Rette mich silberner Ritter
SchattengrundAls Nico kurz vor ihrem 18. Geburtstag zur Testamentseröffnung ins Büro des Notars Gustav von Zanner eingeladen wird, weiß sie nicht, dass sich von Stund an ihr Leben verändern wird. Tante Kiana will ihr ...
Als Nico kurz vor ihrem 18. Geburtstag zur Testamentseröffnung ins Büro des Notars Gustav von Zanner eingeladen wird, weiß sie nicht, dass sich von Stund an ihr Leben verändern wird. Tante Kiana will ihr ihr Haus Schattengrund vererben, aber nur, wenn sie drei Rätsel löst. Hierzu bekommt sie einen Besen, einen Stein und ein halbe Postkarte gereicht, mit denen sie der Lösung auf den Grund kommen soll. Nico will das gerne tun, ihre Eltern aber weigern sich strikt, dass ihre Tochter das Erbe annimmt. Noch ist sie ja nicht volljährig und kann die Entscheidung nicht allein tragen.
Wütend über die Bevormundung ihrer Eltern macht sich Nico heimlich auf den Weg nach Siebenlehen, um sich ihr Erbe Schattengrund noch einmal anzuschauen. Erst dann will sie sich der Entscheidung ihrer Eltern anschließen.
Wenn Nico aber geahnt hätte, was sie mit Schattengrund verbindet, hätte sie diese Reise sicher nie angetreten. Durch ungewöhnlichen Schneefall ist sie in Siebenlehen eingeschlossen und kann nicht mehr nach Haus zurück. Ein junger Mann hilft ihr aus der Patsche, als sie sich hoffnungslos im Schnee verirrt hat. Leon ist ihr sofort sympathisch und ohne seine Hilfe, die er ihr immer wieder anbietet, wäre Nico sicher ganz allein, verhungert, oder erfroren; denn die Bewohner von Siebenlehen giften sie an und wollen nichts mit ihr zu tun haben.
Was ist hier geschehen; denn soviel ist klar, vor 12 Jahren ist ein Kind erfroren und Nico war mit ihm befreundet? Nico weiß überhaupt nichts, sie hat keine Erinnerung mehr an die Kinderzeit in Schattengrund und was haben der Besen, der Stein und die halbe Postkarte damit zu tun?
Mehr werde ich nicht verraten, lest selbst.
Fazit:
Die Autorin Elisabeth Hermann hat mit Schattengrund einen tollen Thriller geschrieben. Die Spannung, die sie am Anfang aufbaut, hält das ganze Buch über. Zu keiner Zeit bin ich dem Täter auf die Spur gekommen, Immer wieder verlaufen die Hinweise im Sande und die Wendung, die dann eintritt, hätte ich so nicht erwartet.
Die Charaktere sind toll gezeichnet und Nico ist mir von Anfang an sympathisch. Mit ihr konnte ich mich sofort identifizieren. Manches Mal hätte ich sie schubsen mögen, sie in den Arm nehmen und mit ihr weinen können. Ihre Entscheidungen sind nicht immer richtig, aber doch nachvollziehbar. Auch Leon hat mir gut gefallen. Er ist der Sonnenschein in Siebenlehen. Maik aber fand ich absolut genial beschrieben. Der hilflose Riese, der immer wieder in seiner eingeschränkten Sprache versuchte, alles zu erklären und Nico in die richtige Richtung zu stoßen, ohne zu viel zu verraten.
Auch die Umgebung wird sehr interessant geschildert und ich konnte mich wirklich in die tiefe Schneelandschaft hineinversetzen.
Alles in Allem ein wirklich gelungener Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.
Hier kommen von mir fünf fette Sterne und eine absolute Lessempfehlung.