Spannender Thriller mit ein paar Schwächen
Die Festung"Die Festung" ist ein wirklich spannender Thriller, der mich gut unterhalten konnte und vor allem in der letzten Hälfte ans Buch gefesselt hat.
Das Positive:
Einige aus der Leserunde fanden das Buch ...
"Die Festung" ist ein wirklich spannender Thriller, der mich gut unterhalten konnte und vor allem in der letzten Hälfte ans Buch gefesselt hat.
Das Positive:
Einige aus der Leserunde fanden das Buch nicht wirklich spannend, dem muss ich jedoch widersprechen. Es war zwar kein Thriller, bei dem zack, zack immer das Nächste passierte und vor Actionszenen platzt, aber das hat meiner Meinung nach auch ganz gut zum Buch gepasst. Die Protagonisten waren allesamt recht unterschiedlich und nach anfänglichen Namensschwierigkeiten konnte ich mir irgendwann doch jeden merken. Das Buch regt außerdem stark zum Nachdenken an, weil es sich v.a. mit dem Thema Reality-TV auseinandersetzt: Würde man als Zuschauer erkennen können, wenn ein solches Format echt und nicht fake ist? Es ging auch viel darum, welche Kommentare und Posts die Zuschauer zur Sendung verfassten und das war so realitätsnah dargestellt, dass ich kaum einen Unterschied zu echten Kommentaren/Posts sehen konnte. Die zu lösenden Rätsel auf der Festung waren im Buch mit erwähnt, d.h. man konnte sich selbst an den Rätseln versuchen und die waren teilweise ganz schön schwierig. Chapeau an den Autor, dass er sich sowas ausdenken kann!
Das Negative:
Ohne zu spoilern, kann ich kaum so richtig erklären, was mich gestört hat. Ich fasse mich mal so vage wie möglich: Das Ende war irgendwie sehr unausgeglichen: die interessanten Stellen viel zu kurz und die erklärenden Passagen viel zu ausschweifend, das Pacing war manchmal merkwürdig und Teile der Auflösung haben mich nicht wirklich überrascht. Das Thema Religion wird hier relativ wichtig und das fand ich anstrengend, weil's mich persönlich einfach nicht interessiert und ich das Thema satt habe. Die Protagonisten waren zwar alle sehr verschieden, aber es wurde auch sehr auf Klischees und manchen Äußerlichkeiten herumgeritten, das war irgendwann ziemlich lästig. Die Umgebung wurde mir manchmal zu wenig beschrieben, ein paar mehr Anhaltspunkte wie das Ganze dort aussehen sollte, wären schon gut gewesen.
Alles in allem ein spannender Thriller mit einigen Schwächen. Ich würde das Buch trotz meiner Kritikpunkte weiterempfehlen.