Cover-Bild Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 09.08.2018
  • ISBN: 9783832197766
Oliver Bottini

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens

Kriminalroman
»Platz 1 Deutscher Krimipreis 2018«

Banat/Rumänien 2014: Ioan Cozma hat abgeschlossen mit der Welt. Der Kripo-Kommissar lebt allein, es sind nur noch ein paar Jahre bis zu seiner Pensionierung; wenn er nicht groß auffällt, wird auch niemand in seiner Vergangenheit wühlen. Es ist besser so. Doch die Welt will ihn nicht in Ruhe lassen. Ausgerechnet Cozma wird die Ermittlungsleitung in einem brutalen Mordfall übertragen: Die junge Lisa Marthen, eine Deutsche, wurde erstochen aufgefunden. Ihrem Vater gehört ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, und der Verdacht fällt auf einen seiner jungen Feldarbeiter, der in Lisa verliebt war und seit ihrem Tod verschwunden ist. Als eine Spur nach Mecklenburg führt, macht Cozma sich auf den Weg – und muss feststellen, dass er dort nicht der Einzige ist, der für Gerechtigkeit sorgen will …
Oliver Bottini zeigt, wie sich die radikale Einsamkeit des Menschen durch Gier und Machthunger noch verstärkt. Doch eines bricht sich immer wieder Bahn – der Glaube an etwas Gutes und an Menschlichkeit. Die Spannung zwischen diesen Polen ist es, durch die ›Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens‹ eine existenzielle Wucht entfaltet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

Gier und Wut und der Ausverkauf eines Landes

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Lisa, eine junge Deutsche, Tochter des Großgrundbesitzers Jörg Marthen wird in Temeswar/Rumänien brutal ermordet aufgefunden. Kommissar Ioan Cozma und sein Kollegener und bester Freund Ciprian Rusu, ...

Lisa, eine junge Deutsche, Tochter des Großgrundbesitzers Jörg Marthen wird in Temeswar/Rumänien brutal ermordet aufgefunden. Kommissar Ioan Cozma und sein Kollegener und bester Freund Ciprian Rusu, genannt „Cippo“sollen ermitteln, obwohl beide kurz vor der Zwangspensionierung stehen und seit Jahren keinen Mordfall mehr ermittelt haben. Wer zieht da im Hintergrund die Strippen? Zudem scheint der Fall klar, der junge Landarbeiter Adrian, der für Lisa schwärmte, ist seit dem Mord verschwunden, alles deutet auf ihn als Täter hin.
Eine Spur führt nach Mecklenburg - Vorpommern, nach Prenzlin, dem Dorf, in dem Marthen und sein Freund Michael Winter einst aufwuchsen und in das Lisa zurückkehren wollte.
Neben dieser spannenden Grundhandlung wird dem Leser viel über die Zustände in Rümänien vermittelt, vom Ausverkauf des Landes an ausländische Investoren, vom Elend der Bevölkerung, von Korruption, Gewalt und Armut.
Doch auch die Zustände in der ehemaligen DDR nach der Wende nimmt der Autor kritisch unter die Lupe, deckt auch hier Missstände und Betrug auf.
Im letzten Drittel nimmt der bisher eher ruhigere Handlungsverlauf dann Tempo auf, es gibt einiges an Gewalt, auch Tote.Trotzdem ist es kein reißerischer Thriller, sondern ein gut recherchierter, spannender Krimi mit viel Hintergrundinformationen und einer von Trauer und Elend geprägten Grundstimmung, die aber gut zur Handlung passt . Alle Personen werden plausibel und authentisch geschildert, ihre Charaktere gut ausgeleuchtet, ihre Motive stimmig erläutert. Der Schreibstil ist unaufgeregt und dicht, passt zum Charakter des Buches. Es war mein erstes Buch dieses Autors, aber bestimmt nicht mein letztes. Mit Recht erhielt es 2018 den deutschen Krimipreis

Veröffentlicht am 23.01.2018

Der erbitterte Kampf im eigenen Käfig

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„Er sei froh, sagte er schließlich, dass er nur noch im eigenen Käfig kämpfe. Man wisse, wo er beginne und wo er ende. Das sei viel. Solange er außerhalb des eigenen Käfigs gekämpft habe, sei er im Draußen ...

„Er sei froh, sagte er schließlich, dass er nur noch im eigenen Käfig kämpfe. Man wisse, wo er beginne und wo er ende. Das sei viel. Solange er außerhalb des eigenen Käfigs gekämpft habe, sei er im Draußen immer mehr verloren gegangen, wo zugegeben vieles sein möge, die Fantasie, die Moral, das Abenteuer, der Ruhm nur eines eben nicht: er selbst, sein Kern.“


Inhalt


Der kurz vor der Pensionierung stehende Kriminalkommissar Ioan Cozma bekommt einen heiklen Fall zugeteilt. Ein junges Mädchen wurde brutal ermordet, angeblich von ihrem Liebhaber Adrian Lascu– doch schon bald wird klar, dass es zwischen dem Flüchtigen und dem Mordopfer gar keine sexuelle Beziehung gab, stattdessen finden sich an dem Opfer Spuren eines anderen Mannes. Und dieser wurde wahrscheinlich von Lascu beobachtet. Die Spur führt in die Heimat der Ermordeten, hinein ins beschauliche Prenzlin und Cozma erkennt, dass hinter dem Mord noch weit mehr steckt als ein persönliches Rachemotiv. Seine Ermittlungsarbeit deckt einen unmittelbaren Bezug zu einer ominösen rumänischen Firma auf, die immer wieder kleine Parzellen Agrarland von privaten Besitzern aufkauft, um diese gewinnbringend zu vermarkten. Das organisierte Verbrechen streckt diesmal seine Hand aus und wirft die Frage nach dem übergeordneten Plan und den Drahtziehern im Hintergrund auf. Cozma und sein gleichaltriger Kollege Cippo wühlen tief in den korrupten Machenschaften der Verantwortlichen und geraten bald selbst in die Schusslinie der Unberechenbarkeit …


Meinung


Der deutsche Erfolgsautor Oliver Bottini, der bereits mit dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet wurde, konzentriert sich mit dem vorliegenden Roman auf ein dunkles Kapitel der jüngeren Vergangenheit, welches gesellschaftskritisch und sachlich inspiriert über Verbindungen zwischen europäischen Staaten berichtet und weit mehr Input bietet, als ein herkömmlicher Kriminalroman. Besonders intensiv und ungewöhnlich fand ich die Kombination aus persönlichen Schicksalen, Ermittlern mit Profil, Nebencharakteren mit dramatischen Lebensgeschichten und ganz generell dem Vorhandensein einer großen, erzählenswerten Geschichte.


Dieser stille, doch keineswegs spannungsarme Krimi, setzt den Fokus auf eine Hintergrundhandlung, die erst aus dem Zusammenspiel der Charaktere und deren Verfehlungen, sowie auf einer großen Gemeinsamkeit beruht. Einerseits sind da die Guten, die für Gerechtigkeit sorgen, die objektiv und unparteiisch handeln und mit Integrität aufwarten und zum anderen die Bösen, die sich mittels Macht und Gier auf jede Unwegbarkeit einlassen und voller Skrupellosigkeit vor Mord und Gewalt nicht zurückschrecken. Der Knackpunkt jedoch ist der, dass es der Autor vermag, glaubwürdige Charaktere zu schaffen, die Ecken und Kanten haben, die sich nicht immer geradlinig durchs Leben bewegen und denen man als Leser eine große Authentizität zuschreibt.


Besonders hervorheben möchte ich auch die Vielschichtigkeit, mit der Bottini aufwartet. Zwar spürt man durchaus die Ermittlungstätigkeit der Beamten und auch die Angst der Opfer, selbst die unglückliche Involvierung diverser Randfiguren, doch letztlich ist es das Geflecht aller Begebenheiten, die diesen Kriminalroman so gut und andersartig gestalten. Als Leser hat man das Gefühl, immer tiefer in eine Geschichte einzutauchen, die sich erst nach und nach in ihrer vollen Dimension entfaltet. Und so ist es nicht nur die einprägsame Sprache, die Nachhall bringt, sondern in erster Linie ein geradliniger, umfassender Plot, der sich nicht vordergründig auf Action und Gewalt stützt, dafür aber immer mehr vermittelt, als man es aus manch anderer kriminalistischer Erzählung gewöhnt ist.


Fazit


Ich vergebe 5 Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung für diesen Kriminalroman, der mit leichter Hand eine bedrückende Geschichte der Menschen erzählt, der Gefühle wie Machtlosigkeit, Hoffnungsschimmer und Einsamkeit thematisiert und selbst Werte wie Freundschaft, Loyalität und Aufrichtigkeit aufgreift. Für mich eine belletristische Glanzleistung, die sich sehr positiv von anderen Romanen abhebt und einen unverwechselbaren Erzählton anschlägt. Für alle Leser, die Bücher mit Substanz mögen und sich gerne mit diversen Charakteren auseinandersetzen – eine gelungene Mischung, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Europäische Zeitgeschichte in Krimiform

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„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ oszilliert zwischen dem Banat und Ostdeutschland.

Kripo-Kommissar Ioan Cozma will eigentlich nur seine Ruhe haben und „unter dem Radar“ segeln, da es nur ...



„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ oszilliert zwischen dem Banat und Ostdeutschland.

Kripo-Kommissar Ioan Cozma will eigentlich nur seine Ruhe haben und „unter dem Radar“ segeln, da es nur noch ein paar Jahre bis zu seiner Pensionierung sind. Im Kommunismus waren seine Methoden nicht immer human und er war kein erklärter Gegner des Systems. Im Jahr 2014 ist jedoch Schluss mit der Ruhe – er soll den Mord an einer jungen Deutschen untersuchen. Lisa Marthen, Tochter eines deutschen Großbauern, wird erstochen aufgefunden, und schnell fällt der Verdacht auf den jungen Feldarbeiter Adrian. Lisa hatte seine Liebe nicht erwidert. Die Ermittlungen führen Kommissar Cozma nach Mecklenburg in Deutschland…

Oliver Bottinis Roman ist mehr als ein schnöder Krimi. Der Autor hat unheimlich sorgfältig gearbeitet und akribisch recherchiert. „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ analysiert auch zeitgeschichtliche Verwicklungen und im Kern ist der Kriminalroman eine Globalisierungskritik.

Reiche Nationen wie etwa Deutschland profitieren nämlich am meisten vom Zusammenbruch des Kommunismus in (Süd)osteuropa. Nachdem Rumänien das Joch eines Diktators abgeschüttelt hatte, hielt eine Pseudodemokratie Einzug. Alte Kader wurden nicht selten lupenreine Demokraten, die Korruption hielt in großem Stil Einzug oder sie verschwand nicht einfach mit dem Zusammenbruch der Blöcke. Land konnte extrem billig erworben werden – von ausländischen Investoren. So begann der Ausverkauf eines Landes. Ähnliches geschah in vielen anderen Ländern Ostmitteleuropas, Südosteuropas und auch in Ostdeutschland. Hier zieht der Autor ganz klare Parallelen und er erklärt so (aber entschuldigt nicht), woher die Frustration vieler Menschen kommt. Die Rumänen, die stets stolz auf ihr lateinisches Spracherbe waren (trotz des Vorhandenseins von slawischem Lehngut im Rumänischen), können am europäischen Wohlstand nicht wirklich partizipieren. Dies ist eigenverschuldet, aber zu großen Teilen eben auch fremdverschuldet. Daher ist Bottinis Krimi ein Roman, der das enge nationalstaatliche Korsett abstreift. Bottini hat einen Thriller geschrieben, der ein wahrhaft europäischer Krimi ist. Dabei legt er das Augenmerk auf Prozesse und Personen. Seine Figuren sind wirklich „rund“ und nicht immer sind sie Sympathieträger. Glücklicherweise umschifft Bottini alle Klischeeklippen. Obwohl er mit dem Buch stark gesellschaftskritische Töne anschlägt, bietet er keine simplen Lösungen an. So ist das Ende der Geschichte folgerichtig ein ambivalentes, aber kein hoffnungsloses. Bottini wirft Fragen nach Schuld und Sühne auf. Der Leser muss etwas Sitzfleisch mitbringen, aber es lohnt sich. Der Roman ist spannend und lesenswert, eine facettenreiche Kritik an herrschenden Verhältnissen, aber kein Thriller, den man en passant lesen kann. Es gibt keine Spannung um der Spannung willen und es ist kein Ermittlungskrimi nach Schema F. Daher vergebe ich für das Buch die volle Punktzahl – fünf Sterne.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Einfach richtig gut

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Buchmeinung zu Oliver Bottini – Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens

„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ ist ein Kriminalroman von Oliver Bottini, der 2017 bei DuMont Buchverlag als Hardcover ...

Buchmeinung zu Oliver Bottini – Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens

„Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ ist ein Kriminalroman von Oliver Bottini, der 2017 bei DuMont Buchverlag als Hardcover erschienen ist.

Zum Autor:
Oliver Bottini, 1965 in Nürnberg geboren, in München aufgewachsen, familiärer Hintergrund mathematisch/pastoral. Nach dem Abitur Zivildienst, anschließend sechs Monate Neuseeland und Australien als Wanderer, Aprikosenpflücker und lästiger Tür-zu-Tür-Verkäufer von großformatigen Air-Brush-Gemälden. Zurück in München Jobs als Hotelrezeptionist und Hausmeister im Mädchenpensionat, parallel dazu Studium der Neueren deutschen Literatur, Italianistik und Markt- und Werbepsychologie sowie, schweißtreibender, von Kung Fu und Qi Gong. Seit 1995 Autor und freier Lektor. Berufsbegleitend von 2001 bis 2003 Ausbildung zum Familien- und Wirtschaftsmediator. Mehrere Kriminalromane, Sachbücher, Kurzgeschichten. 2008 den Weg nach Berlin gefunden, hängengeblieben, aber der Süden ... ruft ...

Klappentext:
Banat/Rumänien 2014: Ioan Cozma hat abgeschlossen mit der Welt. Der Kripo-Kommissar lebt allein, es sind nur noch ein paar Jahre bis zu seiner Pensionierung; wenn er nicht groß auffällt, wird auch niemand in seiner Vergangenheit wühlen. Es ist besser so. Doch die Welt will ihn nicht in Ruhe lassen. Ausgerechnet Cozma wird die Ermittlungsleitung in einem brutalen Mordfall übertragen: Die junge Lisa Marthen, eine Deutsche, wurde erstochen aufgefunden. Ihrem Vater gehört ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, und der Verdacht fällt auf einen seiner jungen Feldarbeiter, der in Lisa verliebt war und seit ihrem Tod verschwunden ist. Als eine Spur nach Mecklenburg führt, macht Cozma sich auf den Weg – und muss feststellen, dass er dort nicht der Einzige ist, der für Gerechtigkeit sorgen will …

Meine Meinung:
Dieses Buch ist nicht leicht zu lesen, denn sowohl Sprache als auch Handlung sind fordernd. Die Hauptfigur Ioan Cozma ist ein erfahrener Ermittler mit dunkler Vergangenheit, der nur mit seinem Kollegen Ciprian Ruzu die Zeit bis zur Rente absitzen will. Doch dann wird er mit der Leitung der Ermittlungen in einem Mordfall an einer jungen Deutschen beauftragt. Bald merkt er, dass er den Fall schnell und mit einem gewünschten Ergebnis abschliessen soll.
Cozma ist wie sein Kollege Ruzu kein ausgesprochener Sympathieträger und doch fiebert man mit ihm mit, weil er den Kampf gegen die Strippenzieher im Hintergrund aufnimmt. Im Laufe der Geschichte erfährt man viel über die Vergangenheit der beiden Ermittler und versteht, warum sie so geworden sind wie sie sind. Diese Vergangenheit droht sie einzuholen und doch lassen sie sich nicht abhalten, weiter zu ermitteln. Der Roman schildert ein dunkles Bild Rumäniens nach der totalitären Zeit unter Ceausescu. Es gibt fast nur Verlierer und die Gewinner haben es nicht verdient. Der Autor sieht Gemeinsamkeiten mit den Zuständen in Ostdeutschland nach der Wende. Cozma folgt dem Tatverdächtigen nach Deutschland und trifft dort auf Menschen, die ihren Weg gefunden haben, mit den Zuständen zu leben. Dieser Roman enthält Stellen großer Grausamkeit und Brutalität, die dennoch angemessen wirken. Cozma will den Fall lösen und lässt sich nicht einschüchtern. Das Gefühl, eine Marionette in der Hand der mächtigen Hintermänner zu sein, will er unbedingt los werden. Es gibt den kleinen Kriminalfall mit dem Mord und den großen Kriminalfall mit Wirtschaftskriminalität, in dem es um unglaublich viel Geld geht. Der kleine Fall ist spannend, auch wenn der Täter bald bekannt ist. Die spannende Frage danach ist, ob die Hintermänner ermittelt und überführt werden können.
Das düstere Bild Rumäniens und auch Ostdeutschlands wird durch die angeschlagenen Figuren verstärkt. Alle tragen zusätzlich noch eine Last aus vergangener Zeit mit sich, die ihr Leben weiter erschwert. Aber auch einige der Gewinner sind unglücklich und suchen nach Wegen, ihre Schuld abzutragen. Ganz sicher ist dies ein starker Roman mit einer klaren politischen Aussage.

Fazit:
Ein starker Roman in präziser Sprache mit akkurat gezeichneten Figuren. Die Handlung ist komplex und läuft auf mehreren Ebenen ab. Dieser Roman hat mich trotz einiger sehr brutalen Stellen überzeugt. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten). Ich empfehle das Buch gerne an Leser, die bereit sind, sich intensiv mit dem Buch zu befassen.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Ergreifend und anspruchsvoll!!!

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(19)

Lisa, die 18-jährige Tochter eines Großgrundbesitzers in Rumänien, wird brutal ermordet aufgefunden. Mit den Ermittlungen werden die betagten und kurz vor der Pensionierung stehenden Kommissare ...


(19)

Lisa, die 18-jährige Tochter eines Großgrundbesitzers in Rumänien, wird brutal ermordet aufgefunden. Mit den Ermittlungen werden die betagten und kurz vor der Pensionierung stehenden Kommissare Ioan Cozma und Cippo betraut. Beide wollten eigentlich keine Tötungsdelikte mehr übernehmen, da sie die Fälle nicht mehr loslassen und persönlich betreffen. Nichts desto trotz beginnen sie mit den Recherchen und setzen dabei auf ihre Erfahrung und Auffassungsgabe. Als Hintergrund kristallisiert sich der Betrug und die Korruption um rumänische Länder-eien immer weiter heraus, was aber wiederum gegen eine solch blut-rünstige Tat, wie dem Mord an der 18-jährigen Lisa, steht. Immer weiter geraten die Kommissare dabei zwischen die Fronten und in immer größere Gefahr...

"Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" ist mein erstes Buch vom Autor Oliver Bottini, aber ganz sicherlich nicht mein letztes. Er hat mich mit seinem sehr spannenden, aber auch anspruchsvollen Kriminalroman begeistern können. Seinen besonderen Charme erhält das Buch aus meiner Sicht durch die sehr gut recherchierte Rahmenhandlung der durch Korruption und Betrug enteigneten rumänischen Landbesitzer. Auch die Charaktere werden sehr interessant gezeichnet, so haben viele der handelnden Personen persönliche Schicksale zu verarbeiten und mit der Leere eines verstorbenen Menschen umzugehen. Der Kriminal-roman erhält dadurch eine besondere Tiefe und die Charaktere eine Seele. Nichts desto trotz erfordert es schon die volle Konzentration und ein wenig Durchhaltevermögen, um bei der hohen Anzahl der Protagonisten und Handlungsstränge den Überblick zu behalten. Hilfe bietet hier auch das beigefügte Personenregister, welches mir beim Lesen immer wieder auf die Sprünge Helden konnte. Der Leser wird dann aber auch mit einem dramatischen und überzeugenden Finale für seine Mühen mehr als belohnt.

"Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" ist für mich ein rundum gelungener und intelligenter Kriminalroman, den ich sehr gerne weiter-empfehle. Gerade die anspruchsvolle Rahmenhandlung und die interessanten Charaktere konnten mich in den Bann ziehen, so dass ich das Buch mit verdienten fünf von fünf Sternen bewerte.