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freddyschlaubi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2024

Packender Roman voller Emotionen

Das Comeback
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"Das Comeback" von Ella Bermann ist ein sehr mitreißender Young Adult Roman, der das Leben der im jungen Alter sehr berühmt gewordenen Schauspielerin Grace beschreibt. Das Cover an sich hat mich nicht ...

"Das Comeback" von Ella Bermann ist ein sehr mitreißender Young Adult Roman, der das Leben der im jungen Alter sehr berühmt gewordenen Schauspielerin Grace beschreibt. Das Cover an sich hat mich nicht direkt angesprochen, wodurch ich viel mehr durch den Klappentext auf das Buch aufmerksam wurde. Doch auch abgesehen davon, spiegelt das Cover auch nach der Lektüre aus meiner Sicht nicht wirklich die Stimmung des Buches oder den Inhalt wider.

Inhaltlich beschreibt der Roman eine sehr spezielle und individuelle Lebensrealität, die wohl die wenigsten nachvollziehen können und man begleitet Grace bei der Bewältigung der Probleme, die man selbst nicht ansatzweise empfindet. Aber gerade das macht es ja so spannend. Man kann die Gefühle und Emotionen durch den Schreibstil der Autorin immer sehr gut greifen und auch die skurrilen Momente irgendwie mitfühlen. Allgemein wirkt das Verhalten im Rahmen der Handlung sehr authentisch und vorstellbar. Das ist in diesem Setting nicht selbstverständlich und daher hoch anzurechnen.

Als besonderes Highlight des Buches möchte ich aber unbedingt auch die Figuren hervorheben. Im Laufe der Handlung lernt man mehrere sehr spezielle Charaktere mit schwierigen und schwer durchschaubaren Charakterzügen kennen. Dies lässt auch die Nebenfiguren sehr real erscheinen, da nicht auf klassische Klischee-Charaktere zurückgegriffen wird, deren Gedanken man sofort durchschauen kann. Wie bei realen Personen lernt man die ein oder andere Seite kennen, aber spürt, dass da noch mehr ist, was man längst nicht durchschauen kann. Daher kann ich das Buch allen empfehlen, die auch eine etwas tragischere und nachdenklichere Lektüre nicht scheuen.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Erwartungen übertroffen

Windstärke 17
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"Windstärke 17" ist eine grandiose Fortsetzung für den ebenso wunderbaren Debütroman "22 Bahnen" von Caroline Wahl. Das Cover ist im gleichen sehr ästhetischen Stil und lässt gleich wieder gute Erinnerungen ...

"Windstärke 17" ist eine grandiose Fortsetzung für den ebenso wunderbaren Debütroman "22 Bahnen" von Caroline Wahl. Das Cover ist im gleichen sehr ästhetischen Stil und lässt gleich wieder gute Erinnerungen an das erste Buch aufleben.

Inhaltlich knüpft die Fortsetzung perfekt an den ersten Teil an und gibt gerade so viele Informationen zur Vergangenheit wie einerseits für die Erinnerung notwendig und andererseits für die Spannung förderlich sind. Die schweren Themen Tod, Krankheit und Verlust werden mit der abenteuerlichen Selbstfindung von Protagonistin Ida kombiniert und ergeben so immer wieder eine sehr geladenen Mischung. Langweilig wird es hier definitiv nicht und auch das innerliche Chaos von Ida hält den Lesenden immer auf Trab.

Alle Figuren im ersten und auch hier wieder in diesem Roman sind wundervoll charakterisiert und dargestellt. Es fällt einem total leicht Sympathie und Verständnis zu entwickeln und so die Handlung wirklich an der Seite der Figuren mitzuerleben. Ich denke sogar, dass der Schreibstil an den Charakter der jeweiligen Schwester im Mittelpunkt angepasst ist. Auch wenn ich persönlich den Stil von "22 Bahnen" aus Tildas Perspektive lieber mochte, ist er hier dennoch wieder sehr authentisch und passend. Ich kann diesen Roman aus voller Überzeugung weiterempfehlen, eigentlich an Lesende alle Genres, da er unmöglich in eine Schublade zu stecken ist. Mit der größten Übereinstimmung lässt er sich wahrscheinlich dem Bereich "Yound Adult" zuordnen.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Digital Detox

Zeiten der Langeweile
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"Zeiten der Langeweile" ist ein Roman über Milas Ausstieg aus der digitalen Welt, welcher mild beginnt und dann immer tiefer in ihr Leben eingreift. Der Trend rund um Digital Detox hat viele mit sich gezogen ...

"Zeiten der Langeweile" ist ein Roman über Milas Ausstieg aus der digitalen Welt, welcher mild beginnt und dann immer tiefer in ihr Leben eingreift. Der Trend rund um Digital Detox hat viele mit sich gezogen und dauert wohl immer noch an. Wobei die meisten eher nur minimale oder temporär begrenzte Veränderungen vorgenommen. Anders als in diesem Buch, wo die Protagonistin ihr ganzes Leben Stück für Stück umkrempelt.

Das Cover ist schön gestaltet und auch die Aufteilung der Erzählung in drei Teile unterstützt die Handlung. Die großen Abschnitte ohne weitere Kapitel können nur teils sehr langwierig werden. Dennoch ist das Thema sehr facettenreich dargestellt und es werden ganz verschiedene Perspektiven und Problematiken gezeigt, dazu auch die Zweifel und Ängste der Protagonistin selbst. Diese empfinde ich allgemein als spannend, da man einiges zur Vorgeschichte erfährt, aber nicht in aller Ausführlichkeit und auch in Bezug auf ihre Psyche Geheimnisse verdeckt bleiben. Auch den eher nüchternen und wenig dramatischen Schreibstil mag ich persönlich gerne.

Dennoch kann ich das Buch nicht ohne weiteres empfehlen, da ich mich im Laufe der Geschichte immer weniger mit der Protagonistin identifizieren konnte. Ihre Einstellung und auch ihre Angst wird immer extremer und man kann sie nur schwer nachvollziehen. Daher würde ich den Roman vor allem empfehlen, wenn man dem Thema zugänglich ist und sich auf derartige Experimente vielleicht selbst einlassen würde.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Alltagsphilosophie

Kleine Probleme
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"Kleine Probleme" ist ein Roman, welcher sich durch seine aufregende, abschweifende und philosophische Erzählweise einer eigentlich alltäglichen Handlung besonders abzeichnet. Man bekommt einen tiefen ...

"Kleine Probleme" ist ein Roman, welcher sich durch seine aufregende, abschweifende und philosophische Erzählweise einer eigentlich alltäglichen Handlung besonders abzeichnet. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Protagonisten und kann durch diesen eine neue Sichtweise auf so viele kleine oder große Probleme erhalten, denn wie es zu erwarten ist, weisen die kleinen Hürden auf andere viel größere hin.

Das Cover gefällt mir sehr gut und drückt vor allem die pessimistische, ein wenig aussichtslose Stimmung der Erzählung aus. Auch die Aufteilung der Kapitel fügt sich super mit der Handlung zusammen und man wird gedanklich noch besser mitgenommen. Dabei ist das Thema des Buches schwer einzugrenzen, da sich die Handlung vor allem um den Lebensstil und die Situation des Protagonisten dreht. Es geht darum, Aufgaben aufzuschieben und diese dann letztendlich unter einer gewissen Anstrengung zu vollenden. Wobei immer deutlich wird, dass die missliche Lage auch auf die psychische Situation des Protagonisten hindeuten könnte, wodurch Spannung erzeugt wird, da man auch hierfür im Laufe des Buches mehr Informationen erhält. Darüber hinaus fällt es allerdings nicht schwer, Sympathie für den Protagonisten zu entwickeln und man begleitet diesen mit Freude auf seinen philosophischen Gedankenreisen. Besonders hat mir hierbei auch gefallen, wie die Grenzen zwischen Autorin und Figur verschwimmen, durch z.B. die Tätigkeit als Schriftsteller oder die Danksagung im Buch.

Insgesamt sollte dieses Buch eine Bereicherung für alle sein, die ein wenig Sinn für Philosophie und das Absurde im Alltäglichen haben. Es braucht nicht mehr, als sich einfach auf die Erzählweise einzulassen.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Koch-Romance

Für jede Liebe ein Problem
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"Für jede Liebe ein Problem" ist eine queere Liebesgeschichte, welche sich besonders durch ihr TV-Kochshow-Setting auszeichnet. Zwei sehr liebenswerte Menschen mit besonderen Schicksalen und einer gemeinsamen ...

"Für jede Liebe ein Problem" ist eine queere Liebesgeschichte, welche sich besonders durch ihr TV-Kochshow-Setting auszeichnet. Zwei sehr liebenswerte Menschen mit besonderen Schicksalen und einer gemeinsamen Leidenschaft treffen aufeinander und begeben sich auf eine gemeinsame Reise durch die Etappen der Kochshow. Das Cover gefällt mir an sich und hilft dabei, sich die beiden Hauptcharaktere vorzustellen. Den Titel dagegen finde ich nicht so treffend, da ich keine besonders starke Verbindung zwischen diesem und der Geschichte sehe, bzw. sich wahrscheinlich zahlreiche andere Liebesgeschichten unter diesem Motto finden würden.

Das Thema und die Geschichte allerdings sind sehr schön und liebevoll umgesetzt. Besonders durch London als nicht-binäre Person, konnte bei mir mehr Aufmerksamkeit für die Herausforderungen und Probleme queerer Personen geschaffen werden und ich würde dem auch als repräsentativ für andere einschätzen. Auch das Kochen als Thematik hat die Erzählungen immer wieder abwechslungsreich gestaltet und der Wettbewerbscharakter wiederum hat zur nötigen Spannung beigetragen.

Die Figuren sind wohl ein Highlight des Romans und damit nicht nur London und Dahlia, welche beide sofort sympathisch und authentisch wirken und den Lesenden gleichermaßen durch die Geschichte begleiten. Auch die anderen Randfiguren, wie die Familienmitglieder oder die anderen Teilnehmer erfüllen eine Rolle in der Geschichte und sind ebenso teilweise sehr detailliert ausgestaltet.

Alles in allem hat mir der Roman gefallen, auch wenn dies eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre ist. Aber für Romance-Liebhaber ist hier auf jeden Fall etwas dabei und sicher auch etwas Abwechslung gegenüber anderen Geschichten.

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