Ein wunderschöner, aber auch trauriger Roman
Das schönste Mädchen HavannasAchtung: Diese Rezension enthält Spoiler!
Vorgestern habe ich dieses wunderschöne Buch beendet. Es war eigentlich mal geplant es gemeinsam mit einer Freundin zu lesen, allerdings habe ich dann ungefähr ...
Achtung: Diese Rezension enthält Spoiler!
Vorgestern habe ich dieses wunderschöne Buch beendet. Es war eigentlich mal geplant es gemeinsam mit einer Freundin zu lesen, allerdings habe ich dann ungefähr 4 Wochen länger gebraucht als sie. Das war mein Problem bei dem Buch, es hatte zwischen drinnen Längen, die mir schwergefallen sind zu lesen. Die Geschichte entführt uns ins Havanna der 50er Jahre. Es geht um die wunderschöne Gloria, die mit einem Mafiaboss verheiratet ist, den sie allerdings verabscheut. Irgendwann lernt sie in dem Kaufhaus El Encanto den Mitarbeiter Patricio kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Das Setting, Havanna, ist wunderschön. Alles wurde so toll, so bunt beschrieben. Es sind sehr oft spanische Begriffe gefallen, gerade bei der Beschreibung der Umgebung. An diesen Stellen wurde mir das Lesen erschwert und der schöne Lesefluss war dahin.
Für mich war dieses Buch eine Achterbahnfahrt der Gefühl, von Glück und Trauer zu Wut und Ekel. César war ein Monster. Ich habe ihn mit jeder Zelle meines Körpers gehasst. Ein Monster und Perversling.
Patricio hingegen war wundervoll, genauso wie die Nebencharaktere Guzman und Grescas. Das Trio war so lustig, sie haben eine ganz tief verbundene Freundschaft ausgestrahlt. Gloria tat mir einfach leid. Mit 14 verheiratet mit einem Mann den sie nicht liebt, Vater tot, Mutter stumm. Und dann möchte das Schicksal nicht, dass sie und Patricio zusammen kommen.
Zum Ende hin lebte Patricio in Miami. Ich hab’s geliebt. Miami Beach, die Calle Ocho, Key West, wo ich überall schon lang gelaufen bin. Ein Traum.
Das Ende. Was war das für ein Ende? Ich habe mich mit Kassandra darüber unterhalten. Zu ihr habe ich noch gesagt, wie schön das Ende war. Patricio und Gloria haben nach ca. 60 Jahren durch einen Zufall zueinander gefunden und können den Rest ihres Lebens miteinander verbringen. Aber Kassandra hatte vollkommen recht! Es ist kein richtiges Happy End! Letztendlich sind ihnen bestimmt 20 gemeinsame Jahre drauf gegangen, weil sie einfach nicht richtig gesucht haben. Sie haben sich mehr oder weniger aufgegeben. Jetzt können sie in einem Alter von 77 Jahren zwar zusammen leben, aber wie lange ist es dann wohl? Aber! Man sollte niemals nur das sehen was man verloren hat, sonder viel mehr das, was man trotz allem gewonnen hat. Und das ist ihre restliche Lebenszeit.
Dieses Buch ist ganz klar eine Achterbahnfahrt der Gefühle, ein wunderschöner, trauriger, historischer Roman mit einer Liebesgeschichte die unter die Haut geht. »Das schönste Mädchen Havannas« kriegt von mir eine ganz klare Leseempfehlung, für alle historische Romanliebhaber ❤️
4/5 ⭐️