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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2021

Unsagbar langweilig

Rosa-weiße Marshmallows
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Mein Pflichtgefühl allein hat mich das Buch mehrfach in die Hand nehmen lassen, um das Lesen doch jedes Mal erneut abzubrechen. Und mein Pflichtgefühl zwang mich nun, dem Buch zum letzten Mal eine Chance ...



Mein Pflichtgefühl allein hat mich das Buch mehrfach in die Hand nehmen lassen, um das Lesen doch jedes Mal erneut abzubrechen. Und mein Pflichtgefühl zwang mich nun, dem Buch zum letzten Mal eine Chance zu geben. Allerdings zu mehr als oberflächlichem Querlesen konnte ich mich nicht aufraffen. Da halte ich es doch mit Reich-Ranicki: „Ich habe keine Geduld für langweilige Bücher.“

Zum Inhalt weiß ich nichts Erhellendes zu schreiben. Weil sich mir das Erzählte nicht so erschloss, dass ich einen zentralen Plot erkennen konnte bzw. weil ich nicht erkennen konnte, worum es der Autorin eigentlich ging. Dem Klappentext jedenfalls ist kein Vertrauen zu schenken, denn warum Lisa verschwindet und wohin, erfährt man erst gegen Ende des Buches. Und Carolines Suche nach Lisa wirkt auch wie ein Füllsel, das immer wieder mal in all dem Unnützen, das da weitschweifig erzählt wird, eingestreut wird. Mit den geschilderten Personen wollte ich nichts zu tun haben, sie waren und blieben mir allesamt fremd und unverständlich in ihren Handlungen. Der Wechsel zwischen pingelig kleinlichen Schilderungen und großen Sprüngen, Zeitsprüngen und Gedankensprüngen, machte für mich das Lesen zusätzlich und unnötig anstrengend. Und vor allen Dingen unsagbar langweilig.

Kurzum: Das Buch und ich passen einfach nicht zusammen.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Viel Schweigen, viel Hässlichkeiten

Unbarmherziges Land
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Diesen Kriminalroman habe ich erst mit Neugier und dann mit zunehmender Abneigung gelesen. Ich musste mich mit einer Welt befassen, die mir fremd ist – und die man vielleicht nur mit viel Alkohol erträgt ...

Diesen Kriminalroman habe ich erst mit Neugier und dann mit zunehmender Abneigung gelesen. Ich musste mich mit einer Welt befassen, die mir fremd ist – und die man vielleicht nur mit viel Alkohol erträgt und versteht. Nicht meine Welt, leider.

Mick Hardin, ein harter Kerl Ermittler für das CID der US-Army, ist auf Heimaturlaub. Er sollte eigentlich mit seiner hochschwangeren Frau reden, doch vielleicht ist das Kind nicht von ihm. Da schweigt er lieber, lebt in einer einsamen Waldhütte und trinkt sich die bösen Träume weg. Als ein Ginseng-Sammler eine Frauenleiche in den Wäldern findet, wird Mick Hardin von seiner Schwester Linda um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Linda wurde vor kurzem zum ersten weiblichen Sheriff bestimmt, doch die Politik will sie auf diesem Posten nicht haben. Und die Menschen in Kentucky geben sowieso nichts auf die Justiz….

Der Kriminalfall als solcher kommt mir vor wie ein mühsam eingearbeiteter Seitenstrang eines Romanes. Er ist nicht wichtig, er kommt auch nur selten zur Sprache. Und spannend ist er schon gar nicht. Schwerpunkt des Buches sind viele Naturschilderungen, die Beschreibung von vierschrötigen Menschen, deren Familienverbünde in der Abgeschiedenheit zu Festungen geworden sind und denen kein Wort zu viel über die Lippen kommt. Dazu recht ausufernde bildhafte Darstellungen über abgeranztes, schäbiges Mobiliar und andere Hässlichkeiten. Ein Maultier als Dachträger? Gangster „mit einem Verstand, wie Gott ihn sonst nur den Gänsen zugedacht hatte“? Viel Bourbon, viel Schweigen, viel Gewalt. Das Beste am Buch war für mich, dass es nur einen geringen Umfang hatte. So konnte ich nach einem Tag Lesen mit großer Erleichterung die hässliche Welt des Mick Hardin wieder verlassen.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Wirres Typographie-Gedönse und Schreibstil nerven

Das ungeheimste Tagebuch der Welt!, Band 1: Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde … (Comic-Roman aus zwei Perspektiven für Kinder ab 10 Jahren)
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Der recht dürftige Inhalt: Die Halbgeschwister Karline und Paul können eines besonders gut: Über andere ablästern. Karline will Klassensprecherin werden und Paul will ein berühmter DJ werden. Weil Paul ...

Der recht dürftige Inhalt: Die Halbgeschwister Karline und Paul können eines besonders gut: Über andere ablästern. Karline will Klassensprecherin werden und Paul will ein berühmter DJ werden. Weil Paul sitzen geblieben ist, muss er in der gleichen Klasse sitzen wie seine Schwester Karline. Karline entdeckt das Tagebuch von Paul und liest mit böser Begeisterung, was Paul bewegt.
Eine grundsätzliche Kritik zu Beginn: Ein Comic-Roman ist angekündigt. Hmmm… Wo sind die Comics? Vielleicht bin ich mit Micky Mouse und Asterix verdorben worden? Aber auch in der offiziellen Bedeutung sind Comics „eine Geschichte, die in einer Reihe von Bildern mit wenig Text dargestellt ist“. In diesem Buch finde ich keine in einer Reihe von Bildern dargestellte Geschichte. Ich finde Schriftenwirrwarr, ich finde Pfeile und Einrahmungen und allerlei sonstiges Typographie-Gedönse. Aber ich finde keinen Comic! Und dass dieses wirre gestalterische Durcheinander Lesemuffel angeblich ansprechen soll, bezweifle ich sehr, denn die Texte zu lesen, ist echt anstrengend.
Wobei das nicht nur an der graphischen Gestaltung liegt. Nach spätestens 60 Seiten ging mir das Buch völlig auf die Nerven, denn das angeblich soooo lustige Buch ergeht sich in ewigen Wiederholungen, wie wer warum total blöd ist. Ätzend langweilig und sehr fragwürdig. Genauso fragwürdig, dass es angeblich soooo lustig sein soll, wenn die Schwester heimlich das Tagebuch des Bruders liest. Und dann diese schreckliche Sprache! Als würden Kinder Schaden nehmen, wenn sie im Buch eine halbwegs gepflegte Sprache lesen. Nein, sie lesen von Idioten, von Oberaffen, von Zickenblasen usw., und das alles „fett krass“. Das soll lustig sein? Zudem ist schlecht zu erkennen, wer gerade erzählt. Das war dem Graphiker wohl eine zu simple Aufgabe und nicht lustig genug, den Text so zu gestalten, dass der Inhalt optisch dem jeweiligen Erzähler sofort zugeordnet werden kann. Wer um des Himmels willen glaubt tatsächlich, auf diese Weise Lesemuffel ans Lesen zu bringen?

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Manchmal passen Buch und Leser einfach nicht zusammen

Die dritte Frau
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Eigentlich klingt der Text auf der Rückseite des Buches sehr interessant: „Ein junger Romanautor versucht vergeblich, ein geheimnisvolles Gemälde des Louvre zu entschlüsseln. … Jahre später wünscht eine ...


Eigentlich klingt der Text auf der Rückseite des Buches sehr interessant: „Ein junger Romanautor versucht vergeblich, ein geheimnisvolles Gemälde des Louvre zu entschlüsseln. … Jahre später wünscht eine Nachfahrin einer der porträtierten Frauen mit ihm in Kontakt zu treten. Offenbar hat sie Antworten…“ Die kurze Leseprobe, die ich vorweg gelesen hatte, hatte mich neugierig gemacht. Aber mit dem gesamten Buch habe ich mich schwer getan, besser gesagt, ich fand darin nichts, was ich mochte.

Vielleicht lag es daran, weil ich das Vorgänger-Buch nicht gelesen habe und insofern manche Verknüpfungen für mich nicht verständlich waren. Vielleicht weil die Gesamtmischung des Sujets für mich verwirrend war. Verschiedene Zeitebenen, historische „Ausflüge“ in die Renaissance und eine Art Liebesroman – das war mir schlichtweg zu viel von allem und in der Summe nichts. Die Protagonisten bleiben allesamt ungreifbar und flach. Meine lesehungrigen Augen fanden in diesem Buch einfach keinen Ort, an dem ich gerne bleiben wollte, so als eine Art roter Faden, anhand dessen ich mich durch die „Handlung“ hindurch lesen hätte können, ohne die Lust am Buch zu verlieren. Langweilig wurde mir beim Lesen in zunehmendem Maße, und so legte ich das Buch immer wieder weg. Mag auch sein, dass ich das Buch und seine Intention einfach nicht verstanden habe trotz meines Bemühens. Manchmal passen Buch und Leser einfach nicht zusammen.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Ein Buch mit zu viel "Gschisti-Gschasti"

Die Djurkovic und ihr Metzger
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Humor ist so eine Sache. Vor allen Dingen eine ernste Sache, falls man darüber nachdenken möchte. Auf jeden Fall ist nicht jede Art von Humor für jeden Menschen in gleicher Weise geeignet, was das vorliegende ...


Humor ist so eine Sache. Vor allen Dingen eine ernste Sache, falls man darüber nachdenken möchte. Auf jeden Fall ist nicht jede Art von Humor für jeden Menschen in gleicher Weise geeignet, was das vorliegende Buch unmissverständlich beweist. Der Autor ist ein „Kult-Autor“, heißt es. Demnach gibt es viele Menschen, die seinen Humor mögen. Tja, ich gehöre leider nicht dazu.

Den Inhalt kann man kurz fassen: Die große Hochzeit des Metzger mit Danjela steht an, doch kurz vor dem Ja-Wort verschwindet diese mit einem bedrohlich aussehenden Kerl aus der Kirche. Der Metzger rappelt sich aus der Depression hoch, forscht nach und stolpert mitten hinein in einen Familienclan, dessen Machenschaften nicht sehr sympathisch sind.

Mit viel gutem Willen, zudem mit dem österreichischen Sprachductus einigermaßen vertraut begann ich das Buch zu lesen. Und fand die Anfangsszene „Vorhang auf – Vorhang zu“ noch einigermaßen vergnüglich. Aber je weiter ich las, desto verwirrter und genervter wurde ich. Walkie-Talkie-Unterhaltungen , Funkprotokolle und Anjezas Erinnerungen funken sich zwischen die eigentliche Handlung. Unvollständige Sätze und die Fülle an Ausrufezeichen machen das Lesen auch nicht leichter. Und den viel gerühmten schrägen Humor des Autors teile ich leider auch nicht. Mühsam schleppte ich mich durch die Seiten. Einzig die Vorstellung, dass ich nicht lese, sondern das Buch von einem Könner laut im Lokalkolorit vorgelesen bekomme, brachte mich einigermaßen verletzungsfrei durch die Geschichte. Aber Spaß hatte ich keinen mit diesem Buch, im Gegenteil.

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