Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2021

Hat mich nur bedingt überzeugt

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
0

Ich muss sagen, dass ich von Florance Bell ein wenig enttäuscht bin. Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft, auch die Leseprobe konnte mich überzeugen, generell das Luftschiffthema imponierte mir. ...

Ich muss sagen, dass ich von Florance Bell ein wenig enttäuscht bin. Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft, auch die Leseprobe konnte mich überzeugen, generell das Luftschiffthema imponierte mir. Sowas habe ich bisher nicht oft gesehen, und wenn doch, war ich meist hellauf begeistert. Genau das erwartete ich mir auch hier, jedoch funktionierte das nur bedingt.

Florance war eine wirklich coole Protagonistin. Als Schrauberin hat sie einiges drauf, da soll noch mal einer sagen, Frauen hätten kein Händchen für Technik! Ich fand es faszinierend, sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten und ihr über die Schulter zu schauen, das hat echt Laune gemacht.
Allerdings fielen die anderen Figuren dann für mich umso langweiliger aus. Ich konnte keine Beziehung zu irgendwem von ihnen aufbauen, sie blieben für mich blass und die Distanz zu ihnen groß. Das ist wirklich schade und hat meine Lesefreude extrem ausgebremst.

Dadurch, dass nicht alles aus der Sicht auf Florance geschrieben ist, ergibt sich oft Abwechslung, was im Grunde gut gemacht ist. Allerdings hat die fehlende Sympathie zu den restlichen Figuren diesen Effekt wieder ein wenig neutralisiert. Im letzten Drittel hat mich die Geschichte dann verloren, es war für mich alles recht vorhersehbar und fesselte mich nicht mehr zu 100%.

Mein Fazit:
Nicht schlecht, aber auch nicht so Bombe wie erwartet. Ich hätte mir mehr erhofft. Die Protagonistin war aber große Klasse, daher war es kein Reinfall für mich. Es gibt 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.09.2021

Einfach zauberhaft!

Die fabelhafte Welt der Mona Flint
0

Die fabelhafte Welt der Mona Flint ist allein äußerlich schon ein absolutes Highlight. Der Einband glänzt metallic und ist wunderschön anzuschauen, und auch im inneren geht es weiter mit der liebevollen ...

Die fabelhafte Welt der Mona Flint ist allein äußerlich schon ein absolutes Highlight. Der Einband glänzt metallic und ist wunderschön anzuschauen, und auch im inneren geht es weiter mit der liebevollen Gestaltung. Die Seiten bilden ein kleines Daumenkino im unteren Bereich, eine echt süße Idee! Dazu kommen passende Illustrationen, die hin und wieder eingestreut werden und den Text toll untermalen.

Mona und ihre Geschwister waren allesamt unterschiedlich wie Tag und Nacht. Sie haben grundverschiedene Charaktere und genau diese Mischung hat es so spannend gemacht, ihre Figurenentwicklung und Zusammenarbeit zu verfolgen. Tarek war mein persönlicher Liebling, denn er hat es geschafft, mich zu Tränen zu rühren. Aber auch die anderen Kinder waren (fast) alle durch und durch liebenswert.

Das Abenteuer, was die Kiddies erleben, war wirklich rasant und spannend. Ich konnte oft nicht voraussehen, was als nächstes passieren würde, und habe mich einfach mit der Geschichte von Wendung zu Wendung treiben lassen. Häufig war ich mir nicht sicher, wer nun gut oder böse ist, wer Freund und wer Feind, wer es ehrlich meint und wer nicht, und habe stets mitgefiebert.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass auch sensible Themen am Rande mit in die Geschichte eingeflochten wurden, komplett ohne aufdringlich oder gewollt zu wirken. Da kommen wichtige Messages beim Leser an, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger.

Mein Fazit:
Mona Flint hat mich mit auf ein Abenteuer genommen, was ich so schnell nicht vergessen werde. Die Geschichte, die sie und ihre Freunde und Familie erleben, war im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft und hat mich sehr begeistert. Ich würde mir sogar eine Fortsetzung wünschen, meine allerdings gesehen zu haben, dass bisher keine geplant ist. Das finde ich schade, denn ich würde sehr gern mehr Zeit mit Mona verbracht, aber das Buch kann inhaltlich gesehen auch gut als Einzelband stehen bleiben.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.09.2021

Interessante Fortsetzung

You Love Me
0

Joe Goldberg ist ein durch und durch kranker Typ. Wer die ersten zwei Bände gelesen und/oder die Serie zur Reihe gesehen hat, kann das wahrscheinlich (hoffentlich!) nur bestätigen, aber versteht vielleicht ...

Joe Goldberg ist ein durch und durch kranker Typ. Wer die ersten zwei Bände gelesen und/oder die Serie zur Reihe gesehen hat, kann das wahrscheinlich (hoffentlich!) nur bestätigen, aber versteht vielleicht auch die Faszination, die er beim Leser auslöst. Eben weil Joe so ein unberechenbarer und gefährlicher Kerl ist, ist es mehr als spannend, in seinen verdrehten Kopf hineinschauen, seine Gedankengänge verfolgen und Teil seiner Geschichte sein zu können. Er hat irgendwas, was ihn unter all den ekelhaften und psychopathischen Zügen beinahe sympathisch macht, was den Leser dazu bringt, ihm zu wünschen, dass er dieses Mal sein Glück findet. Auf ehrliche und anständige Art und Weise.

Aber eben weil man die Vorgängerbände kennt, weiß man eigentlich, dass das alles nur Wunschdenken bleiben wird. Seien wir ehrlich, kann ein Typ wie Joe Goldberg sich überhaupt ändern? Jemand, der so verdreht denkt und so fest in seiner eigenen Logik und fehlerhaften Moral festgefahren ist, der wird wohl nie richtig von falsch unterscheiden können. Aber ich wäre auch stark überrascht gewesen, hätten wir nun einen komplett anderen Joe präsentiert bekommen.

Was mir dieses Mal zunächst ein wenig holprig vorkam, war die Schreibweise. Man kennt es zwar schon, dass Joe seine Angebetete/sein Opfer direkt im Text mit „du“ adressiert, aber Band 2 ist bereits eine Weile her für mich, sodass ich mich erst wieder eingewöhnen musste. Ich kam besonders am Anfang nur quälend langsam voran, was mich extrem frustriert und auch immer wieder die Lust an der Geschichte verdorben hat. Mit der Zeit wurde es besser, und schließlich ist genau diese Schreibweise ja auch eines der Dinge, die die Reihe besonders machen.

Zu sehen, wie Joe versucht auf „normalem Wege“ eine Frau zu erobern, war zugegebenermaßen sehr amüsant. Wie stolz er beispielsweise auf sich ist, nur weil er jemanden nicht gestalked hat, und wie er Schlupflöcher findet, um es trotzdem zu tun, wie er Fakten verdreht und überinterpretiert und dabei dennoch denkt, er macht was anders als sonst immer, das war alles zu 100% Joe. Schräg und krank, und dennoch spannend. Oder gerade deshalb spannend.
Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass ich fast etwas erleichtert war, den Mann im Laufe der Zeit in alte Verhaltensmuster zurückfallen zu sehen.

Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist die Übersetzung. Teils haben einige Dinge übersetzt gar keinen Sinn ergeben, meist Redewendungen oder Wortspiele, die auf englisch zwar clever gewesen wären, wörtlich übersetzt aber Schwachsinn sind. Oder anders herum gab es manche Ausdrücke, mit denen ich so gar nichts anfangen konnte, die aus dem Original übernommen wurden. Zudem wird häufig ein Grundverständnis amerikanischer Läden oder Gewohnheiten vorausgesetzt, so selbstverständlich wie mit denen umhergeworfen wird. An der Stelle hätte man vielleicht in einem Halbsatz noch eine Erklärung einbauen können hier und da, denn es ist in meinen Augen nicht der Sinn der Sache, dass der Leser ständig googeln muss, worum es gerade geht.
Allerdings haben diese lückenhaften Beschreibungen und unpassenden Ausdrücke auch irgendwie zu Joes verworrenem Erzählstil gepasst, was nichts daran ändert, dass ich es stellenweise etwas unverständlich fand.

Mein Fazit:
Für richtige Fans der Reihe wird sicherlich auch Band 3 ein weiterer Volltreffer sein, für mich jedoch gab es ein paar Ungereimtheiten. Joe wiederzusehen war spannend und die Grundzüge der Geschichte konnten mich überzeugen. Die Umsetzung des Ganzen allerdings schien mir dieses Mal nicht ganz so ausgefeilt wie bei den Vorgängern und auch sprachlich gab es Stolperfallen, wie ich schon angemerkt hatte vermutlich übersetzungsbedingt. Insgesamt überwiegen aber erstaunlicherweise trotz allem meine positiven Gedanken dem Buch gegenüber und so vergebe ich 3,5 und gerundet dann 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.09.2021

Großartiges Buch

Kunstfresser – Aus dem Leben einer Museumsmotte
0

Meine Schwäche für Kindersachbücher ist in den letzten Jahren zunehmend gewachsen. Ich finde es immer wieder unglaublich spannend zu sehen, wie teils sehr schwierige Themen und komplexe Infos für die Jüngsten ...

Meine Schwäche für Kindersachbücher ist in den letzten Jahren zunehmend gewachsen. Ich finde es immer wieder unglaublich spannend zu sehen, wie teils sehr schwierige Themen und komplexe Infos für die Jüngsten aufbereitet werden, und hier ist das besondere, dass diese Infos sogar gepaart mit einer tollen Geschichte sind.

Man lernt zunächst die Mottenfamilie kennen, um die es hier geht, im Vordergrund steht Heribert, die Museumsmotte, mit seiner Nichte Jolinde. Ich fand es ganz zauberhaft, wie jeder Motte direkt zu Beginn ein kleiner Steckbrief mit einem ganz eigenen Charakter verpasst wurde, sodass man sofort wusste, wer welche Eigenarten hat und wie gestrickt ist.
Jolinde war die neugierigste von allen und tapfer obendrein, denn das muss man für das Abenteuer, was sie erlebt, wahrlich sein. Ich habe mich direkt mit ihr anfreunden können und bei jedem Flügelschlag mitgefiebert, ebenso wie mit ihrem Onkel Heribert. Die beiden ergeben ein tolles Team!

Das kleine aber feine Abenteuer, das die beiden erleben, hatte ich, da ich den Klappentext vorher nicht noch mal gelesen habe, gar nicht kommen sehen. Daher war ich (ja, auch mit Mitte 20) sehr aufgeregt, wie diese beinahe haarsträubende Situation für die beiden Motten ausgeht. Es mangelte meiner Meinung nach hier weder an Spannung noch an Nähe zu den Figuren oder an Detailreichtum, einfach eine toll erzählte Geschichte.

Was ich leider etwas weniger gelungen fand, war die Art und Weise, wie die Informationen zu Museen in die Geschichte eingestreut wurden. Teils wird die Erzählung direkt im Sinnabschnitt unterbrochen (immerhin nicht direkt im Satz), und erst nach einer Doppelseite mit Informationen wieder fortgeführt. Das fand ich sehr schade, denn man möchte ja beides, das Abenteuer und Infos. Und da man nach einer ganzen Doppelseite mit für die Kinder vielleicht auch neuem Input erst einmal den Kopf voll hat, musste ich häufig noch einmal ganz kurz zurückblättern, um den Faden in der Geschichte wiederzufinden. Ist natürlich kein Akt, aber mir persönlich gefiel das nicht ganz so gut.

Die Informationen an sich fand ich allerdings top! Man wird sachte in das Thema Museen eingeführt, begonnen damit, was das denn überhaupt ist. Dann erfährt man im Laufe der Zeit, was sich darin befindet, was für Museen es gibt, wie sie aufgebaut sind, was für Regeln es dort gibt, wo sie sich befinden, was die beeindruckendsten Museen sind und noch viel mehr. In angemessener Sprache wird hier Stück für Stück alles passend zum jeweiligen inhaltlichen Stand der Geschichte aufgedröselt, was es zu Museen wichtiges zu sagen gibt.

Und zu guter Letzt muss ich natürlich noch ein Wort zu Gestaltung verlieren. Ich denke, wenn das Buch nicht aussähe, wie es aussieht, wäre das Leseerlebnis nicht mal einen Bruchteil so schön gewesen. Die Art, wie die Motten, die Museen, die Räume, die Kunstwerke, einfach alles illustriert wurde, ist schlichtweg großartig. Das Buch für sich ist schon ein Museumsstück, so wunderschön wie es aussieht. Ich hatte zunächst vor dem Lesen einfach einmal andächtig durch die Seiten geblättert, weil ich mich an den vielen Bildern und dem Zeichenstil gar nicht sattsehen konnte. Ein Traumbuch, wirklich!

Mein Fazit:
Da es sich hier ja nicht nur um ein rein erzählendes Kinderbuch, sondern ein wenig auch um ein sachlich angehauchtes Buch handelt, müsste ich meine Kritik über die Verteilung von Geschichte und Informationen eigentlich stärker einfließen lassen. Aber es fühlt sich einfach nicht richtig an, 4 Sterne zu geben, dafür hatte ich viel zu viel Spaß beim Lesen und blättern. Dieses atemberaubend schöne Buch mit den zauberhaften Figuren bekommt daher 4,5 Sterne und gerundet die volle Punktzahl. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 05.09.2021

Kein Highlight

Die Stadt ohne Wind
0

Nach meiner letzten Begegnung mit einem Fantasy-Schinken aus dem Insel-Verlag, die nebenbei bemerkt unheimlich positiv verlief, war ich sehr gespannt auf deren nächstes Buch. Die Stadt ohne Wind hatte ...

Nach meiner letzten Begegnung mit einem Fantasy-Schinken aus dem Insel-Verlag, die nebenbei bemerkt unheimlich positiv verlief, war ich sehr gespannt auf deren nächstes Buch. Die Stadt ohne Wind hatte mich eigentlich schon direkt beim Cover, und als der Klappentext auch passend klang, war für mich klar, dass das Buch und ich bald ein paar Lesestunden zusammen verbringen würden.

Ich habe in letzter Zeit nicht allzu viel High Fantasy mit neuer Welt gelesen und mal wieder fremde Orte kennenzulernen, hat mich echt gefreut. Das Setting fand ich super spannend, wenngleich ich so meine Einstiegsprobleme hatte. Im Laufe der Zeit habe ich mich recht gut orientieren können und gern mit Arka auf ihre Reise begeben.
Die Protagonistin war mir, wie es leider häufig bei High Fantasy ohne Ich-Perspektive ist, nicht so nah, wie ich es zum Lesen gebraucht hätte. Ich habe mich zwar schnell mit Arka als Figur angefreundet, aber der entscheidende Funke hat gefehlt. Doch anders herum hätte eine andere Erzählperspektive nicht so gut zur Geschichte gepasst, daher war es schon am besten so, wie es lief. Auch Lastyanax stand zu zunächst sehr skeptisch gegenüber, ich fand ihn schwer einzuschätzen, ehrlich gesagt.

Der Schreibstil floss nicht ganz so, wie ich es mir wünschen würde. Ich musste mich hier und dort durch einige Längen arbeiten, teils auch mal ein paar Tage Pause machen, um wieder Motivation zu tanken. Ganz mühelos verliefen meine Lesestunden mit Arka und Lastyanax nicht, aber wir haben uns mit der Zeit miteinander arrangiert.

Mein Fazit:
Ein spannender Auftakt, der mich zwar nicht von den Füßen gefegt hat, aber dennoch keinesfalls schlecht war. Das Buch hatte in meinen Augen einige zähe Stellen, aber wenn man die durchsteht, erwartet einen eine tolle Welt mit vielschichtigen Protagonisten, denen ich jedoch gern noch näher gekommen wäre.
Von mir gibt es 3,5 und gerundet dann 4 von 5 Sternen.