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Veröffentlicht am 17.04.2024

Skinny Norris auf Schatzsuche: interessante Charakterstudie, Story kurzweilig, aber wenig überraschend.

Rocky Beach Crimes. Der blutrote Kondor
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Inhalt:

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind verreist ... Skinny Norris langweilt sich ... In Rocky Beach ist überhaupt nichts los!

Mit einem Aushilfsjob als Nachtportier verdient er ein wenig ...

Inhalt:

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind verreist ... Skinny Norris langweilt sich ... In Rocky Beach ist überhaupt nichts los!

Mit einem Aushilfsjob als Nachtportier verdient er ein wenig Geld und schlägt die Zeit tot.

Als er zufällig Lys de Kerk begegnet und erfährt, dass sie ihren Zwillingsbruder Yan sucht, ist Skinny ganz Ohr und bietet sofort seine Hilfe an.

Nicht ganz uneigennützig, denn Yan ist bei der Suche nach einem Schatz in den Bergen spurlos verschwunden.

Skinny wittert bereits das große Geld, nicht ahnend, welche Gefahren und Hindernisse in den felsigen Canyons warten ...



Bei der Spin-Off-Reihe "Rocky Beach Crimes" werden beliebte Nebenfiguren selbst zu Detektiven.



Altersempfehlung:

ab etwa 12 Jahre



Mein Eindruck:

Mir gefällt die Idee, Nebencharakteren als Ermittler die Bühne zu überlassen, nicht nur wegen des Perspektivwechsels, sondern auch bezüglich der Charakterentwicklung.

Im Gegensatz zu den Protagonisten der anderen drei Bände (Viktor Hugenay, Tante Mathilda und der pensionierte Kommissar Reynolds) traut man dem Erzfeind Skinny Norris eher weniger zu, Verdächtige zu beschatten, die richtigen Schlüsse zu ziehen und zwielichtige Gestalten zu überführen.

Skinny ist üblicherweise eher der Störenfried und kommt den Detektiven in die Quere. Sind wir ehrlich ... die hellste Kerze auf der Torte ist er nicht.

Dieses Spin-Off bietet eine Möglichkeit, eine andere Seite von ihm zu erleben und auch etwas mehr über ihn und sein Leben zu erfahren. Tatsächlich blitzt kurz eine, unerwartet weiche, soziale Seite auf.

Ansonsten kommt er gewohnt patzig und bissig daher. Dass er Lys nur aus eigenem Interesse bei der Suche nach Yan hilft, verwundert daher kaum.

Die beiden geben ein sehr ungleiches Paar ab, da Lys - wie auch Justus - blitzgescheid und sehr belesen ist, Skinny ihr intellektuell meilenweit hinterher hinkt. Lys wiederum kommt mit Skinnys Art von Humor überhaupt nicht zurecht. Auf diese Weise entstehen herrlich absurde und witzige Dialoge.

Die drei Fragezeichen sind aber nicht vollkommen vergessen. Dank Skinnys zynischer Seitenhiebe finden sie immer wieder Erwähnung. Auch ihre Visitenkarte (in abgewandelter Form) findet ihren Platz.

Langjährige Fans dürfen sich zudem freuen auf kleine Easter-Eggs (Namen, Beschreibung von Gegenständen, z. B. chinesische Vase mit Drachenmotiv), Anspielungen auf andere Fälle und die weiteren Spin-Off-Bücher sowie Begegnungen mit alte Bekannten in kleinen Nebenrollen (z. B. Bibliothekarin Miss Bennett) uvm. Gut dosiert und nicht zu aufdringlich in die Geschichte verwoben.

Auch wer im drei ??? Kosmos (noch) nicht so bewandert ist, die anderen Spin-Offs nicht kennt, wird der Handlung ohne Probleme folgen können.

Die Story selbst gerät etwas in den Hintergrund, ist schlüssig, aber wenig spektakulär und etwas holprig. Ich mag Rätseltexte im ???-Kosmos sehr. Das Rätsel-Gedicht auf welches Lys und Skinny stoßen, konnte mich jedoch nicht überzeugen.

Zum Fortgang möchte ich nichts weiter verraten, um Spoiler zu vermeiden, insbesondere da ab einem gewissen Zeitpunkt die Auflösung vorhersehbar ist.

Ich bin gespannt, welche Nebenfiguren künftig unverhofft in die Rolle des Detektivs schlüpfen dürfen.

Skinny Norris als Detektiv hat mir sehr gefallen, weil er seinem Charakter treu bleibt und stimmig agiert.

Da die Storyline nicht überzeugen konnte 3 von 5 Schatztruhen für den vierten Band der Rocky-Beach-Crimes-Reihe.



Fazit:

Eine kurzweilige, aber durchschnittliche Schatzsuche mit Erzfeind Skinny Norris als Nachwuchsdetektiv.



...

Rezensiertes Buch: "Rocky Beach Crimes - Der blutrote Kondor- Die drei ??? Skinny Norris ermittelt" aus dem Jahr 2024

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ein ausgewogener, gut verständlicher Ratgeber für ein einfaches Training zu Hause.

Physio @Home
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Inhalt:

Die WHO empfiehlt Erwachsenen 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche, um Krankheiten vorzubeugen.

In der Realität allerdings sieht es jedoch häufig anders aus, so dass viele Menschen über ...

Inhalt:

Die WHO empfiehlt Erwachsenen 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche, um Krankheiten vorzubeugen.

In der Realität allerdings sieht es jedoch häufig anders aus, so dass viele Menschen über Beschwerden im Schulter-Nacken-Bereich, Hüfte oder Rücken klagen.

Vanessa Lämmle - Insta-Physiotherapeutin @muskelundverstand und auch bekannt durch regelmäßige Auftritte im ARD-Buffet - möchte mit ihrem Ratgeber helfen, den Alltag aktiver zu gestalten:

Tipps und Übungen die sich in nur wenigen Minuten täglich auch zu Hause gut umsetzen lassen.

Denn: Jede Bewegung zählt!

Mit 30-Tage-Übungsplan, um motiviert zu bleiben.



Mein Eindruck:

(Vollzeit-)Job im Büro, langes Arbeiten vorm Bildschirm, wenig Bewegung ... Die perfekte Ausgangsposition für Verspannungen im Nacken, Kopf- oder Rückenschmerzen.

Ratgeber für mehr Bewegung und Aktivität im Alltag gibt es viele, aber zu diesem habe ich aufgrund der Verbindung zur Physiotherapie gegriffen.

Das Buches ist gut strukturiert und liefert zunächst wichtige Hinweise zur Anatomie.

Gegliedert in verschiedene Problemzonen (Rücken, Arme und Beine) kann man sich sodann auch gezielt bestimme Bereiche herauspicken. Von Kopf bis Fuß ist alles vertreten.

Gut verständliche Erklärungen zum Ablauf der Übung, zur korrekten Atmung und eine entsprechende Fotoserie helfen dabei, die einzelnen Übungen zu Hause durchführen zu können.

Das Fachwissen ermöglicht es zudem, die Abläufe im Körper und Funktionsweise der Muskulatur usw. zu verstehen. Auch das "heiß diskutierte" Thema Faszien wird kurz angeschnitten sowie verschiedene Erkrankungen (Bandscheibenvorfall, Arthrose, Kalkschulter uva.) erläutert.

Dank Soforthilfeübungen kann man direkt starten und ausprobieren.

"Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung!" (vgl. S. 8)

Als Ergänzung zu diesem Ratgeber lohnt sich ein Blick auf die zahlreichen Videos der Autorin bei Instagram: @muskelundverstand

Bei bewegten Bildern erkennt man eigene Fehler in der Ausführung oder Haltung noch leichter.

Es empfiehlt sich aber, gewisse Vorkenntnisse mitzubringen und - bei Unklarheiten, um fehlerhafte/schädliche Bewegungen zu vermeiden - der Gang zur Physiotherapie o.ä.

Abschließend motivieren ein vorgefertigter 30-Tage-Übungsplan mit je vier Übungen pro Tag sowie ein Blanko-30-Tage-Übungsplan, der individuell mit Übungen bestückt werden kann, am Ball zu bleiben.



Fazit:

In Kombination mit Videoanleitungen und etwas Vorkenntnis ist dieses Buch ein guter Anfang für mehr Bewegung im Alltag.



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Rezensiertes Buch: "Physio @Home - Schmerzen lindern, Verspannungen lösen - dein Training für zu Hause - mit 30-Tage-Übungsplan" aus dem Jahr 2024

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Gelungene Adaption eines Krimi-Klassikers: kurzweilig und bildgewaltig.

Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek
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Inhalt:

In der Bibliothek von Oberst Arthur Bantry und seiner Ehefrau Dorothy wird eines Morgens eine erdrosselte Leiche gefunden.

Wer ist die Tote im Abendkleid und wie kommt sie dorthin?

Aus Angst ...

Inhalt:

In der Bibliothek von Oberst Arthur Bantry und seiner Ehefrau Dorothy wird eines Morgens eine erdrosselte Leiche gefunden.

Wer ist die Tote im Abendkleid und wie kommt sie dorthin?

Aus Angst um den guten Ruf ihres Mannes bittet Mrs Bantry ihre Freundin Miss Marple um Hilfe.

Die Spur nach Danemouth in ein Luxushotel. Ob der reiche, vom Unglück verfolgte Industrielle Conway Jefferson der Schlüssel zum Ganzen ist?



Mein Eindruck:

In Belgien hatte ich bereits Agatha-Christie-Comic-Bände in der Hand und freue mich sehr, dass diese Classic-Krimi-Reihe nun auch ihren Weg nach Deutschland gefunden hat.

Nachdem im ersten Band Hercule Poirot in eisiger Kälte den Mord im Orientexpress aufgeklärt hat, ist nun die gewitzte Miss Marple gefragt:

"Die Tote in der Bibliothek", auch bekannt unter dem Titel "Das Rätsel um die Tänzerin".

Alleine die Tatsache, dass sich überhaupt jemand an eine Adaption dieser Klassiker herangetraut hat, verdient große Hochachtung.

Im Gegensatz zu exotischen Schauplätzen der Hercules-Poirot-Krimis wird hier die Oberschicht in idyllischer, ländlicher Kulisse des beschaulichen Ortes St. Mary Mead zum Mittelpunkt.

Oliver Dauger zeichnet die rüstige alte Dame und die weiteren Charaktere sehr detailliert und lässt durch die entsprechende Mimik die Dialoge lebendig wirken. Die Anordnung der Panels ist konventionell und wenig überraschend. Auch der Strich ist schlicht, geradlinig und unaufgeregt ... passend zur eher ruhigen Handlung.

Das Spiel mit Perspektiven z. B. bei der Entdeckung des Mordes und auch die Darstellung des wirren Traumes von Mrs Dorothy Bantry zu Beginn ist sehr gelungen.

Wie gewohnt ist Miss Marple den polizeilichen Ermittlern Chief Constable Melchett und Inspektor Flem sowie Superintendent Harper immer eine Nasenlänge voraus.

Sie hat ein feines Gespür und schnell den richtigen Riecher.

Die Story beinhaltet alle Facetten eines guten Kriminalfalles: Lügen, falsche Verdächtigungen, geheime Beziehungen, jede Menge Verdächtige und Zeugenvernehmung.

Die Polizei tappt ständig im Dunkeln oder ist auf der falschen Fährte und am Ende präsentiert die resolute Miss Marple die Lösung des Falles in gewohnter Manier.

Auf 65 Seiten reduziert bleibt der Comic der literarischen Vorlage im Hinblick auf Story und Abläufe im Kern treu.

Die Romanvorlage erschien 1942, wohingegen die Adaption in den späten 1960ern angesiedelt ist: Musik der Beatles, Begriffe wie Hippie, LSD, Vietnam und entsprechende Mode sowie Verweise in den Bildern auf Eric Clapton, The WHO uvm. Der Grund hierfür erschließt sich mir nicht, da dies für die Handlung irrelevant ist.

Insgesamt ein solider und kurzweiliger Krimi!



Hinweis zur Reihe:

Der Verlag listet die beiden bisher erschienen Comic unter der Rubrik "Agatha Christie Classics".

Ein weiterer Band ist in Vorbereitung: "Hercule Poirots Weihnachten".



Fazit:

Eine bildgewaltige Adaption und ein unterhaltsames Lesevergnügen!

Dieser Miss-Marple-Krimi zählt nicht zu meinen Favoriten. 5 Sterne für die zeichnerische Umsetzung, 3,5 Sterne für die Story.



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Rezensiertes Buch: "Agatha Christie Classics: Die Tote in der Bibliothek" bei Carlsen Comics
Comic-Adaption aus dem Jahr 2024

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Eine warmherzige und gleichzeitig spannende Geschichte in traumhafter Urlaubskulisse.

Ferien wie blubbernder Eistee
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Inhalt:

Luzy und Jannis sind die besten Freunde und reisen in den Frühlingsferien in die Heimat des Jungen.

Ferien auf einer griechischen Insel! Das wird großartig!

Doch im Paradies unter strahlender ...

Inhalt:

Luzy und Jannis sind die besten Freunde und reisen in den Frühlingsferien in die Heimat des Jungen.

Ferien auf einer griechischen Insel! Das wird großartig!

Doch im Paradies unter strahlender Sonne am kristallblauen Meer gibt es Probleme.

Der Besitzer des kleinen Laden im Ort erkrankt und muss sein Geschäft schließen.

Luzy erfährt, dass immer mehr Menschen - besonders die jungen - wegziehen ... in die Stadt oder sogar gleich ins Ausland.

Jannis ist entsetzt, als seine Eltern berichten, dass auch sie alle Zelte abbrechen und ihr Haus auf der Insel verkaufen werden.

Eine Entscheidung über die Köpfe ihrer Kinder hinweg! Ob daran noch etwas zu ändern ist?


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Meine Meinung:

Dies ist Luzys drittes Abenteuer. Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich, denn die wichtigsten Ereignisse werden zu Beginn kurz zusammengefasst und alle Charaktere im Verlauf vorgestellt.

Natürlich macht es viel mehr Freude, die Reihe chronologisch zu lesen, insbesondere den Beginn der Freundschaft zwischen Luzy und Jannis mitzuerleben. Der Junge ist vor einiger Zeit aus Griechenland mit seinen Brüdern hergezogen (einschließlich Esel Tzatziki und fünf Hühnern).

Kurze Kapitel mit stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten und ein locker-leichter Schreibstil sowie das wunderbare Gefühl von Urlaub und Abenteuer bescheren ein großartiges Lesevergnügen.

Luzy erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, so dass Lesende sofort Teil ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sind. Besonders die anschauliche Beschreibung ihrer Emotionen ist zuckersüß: "In meinem Bauch hüpft, springt und blubbert es unternehmungslustig." (vgl. S. 55)

Die inzwischen Elfjährige ist eine authentische und liebenswerte Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt.

Manchmal ganz schön weise für ihr Alter:
"Heute verstehe ich wohl zum ersten Mal wirklich, wie fremd sich die Jungs manchmal in Deutschland fühlen."
(Luzy, vgl. S. 32)

Jannis (der mithilfe von Märchenbüchern seiner Oma Deutsch gelernt hat) verdreht auf lustige Art immer wieder Redewendungen:

"Ich bin über die Nachricht glücklich wie ein Honigkuchen-Esel."
(vgl. 163)

Die Charaktere sind herzensgut und Freundschaft sowie Familiensinn ist Dreh- und Angelpunkt jeder Geschichte.

Neben Luzys fünfzehnjähriger Schwester Sophia, Jannis' älteren Brüdern, ist auch Luzys Großvater Teil der Reisegesellschaft.

Mit ihrem Opa Peter, der die Ruhe in Person ist, führt Luzy immer wieder Gespräche über Freundschaft und das Verliebtsein. Er ist ihr Vertrauter und sein Gemüt gleicht dem eines Esels: gelassen und ausdauernd.

Es ist eine rührende Beziehung und der Großvater überrascht mal wieder mit kleinen und großen Lebensweisheiten und unerwartetem Sprachentalent.

Das Abenteuer findet eine wunderschöne Balance zwischen Urlaubs- und Glücksgefühl sowie ernsteren Themen (Überalterung von Dörfern bis hin zum regelrechten Dorfsterben).

Luzy und Jannis stecken voller Überraschungen und selbstverständlich wird an dieser Stelle nichts zum Superplan von Superluzy verraten.

Eine Leseempfehlung sowie 5 von 5 Gläser mit blubberndem Eistee für diese herzerwärmende und zugleich spannende Ferienlektüre!


Fazit:

Eine rührende Geschichte über Heimatgefühl , Freundschaft und Liebe, aber auch über Generationenkonflikte, Versöhnung und Wandel.

Mit authentischen und sympathischen Charakteren!


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Rezensiertes Buch: "Ferien wie blubbernder Eistee" aus dem Jahr 2024

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Wohlverdient! Eine Reclam-Ausgabe der klassischen Episoden: skurril, direkt und sehr witzig.

Die Känguru-Klassiker
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Inhalt:

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und Eier borgen möchte.

Doch die Dinge entwickeln ...

Inhalt:

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, sich als neuer Nachbar vorstellt und Eier borgen möchte.

Doch die Dinge entwickeln sich anders als erwartet und plötzlich lebt Marc-Uwe Kling mit einem Känguru zusammen.

Dieser Band versammelt die skurrilsten Geschichten aus dem verrückten Alltag eines kommunistischen und chaotische Kängurus und eines stoischen Kleinkünstlers:

Tiefgründige und absurde Küchentisch- und Kneipengespräche, Entscheidung per Schnick-Schnack-Schnuck, Behördengänge, konfrontative Gespräche mit Neonazis und natürlich Schnapspralinen...


39 Geschichten mit handschriftlichen Anmerkungen des Kängurus und Illustrationen von Comiczeichner Bernd Kissel.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Illustrationen:

Bernd Kissel, der das Känguru bereits für die zweibändigen Känguru-Comics zum Leben erweckt hat, liefert für dieses Reclam-Heftchen neue Zeichnungen.

Die herrlich abstrusen Erlebnisse des ungleichen Duos werden am Ende eines Kapitels auf den Punkt in detaillierten schwarz-weiß Illustrationen visuell umgesetzt: vom schelmischen Lächeln des Kängurus bis hin zum verzweifelten Blick des Kleinkünstlers!

Bisher hatte ich beim Lesen nur Marc-Uwe Klings Stimme im Ohr ... nun habe ich zusätzlich das Känguru schwarz auf weiß vor Augen

Als Bonus finden sich zu Beginn zusätzlich ganzseitige Zeichnungen in Anlehnung an klassische Kunstwerke, z. B. "Der Schrei" von Edvard Munch und Michelangelos "Die Erschaffung Adams" (bezeichnend ist, dass hier das Känguru die Rolle Gottes übernimmt und somit Marc-Uwe Kling erschafft).


Mein Eindruck:

Das Zusammenleben des ungleichen Duos ist herrlich unterhaltsam (zumindest als Außenstehende) und teilweise völlig absurd.

Das Känguru macht sich ungefragt im Leben des Kleinkünstlers breit, ist chaotisch, egoistisch und faul. Trotz allem ist es wegen seiner direkten Art auch sehr sympathisch.

Das ungleiche Duo leistet sich einen ironischen und unterhaltsamen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen. Hierbei ist es ganz gleich, ob Banalitäten wie Badputzen oder tiefgründige, globale Probleme wie die Klimakrise thematisiert werden.

Gerade diese Absurdität und Alltäglichkeit einiger Szenen machen die Episoden der Känguru-Tetralogie aus. Es gibt so viele lustige Geschichten, dass es mir schwer gefallen wäre, darunter die Klassiker auszuwählen.

Der absurde Versuch des Kängurus, bei McDonald's einen Wopper zu bestellen, fehlt leider. Dafür ist die kultige erste Begegnung Teil dieser Sammlung. Ebenso wie der Sicherheitscheck am Flughafen. "Der Beutel muss auf's Band!" ist inzwischen zum geflügelten Wort geworden.

Selbstverständlich darf das Lieblingskapitel aller Deutschlehrer:innen nicht fehlen ("Perspektivische Verzerrungen"), in dem die Erzählperspektive gewechselt und die Geschichte sehr unterhaltsam ad absurdum geführt wird.

Der "Witzig" -Stempel geht an "Eine nette Teegesellschaft". Hier landet Marc-Uwe Kling beim Psychiater, der selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben scheint.

Man kann dieses Büchlein nicht lesen, ohne irgendwann mindestens einen Lachanfall zu bekommen, und man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Achtung: Suchtgefahr Im Anschluss also gleich die gesamte Känguru-Tetralogie lesen!

5 von 5 Schnapspralinen und eine Leseempfehlung!


Fazit:

Dieses Reclam-Heft hätte ich in meiner Schulzeit gerne gelesen.

Sympathische und skurrile Charaktere und absurd witzige Dialoge!

Hier sind einige der besten Episoden der Känguru-Tetralogie in diesem Buch vertreten - genial illustriert.

Ein perfekter Einstieg auch für Neulinge.


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Rezensiertes Buch: "Die Känguru-Klassiker"
Persönlich ausgewählt aus der Känguru-Tetralogie von Marc-Uwe Kling, illustriert von Bernd Kissel -
erschienen bei Reclam im Jahr 2024

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