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Veröffentlicht am 06.07.2025

Spannende Geschichte in zwei Zeitebenen, die abwechselnd im wilden Westen und England spielt.

Im Tal des Goldregens
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Meine Meinung


"Im Tal des Goldregens" ist eine komplexe Geschichte, die sehr interessante Themen beinhaltet. Unter anderem die Prostitution im 19. Jahrhundert und Ideendiebstahl am Arbeitsplatz in der ...

Meine Meinung


"Im Tal des Goldregens" ist eine komplexe Geschichte, die sehr interessante Themen beinhaltet. Unter anderem die Prostitution im 19. Jahrhundert und Ideendiebstahl am Arbeitsplatz in der Gegenwart. Der harte und skrupellose Kampf im Journalismus hat auch eine tragende Rolle im Geschehen.

1880, Denver

Mattie Silks und Jennie Rogers sind zwei mutige Frauen, die als Bordellmütter einen beruflichen Weg im ältesten Gewerbe der Welt einschlagen. Die bildhübsche Jennie führt ein unstetes Leben, und schert sich wenig um Konventionen. Sie flüchtet von ihrem Ehemann, da sie das langweilige Leben mit ihm einfach nicht aushält. Es hält sie niemals lange an einen Ort, da es so viel Neues zu entdecken gibt. Als erfolgreiche Bordellmutter lernt sie einen wesentlich jüngeren Mann kennen und lieben.

Mattie ist keine Schönheit im klassischen Sinne, aber sie weiß, wie man mit Männern umzugehen muss. Ihr Bordell findet großen Anklang, da sie sehr auf Reinlichkeit Wert legt und ihren Angestellten eine Schulung ermöglicht. Sie sollen ihrer Kundschaft gut zuhören; ihnen das Gefühl geben, nicht in einem Bordell zu sein und immer tadellos gekleidet zur Arbeit erscheinen. Die Kunst einen Mann zu verwöhnen hat oberste Priorität. Mattie erlangt großen Reichtum, da sie immer da ein Bordell bauen lässt, wo die Nachfrage gerade am größten ist. Sie folgt den Arbeitern der Eisenbahnlinie und hat somit immer ein volles Haus. Das Land der goldenen Schätze bietet auch für Goldgräber viele Möglichkeiten.

Mattie verliebt sich nur einmal in ihrem Leben. Die starke Frau, die stets einen Revolver dabei hat, muss irgendwann erkennen, dass ihr geliebter Cord überwiegend auf ihr Geld aus ist und es mit der Treue nicht genau nimmt.


Die zwei mutigen Frauen werden beste Freundinnen und Geschäftspartnerinnen, die sogar am selben Tag eine Tochter gebären. Alles könnte so wunderbar sein, hätte Cord sie nicht in große Gefahr gebracht ...

Gegenwart, England - Silkhouse

Melissa wurde mit einem goldenen Löffel im Mund geboren. Ihrem Vater hat sie den Job als Journalistin bei der angesagten Zeitung Guardian zu verdanken. Sie kündigt ihren Job, nachdem ihr Konkurrent Leo ihre Idee für einen interessanten Artikel geklaut hat, und dafür den begehrten Press Award erhält. Melissa ist total überrascht, als Leon ihre Hilfe in einer familiären Angelegenheit braucht. Ihre beiden Urgroßmütter sollen miteinander befreundet gewesen sein. Deren Mütter wiederum hatten in Denver 1880 Bordells betrieben.

Auf dem Speicher finden sie eine Truhe mit schweren, gelben Seidenkleidern. Bei weiteren Recherchen kommen sie an die Tagebücher einer Mattie Silks ...

Ich habe mich beim Lesen wie eine Figur in einem Western gefühlt. Mattie und Jennie haben zwar das Herz auf dem rechten Fleck, setzen sich aber kompromisslos für ihre eigenen Interessen ein. Mattie würde niemals zögern ihren Revolver zu benutzen, wenn sie - oder ihre Angestellten - in Gefahr schweben. Jennie kann einen Mann noch so lieben, wenn sie das Gefühl hat, dass ihr Leben still steht, verlässt sie ihn und zieht weiter. In Mattie hat sie eine Seelenverwandte gefunden, die ihr auch beruflich sehr unter die Arme gegriffen hat.

Die Bordellmütter erfahren viel Hass von den Ehefrauen und Geistlichen, ob des unzüchtigen Gewerbes. Besonders die Ehefrauen wissen, wo sich ihre Männer gerne mal aufhalten.

In der Gegenwart weiß Melissa nicht, was sie Leo glauben kann. Ein Geständnis von ihm führt sie zu der Überzeugung, dass die Freundschaft ihrer Urgroßmütter tatsächlich ein großer Zufall sein könnte und der Wahrheit entspricht. Melissa wirkt auf den ersten Blick ziemlich naiv und unbeholfen. In Wirklichkeit bemerkt die intelligente Frau Lügen sofort und zieht daraus unwiederbringliche Konsequenzen. Ich war sehr gespannt, ob sie Leo seine Lügen verzeiht. Der attraktive Journalist übt dennoch eine unheimliche Anziehungskraft auf sie aus. Ich konnte seine Unehrlichkeit im späteren Verlauf nachvollziehen und zolle ihm großen Respekt, für sein späteres Handeln.
Die Figuren sind wunderbar gezeichnet und wirken authentisch. Die Settings spiegeln abwechselnd den wilden Westen und das heutige England wider. Das fand ich sehr gelungen, da es die verschiedenen Zeitebenen unterstreicht und mir das Leben der Frauen sehr nahe gebracht hat, die alle drei von ihren Männern belogen werden. Besonders die Vergangenheit fand ich beeindruckend. Mich hat die Thematik sehr interessiert, da ich über ein Bordell selten Romane lese. Damals war der Beruf bei weitem mehr wertgeschätzt als es heute der Fall ist. Das hat die Autorin sehr gut umgesetzt und besonders die weiblichen Figuren überzeugend gestaltet.

Der Schreibstil konnte mich von Anfang an fesseln und mich in die Geschichte ziehen. Ich durfte abenteuerliche Flussfahrten und den Alltag der Bordellmütter erleben. In dieser Geschichte passiert sehr viel. Meine Besprechung ist nur ein kleiner Teil davon und ich rate Euch, sie selbst zu erkunden. Die vielen Überraschungsmomente machen aus dem Buch einen Pageturner und haben mich stellenweise fassungslos zurückgelassen.


Ein Geheimnis um gelbe Seidenkleider, Lügen, Intrigen und ein großer Eisenbahnüberfall, verleihen dem Geschehen eine kriminalistische Note.

Von mir eine klare Empfehlung, für diesen atmosphärischen Roman, der mich in den wilden Westen entführt hat. Zwei tolle Ladys stehen ihren Mann. Ich empfehle, das Nachwort zu lesen. Mattie und Jennie gab es wirklich! Mit "Im Tal des Goldregens" hat Frau Whitmore sich selbst übertroffen. Ob mir das Ende gefallen hat? Ja ❤️

Danke Felicity Whitmore.

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Veröffentlicht am 01.07.2025

Das Sterben hat begonnen

Aschesommer
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Meine Meinung

Das Sterben hat begonnen

Nach Krähentage konnte mich auch Aschesommer wieder von der ersten Silbe an fesseln. Der zweite Fall von der Sonderermittlungsgruppe 4 hält sich nicht mit einer ...

Meine Meinung

Das Sterben hat begonnen

Nach Krähentage konnte mich auch Aschesommer wieder von der ersten Silbe an fesseln. Der zweite Fall von der Sonderermittlungsgruppe 4 hält sich nicht mit einer Einleitung auf, sondern zieht uns sofort in einen brutalen Mord hinein.

Es herrscht brütende Hitze, doch Jakob Krogh und Mila Weiss erfahren eisige Kälte, im wahrsten Sinne des Wortes. Eine mysteriöse Sterbeanzeige führt sie an einen verlassenen Ort, zu einem mehr oder weniger verfallenem Haus, in dessen Keller eine arktische Temperatur herrscht, in der sich zwei Leichen befinden.
Die erste von weiteren Trauerfeiern findet im engsten Kreis statt. (Seite 22)
Das Kühlhaus raubt den beiden Ermittlern den Atem und beschert ihnen Gänsehaut, die nicht nur der eisigen Kälte geschuldet ist.

Benjamin Cors weiß, wie er seine Leser fesseln kann. Da es Unmengen von Krimis und Thriller gibt, empfinde ich das als eine besondere Leistung. In Aschesommer hat er den Klimawandel mit einer Mordserie verwoben. Wer dem Klimawandel bisher keine Beachtung gezollt hat, wird es mit Sicherheit nach diesem Buch machen.

Besonders gefreut hat mich das Wiedersehen mit Mila und Jakob. Beide haben sich weiter entwickelt, aber dennoch die Vergangenheit noch nicht vollständig hinter sich gelassen. Der Unterschied zu Band eins besteht darin, dass sie nun offener darüber reden. Bei Krähentage hat mich Jakob total schockiert und, ich gebe es zu, am Ende richtig abgestoßen. Mittlerweile habe ich ein besseres Verständnis zu seinem Handeln entwickelt und war sehr neugierig, ob er seine Probleme in den Griff bekommt.

Mir ist es beim Lesen heiß 🔥 und kalt 🧊 und über den Rücken gelaufen. Ich habe nach Atem gerungen und das Gefühl gehabt, zu ertrinken, um kurz darauf bei lebendigem Leib zu verbrennen. Asche über mein Haupt, ich habe jedes einzelne Wort genossen. Wisst Ihr, wofür die verwelkte Sonnenblume steht? Ich weiß es - ihr müsst es noch erkunden.

Der Schreibstil liest sich wie Butter und hat es mir unmöglich gemacht, das Buch zur Seite zu legen. Die Dialoge zwischen Mila und Jakob fand ich stellenweise humorvoll, aber sie dienten nur dazu, ihre wahren Gefühle zu verbergen.

Fazit

Von mir eine klare Empfehlung, für diesen spannenden Thriller, der mit vielen ungeahnten Wendungen aufwartet. Das Ende habe ich so nicht erwartet. Herr Cors, kommt da noch was?

Danke, Benjamin Cors

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Veröffentlicht am 29.06.2025

Eine besondere Verbindung zwischen Vater und

Der Markisenmann
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Meine Meinung

Eine besondere Verbindung zwischen Vater und Tochter

Cover und Titel wirkten auf mich extrem mutig. "Der Markisenmann" und dann das Cover im 70er Vibes, laden nicht unbedingt zum Lesen ...

Meine Meinung

Eine besondere Verbindung zwischen Vater und Tochter

Cover und Titel wirkten auf mich extrem mutig. "Der Markisenmann" und dann das Cover im 70er Vibes, laden nicht unbedingt zum Lesen ein. Der Inhalt hält jedoch eine Geschichte bereit, die zauberhafte Lesestunden garantiert.
Aus der Sicht der erwachsenen Kim werden wir durch das Geschehen geführt und erfahren, was die15-jährige Kim erlebt hat.

Köln 2005

Kim Papen lebt mit ihrer Mutter Susanne, dem Stiefvater Heiko und ihrem Halbbruder Geoffry Mikulla in Köln. Geld ist genügend da, aber Kim fehlt das Zugehörigkeitsgefühl. Dazu trägt viel dazu bei, dass sie einen anderen Familiennamen trägt, als die drei Mikullas. Von ihrem leiblichen Vater weiß sie so gut wie nichts. Ein einziges Foto hat sie von ihm gesehen, auf dem er unklar zu erkennen war und das ihre Mutter, aufgrund ihrer vielen Fragen, verschwinden ließ. Sie nennt ihn gedanklich "Der Unscharfe!" In ihren Träumen ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann, der keine Zeit für sie hat.

Nachdem Kim etwas sehr Schlimmes getan hat, darf sie nicht mit in den Urlaub nach Florida. Ihre Eltern haben beschlossen, dass sie den Urlaub bei ihrem Vater in Duisburg verbringen muss. Ich fand das sehr merkwürdig, da Kim ihren Vater eigentlich noch nie gesehen hat. Die Ehe zerbrach, als sie zwei Jahre alt war.

Ruhrpott 2005

Als Kim von ihrem Vater Ronald Papen am Bahnhof abgeholt wird, ist sie erstmal schwer enttäuscht, von dem schmächtigen, schlecht angezogen Mann, der so gar nichts von einem erfolgreichen Geschäftsmann hat. Mit seinem uralten Auto fährt er sie zu der Lagerhalle, die er bewohnt. Darin stapeln sich Unmengen, grässliche Markisen, die Ronald alle noch verkaufen möchte. Die zwei Modelle heißen "Mumbai" und "Kopenhagen!" Das soll Kims Urlaubsort für sechs Wochen Ferien werden. In unmittelbarer Umgebung befinden sich noch eine Autowerkstatt und ein Schrottplatz. Komplimentiert wird das ungewöhnliche Idyll von einem Pilspub, dessen ältere, schrulligen Gäste einem sofort ans Herz wachsen.

Kim macht in den sechs Wochen einen richtigen Reifeprozess durch. Das materiell verwöhnte Mädchen findet mit jedem Tag mehr Gefallen an dem einfachen Leben, in dem nur gekauft wird, was man zum Leben braucht. Der Vater erstellt eine Einkaufsliste, bei der sogar die Wege im Supermarkt notiert sind. Immer mehr fühlt sie sich zwischen Lagerhalle und Schrottplatz wohl. Den Strand am Rhein-Herne-Kanal genießt sie mit ihrem neu gewonnenen Freund Alik.

Ronald steckt auf einer Karte alle Gegenden ab, die Häuser mit Balkonen enthalten. Dort fährt er hin und klingelt bei den Wohnungen, die mit keiner Markise bestückt sind. Daheim führt er Buch darüber, wo er erfolgreich verkauft hat, oder auch nicht.

Anfangs möchte Kim ihren Vater auf seinen Geschäftswegen nicht begleiten, die alle nicht mehr als ein halbes Stündchen entfernt sind. Lieber verbringt sie ihre Zeit mit dem Jungen Alik. Als sie jedoch bemerkt, wie erfolglos ihr Papa als Vertreter ist, begleitet sie ihn doch und entwickelt neue Verkaufsstrategien, die mich zum Lachen gebracht haben, da sie zum Schreien komisch sind.

Ich habe schon lange nicht mehr bei einem Buch so gelacht. Die Thematik ist sehr humorvoll; aber auch unendlich traurig. Ronald ist ein wirklich feiner Charakter, der absolut ehrlich wirkt und dem Sarkasmus fremd scheint. Kim liebt ihren Vater mit jedem Tag mehr und möchte von ihm Antworten, auf die vielen Fragen, die sie hat. Warum haben sich seine Mutter und er getrennt? Vor allem, warum hat er nie Kontakt zu ihr gehalten? Ronald weicht den Fragen stets aus und erzählt ihr, dass er große Schuld auf sich geladen hat, ohne näher darauf einzugehen. Mit dem Verkauf der grässlich Markisen möchte er Buße leisten. Erst wenn die letzte Markise verkauft ist, kann er sich frei fühlen.

Fazit

Ronald Papen und Kim haben nun einen festen Platz in meinem Herzen. Vater und Tochter lernen sich nach vielen Jahren kennen und bemerken ihre Gemeinsamkeiten und wie viel sie einander bedeuten. Das mitzuerleben war unglaublich schön.

Alle Figuren sind liebenswert ausgearbeitet und am Ende fiel mir der Abschied wirklich schwer.

Ein Stück Geschichte aus der ehemaligen DDR hat dazu geführt, dass ich sämtliche Handlungsweisen von Ronald besser verstehen konnte. Auch Susanne und Heiko hat sie mir näher gebracht.


Der fesselnde Schreibstil und die Neugier auf Antworten haben mir das Weglegen des Buches unmöglich gemacht. Und ja, ich habe jede Menge Antworten bekommen. Sie haben mich unendlich traurig zurückgelassen.
Das Ende betrachte ich mit gemischten Gefühlen.

Mein Balkon ist nur mit zwei Sonnenschirmen bestückt. Hiermit bestelle ich das Modell Kopenhagen. Übrigens, das Cover und Titel gefallen mir jetzt doch sehr gut.

Von mir eine klare Empfehlung, für diese zu Herzen gehende Geschichte.

Herzlichen Dank, Jan Weiler.

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Veröffentlicht am 27.06.2025

Die Geschichte hat ab einem bestimmten Zeitpunkt einen gewaltigen Sog entwickelt

City of Dust and Shadows
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Meine Meinung


Ich habe das Buch beim ersten Mal nach ca. 50 Seiten abgebrochen, da ich irgendwie nicht mit dem Schreibstil klargekommen bin. Er erschien mir zu naiv und unausgegoren. Noch etwas quergelesen ...

Meine Meinung


Ich habe das Buch beim ersten Mal nach ca. 50 Seiten abgebrochen, da ich irgendwie nicht mit dem Schreibstil klargekommen bin. Er erschien mir zu naiv und unausgegoren. Noch etwas quergelesen und eigentlich kaum was in Erinnerung behalten. Nun habe ich es in einem Buddy Read gelesen, und das war gut so.


Tess fährt mit dem Zug von Montpellier nach Paris, um mit ihrer Schwester Claire ein paar schöne Tage zu verbringen. Claire hat sich mit ihrer Mutter zerstritten und möchte jetzt in Paris ein selbstbestimmtes Leben führen.

Schon auf dem Weg nach Paris erhält Tess keine Antworten mehr auf ihre Mails. Die letzte Nachricht ihrer Schwester lautete, dass sie nicht kommen soll. In Paris angekommen, macht sie sich auf den Weg zu Claires Adresse und landet in einer schäbigen WG. Claires Mitbewohner stehen alle unter Alkohol und Drogeneinfluss und wissen nicht, wo Claire abgeblieben ist. Ein Hinweis und eine seltsame dunkle Münze führen sie zu einer zwielichtigen Bar ....

Das Worldbuilding hat mir ausnehmend gut gefallen, da es eine Welt zeigt, die wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können. In Paris gibt es dunkle Ecken in Gassen und zwischen Häuserzeilen. Durchschreitet man diese, landet man in einer dunklen Welt, die von Monstern, Alkohol und Drogen beherrscht wird.

Als Tess auf einmal in der Welt aus Dunkelheit und Schatten landet, befindet sie sich in einer Bar. Der Barkeeper versteht nicht, wie sie hier gelandet ist und alles aus dieser Umgebung wahrnehmen kann. Er rät ihr, sofort zu verschwinden. Sie entlockt ihm den Tipp, wo sie ihre Schwester finden könnte. Tess bleibt und gerät in große Gefahr, bei einem Monsterangriff.
Saint Lucien erscheint wie aus dem Nichts und rettet ihr Leben, und so ganz nebenbei stiehlt er ihr Herz.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt war es mir nicht mehr möglich, das Buch zur Seite zu legen. Ich war in einer dunklen Welt gefangen und jedes Mal richtig froh, wenn ich in die Reale zurück durfte, obwohl diese auch schon bald nicht mehr ungefährlicher war. Tess legt ihr Mädchengetue ab und wächst über sich selbst hinaus. Ihre Sorge um Claire wird von Tag zu Tag größer.

Paris ist in fünf adelige Gebiete unterteilt. Jedes muss eigenständig für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Da jedoch Reichtum und Machtkämpfe an erster Stelle stehen, wird die Bevölkerung schon bald den blanken Horror erleben. Ermöglicht eine neue Droge den Monstern (Anx) den Weg in die reale Welt?

Habt bei dem Buch etwas Geduld. Auf mich hat die Geschichte einen richtigen Sog entwickelt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Ich war gefangen in dieser dunklen Welt und jedes Mal froh, wenn ich im normalen Paris gelandet bin, um ab einem bestimmten Zeitpunkt festzustellen, hier ist es jetzt noch schlimmer.

Außer meinen anfänglichen Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen, habe ich noch einen Kritikpunkt. Die Liebesszenen zwischen Lucien und Tess haben nur bedingt in das Geschehen gepasst. Da sie im weiteren Verlauf keine tragende Rolle spielen, kann ich darüber hinwegsehen.

Fazit

Eine klare Empfehlung, für diese spannende Geschichte mit einem interessanten Worldbuilding. Alle Figuren wirken authentisch und fast alle sind mit magischen Fähigkeiten ausgestattet.
Meine Lieblingsfigur ist Madame Suang. Warum? Ich rate Euch, es selbst zu entdecken.

Das Ende konnte ich in keinster Weise erahnen und hat mich kalt erwischt. Besonders von einer Figur war ich schwer enttäuscht.

Danke Lara Große

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Für mich die schönste Liebesgeschichte seit "Lovestory "!

Ava liebt noch
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Meine Meinung


>>Es muss was dran sein, dass wir das Leben zwar nur vorwärts leben, aber immer nur rückwärts verstehen können.


Meine Meinung


>>Es muss was dran sein, dass wir das Leben zwar nur vorwärts leben, aber immer nur rückwärts verstehen können.<< (Zitat aus dem Buch)
Die Geschichte um Ava und ihre große Liebe Kieran hat mich besonders beeindruckt, da die Autorin sehr wichtige Themen zum Ausdruck gebracht hat.

Es geht um die Liebe einer verheirateten Frau, zu einem wesentlich jüngeren Mann. Die in ihrer Ehe das Gefühl hat, in Aspik zu stecken. Nichts bewegt sich mehr. Ihr Ehemann ist freundlich, aber in keinster Weise spürt Ava noch aufrichtige Liebe zueinander.

Sie funktioniert für ihre drei Kinder und hat selbst kaum noch Zeit für eigene Interessen. Bis sie im Supermarkt Kieran kennenlernt und sich seit langem zum ersten Mal wieder selbst wahrnimmt. Er möchte ihr das Schwimmen beibringen und vor allem das Leben.

Darf eine Frau ihre Kinder verlassen, um ein neues Leben zu beginnen? Für Ava stellt sich diese Frage nicht, da sie ihre Kinder niemals verlassen würde, da sie in einem kleinen Ort wohnen.

Die 43-jährige Ava hadert mit ihrem Alter und dem Leben, das sie führt. In finanzieller Hinsicht geht es ihr gut, da ihr Mann erfolgreich eine Anwaltskanzlei betreibt.

Ava und Kieran sind für mich ein richtiges Traumpaar. Da spielt der Altersunterschied wirklich keine Rolle. Ich habe die Geschichte der Beiden wahnsinnig gerne verfolgt und war sehr gespannt, ob ein gemeinsames Leben für sie möglich ist. Ehrlich gesagt, habe ich nicht mehr daran geglaubt.

"Ava liebt noch" ist ein Buch, das für mich einen totalen Sog entwickelt hat, aus dem ich mich bis zum Ende nicht mehr befreien konnte und wollte. Mit Ava und Kieran hat Vera Ziscke Figuren gezeichnet, deren Entwicklung spannend und sehr emotional daher kommt. Besonders Kieran wirkte auf mich sehr empathisch; besonders in einer schlimmen Situation, in der Ava steckte. Ich hatte nicht einmal an diesem jungen Mann gezweifelt.

Ava steckte in einem Zwiespalt, um den ich sie wahrlich nicht beneidet habe.

Der wunderbare Schreibstil hat mir das Gefühl gegeben, die Figuren alle zu kennen. Mehr verrate ich nicht mehr, da ich Euch die gleiche Faszination wünsche, die ich bei dieser Liebesgeschichte, mit viel Tiefgang, verspürt habe. Lasst Euch von vielen wunderschönen Zitaten verzaubern.

Danke Vera Ziscke. Das war für mich die schönste Liebesgeschichte seit "Lovestory!"

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