Revolutionär mit einem Hauch Vampir
ScarletEleanor, ein einfaches Dienstmädchen im Dienst einer englischen und vampirischen Adeligen wird von ebendieser an einen ihrer Freunde ausgeliehen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur in Frankreich inhaftierten ...
Eleanor, ein einfaches Dienstmädchen im Dienst einer englischen und vampirischen Adeligen wird von ebendieser an einen ihrer Freunde ausgeliehen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur in Frankreich inhaftierten Marie Antoinette soll sie der Liga um Scarlet Pimpernel helfen, die Königin und ihre Kinder zu befreien.
Eleanor ist ein eine fleißige junge Frau und ist schon lange auf eine Beförderung im Haushalt ihrer Lady aus. Das Angebot, bei der Befreiung der französischen Königin mitzuhelfen, klingt gefährlich sowie auch voller Chancen. Sir Percy, der Kopf des ganzen, zwingt sie dabei zu nichts und lässt ihr die freie Entscheidung. Eleanor willigt ein, dabei ist ihr wohl noch nicht vollends klar, wie gefährlich die Mission ist. Erzählt wird die Handlung aus ihrer Sicht und somit ist es wirklich unterhaltsam mitzuverfolgen, wie sie manchmal mit sich hadert oder entrüstet ist, über die Tatsache, dass sie nur mit Männern unterwegs ist und Dinge lernen soll, die eigentlich sehr unschicklich sind. Doch Eleanor ist wahrlich sehr tapfer und hat einen eisernen Willen, den ich stets bewundert habe.
Ich hatte anfangs die Befürchtung, der Handlung nicht richtig folgen zu können, da die Französische Revolution schon zu Schulzeiten bei mir nur für Verwirrung gesorgt hat und die Autorin noch dazu ein Vorwort über die Revolution mit allerhand Infos vorwegstellt, die ich mir nicht merken konnte, aber trotz allem kam ich gut mit. Am Ende sind alle Details auch nicht so wichtig. Eleanor selbst ist nicht vollends über alles informiert und so nähert man sich mit ihr zusammen dem Thema an. Für das Verständnis dieses Romans muss man aber nun wirklich nicht allzu tief in die Materie eintauchen.
Die Geschichte weiß durchweg gut zu unterhalten und weist immer wieder spannende Stellen auf. Aufgelockert wird die Handlung oft durch die Mitglieder der Liga, die alle sehr sympathisch sind und Eleanor als vollwertiges Mitglied betrachten und ihren Rang beiseiteschieben. Am meisten habe ich hier die Gespräche zwischen Eleanor und Charles gemocht, da Charles ein sehr liebenswürdiger Kerl ist, der es immer wieder schafft, die falschen Dinge zu sagen.
Natürlich geht nicht jeder Plan auf und Eleanor muss sich manchmal auch allein durchschlagen. Hinzu kommt noch eine Prise Magie, wobei dies erst in der zweiten Hälfte der Fall ist und dann gibt es noch die Vampire. Die Vampire sind hier nicht sehr präsent, sodass das Buch eigentlich eher wie ein historisches Abenteuer anmutet. Dem Nachwort der Autorin habe ich entnommen, dass die Geschichte an einen anderen Roman über einen Scarlet Pimpernel angelehnt ist und ich denke, dies ist der Autorin sehr gut gelungen ohne dass Scarlet hier allzu sehr im Mittelpunkt steht. Klar, es geht hier um seine Mission, aber am Ende steht doch Eleanor und ihre Entwicklung im Vordergrund.
Das Ende des Buches ist ein schöner Abschluss der Ereignisse, lässt aber noch einiges offen. Von daher bin ich sehr auf den nächsten Band gespannt und ob die Vampire demnächst eine größerer Rolle spielen werden.
Für Fans der Autorin ist dieses Buch äußerst empfehlenswert, aber auch für alle, die ein historisches Abenteur mit einer Prise Vampir und Fantasy mögen.