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Veröffentlicht am 16.12.2021

Eine Sensation in Fragmenten

Der Sprung
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Inhalt:

Thalbach, eine Kleinstadt irgendwo in Baden-Württemberg:

Enge Gassen, Fachwerkhäuser, Idylle, Langeweile.

Eine junge Frau steht eines morgens auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses und droht ...

Inhalt:

Thalbach, eine Kleinstadt irgendwo in Baden-Württemberg:

Enge Gassen, Fachwerkhäuser, Idylle, Langeweile.

Eine junge Frau steht eines morgens auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses und droht herunterzuspringen. Eine Nachbarin ruft die Polizei und diese rückt mit Großaufgebot an. Ihr folgen die Feuerwehr, die Presse und eine Horde Schaulustige.

In „Der Sprung“ von Simone Lappert geht es in erster Linie nicht um die Frau auf dem Dach, sondern um die Leute, die zu ihr hinaufsehen. Um ihre Biographien, oder wenigstens ein paar Schnipsel davon. Oder vielleicht geht es auch doch um die Frau auf dem Dach und ihre Geschichte, die sich fragmentartig in den Leben der anderen wiederfindet.

Meine Meinung:
Ich liebe Geschichten, die aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, deshalb wollte ich „Der Sprung“ auch schon so lange lesen. Tatsächlich ist das Buch in Wirklichkeit ganz anders, als ich es ursprünglich angenommen hatte. Besser anders.

Man könnte meinen, man hat es hier mit einer schweren, düsteren Geschichte zu tun, immerhin ist das zentrale Thema ein versuchter Suizid. Aber das stimmt nicht. In Thalbach ist es Sommer und im Text auch. Es ist eine melancholische, von Erinnerungen an vergangene Jahre geschwängerte Art von Sommer, aber auch ein heller, hoffnungsvoller Sommer. Beides trifft auch auf das Buch zu.

Die Protagonist*innen, die in der Geschichte zu Wort kommen, sind allesamt Kleinstädter, die irgendwie feststecken in dieser Idylle. Manche von ihnen stehen in enger Verbindung mit der Frau auf dem Dach, andere eher in loser. Aber sie alle beeinflussen sie oder werden von ihr beeinflusst. Vor allem aber nehmen sie die Situation auf dem Dach ganz unterschiedlich war. Diese Situation, die sich immer mehr zu einem Event für Voyeuristen entwickelt.

Ich habe darüber nachgedacht, ob eine ähnliche Szene in der Wirklichkeit entstehen könnte.

Wahrscheinlich nein und wahrscheinlich ja. Je nach dem, ob man die Menschen lassen würde. Vielleicht ist die Geschichte in Ansätzen überzeichnet, ich finde aber dennoch, dass sie eine der schlechtesten menschlichen Eigenschaften ganz eindrucksvoll darstellt.

Die Handlungstragenden sind in meinen Augen sehr spannend besetzt worden. Ich habe all ihre Schicksale gerne gelesen und obwohl jeder einzelne von ihnen nicht oft zu Wort kommt, erhält man doch in den kurzen Kapiteln einen tiefreichenden Blick auf ihre Oberflächen und in ihre Abgründe.

Inhaltlich will ich nicht zu viel verraten, nur dass sich „Der Sprung“ in eine völlig andere Richtung entwickelt hat, als ich anfangs dachte. Die Autorin hat hierfür einen Kniff angewendet, den ich unglaublich spannend und raffiniert finde. Ich glaube, letztendlich geht es in diesem Buch darum, die Kleingeistigkeit der Leute zu entlarven. Darum, wie schnell sich Schubladenstecker gerne gegenseitig in Schubladenstecken. Am Ende gibt es eben doch immer eine Geschichte hinter der Geschichte. Oder sogar viele Geschichten.

„Der Sprung“ von Simone Lappert hat übrigens nicht nur ein Ende, sondern viele Enden, weil jede der Figuren ihr eigenes bekommt. Meiner Meinung nach ist jedes einzelne davon sehr gelungen gewesen.

Fazit:
„Der Sprung“ ist ein Buch über das Leben und den Alltag. Darüber, was passiert, wenn dieses Leben, dieser Alltag, durch ein unerwartetes Ereignis aufgebrochen wird. Das, was dann passiert, davon handelt diese Geschichte. Ich fand’s wirklich klasse! Eine ganz klare und große Leseempfehlung also für dieses eigenwillige und einzigartige Buch, seine individuellen und fein konzipierten Charaktere und seine spannende Handlung.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Luxusgut Liebe

Wenn ich wiederkomme
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Inhalt:

In einer Nacht- und Nebenaktion verlässt Daniela ihr rumänisches Dorf, ihren Sohn und ihre Tochter um in Italien als Altenpflegerin zu arbeiten. Sie verspricht sich, mit dem Geld, das man ihr ...

Inhalt:

In einer Nacht- und Nebenaktion verlässt Daniela ihr rumänisches Dorf, ihren Sohn und ihre Tochter um in Italien als Altenpflegerin zu arbeiten. Sie verspricht sich, mit dem Geld, das man ihr dort bezahl, die Schulausbildung der beiden Kinder finanzieren und ihnen so ein besseres Leben ermöglichen zu können. Doch der Preis, den sie dafür zahlt, ist hoch, und die Entbehrungen schmerzhaft. Harte körperliche Arbeit und prekäre Verhältnisse zehren genauso an ihr, wie die zunehmende Entfremdung und die stillen Vorwürfe der Daheimgebliebenen. Und nicht nur Daniela kämpft. Während sie in weiter Ferne schuftet, entlädt sich zuhause ein jahrealter Konflikt in einer Katastrophe.

Meine Meinung:

Balzano beschreibt eindrucksvoll anhand eines Einzelschicksals die Geschichten so vieler osteuropäischer Gastarbeiter, die in reiche europäische Länder kommen und hier einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, das System aufrecht zu erhalten, ohne dafür jemals entsprechende Würdigung zu erfahren.

Im Gegenteil: Frauen wie Daniela leiden unter katastrophalen Arbeitsbedingungen, Rassismus und Geringschätzung. Das, obwohl sie so viel aufgeben für den Traum von einem besseren Leben. Der Autor bringt diese Entbehrungen in einer dichten ruhigen Sprache auf den Punkt. Dabei zeichnet er seine Protagonisten als wunderbar ambivalente Figuren, mit guten und weniger guten Seiten.
Daniela ist eine starke niemals unfehlbare Heldin, keine Heilige, eine Mutter, die sich selbst der Mutterrolle beraubt, die sich in ihren Träumen verläuft. Sie steht steilvertretend für so viele Frauen, die ihr Leben in die Hand nehmen, in der Hoffnung aus ihren begrenzten Möglichkeiten das Beste machen zu können.
„Wenn ich wiederkomme“ ist ein politischer Roman, der auf ein krankes System aufmerksam macht, das Frauen, Familien und ganze Länder ausblutet. Der Autor stellt nicht nur Danielas Schicksal dar, sondern auch das ihrer in Rumänien gebliebenen Kinder Manuel und Angelica, die unter der Abwesenheit ihrer Mutter leiden müssen. Die Frauen und Männer, die nach Italien oder Deutschland kommen, um hier zu arbeiten, fehlen in ihren Heimatländern nämlich an allen Ecken.

„Wenn ich wiederkomme“ ist also auch ein Roman, über das Schicksal nicht einer, sondern vieler Frauen, die innerhalb dieses Systems kaum gesehen und gehört werden.

Nicht zuletzt handelt es sich aber um einen Roman über die Liebe, und darüber wie es ist, so arm zu sein, dass man sich diese nicht leisten kann.

Fazit:
Balzanos Roman ist ein absolutes Highlight für mich. Selten habe ich ein politisches Thema auf so vielen Ebenen so feinfühlig und eindrücklich umgesetzt gesehen. Das Nachwort des Autors bewegt und spricht für sich.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Wortästhetisch

Uns gehört die Nacht
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Inhalt:
Es ist 1986: Jamie studiert in Yale. Seine Familie gehört zum reichsten Prozent in den USA. Elise wohnt im Haus gegenüber und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch’s Leben. Sie ist nicht wirklich ...

Inhalt:
Es ist 1986: Jamie studiert in Yale. Seine Familie gehört zum reichsten Prozent in den USA. Elise wohnt im Haus gegenüber und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch’s Leben. Sie ist nicht wirklich Weiß, nicht wirkich Schwarz, nicht wirklich Latina, nichts so ganz. Von Zuhause ist sie abgehauen, da gab es bloß Drogen und Kriminalität. Elise ist erst zwanzig, aber man könnte meinen, sie hat schon vierzig Jahre gelebt, so viel hat sie da gesehen. Als sie Jamie trifft, rührt sich irgendetwas in ihr. Am Anfang ist es nur Sex, ziemlich viel, ziemlich obsessiver Sex. Und dann ist es auf einmal Liebe. Eine Liebe, die Jamie, den Jungen, der nie wirklich Verantwortung tragen musste, dazu zwingt, Entscheidungen zu treffen.

Meine Meinung:
Ich habe schon lange nichts mehr so schnell so heftig inhaliert wie die erste Hälfte von „Uns gehört die Nacht“. Ich fand es brutal gut. Und wenn ich schreibe brutal, dann meine ich das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Liebe von Jamie und Elise ist eine brutale Form von Liebe.
Liebesgeschichten zwischen reichen Jungs und armen Mädchen sind in der Literatur ja oft erzählt worden und werden (zumindest von mir) auch immer wieder gerne gelesen. Ich habe eine Schwäche für das Cinderella-Trope, könnte man sagen. Deswegen habe ich „Uns gehört die Nacht“ auch gekauft. Deswegen und wegen der unfassbar schönen Sprache, die mich schon auf der ersten Seite gepackt hat. Die Autorin zeichnet einzigartige Sprachbilder, die das (noch unentdeckte) wortästhetische Zentrum in meinem Gehirn unglaublich stark stimuliert haben. Allein dafür würde ich all ihre weiteren Romane kaufen.
„Uns gehört die Nacht“ ist anders als all die anderen Cinderella-Geschichten, die ihr gelesen habt. Elise ist nämlich kein weichgespültes armes Mädchen aus dem Märchen. Elise ist das, was Leute wie Jamie, „eine Assoziale“ nennen. Sie redet ungehobelt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, sie hat viel Leid und Enttäuschung erfahren, hat ein Vorstrafenregister und mit dreizehn bereits ihre erste Abtreibung erlebt. Mit vierzehn dann die zweite. Elise ist meine Lieblingsprotagonistin im Jahr 2021, weil sie sich trotz all der Kaputtheit so viel stille, unverfälschte Liebe bewahrt hat. Die Autorin hat sie wirklich unglaublich gut charakterisiert. Jamie ist übrigens noch kaputter als Elise, obwohl er auf den ersten Blick alles hat, was man braucht um ganz zu sein. Aber in mancher Hinsicht reicht alles eben auch nicht aus.
Die Beziehung, die sich zwischen Jamie und Elise entwickelt, ist voller Rohheit und Verzweiflung. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist auf eine ganz eigene, schonungslose Art und Weise romantisch. Die Unterschiede zwischen Jamie und Elise sind ein Sinnbild für die verschiedenen Seiten der USA, in denen ein so krasser Reichtum und eine so ausweglose Form von struktureller, sozialer und finanzieller Verarmung möglich ist.
Ein bisschen muss ich meine Begeisterung dann doch relativieren. Grund dafür ist das Ende, das mich enttäuscht hat.
Mir kam es vor, als hätte die Autorin eine grandiose Geschichte nicht richtig zu Ende denken können. Außerdem gibt es in dem Buch irrsinnig viel Sex. Obwohl mich das normal überhaupt nicht stört, war es hier ab einem gewissen Punkt grenzwertig viel.

Fazit:
„Uns gehört die Nacht“ erzählt eine in dieser Form für mich einzigartige, sprachgewaltige Liebesgeschichte. Das Buch ist (abgesehen von kleinen inhaltlichen Abstrichen) ein literarisches Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Der Großvater

Die Enkelin
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Inhalt:
Kaspar findet seine Ehefrau Birgit tot in der Badewanne. Sie war Alkoholikerin, hat einen tief begrabenen Schmerz mit der Sucht betäubt. Jahrzehnte ihres Lebens haben die beiden miteinander verbracht ...

Inhalt:
Kaspar findet seine Ehefrau Birgit tot in der Badewanne. Sie war Alkoholikerin, hat einen tief begrabenen Schmerz mit der Sucht betäubt. Jahrzehnte ihres Lebens haben die beiden miteinander verbracht und doch ist Birgit Kaspar ein Stück weit fremd geblieben. Erst nach ihrem Tod erfährt er von der Vergangenheit, die sie einst im Osten zurückgelassen hat. Ohne sie muss er sich auf eine Spurensuche begeben.

Meine Meinung:

Bernhard Schlink ist ein fantastischer Autor, der genau weiß, wie man eine Geschichte erzählt. Ich mag seine Sprache und die eindrücklichen Bilder, die er von seinen Figuren zeichnet. Das beginnt schon auf den ersten Seiten mit Birgits Tod.
„Die Enkelin“ ist eine deutsch-deutsche Geschichte über Schuld und den Wert von Familie. Aber eben nicht nur das. Es ist auch ein hochaktuelles Buch, das es schafft eine Verbindung zwischen ostdeutscher Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Auf seinem Weg Birgits Vergangenheit aufzuarbeiten wird Kaspar immer wieder dazu gezwungen sich für teils extreme Perspektiven und Weltanschauungen zu öffnen, die nicht seiner eigenen entsprechen. Diese Annäherung und die damit einhergehenden Differenzen stellt der Autor sehr einfühlsam dar. Auch wenn dem Titel nach, die Beziehung zwischen Kaspar und seiner Enkelin eine zentrale Rolle im Buch einnimmt, ist eigentlich der Großvater die Kernfigur.
Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert. Schlink schafft es durchgängig einen gewissen Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Dabei werden unterschiedliche Zeit- und Handlungsebenen nacherzählt, sodass ein allumfassendes, vielschichtiges Bild des Konflikts entsteht.
Trotz der politischen Problematik, die das Fundament der Geschichte bildet, schafft es der Autor sie weitergehend wertfrei zu erzählen. „Die Enkelin“ überlässt es dem Leser selbst sich ein Bild über die Protagonisten zu machen. Das schafft Bernhard Schlink, indem er mit Kaspar einen Mann gezeichnet hat, der sich sehr darum bemüht, die Dinge um ihn herum, in ihrem Wesen zu akzeptieren und zu verstehen. Das hat ihn für mich sehr sympathisch gemacht.
Ich habe das Buch sehr sehr gerne gelesen.

Fazit:

Ein Buch, das nicht nur seinen Protagonisten, sondern auch Leserinnen und Leser herausfordert, zum Nachdenken anregt und Bewusstsein für scheinbar fremdartige Lebensentwürfe schafft, ohne zu werten oder zu belehren.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Unvergesslich magisch

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Inhalt:

Quinn von Ahrensburg ist überall beliebt, souverän und sportlich. die Mädchen fliegen auf ihn. Leider ist er auch ein bisschen gemein. Matilda ist die Tochter der ultrachristlichen Familie Martin ...

Inhalt:

Quinn von Ahrensburg ist überall beliebt, souverän und sportlich. die Mädchen fliegen auf ihn. Leider ist er auch ein bisschen gemein. Matilda ist die Tochter der ultrachristlichen Familie Martin und wohnt im Haus gegenüber. Sie schwärmt zwar für Quinn, doch er weiß nicht einmal wie sie heißt und wenn er ihr Beachtung schenkt, ist er nicht besonders nett.

Alles ändert sich als Quinn am Ende einer Partynacht schwer verunglückt. Wie durch ein Wunder überlebt er den Unfall, hat jedoch mit großen körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Und nicht nur das: Auch sein Verstand scheint ihm Streiche zu spielen! Überall zeigen sich ihm merkwürdige Gestalten und er stellt merkwürdige neue Fähigkeiten bei sich fest.

Aber wem soll man schon so etwas erzählen, ohne Angst zu haben, für verrückt erklärt zu werden? Wem außer Matilda, vor der man sich sowieso nicht blamieren kann?

Ehe sie sich versehen haben, beginnt für die Matilda und Quinn ein großes und vor allem magisches Abenteuer.

Meine Meinung:

Hach, was war das wieder schön! Wenn Kerstin Gier schreibt, ist das jedes Mal wie Heimkehren. In ihren Büchern findet sich immer so ein ganz besonderer, alt vertrauter Tonfall. Das finde ich seltsam tröstlich.

Im Gegensatz zu den früheren Büchern der Autorin wird „Vergissmeinnicht“ abwechselnd aus der Perspektive von Quinn und Matilda erzählt. Ich würde sagen, dass Quinn sogar ein Stückchen weit die Hauptperson ist, denn er steht auch im Zentrum der magischen Geschehnisse. Trotzdem habe ich Matildas Kapitel fast noch ein wenig lieber gelesen. Das liegt ganz einfach daran, dass das ewig fünfzehnjährige Mädchen in mir, sich in verschiedenster Hinsicht mit ihr identifizieren konnte. Ich hätte diese Geschichte so gerne schon gehabt, als ich in dem Alter war.

Ganz am Anfang der Geschichte hatte ich ein paar Bedenken bezüglich Quinns Charakter. Diese haben sich dann aber sehr schnell in Luft aufgelöst. Die beiden sind ein wundervolles Team! Im Laufe der Geschichte entsteht eine ganz herrliche Wir-beide-gegen-den-Rest-der-Welt-Stimmung.

Ach ja, und zuckersüß romantisch und ein bisschen herzzerreißend war es natürlich auch. Genauso wie man es erwartet, wenn man solch ein Buch liest. Ich komme aus der Schwärmen eigentlich gar nicht mehr raus.

Kerstin Gier hat sich für die Vergissmeinnicht-Reihe eine ganz neue magische Welt ausgedacht. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur, dass es viel zu entdecken und vor allem unheimlich viele Rätsel gibt. Dementsprechend muss man den ersten Teil der Trilogie sicher auch als Einführungsband in dieses neue Fantasy-Reich verstehen. An jeder Ecke werden Fragen aufgeworfen und noch recht wenige davon beantwortet.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Geschichte dieses Mal in Deutschland spielt. Das findet man in der Fantasy viel zu selten. Schließlich kann sich auch bei uns allerhand Fantastisches verstecken, wie ich finde. „Vergissmeinnicht“ steckt außerdem voller mehr oder weniger liebenswerter, aber immer äußerst unterhaltsamer Nebencharaktere. Ich habe so viel gelacht, wie schon lange nicht mehr bei einem Buch.

Fazit:
Unvergesslich magisch wunderbar großartig fantastisch. Ich liebe es und kann es kaum erwarten, bis es nächstes Jahr weitergeht. Schlippe nochmal (mein neues Lieblingswort!), dass das schon wieder so lange dauert.

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