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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2017

Sehr ergreifend...

Tote Mädchen lügen nicht - Filmausgabe
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Selbstmord. Ein schwieriges Thema. Immer. Aber gerade für ein Jugendbuch. Jay Asher gelingt es jedoch eine unglaubliche Geschichte zu spinnen. Gemeinsam mit Clay Jensen begibt sich der Leser auf die Suche ...

Selbstmord. Ein schwieriges Thema. Immer. Aber gerade für ein Jugendbuch. Jay Asher gelingt es jedoch eine unglaubliche Geschichte zu spinnen. Gemeinsam mit Clay Jensen begibt sich der Leser auf die Suche nach den dreizehn Gründen und den Personen, die zum Suizid von Hannah führten. Dabei wird eine unheimliche Spannungen aufgebaut. Es folgt ein ständiger Wechsel zwischen den Sequenzen, die von Hannah auf Kassette gesprochen wurden, und den Gedanken und Gesprächen von Clay.

Je weiter man in der Geschichte fortschreitet und je besser man Clay kennen lernt, umso schwerer wird es sich vorzustellen, dass er tatsächlich etwas mit Hannahs Tod zu tun hat. Immer wenn ein neuer Grund auftauchte, platzte ich fast vor Spannung, ob es jetzt um Clay ging.

Die verschiedenen Gründe reichen von banaleren bis zu schwer wiegenden Dingen. Hannah erklärt stets genau, wie sie jeder weiter in Richtung Selbstmord trieb. Das macht wirklich sehr nachdenklich. Den schon kleinere Dinge können einen Menschen so schwer verletzen. Doch auch das Wegsehen, Nichtssagen und unsere Feigheit im richtigen Moment einzugreifen, können dazu führen, dass jemand keine Hoffnung mehr hat. Dieser moralische Aspekt des Buches hat mir sehr gut gefallen, so dass ich mir auch vorstellen könnte, das Buch mit einer Schulklasse zu lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu verstehen. Die Wortwahl ist meiner Meinung nach dem Alter der Protagonisten angemessen. Selbst die nicht so schönen Szenen sind adäquat geschrieben.

Obwohl das Buch eine große Moralkeule schwingt, konnte es mich begeistern. Die Geschichte ist für mich durchaus denkbar. Sie ist traurig, regt aber auch zum nachdenken an. Mit dem Thema Selbstmord wird verantwortungsvoll umgegangen. Er wird weder verherrlicht, noch banalisiert. Es ist ein guter Mittelweg. Der Fokus liegt für mich aber auch eher auf dem alltäglichen Verhalten von uns allen.

Fazit:

Das Buch war wirklich klasse, so dass ich nur 5 von 5 Punkten vergeben kann. Wenn die Serie nur ansatzweise so gut wird, dann kann man sie sich getrost ansehen.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Mittelmäßig...

Die Dreizehnte Fee
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Dieses Buch hat ein großes Manko - es ist zu kurz. Zunächst habe ich ein wenig gebraucht, um in das Buch hinein zu kommen. Als es dann aber für mich so richtig los ging, da war das Buch auch schon wieder ...

Dieses Buch hat ein großes Manko - es ist zu kurz. Zunächst habe ich ein wenig gebraucht, um in das Buch hinein zu kommen. Als es dann aber für mich so richtig los ging, da war das Buch auch schon wieder zu Ende. Glücklicherweise gibt es ja einen zweiten und einen dritten Teil.

Besonders gelungen finde ich die Idee der Geschichte. Märchenhaft bedeutet hier einfach mehr als Prinzessinnen und schicke Kleidchen. Wie der Klappentext verrät, kann man eine Ähnlichkeit zum Märchen Dornröschen nicht abstreiten. Allerdings werden auch viele andere Märchen ein gesponnen und das finde ich äußerst gut gelungen. Ich glaube, dies ist auch letztendlich das, was dem Buch sein gewisses Etwas gibt.

Die Charaktere sind für mich leider ein wenig blass geblieben. Lediglich die Protagonistin Lilith lernt man ein wenig besser kennen. Die Anziehung zwischen ihr und dem Hexenjäger ist unverkennbar, kommt mir aber etwas willkürlich vor. Die erotischen angehauchten Szenen zwischen den Beiden waren für mich dann doch zu viel.

Der Schreibstil war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Da ich vorher mit "Sturz der Titanen" ein Buch eines sehr sprachlich talentierten Autors las, kann dies einfach auch an dem krassen Cut liegen und spricht gar nicht gegen Julia Adrians Schreibstil. Dieser war im Großen und Ganzen nämlich angemessen und leicht verständlich. Das Buch ließ sich flüssig lesen.

Fazit:

Der erste Band der Reihe macht Lust auf Mehr, hat aber auch noch Luft nach oben. Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Harry Potter 2.0?

Die Geheimnisse der Alaburg
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Als Leser lernt man zunächst den sechzehnjährigen Leik kennen. Er ist ein wunderbarer Charakter, sehr liebenswert und glaubhaft. Als er sich nach einem Dorfbesuch auf den Heimweg macht, nimmt das Unheil ...

Als Leser lernt man zunächst den sechzehnjährigen Leik kennen. Er ist ein wunderbarer Charakter, sehr liebenswert und glaubhaft. Als er sich nach einem Dorfbesuch auf den Heimweg macht, nimmt das Unheil seinen Lauf. Merkwürdige Monster jagen ihn. Letztendlich entscheidet sein Ziehvater Gerald, ihn zur Âlaburg zu bringen, denn hier ist Leik in Sicherheit.

Der Zeitraum bis die beiden in der Âlaburg ankommen, zog sich für mich etwas. Es war nicht unspannend, aber so hundertprozentig packen konnte es mich da noch nicht. Das änderte sich aber schlagartig, als Leik an der Universität aufgenommen wird. Von da an konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Hier lernt Leik auch seine Freunde kennen - Morla, den Zwerg; Filixx, den Zwergelben und Ulyer, den Ork. Alle drei sind sehr schön beschriebene Charaktere. Während Morla und Filixx sich sofort einen Platz in meinem Herzen erschlichen, dauerte es bei Ulyer ein wenig. Aber mal unter uns, das ist denke ich, auch so geplant ;) Leik, Morla, Filixx und Ulyer werden ein Team, was sie nicht nur bei einer Partie Sternball beweisen müssen. Insgesamt bildet die Truppe einen guten Mix zwischen verschiedenen Charakteren, so dass jeder seinen Liebling findet. Ich konnte mich bisher noch nicht entscheiden und setze dabei auf Band 2.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und leicht verständlich, was ein Lesen des Buches ab 12 Jahren möglich macht. Hier und da wurde eine Prise Witz eingestreut, so dass man Schmunzeln kann. In anderen Rezensionen liest man häufig Vergleiche mit "Harry Potter", "Herr der Ringe" und Rothfuss' Königsmorderchronik. Ich stimme zu, dass dieses Buch an die vorangegangen erinnert, aber Greg Walters schafft eine völlig neue Welt mit so zauberhaften Figuren, dass es wirklich nur kleine Sequenzen sind, die mich daran erinnert haben. Und warum auch nicht? Wem die drei genannten Bücher gefallen haben, der wird auch hier voll auf seine Kosten kommen.

Fazit:

Ich habe mich in dieser Geschichte rund um wohlgefühlt. Es ist eine großartige Fantasygeschichte für Leser ab 12 Jahren. Doch auch Ältere werden hiermit ihre Freude haben. Ich vergebe 5 von 5 Punkten und bin wahnsinnig gespannt, wie das Abenteuer von Leik und seinen Freunden weitergeht.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Wer Geschichte liebt, wird sich in diesem Buch zuhause fühlen...

Sturz der Titanen
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ch bin ein Freund von Episodenfilmen. Ich mag die Idee, dass man verschiedene Menschen auf ihren Wegen begleitet und nach und nach bemerkt, wie sich die Wege dieser Personen kreuzen. Ähnlich ist es in ...

ch bin ein Freund von Episodenfilmen. Ich mag die Idee, dass man verschiedene Menschen auf ihren Wegen begleitet und nach und nach bemerkt, wie sich die Wege dieser Personen kreuzen. Ähnlich ist es in diesem Buch. Dabei sind die von Follett erschaffen Personen so vielfältig und gut beschrieben, dass man sich vorstellen kann, dass sie tatsächlich existierten. Dies wird durch die geschickte Einbindung von historischen Ereignissen und Persönlichkeiten unterstützt.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Figuren aus unterschiedlichen Schichten und unterschiedlichen Ländern stammen. Zum einen wären da William "Billy" Williams und seine ältere Schwester Ethel, die einer Bergarbeiterfamilie entstammen und beide zentrale Figuren im Roman sind. Ich persönlich empfand ihre Entwicklung am stärksten. Gerade Ethel und ihr unermüdlicher Einsatz für die Rechte der Frauen machte sie zu meiner Lieblingsfigur im Buch. Neben diesen beiden folgen wir in der Handlung auch der Geschichte des britischen Earls Fitzherbert und seiner Schwester Lady Maud, die in den deutschen Walter von Ulrich verliebt ist. Eine Liebe die, während des Krieges der beiden Ländern, unter keinem guten Stern zu stehen scheint. Auch der große Riese im Osten - Russland - spielt eine Rolle und wird durch die Brüder Lew und Grigori Peschkow repräsentiert. Zwei Brüder die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Lebenswege irgendwann weit auseinander gehen. Etwas wenig Raum hat meiner Meinung nach der Amerikaner Gus Dewar bekommen, der für den Präsidenten der Vereinigten Staaten arbeitet. Er war eine sehr angenehme Figur.

Der Schreibstil ist gewohnt sehr gut, angemessen und hoch, aber dennoch nicht zu schwierig. Beim Lesen hat man das Gefühl, man erhält eine kleine Geschichtsstunde. Follett nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und schildert den Krieg sowie die russische Revolution in seiner vollen Grausamkeit.

Da das Buch in sich geschlossen ist, kann man auch getrost nach diesem Band aufhören, wenn man aber wissen möchte, wie es mit den Nachkommen der angesprochenen Familien weitergeht, lohnt es sich weiterzulesen. Ich werde es tun.

Fazit:

Wer Bücher von Follett kennt, wird dieses auch mögen. Wer Geschichte liebt, wird sich in diesem Buch zuhause fühlen. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Hygge ist mein neues Lieblingswort

Hygge - ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht
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Das Buch ist wundervoll. In 15 Kapiteln bringt der Autor Meik Wiking, der als Leiter des Instituts für Glücksforschung in Kopenhagen arbeitet, dem Leser näher, was Glück ist. Dabei stützt er sich, ganz ...

Das Buch ist wundervoll. In 15 Kapiteln bringt der Autor Meik Wiking, der als Leiter des Instituts für Glücksforschung in Kopenhagen arbeitet, dem Leser näher, was Glück ist. Dabei stützt er sich, ganz der Wissenschaftler, auf wissenschaftliche Studien. Dennoch ist dieses Buch keine Aneinanderreihung von Fakten, die mit Zahlen belegt werden. Er beschreibt auch, was für ihn Glück ist. Das waren sehr schöne, aber auch intime Momente. Ich meine nur von sehr wenigen Personen zu wissen, in welchen Momenten sie richtig glücklich sind. Mich eingeschlossen.

Meik Wiking macht deutlich, dass es mehrere Formen von Glück geben kann. Und nicht bei jedem löst die gleiche Situation ein Glücksgefühl aus. Jedoch hatte ich bei vielen seiner Beschreibungen den Gedanken, dass dies die Momente sind in denen ich glücklich bin. Reflexion heißt in diesem Fall das Zauberwort.

Besonders eingebrannt haben sich mir de Kapitel zu den Themen Licht, Gemeinschaft, Essen und Trinken sowie Hygge draußen erleben. Generell hatte ich das Gefühl, dass das Glück direkt vor unserer Nase ist und wir nur einen Gang runterschalten oder einen Schritt zurückgehen müssen.

Wer erwartet, dass er mit diesem Buch den ultimativen Glücksguide findet, den muss ich leider enttäuschen. Aber das Buch gibt in gewisser Weise eine Anleitung dazu, seinen eigenen Glücksweg zu finden. Ich habe manche Dinge für mich übernommen oder mir vorgenommen diese Dinge bewusster zu genießen. So lasse ich oftmals mein Handy zuhause, wenn ich mich mit Freunden treffe, um deren Anwesenheit zu genießen und nicht alle paar Minuten auf das Gerät zu schauen. Noch nicht ausprobiert, habe ich die Rezepte. Aber einiges davon wird definitiv in meiner Küche angewandt.

Fazit:

Alles in allem war ich absolut begeistert von dem Buch. Es berichtet nicht nur über Hygge, sondern hat bei mir auch ein hyggeliges Gefühl ausgelöst und "Hygge" mit allen seinen Formen ist eins meiner Lieblingsworte. Ich gebe dem Buch 5 von 5 Punkten und empfehle es jedem an einem hyggeligen Plätzchen in einer hyggeligen Atmosphäre zu genießen. Ich geh mir jetzt 'ne Kerze anmachen.