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Veröffentlicht am 23.02.2024

Wenn aus Ehe Liebe wird

Lord zu behalten
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Voller Vorfreude habe ich den zweiten Teil dieses Romans erwartet und ich wurde nicht enttäuscht!
Nahtlos geht es mit Jonathan und Cassandra weiter. Nachdem sich am Ende von Band 1 schon abgezeichnet hat, ...

Voller Vorfreude habe ich den zweiten Teil dieses Romans erwartet und ich wurde nicht enttäuscht!
Nahtlos geht es mit Jonathan und Cassandra weiter. Nachdem sich am Ende von Band 1 schon abgezeichnet hat, dass die beiden sich doch anziehender finden, als sie dachten, kommt es hier nun dazu, dass beide zu mehr (Selbst-)Erkenntnis bezüglich ihrer Ehe und der eigenen Person gelangen.
Am Anfang hätte man meinen können, dass es mit einem klärenden Gespräch ja getan wäre, aber so leicht wurde es den zwei nicht gemacht. Denn unerwartet erhielten sie Besuch – nicht nur einmal. Marigold und Alfred, beide unglaublich theatralisch und überzogen, hin- und hergeworfen von ihren Emotionen, verblendet in ihrem Egoismus, haben sich den zwei einfach aufgedrängt. Und nicht genug, dass sie alle Aufmerksamkeit für sich beanspruchen, nein sie meinen auch noch DIE Experten für Liebes- und Ehefragen zu sein. Ich muss sagen, diese Tipps braucht kein Mensch, bescheren aber manch einen Lacher!
Humorvoll entwickelt sich die Geschichte. Wann immer Jonathan und Cassandra ein wenig Zeit allein finden, lernen sie den anderen mehr und mehr kennen wie er oder sie wirklich ist und auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollen, die Gefühle füreinander wachsen langsam aber stetig.
Cassandra zeigt sich einmal mehr als unglaublich opferbereit und um das Wohl der anderen bedacht. Diese Dankbarkeit hat mich sehr beeindruckt, da ihr Leben bei der „netten“ Verwandtschaft nicht gerade nett war und sie viel einstecken musste, ohne dass ihre wunderschöne Persönlichkeit (an)erkannt wurde.
Jonathan lernt die Wahrheit zu erkennen und reflektiert sich und sein Verhalten, wobei er auch bereit ist Fehler zuzugeben, Vorurteile abzulegen und es besser zu machen. Diese Entwicklung hat mir sehr gefallen.
Die zwei Protas passen unglaublich gut zueinander und obwohl es teilweise vorhersehbar war, empfand ich die Geschichte niemals als langweilig. Ich habe mitgefiebert und mich geärgert, wenn wieder eine Chance für ein klärendes Gespräch gestohlen wurde. Marigold und Alfred hätte ich gerne mal den Mund gestopft. Von der Tante und ihren Briefen möchte ich gar nicht anfangen. Ich habe mich bei den Gedichten gewunden und doch auch eines entdeckt, dass mich berührt hat. Minuten lang die wunderschönen Illustrationen angeschaut, die Schlüsselszenen wunderschön eingefangen haben. Jede Person, jede Szene hat das Buch zu dem gemacht, was es ist: Ein Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und auch wenn man ausgesöhnt zurückbleibt am Ende, sich doch wünscht, dass es noch nicht vorbei wäre!

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Kann aus Ehe Liebe werden?

Lord zu verschenken
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Cassandra gilt mit 28 Jahren als alte Jungfer und ich hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Der einzige Weg in die Freiheit bedeutet für sie, dass ihre Cousine, bei der sie nach dem Verlust ihrer Eltern ...

Cassandra gilt mit 28 Jahren als alte Jungfer und ich hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Der einzige Weg in die Freiheit bedeutet für sie, dass ihre Cousine, bei der sie nach dem Verlust ihrer Eltern aufgewachsen ist, gut heiraten und sie als Gesellschafterin mitnehmen muss.
Doch die naive und verträumte Marigold hat sich einen Poeten als große Liebe ausgesucht. In den Augen ihrer Eltern ganz und gar nicht standesgemäß. Doch nachdem sie Alfred bei einem Ball mit ihren Gedichten verführen kann, kommt es zum Dilemma, denn nicht nur sie und Alfred, sondern auch Cassandra und Jonathan, die nach ihnen gesucht hatten, um eine kompromittierende Situation zu verhindern, werden genau in solchen angetroffen. Die einzige Lösung ist eine Doppelhochzeit.
Marigold schwebt auf Wolke Sieben, während Cassy und Jonathan vermeintlich in ihr Unglück laufen. Cassandras Verhalten und ihre Bereitschaft Jonathan zu heiraten zeugt von ihrer Liebe ihrer Cousine gegenüber, auch wenn die anderen das Opfer nicht erkennen können.
Der Roman wechselt zwischen Jonathans und Cassandras Sicht und hat einen leichten und zu der damaligen Ausdrucksweise passenden Schreibstil. Manch eine humorvolle Szene bescherte mir Lachtränen und in der nächsten hätte ich gerne mal die Charaktere geschüttelt und gesagt sie sollen mal richtig miteinander reden. Denn es ist von Beginn an spürbar, dass die zwei Hauptprotagonisten gut zueinander passen, auch wenn sie es nicht sehen können.
Der Roman schafft es zu fesseln, zu erheitern und auch mitleiden zu lassen. Cassandra steht allein da, sie bekommt von niemandem Unterstützung, ist aber doch so stark, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Sie versucht aus allen Situationen das Beste zu machen und bewahrt sich ein dankbares Herz.
Jonathan ist laut seiner ehemaligen Gouvernante ein sehr hilfsbereiter und liebevoller Mann, das wird auch im Umgang mit anderen Personen deutlich, doch bei seiner ihm aufgezwungenen Frau kämpft er mit so vielen Vorurteilen und falschen Annahmen, dass er sie nicht klar sehen kann. Er hat eine Illusion vor Augen, die nicht der wirklichen Cassandra entspricht. Das bewirkt auch ein völlig für ihn untypisches Verhalten. Dadurch, dass alles passiert ist, wovor er sich gefürchtet hat, kann er seiner Ehefrau gegenüber nur negativ uns skeptisch eingestellt sein.
Im Laufe der Geschichte kann man die Anziehung, die zwischen den beiden immer größer wird, spüren. Da es sich um eine Dilogie handelt endet die Geschichte abrupt und lässt einen unbefriedigt zurück bzw. unglaublich gespannt auf den Folgeband, in dem J und C dann hoffentlich vollständig zueinander finden und erleben, dass aus einer Ehe auch Liebe werden kann.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Krasse Lebenswende

Hope Dealer - Vom Drogenhändler zum Hoffnungsbringer
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Vom Dope-Dealer zum Hope-Dealer. Diese Biographie erzählt den Lebensweg von Niels Petersen, den einige (vor allem Freunde des Gospel-Rap) schon vielleicht kennen. So zumindest ich. Seine Musik war mir ...

Vom Dope-Dealer zum Hope-Dealer. Diese Biographie erzählt den Lebensweg von Niels Petersen, den einige (vor allem Freunde des Gospel-Rap) schon vielleicht kennen. So zumindest ich. Seine Musik war mir durch andere christliche Influencer bekannt, doch seine Geschichte kannte ich nicht.
Als ich das Buchcover sah, wusste ich, ich möchte dieses Buch unbedingt lesen, denn das könnte eine richtig krasse Geschichte sein! Und ich muss sagen, das war es auch.
Krasse Sprache – obwohl ich nur ein paar Jahre jünger bin als Niels, musste ich manchmal scharf nachdenken, was der Slang bedeutet. Und mir wurde mal wieder bewusst, wie behütet ich doch aufwachsen durfte. Auch fließt sehr viel Spanisch ein, das aber natürlich übersetzt wird.
Niels lebte schon bald „auf der Straße“ und kam immer tiefer in die Welt der Drogen und des Glamours. Wie stark das auch auf deutschen Straßen verbreitet ist, hatte ich mir bisher nicht ausgemalt, auch wenn ich davon gehört habe. Dass es ihn dann nach Südamerika zog und er am Ende im Gefängnis, der „Hölle“ von Kolumbien landete, tat mir unglaublich leid. Doch genau dort, als er am Ende ankam, da fand ihn Gott.
Die 180-Grad-Wende seines Lebens – das konnte nicht er allein vollbringen, sondern es war Jesus in ihm. Und das ist für mich sehr berührend gewesen!
Auch dass, es nach seiner Bekehrung nicht alles eitel Sonnenschein war, sondern er immer noch versagte, in alte Muster zurückfiel und Heiligung nicht verstanden hatte, schreibt Niels absolut unverblümt und ehrlich. Heiligung ist ein Prozess auch mal mit Rückschlägen. Doch das macht sein Zeugnis und seinen Bericht so faszinierend und absolut authentisch.
Während des Lesens hatte ich das Gefühl in einem Vortrag zu sitzen. Man hört zu, wie er erzählt und dabei Dinge vorgreift oder erst später ergänzt, Dinge wiederholt. So wie wenn man seine Lebensgeschichte halt erzählt.
Niels Petersens Lebensgeschichte ist erschreckend und zugleich ermutigend. Ich habe mir gedacht, wer dieses Buch liest, und nicht von dem Leid in Kolumbien oder auch in der Szene in Deutschland, bewegt ist, sollte dringend eine Herzensüberprüfung durchführen.
Niels Petersen lebt aus, was er erlebt hat – radikal, ohne Angst vor den Konsequenzen, da er ohne Gott schon durch die Hölle gegangen ist. Gott hat ihn aus seinem Gefängnis befreit, das sich als Freiheit getarnt hatte: Denn Macht, Geld, Sex und Ansehen geben keinen Frieden, Glück oder Sinn, nur Jesus Christus kann das!
Niels Geschichte demonstriert, dass die Gnade Gottes größer ist, als wir es uns je vorstellen können und egal was wir getan haben, Gott will und kann uns vergeben. Und am Ende gebraucht Gott oftmals die Menschen, die wir als unwürdig betrachtet hätten.
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Ein tiefgründiger Roman

Das Versprechen der Bienenhüterin
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Magnus MacLeish und Lark MacDougall wachsen zusammen auf, auch wenn er der Laird von Kerrera Castle wird und sie nur das Destillerie-Mädchen und Bienenhüterin. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich mit ...

Magnus MacLeish und Lark MacDougall wachsen zusammen auf, auch wenn er der Laird von Kerrera Castle wird und sie nur das Destillerie-Mädchen und Bienenhüterin. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich mit der Zeit immer mehr, doch die gesellschaftlichen Erwartungen und ein Versprechen erschweren ihre Beziehung. Erst als sie beide aus Schottland fort in die Südstaaten der USA deportiert werden, soll sich ihr Lebensweg verbinden.
Laura Frantz schreibt unglaublich einnehmend. Ihre Beschreibungen Schottlands haben sich vor meinem inneren Auge wie eine Fotografie aufgetan. Genauso auch die Schiffsreise nach Amerika und das Leben auf der Plantage in Virginia. Nicht nur Landschaft, sondern auch die Personen wurden mir lebendig.
Nach den vielen begeisterten Stimmen im Vorfeld, war ich sehr gespannt auf den Roman und hatte hohe Erwartungen, kann aber nicht genau sagen, was ich mir vorgestellt hatte. Da ich vor diesem Buch einige humorvollere Bücher gelesen habe, empfand ich diese Geschichte dann im Vergleich dazu schwermütig und ich habe etwas gebraucht, bis ich wirklich hineingekommen bin.
Die Liebe zwischen den beiden war unterschwellig durch das ganze Buch hindurch fühlbar und ich habe es geliebt zu sehen, dass die beiden einen tiefen Glauben und ein unerschütterliches Gottvertrauen haben, dass sie selbst die schwierigsten Situationen meistern lässt. Bibelverse, Gebete, Gespräche über Gott und seine Führung und Vorsehung durchzogen das Buch und zeigten den Gegensatz zu den anderen Figuren der Geschichte, die keinen persönlichen Glauben lebten und deshalb ganz anders mit den Ungerechtigkeiten kämpften. Der Glaube an einen Gott, der es gut mit ihnen meinte, trägt Lark und auch Magnus und verleiht ihnen die Kraft auch dann das Richtige zu tun, wenn alle anderen nur nach ihrem eigenen Vorteil oder Glück schauen.
Manchmal hätte ich mir etwas mehr Leichtigkeit gewünscht, doch andererseits hat dieser Roman eine solche Tiefe, die mich wirklich bewegt und auch zum Nachdenken darüber gebracht hat, ob ich solche Situationen auch so voller Vertrauen in Gott annehmen könnte.
Die Geschichte erleben wir wechselnd aus der Sicht von Lark, Magnus oder dem Captain Rory, einem Kindheitsfreund der beiden. Dies schenkt einen schönen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten und half mir, mich mit ihnen verbunden zu fühlen.
Die Geschichte hat mir insgesamt gut gefallen. Auf der einen Seite Schottland und auf der anderen Seite die Südstaaten. Zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch beide auf ihre Art faszinierend sind.
Dieser historische Roman kommt mit einer sanften, unaufgeregten Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht, auch wenn sie präsent ist. Obwohl die Geschichte eher schwer und herausfordernde Themen behandelt, blitzen immer wieder fröhliche und hoffnungsvolle Momente auf.
Ich empfehle dieses Buch jedem weiter, der sich nicht davor fürchtet auch Bücher zu lesen, die herausfordern und nicht nur unterhalten.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

In rasantem Flug durch die Weltgeschichte

Kurztrip Weltgeschichte
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Wer schon einmal einen schnellen Überblick über die Geschichte der Erde von der Entstehung bis ins Heute und dann noch mit Ausblick in die Zukunft haben möchte, kommt in diesem kurzweiligen Buch von Sebastian ...

Wer schon einmal einen schnellen Überblick über die Geschichte der Erde von der Entstehung bis ins Heute und dann noch mit Ausblick in die Zukunft haben möchte, kommt in diesem kurzweiligen Buch von Sebastian Steffens auf seine Kosten.
Der Autor beginnt beim Urknall und endet beim Ende, also bei einer Theorie, wie es mit dem Universum ausgehen könnte.
Wie mit einem Adlerblick fliegt er über die Zeit und die Erde und schildert in humorvoller Weise die Theorien zur Entstehung des Universums, die Entwicklung und Geschichte mit ihren glorreichen und auch nicht so glorreichen Momenten. Besonders interessant fand ich es die verschiedenen geschichtlichen Geschehnisse nebeneinander zu sehen, da ich zwar schon einiges über Geschichte wusste, aber oft doch nicht zusammengebracht habe. Natürlich ist es auf den wenigen Seiten nicht möglich gewesen alles Wichtige aufzugreifen und manches wurde somit weggelassen oder nur kurz angestreift. Bedenken muss man auch, dass viele geschichtliche Ereignisse gar nicht oder nur schlecht dokumentiert sind und man nur Vermutungen und Theorien dazu aufstellen kann. Doch als Einstieg und für den groben Überblick eignet sich dieses Werk allemal. Auch werden hier nicht nur stupide Jahreszahlen heruntergerattert, nein auch einen Blick in die Welt der bildenden Künste kann man erhaschen.
Ich mochte den Schreibstil, der es einfach macht zu lesen und auch komplexere Sachverhalte zu verstehen. Am Anfang jedes Kapitels findet sich ein Zitat, welches manches mal zum Schmunzeln oder Nachdenken gebracht hat. Auch der Humor des Autors hat mir gut gefallen.
Meine liebste Aussage fand ich im Nachwort:
„Geschichte ist also nicht statisch, sondern ein lebendiges Feld, das ständig neue Einsichten und Deutungen hervorbringt. Und ich sage das […], damit wir alle demütig daran denken, so dass das alles nicht einfach >>so war<<, sondern dass >>wir es so sehen<<.“
Es gibt Dinge, die sehen wir einfach so. Manches was der Autor so sieht, sehe ich nicht so, doch hindert mich das nicht daran, etwas aus dem Buch mitzunehmen und dazuzulernen.

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