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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2022

Sittengemälde

Im Schatten der Wende
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Ich bin ein Fan der Krimireihe über Max Heller und schätze Goldammer deshalb als Autor. Sehr gespannt habe ich mich also an "Im Schatten der Wende" gemacht. Meiner Meinung nach ist es kein Krimi im eigentlichen ...

Ich bin ein Fan der Krimireihe über Max Heller und schätze Goldammer deshalb als Autor. Sehr gespannt habe ich mich also an "Im Schatten der Wende" gemacht. Meiner Meinung nach ist es kein Krimi im eigentlichen Sinne, auch wenn der Hauptdarsteller Polizist in der DDR ist und einige Verbrechen in diesem Roman zu klären sind. Es geht im eigentlichen Sinne um die letzten Monate vor und die ersten Monate nach der Wende, in der die DDR in sich zusammenbrach. Um die Stimmungen der Menschen, die Entwicklung hin zum Aufstand der Leute. Um Tobias Falck, der versucht, mit den großen Veränderungen Schritt zu halten.

Polizisten hatten es damals nicht leicht. Sie wurden als Beamte immer mit dem DDR-Regime gleichgesetzt und oft als dessen Gehilfen und ausführende Organe angesehen. Falck versucht integer zu sein und einfach nur seinen Job zu machen. Aber immer wieder stößt er dabei an Grenzen.

Ein interssantes Sittengemälde. Nicht ganz so spannend wie erhofft.

Veröffentlicht am 13.02.2022

Held wider Willen

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Als ebook-Leser bin ich etwas traurig, denn das Cover des Print-Buches ist wirklich wunderschön und liebevoll gestaltet. Es passt sehr gut zur Geschichte.
Jahre nach der Widervereinigung glaubt die Presse ...

Als ebook-Leser bin ich etwas traurig, denn das Cover des Print-Buches ist wirklich wunderschön und liebevoll gestaltet. Es passt sehr gut zur Geschichte.
Jahre nach der Widervereinigung glaubt die Presse einen ehemaligen Helden der DDR gefunden zu haben. Einen, der sich gegen das damalige Regime aufgelehnt hat und mit einer einfachen aber revolutionären Idee einem ganzen Zug voller Menschen zur Flucht verholfen hatte. Eben jener Mann arbeitet nun als einziger Mitarbeiter in einer Videothek und lässt sich durch Überredung und Geld breitschlagen, seine Erlebnisse mit der Presse zu teilen. Aber ist wirklich alles so gewesen? Oder doch ganz anders?

Ein charmantes Buch über einen kleinen Mann, der plötzlich im Mittelpunkt der Medien landet. Unverhofft und eigentlich auch unverschuldet. Das wirft sein Leben durcheinander.

Mein erstes Buch von Maxim Leo. Ein sehr schöner Erzählstil. Mit Feinsinn und Humor und wunderbar lesbar. Der Plot ist charmant und lässt sich sicherlich auch gut verfilmen. Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen.

Veröffentlicht am 12.02.2022

schöner Reihenstart

Gezeitenmord
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Die dänische Lykke Teit und der deutsche Rudi Lehmann aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt.
Unter den Krimis gibt es verschiedene Hauptrichtungen für mich. Oft sind die Ermittler selbst ...

Die dänische Lykke Teit und der deutsche Rudi Lehmann aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt.
Unter den Krimis gibt es verschiedene Hauptrichtungen für mich. Oft sind die Ermittler selbst durch verschiedene Traumata, wie Scheidung oder Alkoholmissbrauch, gebeutelt. Oft reiben sich Ermittler verschiedener Einheiten heftig aneinander. Aber dann gibt es auch die, bei denen die Kommissare wunderbar harmonieren und das Finetuning zwischen ihnen die Ermittlungsarbeit erleichtert und die sich gegenseitig befeuern. Zwei solche Menschen sind die dänische Lykke Teit und ihr Kolle Rude Lehmann, der auf der deutschen Seite ermittelt. Es geht um einen Mord im Watt, auf der Landesgrenze. Beide Seiten müssen diesen Fall lösen.

Ich mochte, dass die beiden Ermittler sofort gut miteinander können. Die Konstellation erinnert ein wenig an die Nordsee-Reihe von Romy Fölck. Auch das Feeling von Meer und Wind, von Wasser und Küste kommt wunderbar zur Geltung. Für mich als Südliches Gewächs genau mein Geschmack.

Der Plot ist solide, spannend und mit ein paar sehr interessanten Charakteren. Ein schöner Reihenstart. Ich hoffe bald auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 19.01.2022

interessante Geschichte

Ich, Ariadne
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Nach den beiden Büchern von Madeleine MIller habe ich mich mit gespannter Erwartung an Ich, Ariadne gewagt. Schon vor Jahren habe ich die Trilogie um den Trojanischen Krieg von Gemmell mit Begeisterung ...

Nach den beiden Büchern von Madeleine MIller habe ich mich mit gespannter Erwartung an Ich, Ariadne gewagt. Schon vor Jahren habe ich die Trilogie um den Trojanischen Krieg von Gemmell mit Begeisterung verschlungen. Ich mag es, wenn alte Sagen auf neue Weise erzählt werden.

Ich, Ariadne liest sich leicht und ohne große Vorkenntnisse der griechischen Geschichte. Endlich bekamen Namen wie das vom Minotauris oder von Ikarus ein deutlicheres Gesicht. Das wird interessant und ausführlich erzählt und ist durchaus unterhaltsam. Mehr noch geht es aber um eine Familien- und Frauengeschichte. Um die Selbstfindung von Ariadne, die als Tochter und ruhiger Mensch wenig Aufmerksamkeit in der Familie genoss und nicht gefragt wurde, was sie sich vom Leben erhoffte und wünschte. Sie hatte sich zu fügen oder musste sich den Gegebenheiten anpassen. Dennoch findet sie einen Weg für sich und das hat mir gefallen. Das ist ganz unspektakulär und eher leise und gerade im Vergleich mit ihrer Schwester und deren Entwicklung hat mir Ariadnes Geschichte sehr gefallen.

Veröffentlicht am 06.01.2022

ungewöhnlich aber interessant

Es gilt das gesprochene Wort
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Zuerst mal, das Cover ist wunderschön. Ich war fast traurig, da ich nur das ebook in Händen hatte.

Auf dieses Buch muss man sich einlassen. Es ist sehr facettenreich und sehr politisch und der Autor Sönke ...

Zuerst mal, das Cover ist wunderschön. Ich war fast traurig, da ich nur das ebook in Händen hatte.

Auf dieses Buch muss man sich einlassen. Es ist sehr facettenreich und sehr politisch und der Autor Sönke Wortmann scheut sich nicht, durch seine Akteure Stellung zu beziehen zu verschiedenen Themen. Es geht auch nicht nur um eine stringent erzählte Geschichte, so dass der Plot nicht wirklich spannend ist und keine ansteigende Kurve der Emotionalität verzeichnet. Ich fand es schön, dass man das Buch gerne mal zur Seite legt, um nachzudenken über das Gelesene. Und mann kann problemlos auch nach kurzen Lesepausen wieder einsteigen.

Mein Fazit: Ungewöhnlich aber interessant. Allerdings kann ich mir irgendwie keine Verfilmung vorstellen, was mich bei diesen tollen Regisseur doch etwas gewundert hat.