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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Ich bereue meinen Ausflug an die Côte Bleue kein bisschen. Trotz aller Gefahren :)

Gefährliche Côte Bleue
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Gefährliche Côte Bleue ist Roger Blancs vierter Fall - und ich hoffe, dass noch viele folgen werden.

Cay Rademachers Schreibstil ist sehr angenehm, mit nicht zu detaillierten Schilderungen und einem ...

Gefährliche Côte Bleue ist Roger Blancs vierter Fall - und ich hoffe, dass noch viele folgen werden.

Cay Rademachers Schreibstil ist sehr angenehm, mit nicht zu detaillierten Schilderungen und einem genau richtigen Erzähltempo. Der Fall an sich ist gut konstruiert und logisch aufgebaut, leider ließ mich das Ende etwas unzufrieden zurück.

Es ist sehr schön, dass es einige Konstanten wie Cay Rademacher in der Provencekrimiwelt gibt, die von Fall zu Fall einen lesenswerten und unterhaltsamen Krimi abliefern. Die ganze Reihe um Capitaine Blanc kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es zieht sich zwar eine Hintergrundstory um den Protagonisten durch alle vier Bände, jedoch ist ein Lesen von Beginn an meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig. Jedenfalls in Hinsicht auf Blancs Hintergrund. Man verpasst halt dann nur drei tolle Krimis :)

Mein Ausflug an die Côte Bleue habe ich also nicht bereut, trotz allerlei Gefahren. 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nicht ganz schlecht, aber mit Potential nach oben

Die Morde von Morcone
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Stefan Ulrich entführt uns mit seinem Krimidebüt in die Toskana. Da musste ich zuschlagen, ist doch eine Reise in diesen Landstrich fester Teil meiner Urlaubspläne der kommenden Jahre.


Die Beschreibungen ...

Stefan Ulrich entführt uns mit seinem Krimidebüt in die Toskana. Da musste ich zuschlagen, ist doch eine Reise in diesen Landstrich fester Teil meiner Urlaubspläne der kommenden Jahre.


Die Beschreibungen der Landschaft helfen über das Warten hinweg. Sehr detailliert schildert Ulrich die Maremma, welche Schauplatz der Geschehnisse ist und ich fühle mich auf einmal sehr italienisch.


Die Zutaten des Krimis sind bekannt: Verlassener Mann flieht in den Süden, es geschehen Morde. Er ist aber kein Polizist oder Commissario wohlgemerkt, sondern Anwalt. Das Motiv: interessant. Die Durchführung: hollywoodreif. Im wahrsten Sinne des Wortes, wurde das Thema doch schon 1995 auf die Leinwand gebracht.


Was mir an Ulrichs Schreibstil nicht so gefallen hat, sind die zwei- bis dreimal fast uferlosen Aufzählungen. Kam mir so vor, dass der Autor demonstrieren möchte, an was er alles gedacht hat. Komisch fand ich auch die Verlegung des Faschingsumzugs in den Juni. Warum ist das Teil dieses Krimis? Worin liegt der Sinn? Natürlich muss nicht alles begründbar sein. Aber hier würde es mich definitiv interessieren, warum Ulrich diesen Umzug in das Buch eingebaut hat, das halt nun mal im Juni spielt.



Nichtsdestotrotz ist der Krimi durchaus lesenswert, die Beschreibungen der Toskana sind wunderschön und die Story ist auch nicht ganz schlecht. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Authentischer Fall mit sympatischen Ermittlern

Die Nacht der tausend Lichter
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Vergesst München, Berlin oder Hamburg. Weinheim an der Bergstraße ist Schauplatz dieses Krimis um Hauptkommissarin Sina Engel.


Es ist Kerwe im idyllischen Ort, Sina Engel hochschwanger und der von den ...

Vergesst München, Berlin oder Hamburg. Weinheim an der Bergstraße ist Schauplatz dieses Krimis um Hauptkommissarin Sina Engel.


Es ist Kerwe im idyllischen Ort, Sina Engel hochschwanger und der von den Zeitungen als "Kerweschlitzer" betitelte Mörder wird aller Voraussicht nach zum dritten Jahr in Folge zuschlagen. Wird es Sina Engel und ihren Kollegen gelingen, die Mordserie zu stoppen?


Silke Ziegler schafft einen ausgesprochen tollen Krimi. Ihre Sprache ist einfach, die Handlungen der Charaktere sehr gut nachzuvollziehen. Sie sind irgendwie so normal. Allen voran Sina Engel und ihren Partner Matthias Sommer habe ich gleich ins Herz geschlossen.


Bis zum Ende hin wird eigentlich nicht ersichtlich, wer der Mörder sein könnte. Nach einem gekonnten In-die-falsche-Richtung lenken (ja, ich habe mich total auf's Glatteis führen lassen, was für ein Spaß), kommt der Aha-Effekt.


Das Buch fliegt so dahin, die knapp 300 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen. Leider weiß ich nicht, ob es mehr Krimis um das sympathische Ermittlerduo gibt. Aber ich finde, es gäbe noch viel zu erzählen :)

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nicht nur das tolle Cover überzeugt, sondern auch der Inhalt

Kalte Seele, dunkles Herz
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Die Nymphe namens Echo lockte ihn zu einem Teich, in dem er sein eigenes Spiegelbild erblickte und sich darin verliebte. Unfähig, sich von der Schönheit seines Spiegelbildes zu lösen, starrte Narziss sich ...

Die Nymphe namens Echo lockte ihn zu einem Teich, in dem er sein eigenes Spiegelbild erblickte und sich darin verliebte. Unfähig, sich von der Schönheit seines Spiegelbildes zu lösen, starrte Narziss sich selbst an, bis er starb. (Seite 7 des Buches)

Narzissmus. Im Volksmund ist ein Narzisst ein selbstverliebter Mensch, in Anlehnung an den griechischen Mythos. Doch diese Erklärung ist zu einfach. Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit. Diesem Thema nimmt sich Walker in ihrem Roman an: wie verhalten sich Menschen mit dieser Störung, was hat sie für Auswirkungen auf das Sozialleben, Familie, Freunde?

Die Geschichte des Romans wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Cass erzählt, welche aus (noch) unerklärlichen Gründen vor drei Jahren mit ihrer großen Schwester Emma verschwunden ist. Dabei teilt sie ihre Gedanken mit dem Leser bzw. man begleitet die FBI-Agenten Dr. Winter und Strauss bei ihren Befragungen. Abby Winter ist dabei zweite Person, die man als Leser in einzelnen Kapiteln näher kennenlernt. Sie hatte eine schwierige Kindheit und hat über die narzisstische Persönlichkeitsstörung promoviert, der Fall geht ihr also besonders nahe.

Das Buch kommt anfangs mit auffällig wenigen Dialogen aus, das verleiht der Geschichte meiner Meinung nach viel Tempo. Auch die zu Beginn seitenlangen Kapitel werden zum Finale hin auf ein bis zwei Seiten gekürzt, was dem Ende viel Dynamik verleiht. Aber nicht nur das, auch die Story an sich ist gelungen. Viele Sackgassen und Wendungen halten die Spannung von Anfang an hoch. Ganz langsam eröffnet sich dem Leser ein Abgrund, der einen nur noch den Kopf schütteln lässt.

Man hat also nicht nur einen tollen Eyecatcher in den Händen. Schimmernd in allen Farben des Regenbogens kann man nicht an dem Buch vorbeigehen, ohne es in die Hand zu nehmen und das Licht darin brechen zu lassen. Auch der Inhalt überzeugt. Eine interessante Thematik, spannend verpackt in einer tragischen Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Es geht göttlich weiter

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Die Götter müssen verrückt sein!
So etwas in der Art wird sich Jess gedacht haben, als nach dem unglücklichen Ende in Band eins auf einmal Cayden vor ihr steht. Und zwar in ihrer Schule, ein paar Wochen ...

Die Götter müssen verrückt sein!
So etwas in der Art wird sich Jess gedacht haben, als nach dem unglücklichen Ende in Band eins auf einmal Cayden vor ihr steht. Und zwar in ihrer Schule, ein paar Wochen nach Ende des Sommercamps. Was will er nur nachdem er ihr das Herz gebrochen hat? Und warum sind die anderen Götter auch alle in ihrer Heimatstadt Monterey?

Auch im zweiten Band der Reihe Götterfunke entführt uns Marah Woolf wieder gekonnt in die interessante Welt der griechischen Mythen und Sagen. Woolfs Schreibstil ist dabei so flüssig und gut zu lesen, wie wir das vom ersten Band gewohnt sind. Mit ganz viel Gefühl und Verständnis für ihre Figuren, mit Witz und der nötigen Ernsthaftigkeit.

Wir treffen erneut auf Zeus, Apoll, Athene und Co. Einige im ersten Band lieb gewonnene Charaktere haben mehr Bühne bekommen, wie z.B. Kalchas. Wir lernen aber auch neue Götter kennen und die Bedrohung aus den eigenen Reihen, die im Verborgenen lauert. Um vor lauter Göttern nicht den Überblick zu verlieren, hat die Autorin ein Personenverzeichnis angehängt – und dabei die „Fakten“ in ihrem Sinne erweitert.

Vor allem Jess lernen wir noch besser kennen, innerhalb ihrer Familie, ihren Freunden, quasi auf ihr vertrautem Boden. Das Setting ist somit ganz anders als im ersten Teil: Highschool, Nebenjob, Elternhaus. Gefiel mir sehr gut, kommt aber meiner Meinung nach nicht an das Sommercamp heran. Das war schon sehr besonders und hat mich richtig in die Geschichte reingezogen. Vielleicht aber auch, weil in Band eins alles so neu und aufregend war. Jetzt sind die Götter schon „ein alter Hut“. Nichtsdestotrotz freue ich mich unglaublich auf Band drei, welcher im März 2018 erscheinen wird.


4 Sterne für eine göttliche Geschichte, die einen mitfiebern lässt, mitlieben, mithassen.