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Veröffentlicht am 26.03.2018

Toller Historoman

Corpus (Ein Thomas-Wilde-Roman 1)
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Rory Clemens begibt sich mit seinem Roman „Corpus“ in eine hochbrisante Zeit. 1936 in England. Eine rabenschwarze Zeit für ganz Europa. Während in Russland und Spanien Bürgerkrieg und Volkszorn hochkochen, ...

Rory Clemens begibt sich mit seinem Roman „Corpus“ in eine hochbrisante Zeit. 1936 in England. Eine rabenschwarze Zeit für ganz Europa. Während in Russland und Spanien Bürgerkrieg und Volkszorn hochkochen, mutieren die Deutschen immer mehr zum potentiellen Kriegsgegner. Eine Studentin wird in Cambridge tot aufgefunden. Und auch wenn offensichtlich alles auf Drogenmissbrauch hindeutet, so glaubt ihre beste Freundin Lydia doch an Mord und bringt ihren Freund Thomas Wilde dazu, dass er seinen klugen Kopf darauf verwendet, nach Beweisen für ihren Verdacht zu suchen.


Wilde erinnert phasenweise an Sherlock Holmes. Sein messerscharfer Verstand findet bald Indizien, die Zweifel zulassen. Auch der Leser merkt bald, dass es bei einem möglichen Mordmotiv um politische Verwicklungen, ja, wahrscheinlich sogar um Spionage geht.


Aber das ist nur eine Ebene dieses trickreich verschachtelten politischen Thrillers, denn da gibt es z.B. auch noch den amtierenden englischen König Edward, der eine Liebschaft mit einer geschiedenen Amerikanerin pflegt und kurz vor der Abdankung steht. Und während die einen diesen Schritt sehr begrüßen und schon dessen Bruder auf dem Thron sehen, so gibt es andere, die versuchen, dies mit allen Mitteln zu verhindern.


Thomas Wilde ist ein sehr interessanter Charakter. Als Amerikaner ist er seltsam fehlt am Platz in dieser Welt englischer Snobs und Königstreuer. Es bleibt nicht bei einem Mordfall und am Ende gerät auch Lydia in große Gefahr.


Ein spannender und sehr interessanter historischer Krimi. Ich habe einen Autor entdeckt. Der Fakten und Fiktion aufs trefflichste miteinander verquickt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

gehaltvoll

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
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Eine junge Deutsche wird tot aufgefunden. Die rumänischen Polizisten Cippo und Cozma werden überraschend auf den Fall angesetzt und verbeißen sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten in den verzwickten ...

Eine junge Deutsche wird tot aufgefunden. Die rumänischen Polizisten Cippo und Cozma werden überraschend auf den Fall angesetzt und verbeißen sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten in den verzwickten Fall. Dabei wird schnell klar, dass der Fall nicht nur grenzübergreifend und politisch ist, sondern auch Ursachen in der Vergangenheit hat, die der Autor durch diverse Rückblenden Stück für Stück dem Leser näher bringt.


Interessant war das ungewöhnliche Setting, denn ich hatte vorher noch keinen Krimi gelesen, der in diesem Teil Europas spielte. Außerdem versucht Bottini in seinem Roman die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und daraus resultierende Vergehen und Straftaten objektiv und intensiv zu beleuchten.


Der Grundtenor der Geschichte ich ziemlich düster und teilweise bedrückend. Die Ermittler werden einem schnell sympathisch und haben ihre ganz eigenen Methoden, den Fall zu lösen. Wie alle Bottini-Krimis ist es kein Buch, welches man so nebenbei weg liest sondern eines, welches zum aufmerksam werden und nachdenken anregt. Gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir

Veröffentlicht am 26.03.2018

tolles Buch

Liebe wird aus Mut gemacht
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Eigentlich startet Nina nach ihrer Krebsbehandlung ja nicht "von Null". Ganz im Gegenteil trägt sie ein dickes Päckchen mit sich rum. Sie ist gerade mal 20 Jahre und die überraschende Diagnose einer solchen ...

Eigentlich startet Nina nach ihrer Krebsbehandlung ja nicht "von Null". Ganz im Gegenteil trägt sie ein dickes Päckchen mit sich rum. Sie ist gerade mal 20 Jahre und die überraschende Diagnose einer solchen Krankheit hat ihr die Füße unter dem Boden weggezogen. Nichts ist mehr wie früher aber ein wirklicher Neustart will ihr erst mal nicht gelingen als sie als vorerst geheilt aus dem Krankenhaus entlassen wird, denn sie fürchtet sich davor, dass sie einen Rückfall erleiden könnte. Sie hat die Sicherheit und Leichtigkeit verloren und auch ihre Freundschaft mit Baharhat ein einen tiefen Riss. Ihren Eltern und Bruder Theo ergeht es ähnlich. Alle bewegen sich auf Zehenspitzen umeinander herum und durch ein neu geschenktes Leben, welches sie erst wieder annehmen müssen.


Ziemlich schnell lernt Nina aber Erik kennen und verliebt sich Hals über Kopf und diese Liebe stellt sie bald vor die alles entscheidende Frage, ob sie wieder durchstarten kann und bereit ist für Glück und Liebe oder ob sie weiter in diesem Zustand des Wartens verharren soll.


Der Autorin Catharina Junk gelingt aufs Trefflichste der Spagat zwischen der glaubhaften Beschreibung einer Leukämieerkrankung und deren wenig romantische Therapie und den Gedanken und Gefühlen einer jungen Frau, die nach dem Leben lechzt. Mit einer gehörigen Prise Humor und Situationskomik erzählt sie von der liebenswerten Nina, ihrer strickwütigen und aufopfernden Freundin Bahar, den unendlichen besorgten Eltern und dem Teenagerbruder Theo, der versucht seine Probleme und Nina's Erkrankung mit Gebeten zu bekämpfen. Und dann gibt es auch noch Erik, einen jungen Mann, der sich in ein pausbäckiges Mädchen mit wilder Krausfrisur verliebt und dessen Vater viel mehr kann als Autos reparieren und schlechte Laune verbreiten.


Mehr will ich gar nicht erzählen, denn es macht einfach großen Spaß, dieses kluge und einfühlsame Buch selbst zu entdecken. Man kann damit weinen und lachen, schmunzeln und grübeln und ehrlich gesagt rechne ich schwer damit, dass diese tolle Geschichte bald als Fernsehfilm zu sehen ist. Das Format dazu hat sie allemal. Ich kann es nur sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

bewegend

Libellenschwestern
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„Libellenschwestern“ war mein erstes Buch von Lisa Wingate. Der Titel und das wunderschöne Cover haben mich aufmerksam gemacht und der Klappentext klang vielversprechend. Meine Hoffnungen wurden nicht ...

„Libellenschwestern“ war mein erstes Buch von Lisa Wingate. Der Titel und das wunderschöne Cover haben mich aufmerksam gemacht und der Klappentext klang vielversprechend. Meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht auch wenn es ein sehr trauriges und teilweise sogar deprimierendes Buch ist.

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war es allerorts auf der Welt verbreitet, dass Kindern in Kinderheimen misshandelt, gequält, unterdrückt und mit Gewalt und Strafen erzogen wurden. Dies ist auch in den USA so passiert und wird hier geschildert. Aber die Sache geht hier noch über das Normale Horrormaß hinaus, denn die Kinder wurden den Eltern auch gewaltsam ungewollt weggenommen und sie wurden gegen harte Dollar an kinderlose reiche Paare weitergegeben. Und, um dieses Ausmaß für den Leser noch schockierender zu machen, handelt es sich um ein real existierendes Kinderheim und die dämonische Leiterin Georgia Tann gab es wirklich.

Am Beispiel von vier Schwestern erzählt die Autorin vom Schicksal der Kinder. Von dem lebenslang gefühlten Verlust der eigenen Familie, von den unmenschlichen Methoden der Heimleiterin und ihrer Schergen, von der Suche nach den Eltern und den Schwestern, von den seelischen Verletzungen, die tief gingen und nie ganz verarbeitet werden konnten.

Wie gesagt, keine leichte Kost aber man sollte es gelesen haben. Der Erzählstil der Autorin ist eindringlich aber sehr gut lesbar. Man hat sicher am Schicksal der Kinder zu kauen. Und nicht alle Lebenswege nehmen ein wirklich glückliches Ende. Ich bin froh, dass ich das Buch lesen durfte.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Gelugenes Finale

Der Glanz der Dunkelheit
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Endlich kommt es zum finalen vierten Buch. Das Warten hatte ein Ende und ich wurde nicht enttäuscht.

Am Cover konnte man schon sehen, dass es diesmal für Lia ernst wurde. Sie musste ihre Stärke zeigen ...

Endlich kommt es zum finalen vierten Buch. Das Warten hatte ein Ende und ich wurde nicht enttäuscht.

Am Cover konnte man schon sehen, dass es diesmal für Lia ernst wurde. Sie musste ihre Stärke zeigen und nicht nur eine Herrscherin sondern auch eine Kämpferin sein. Und die Prophezeiung war gnädig mit uns und mit den Darstellern. Ohne zu viel zu verraten, so war es doch ein Ende, welches einem Happy End schon sehr nahe kommt.

Aber vorher muss noch der ein oder andere Feind besiegt, der ein oder andere Kampf ausgefochten werden und auch in Sachen Liebe läuft nicht alles so rund und leicht, wie die jungen Leute es sich wünschen würden.

Der einzige Kritikpunkt war dann auch, dass der Showdown fast ein bisserl kurz gehalten war und der endgültlige Sieg schnell errungen. Wenn man bedenkt, dass es ja vier Bücher gedauert hat, dann hatte ich hier doch noch etwas dramatischere und längere Auseinandersetzungen erwartet.

Eine empfehlenswerte Reihe und die Autorin hat einfach einen schönen, eingängigen Erzählstil.

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