Teil zu Beginn des Buches ist grundsätzlich gut verständlich, hat mir aber leider ein Stück weit fast die Lust am Lesen genommen. Natürlich waren alle Punkte gut nachvollziehbar und inhaltlich absolut verständlich, aber irgendwie haben mir manchmal noch mehr greifbare Beispiele gefehlt.

Ich habe mich dann sehr gefreut, als die spielerischen Möglichkeiten aufgeführt wurden. Diese sind wirklich vielfältig und für unterschiedlichste Situationen ausgelegt. Ich glaube auch, dass man sich hier immer wieder mal Anregung holen kann, denn alle Ideen hat man nicht immer parat im Kopf. Bei manchen Ideen fand ich es schön, dass ich in ähnlicher Weise schon selbst darauf gekommen bin. Viele der Spiele sind auch spontan umsetzbar, so dass es kein wirkliches Zubehör benötigt. Klar, mal Stift und Papier vielleicht, aber das hat man ja oft zur Hand.

Mir gefällt der grundsätzliche Ansatz des Buches richtig gut, mich hat aber der Einstieg ins Buch ein bisschen ausgebremst. Bei den Ideen angekommen war ich dann wieder mehr im Buch dabei.

Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

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