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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Tolle Farmatmosphäre

True North - Wo auch immer du bist
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Dank eines Lesejury-Gewinnspiels habe ich nun endlich „True North – Wo auch immer du bist“ von Sarina Bowen gelesen. Hierbei handelt es sich um den Auftakt der True North-Reihe aus dem LYX-Verlag.

Als ...

Dank eines Lesejury-Gewinnspiels habe ich nun endlich „True North – Wo auch immer du bist“ von Sarina Bowen gelesen. Hierbei handelt es sich um den Auftakt der True North-Reihe aus dem LYX-Verlag.

Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur - und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen. Und dass sich Audrey in Griffs Nähe augenblicklich so zu Hause fühlt wie nirgends sonst auf der Welt, macht die Sache alles andere als einfach.

Nach „The ivy years“ ist dieser Roman nun das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Bei einer Leserunde wurde mir gesagt, die Bücher von Sarina Bowen seien sehr tiefgründig. Aus diesem Grund bin ich wohl mit falschen Erwartungen an diese eher leichtere Liebesgeschichte herangegangen – zum Vergleich: „The ivy years“ hat den Leser meiner Meinung nach deutlich stärker zum Nachdenken angeregt. Eine leichte Liebesgeschichte für zwischendurch ist an und für sich natürlich nicht schlecht, aber etwas mehr Tiefe hätte ich mir schon noch gewünscht.
Trotz meiner leichten Enttäuschung bezüglich des Tiefgangs und der Schwere der Liebesgeschichte hat mir die Geschichte rund um Audrey und Griffin sehr zugesagt.
Erwähnenswert ist zunächst einmal die familiäre Landatmosphäre, durch die das Buch erheblich geprägt wird. Die zahlreichen Landschafts- und Farmbeschreibungen sind einerseits wunderschön, andererseits auch noch informativ und kreieren ein deutliches Gefühl von Idylle und Zuhause.
Dies ist auch das perfekte Stichwort, um zu den Charakteren des Buchs überzuleiten. Unter anderem Griffins mehrköpfige, herzliche Familie sorgt dafür, dass die Stimmung des Buchs so heimelig wird. Besonders auffällig ist die Charakterfülle: Von dem Ex-Drogenabhängigen zur Jungfrau zum grummeligen Farmer und zur Meisterköchin ist alles dabei. Jede Figur hat etwas ganz Eigenes, wodurch es schlichtweg Spaß macht, ihren Schicksalen beim Lesen zu folgen.
Die Hauptpersonen Audrey und Griffin sind mir als Leserin natürlich besonders ans Herz gewachsen. Die beiden besitzen jeder keinen perfekten Charakter, natürlich eine schwerere Vergangenheit als manch anderer, ohne jedoch zu klischeehaft zu werden und begeistern somit alleine sowie im Duo.
Insgesamt wird ihre Geschichte kapitelweise aus ihren Sichten erzählt. Durch den wechselnden Ich-Erzähler erfährt man beide Sichtweisen, Gedankengänge und Gefühle und kann sich dementsprechend sehr gut in die Hautpersonen hineinversetzen. Durch diese Erzählweise merkt der Leser z.B. erst, was für eine herzensgute, starke, kämpferische Frau hinter der von außen „nur“ hübschen Audrey steckt.
Die Entwicklung der Gefühle zwischen Audrey und Griffin ist alles in allem sehr realistisch und überzeugend ausgearbeitet. Blickt man im Nachhinein auf das Buch zurück, fällt mir persönlich aber auf, dass gar nicht so viel an Handlung dahinter steckt. Stören tut dies beim Lesen allerdings zum Glück nicht.
Der Schreibstil von Sarina Bowen ist sehr leger und angenehm gehalten. Die Autorin überrascht mit eher wilden, heißeren Szenen, welche jedoch meiner Meinung nach nicht zu pikant ausfallen.
Zusammengefasst handelt es sich bei „True North“ um eine zauberhafte, leichte Liebesgeschichte mit toller Landatmosphäre und viel Kochinput. Mich hat die Geschichte nach anfänglicher Enttäuschung mitgerissen und ich bin sehr gespannt, was die Folgebände bringen werden.
Vielen Dank an die Lesejury und natürlich den LYX-Verlag für dieses gewonnene Leseexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Ein Muss für New-Adult-Liebhaber!

Save You
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In den Monat Juni durfte ich dank des Rezensionsexemplars aus dem LYX-Verlag mit „Save you“ starten. Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Maxton-Hall-Trilogie von Mona Kasten – um die großartige ...

In den Monat Juni durfte ich dank des Rezensionsexemplars aus dem LYX-Verlag mit „Save you“ starten. Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Maxton-Hall-Trilogie von Mona Kasten – um die großartige und berührende Geschichte von Ruby und James (und vielen wunderbaren Nebencharakteren).
Hier folgt nun der Klappentext für den ersten Teil „Save me“, da die Beschreibung zu „Save you“ bereits Spoiler für manche beinhalten könnte:

Geld, Glamour, Luxus, Macht - all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Das Einzige, was sie sich wünscht, ist ein erfolgreicher Abschluss vom Maxton Hall College, eine der teuersten Privatschulen Englands. Vor allem mit James Beaufort, dem heimlichen Anführer des College, will sie nichts zu tun haben. Er ist zu arrogant, zu attraktiv und zu reich. Doch schon bald bleibt ihr keine andere Wahl.

Wie einige bereits wissen, hat mir „Save me“ bereits sehr gut gefallen, obwohl ich noch ein bisschen Luft nach oben gesehen habe. Diese Luft hat Mona Kasten nun aber mit „Save you“ vollkommen ausgenutzt. Warum ich der Meinung bin, dass dieser Band den Einstiegsteil an Qualität noch übertreffen kann, erfahrt ihr nun:
In diesem Roman tritt zunächst eine kleine Änderung in Kraft, die eindeutig Schwung und neuen Charme in die Geschichte bringt. Die Kapitel werden nun nicht mehr nur aus Rubys und James Sicht berichtet, sondern auch Lydia und Ember als Nebencharaktere können ihre Gedanken ab sofort hautnah mit dem Leser teilen. Einerseits bekommt man als Leser nun einen sehr viel besseren Eindruck von den beiden; im Gegensatz zu früher verzaubern mich nun auch ihre Charaktereigenschaften, Gefühle und Gedanken. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Nebencharaktere so sehr viel greifbarer und realitätsgetreuer werden und nicht nur im Hintergrund langweilig vor sich hinvegetieren. Andererseits helfen die Kapitel aus Lydias und Embers Sicht zusätzlich, dass durch die Erweiterung der Horizont des Lesers erweitert wird. Rubys und James Situation lässt sich sehr viel besser miterleben, wenn man auch den Blickwinkel ihrer Freunde bzw. Geschwister betrachten kann. Aus meiner Sicht ist es wundervoll, dass Ember und Lydia in „Save you“ auch eine Stimme bekommen haben und mehr Abwechslung besteht.
Ein bisschen gewundert habe ich mich über viele Andeutungen zu Nebencharakteren, aus denen man gut und gerne ein Spin Off machen könnte. Die Andeutungen einfach so im Raum stehen zu lassen würde ich etwas unnötig und schade finden.
Unabhängig davon bin ich aber natürlich immer noch begeistert von unseren Hauptcharakteren Ruby und James. Besonders auffällig sind in „Save you“ die großen Charakterwandlungen, welche die beiden durchmachen (müssen). Insgesamt spielt James z.B. nicht mehr nur die klischeehafte Rolle des reichen Bad Boys und Ruby die der Streberin. Es treten bei beiden Figuren neue Facetten ans Licht, welche meine Sympathie nicht nur haben steigen, sondern die Geschichte auch haben echter wirken lassen.
Mona Kastens Schreibstil ist – wie man es nicht anders von ihr kennt – perfekt auf die Stimmung der Geschichte angepasst: angenehm und vor allem diesmal eher zart und ruhig. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sich bei den verschiedenen Sichten der Personen vielleicht auch noch Unterschiede in der Sprache bemerkbar machen.
Insgesamt kann ich nur noch einmal betonen, wie sehr mir die gesamte Atmosphäre des Buchs gefällt. Der Schreibstil in Kombination mit Ruby als sehr ruhige Person baut sich die Spannung eher verhältnismäßig langsam auf, was überhaupt nicht schlecht ist. Durch diese ruhige, durch Rubys junges Alter noch familiengeprägte Stimmung wird „Save you“ für mich zum absoluten Wohlfühlbuch.
Erwähnenswert ist natürlich auch das erneute miese Ende, wodurch die Spannung auf den den dritten, letzten Teil der Trilogie sehr steigt. Mona Kasten weiß genau, wie sie welche Spannungsmomente zu setzen hat, damit der Leser immer dranbleibt und die ganze Nacht durchlesen möchte.
Alles in allem bin ich durchweg von der Fortsetzung von Rubys und James Geschichte begeistert. Mir ist bewusst, dass „Save you“ vielleicht nicht die anspruchsvollste Literatur ist, aber dennoch ein Buch, das jeder NA-Liebhaber mit Lust auf große Emotionen gelesen haben sollte!
Vielen Dank an den LYX-Verlag und die Bastei Lübbe AG für dieses Rezensionsexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Stärkster Teil der Firsts-Reihe

Die letzte erste Nacht
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Die letzten Wochen über durfte ich dank der Leserunde auf der Lesejury den dritten Teil der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni lesen: "Die letzte erste Nacht" ist am 25.05.2018 frisch im LYX-Verlag erschienen.

Sie ...

Die letzten Wochen über durfte ich dank der Leserunde auf der Lesejury den dritten Teil der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni lesen: "Die letzte erste Nacht" ist am 25.05.2018 frisch im LYX-Verlag erschienen.

Sie hätten niemals miteinander im Bett landen dürfen - das ist Tate und Trevor klar. Und schon gar nicht sollten sie den Wunsch verspüren, das Ganze zu wiederholen. Doch für die beiden ist es unmöglich, die Anziehungskraft, die seit dem ersten Tag am College zwischen ihnen herrscht, noch länger zu ignorieren. Dabei kann Trevor auf keinen Fall zulassen, erneut bei Tate schwach zu werden. Zu nah kommt die junge Studentin seinem dunkelsten Geheimnis: Denn während sie versucht, herauszufinden, warum ihr Bruder starb, setzt er alles daran, die Antwort auf diese Frage für immer vor ihr zu verbergen.

Bevor ich mit diesem Buch begonnen habe, habe ich die zwei vorherigen Bücher gelesen. Theoretisch kann man alle Bücher der Firsts-Reihe auch unabhängig voneinander lesen, aber ich würde es euch nicht empfehlen, da man so sonst sehr viele Insider verpasst. Außerdem kann in der richtigen Reihenfolge die Charaktere aus den vorherigen Büchern mehr als Pärchen genießen, wobei hier zuckersüße und goldige kleine Szenen entstanden sind. Insbesondere bei solchen Buchreihen, bei denen sich die Bände auch unabhängig voneinander lesen lassen, finde ich es toll und wichtig, dass die ehemaligen Hauptcharaktere trotzdem - zwar als Nebenfiguren - noch eine Rolle spielen. In „Die letzte erste Nacht“ ist dies sehr gut umgesetzt worden: Auch hier bekommt der Leser beispielsweise weiteren Input zu Emerys und Dylans Streichen.


Bezüglich der Charakterisierung ist mir Tate vor diesem Roman lediglich mit ihrer direkten Art in Erinnerung geblieben. Zu Trevor hatte ich zuvor gar keine Meinung.


Insgesamt wurden Tate und Trevor innerhalb des Buchs sehr stark ausgearbeitet. Ich als Leserin habe plötzlich gemerkt, dass hinter den beiden mehr als nur klassische "Streber" bzw. mehr als die Direkte, Kratzbürstige und der mit dem Beschützerinstinkt stecken muss. Besonders die verletzliche Seite an Tate macht sie mir sehr sympathisch. Dadurch, dass sie z.B. früher sehr schüchtern war, kann ich durchaus auch Parallelen zu meinem eigenen Leben ziehen. Kurz gesagt: Ich konnte mich sehr mit ihr identifizieren. Tate ist aus meiner Sicht sogar die bisher interessanteste weibliche Hauptperson der Reihe. Sie ist alles andere als perfekt und es ist toll, dass Bianca Iosivoni z.B. bezüglich Alkohol und Drogen nichts beschönigt. Dadurch hat man das Gefühl, die erzählte Geschichte sei echt und könnte auch in Wirklichkeit so ablaufen.


Trevor kommt für meinen Geschmack zu Beginn der Geschichte etwas zu kurz, dies bessert sich aber im Verlauf der Handlung, als Spannung aufkommt.

Der Fokus der Thematik ist in diesem Buch genau richtig gewählt. Einerseits geht es natürlich um die Gefühle zwischen Tate und Trevor, aber vielmehr wird das dunkle Geheimnis thematisiert und auseinander genommen. Schuld und Vergebung finden ebenfalls als Thema ihren Weg in diese Geschichte. Zusätzlich ist das Geheimnis des Pärchens hier tatsächlich mal sehr haarsträubend und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wie sich das mit ihren Gefühlen zueinander vereinen lässt. Insgesamt werden dem Leser durch die starke Figurenkonstellation und Botschaft hinter der Handlung Spannung, Dramatik und mitreißende, überwältigende Emotionen geboten.


Das Ende der Geschichte bleibt schlussendlich doch sehr offen. Es liegt vermutlich an meiner persönlichen Vorliebe, dass mir das Ende nicht so gefällt, denn ich bin einfach kein Fan von offenen Enden, bei denen ich mir selbst dazu denken muss, was noch passiert. Andererseits wäre ein anderes Ende ebenfalls nicht überzeugend genug gewesen. Für mich gibt es also kein zu 100% zufriedenstellendes Ende für die Geschichte, was bei dem thematisierten Konflikt fast klar war und wie ich befürchtet hatte. Meiner Meinung nach war es hierbei fast unmöglich, die Hauptpersonen am Ende logisch, nachvollziehbar, aber für das romantische Herz trotzdem befriedigend wieder zueinander zu führen. Bianca Iosivoni hat aber trotzdem die bestmöglichste Art und Weise gewählt und abgesehen vom Ende kann ich die Geschichte nur in höchsten Tönen loben.


Der Schreibstil lässt sich wie immer flüssig und angenehm lesen. Wenn ich ihn beschreiben müsste, würde ich ihn wahrscheinlich als sehr direkt (nicht zaghaft mit Worten) beschreiben - genau so, wie Tate ist.


Ohne Frage ist es eigentlich sehr unrealistisch, wie ausnahmslos jeder in der Clique ein dunkles Geheimnis zu haben scheint. Außerdem finden sich in Realität in einer solchen Gruppe wahrscheinlich nicht exakt so viele Pärchen zusammen. Dass diese gesamte Buchreihe so gesehen eigentlich total realitätsfern ist, muss man als Leser in Kauf nehmen.


Letztendlich hat mich dieses emotionale Buch abgesehen vom Ende wirklich in die Mangel genommen und mich jede Gefühlsregung von Tate und Trevor fühlen lassen. Aus meiner Sicht ist „Die letzte erste Nacht“ aufgrund der Stärke der Hauptpersonen und der Spannung wegen der Themensetzung eindeutig der beste Teil der Firsts-Reihe. Jeder, der gerne New Adult Romane liest, sollte hier zugreifen!

Vielen Dank an den LYX-Verlag und die Lesejury für dieses Rezensionsexemplar anlässlich der tollen Leserunde! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Dramaturgie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 20.05.2018

Verzaubernd

Zeitenzauber - Die magische Gondel
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Diese Woche über habe ich, während ich auf Reisen war, das Hörbuch auf Spotify zu „Zeitenzauber – Die magische Gondel“ von Eva Völler gehört, der Reihenauftakt dieser Zeitreisentrilogie. Das Hörbuch wird ...

Diese Woche über habe ich, während ich auf Reisen war, das Hörbuch auf Spotify zu „Zeitenzauber – Die magische Gondel“ von Eva Völler gehört, der Reihenauftakt dieser Zeitreisentrilogie. Das Hörbuch wird gelesen von Annina Braunmiller und ist bei Lübbe Audio erschienen.

Die 17-jährige Anna verbringt ihre Sommerferien in Venedig. Bei einem Stadtbummel erweckt eine rote Gondel ihre Aufmerksamkeit. Seltsam. Sind in Venedig nicht alle Gondeln schwarz? Als Anna kurz darauf mit ihren Eltern eine historische Bootsparade besucht, wird sie im Gedränge ins Wasser gestoßen - und von einem unglaublich gut aussehenden jungen Mann in die rote Gondel gezogen. Bevor sie wieder auf den Bootssteg klettern kann, beginnt die Luft plötzlich zu flimmern und die Welt verschwimmt vor Annas Augen…

Insgesamt war dies das zweite richtige Hörbuch für mich. Was im Gegensatz zum Lesen hier sehr entscheidend ist, ist natürlich die Stimme des Lesers. Annina Braunmillers Stimme sollte bestimmt jedem etwas sagen, da sie z.B. die Synchronsprecherin von Bella aus der Twilight-Saga ist. Meiner Meinung nach passt sie perfekt zu der Rolle der Anna, aus deren Sicht der Roman geschrieben wurde. Wie auch schon bei Twilight lässt sich Annina Braunmillers Stimme als sehr ruhig einstufen und klingt dabei auch immer sehr süß, unschuldig und jung. Da diese Attribute auf die Hauptperson Anna zutreffen, konnte man sich immer vorstellen, dass dort wirklich Anna zu einem spricht. Die verschiedenen Charaktere des Buchs – wovon es sehr viele gibt – werden entsprechend unterschiedlich gelesen, sodass der Zuhörer gut raushören kann, ob wörtliche Rede auftritt und welche Figur gerade spricht. Insgesamt kreiert die Leserstimme eine angenehme Atmosphäre, da sehr ruhig vorgelesen wird.
Wer die Edelsteintrilogie geliebt hat, wird vermutlich auch hier begeistert sein. Wie dort geht es hier um Zeitreisen, thematisiert wird Venedig um 1500. Obwohl ich noch nie in Venedig war und mich schon gar nicht mit der Geschichte dieser Stadt auskenne, habe ich alles, was Anna dort erlebt habe, bildlich vor Augen. Die Beschreibungen der Umgebungen machen Lust, auch mal nach Venedig zu reisen. Neben der eigentlichen Handlung lässt Eva Völler scheinbar unbemerkt auch eine ganze Reihe von Fakten und Informationen über das alte Venedig einfließen, sehr interessant.
Abgesehen von der erwähnten Edelsteintrilogie habe ich zuvor noch keine weitere überzeugende Zeitreisegeschichte gelesen. Dies hat sich mit „Zeitenzauber“ nun aber geändert, denn die Mischung aus aufkeimender Liebe zwischen Anna und dem „unglaublich gut aussehenden jungen Mann“ namens Sebastiano, einer gehörigen Portion Spannung wegen einer Aufgabe, die über Leben und Tod entscheidet und dem Urlaub in der Vergangenheit ist für fast Jedermann geschaffen.
Bezüglich der Charaktere kann ich nur sagen, dass mit Anna eine großartige Hauptperson geschaffen wurde. Ich persönlich habe mich oft so gefühlt, als wäre sie meine Freundin und würde mir ihre Geschichte erzählen. Vielleicht, weil sie in meinem Alter ist, vielleicht aber auch wegen ihrer unperfekten aufmüpfigen, aber doch unglaublich mutigen und witzigen Art ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. Auch Sebastiano wird nicht durchweg positiv charakterisiert; mehr als einmal ärgert sich Anna über ihn.
Alles in allem treten in diesem Reihenauftakt bereits sehr, sehr viele Nebencharaktere auf. Neben einigen Figuren aus der Gegenwart kommen etliche weitere in der Vergangenheit vor. Wenn man – so wie ich – zum Hörbuch greift, dann muss man aus meiner Sicht immer einigermaßen konzentriert dabei sein, wenn man zwischen Clarissa, Mathilda, den Malipieros, Marietta, Bart etc. noch den Überblick behalten möchte.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich verzaubert von diesem zauberhaften „Zeitenzauber“-Auftakt bin (kleiner Wortwitz, haha). Die malerische Kulisse Venedigs, die humorvolle, mutige Hauptperson und die Zeitreisemission haben mich in ihren Bann gezogen und ich freue mich sehr auf Teil 2!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Distanz zu den Charakteren

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Dank der Plattform Vorablesen durfte ich „Nichts ist gut. Ohne dich.“ von Lea Coplin bereits vor dem Erscheinungstermin lesen und nun für euch rezensieren. Hierbei handelt es sich um einen Einzelroman ...

Dank der Plattform Vorablesen durfte ich „Nichts ist gut. Ohne dich.“ von Lea Coplin bereits vor dem Erscheinungstermin lesen und nun für euch rezensieren. Hierbei handelt es sich um einen Einzelroman aus dem dtv Junior Verlag, der am 20.04.2018 erscheint.

Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht.

Zur Vorbereitung auf diese Rezension (und aus Neugierde) habe ich mir bereits andere Rezensionen zu diesem Buch durchgelesen. Fast ausnahmslos alle waren sehr begeistert, weshalb ich es umso mehr bedauere, dass ich dieser Liebesgeschichte nicht viel abgewinnen konnte.
Die Handlung des Romans wird ohne großes Muster mal aus der Sicht von Jana, mal aus der Sicht von Leander erzählt. Man müsste daher meinen, dass der Leser schnell Verständnis für die Probleme und Gefühle der Charaktere finden kann. Doch obwohl man hier beide Hauptpersonen personal ihre Erlebnisse mit dem Leser teilen, habe ich keinen Zugang zu diesen gefunden. Besonders Jana bleibt trotz dieser Sichtweise meist kühl, distanziert und unnahbar, sodass mich die eigentlich sehr rührende Geschichte kalt gelassen hat.
Noch dazu haben weitere Details auf mich sehr unglaubwürdig gewirkt. Hierzu gehört z.B. der Fakt, dass Jana zum Zeitpunkt der Geschichte achtzehn Jahre alt ist, die gesamte Zeit aber entweder sehr viel jünger oder älter wirkt. Mal findet der Leser hier eine unfassbar bockige, wütende und trotzige Hauptperson vor, die man nur allzu gut als kindisch bezeichnen könnte, mal wirkt Jana wie Ende 20, wenn sie beispielsweise von ihrer Sexbeziehung Hendrik spricht. Alles in allem ist Jana aus meiner Sicht schlichtweg nicht greifbar genug gewesen und wird in sich nicht stimmig dargestellt.
So ist vermutlich auch klar, dass ich persönlich viele ihrer Entscheidungen bezüglich Leander im Buch nicht nachvollziehbar fand und mich über ihre plötzlichen Sinneswandel mehr als einmal gewundert habe. Leander hingegen konnte ich mein Herz dagegen noch mehr öffnen. Seine Schuld- und Reuegefühle werden thematisiert, auch in der Gegenwart lastet ein schweres Schicksal auf ihm. Sehr gefühlvoll oder emotional berührend wurden aber auch seine Erzählungen aufgrund dieser Distanz zu den Charakteren leider nicht.
Zur Handlung lässt sich meiner Meinung nach anmerken, dass diese etwas langatmig war. Jana und Leander schleichen während des gesamten Buchs mehr oder weniger umeinander herum. Das Annähern dieser Charaktere hätte man schlussendlich auch kürzer auf den Punkt bringen können. Die Thematik eines verschuldeten Todes, der zwei Menschen entzweit, ist natürlich prinzipiell sehr spannend angelegt. Aber auch hier hätte ich mir mehr Details und eine richtige Auflösung zum tatsächlichen Autounfall gewünscht – es bleibt undurchsichtig.
Der Schreibstil der Autorin ließ sich flüssig und vor allem schnell lesen. Unterstützt durch die angenehm kurzen Kapitel liest sich die Geschichte sehr schnell von der Hand. Insgesamt zeichnet sich der Schreibstil aus meiner Sicht durch wenige, eher einfache Worte aus. Besonders an dieser Stelle ist für mich aber unverständlich, weshalb „Nichts ist gut. Ohne dich.“ mit Colleen Hoover verglichen und sogar darüber gestellt wird. Nur weil es sich bei diesem und CoHo-Romanen bei beiden um Liebesgeschichten handelt, sehe ich trotzdem noch keine nennenswerte Ähnlichkeit in Schreibstil etc.
Alles in allem ist „Nichts ist gut. Ohne dich.“ für mich ein echt netter Roman für zwischendurch geblieben, der einige Ansätze von spannenden und emotional berührenden Thematiken aufweist. Nichtsdestotrotz kratzt diese Geschichte für mich nur an der Oberfläche und wird vermutlich schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden.
Vielen Dank an die Betreiber von Vorablesen.de bzw. den dtv Junior Verlag für dieses Rezensionsexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.