Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2025

Tolles, einfühlsames Buch über den ersten Tag im Kindergarten

tiptoi® Abenteuer Großwerden - Piet kommt in den Kindergarten
0

Piet kommt in den Kindergarten ist ein tolles Tiptoi-Buch, das zur neuen Reihe "Abenteuer Großwerden" gehört. In dieser werden wichtige Stationen in der Entwicklung von Kindern aufgegriffen. Die Bücher ...

Piet kommt in den Kindergarten ist ein tolles Tiptoi-Buch, das zur neuen Reihe "Abenteuer Großwerden" gehört. In dieser werden wichtige Stationen in der Entwicklung von Kindern aufgegriffen. Die Bücher begleiten durch den interaktiven Stift durch diese Phasen und bilden die Wirklichkeit sehr gut ab. In diesem Band geht es um Piet, der von seinem Papa zum ersten Mal in den Kindergarten gebracht wird, wo er eine zeitlang von ihm begleitet wird, bevor er ihn allein weiter erkundet. Natürlich ist Piet sehr aufgeregt, denn er weiß noch gar nicht so recht, was auf ihn zukommt, doch nach und nach lernt er nicht nur die anderen Kinder, sondern auch die Räume, Rituale und Spielmöglichkeiten der Kindertagsstätte kennen. Die kleinen Leserinnen und Tiptoi-Fans können ihn dabei begleiten und je nach Interesse die Stellen auf den Illustrationen antippen, die sie besonders neugierig machen. Der Stift spielt dann die passenden Geräusche oder kurze Szenen aus dem Kindergartenalltag ab. Die Töne und Stimmen empfinden wir als sehr gelungen. Vor allem die Kinderstimmen mochten wir sehr gern, auch wenn hier natürlich alle Kinder schon perfekt sprechen können. Dadurch erfahren die Zuhörerinnen nicht nur alles Wissenswerte über den Kindergarten, sondern lernen gleichzeitig auch neue Begriffe kennen. Die Infos lassen sich beliebig oft abspielen. Auf zwei Seiten kann man durch ein Notensymbol noch ein passendes Lied abspielen. Auch den kurzen begleitenden Text können sich die Kinder vorlesen lassen und am Ende kann man ein Hörspiel starten.

Die dargestellten Situationen finden wir sehr treffend illustriert. Es gibt viele positive Erfahrungen mitzuerleben, aber auch Dinge, die nicht gleich klappen, werden nicht ausgeklammert, wie z.B. ein verschütteter Becher Wasser. Die Gesichter bringen die Emotionen gut rüber und ich glaube durchaus, dass das Buch vorbereitend die größten Ängste nehmen kann. Piet jedenfalls findet in der bunten Kindergartenwelt schnell Anschluss und merkt, dass seine Sorgen unbegründet waren. Die vielen kleinen Details sorgen dafür, dass Kinder neugierig bleiben und das Buch immer wieder und auch ausdauernd anschauen wollen. Mit dem Tiptoistift ist das Buch bestens geeignet, sich selbst zu beschäftigen und selbst zu wählen, was von Interesse ist. Es macht einfach Spaß Piet und die anderen Kinder zu begleiten und die verschiedenen, vielfältigen Charaktere kennenzulernen. Wir empfehlen das Buch sehr gern für alle Kinder, die bald in den Kindergarten kommen. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2025

Wunderschöne und emotionale Geschichte

Literally Love 2. Papercut Feeling
0

Als Melodea in einem schwachen Moment mit dem attraktiven Lorne in seine Wohnung geht, um ihre Grenzen auszutesten, weiß sie noch nicht, dass er schon bald ihr Kollege im Buchverlag sein wird. Trotz aller ...

Als Melodea in einem schwachen Moment mit dem attraktiven Lorne in seine Wohnung geht, um ihre Grenzen auszutesten, weiß sie noch nicht, dass er schon bald ihr Kollege im Buchverlag sein wird. Trotz aller Vorsätze, lässt sie ihn an diesem Abend sitzen und versucht nun, ihn wo es geht zu meiden. Zwar mag sie ihn, doch er begehrt sie und mit diesen Gefühlen kann Melodea leider im Moment gar nichts anfangen. Trotzdem zieht es die beiden immer wieder zueinander. Doch nun soll Melodea mit Lorne zu einer Lesereise der Autorin Amanda Darling aufbrechen und da ist ein Ausweichen schlecht möglich. Lorne versteht die Welt nicht mehr, denn er hatte das Gefühl, dass Melodea sich stark für ihn interessiert, doch seitdem beißt er bei ihr auf Granit. Ob die Lesereise etwas daran ändern kann?

Ich mochte den ersten Band der Literally Love - Reihe von Tarah Keys total gern und war sehr gespannt auf den zweiten Band, der wieder in derselben Verlagsszene spielt. Man fühlt sich ein bisschen, als würde man als Teil davon zurückkehren, auch wenn die Protagonistinnen aus dem ersten Band hier nur Nebenrollen einnehmen. War der erste Band eine typische Enemies to Lovers Romance, ist Papercut Feeling da etwas komplizierter gestrickt und mal etwas ganz Neues und erfrischend Anderes. Vor allem die Protagonistin Melodea und ihre nicht einfache Gefühlswelt haben es mir angetan und ich konnte wirklich tief darin eintauchen und fand einfach alles so nachvollziehbar, obwohl oder gerade weil sie so realistisch kompliziert ist. Zunächst versteht Melodea sich selbst nicht so recht und findet nach und nach heraus, warum. Das Thema Asexualität ist hier tragend und hat mich fasziniert.

Der Schreibstil von Tarah Keys ist dabei wieder wunderschön. Eindringlich mit vielen tollen Gedanken zu Beziehungen und Liebe, die mich berührt haben. Der Text ist auch wieder sehr abwechslungsreich gestaltet. Die Kapitel beginnen mit Zitaten aus dem fiktiven Buch der Autorin, die Lorne und Melodea auf ihrer Lesereise begleiten, dazu gibt es Posts von Lorne auf seinem privaten Instagram-Profil und manchmal sind es einfach Textnachrichten, die die Geschichte voranbringen. Die Beziehung zwischen den Protagonist
innen steht dabei im Vordergrund, aber es werden auch einige Nebenschauplätze eingebaut, wie z.B. Lornes Freundschaften und seine Familie. Ich konnte hier mit diesem außergewöhnlichen Paar mitfühlen und habe so viel Neues erfahren über diese Art von Beziehung und das auf eine besonders unaufdringliche, leise und unglaublich schöne Art und Weise. Nun bin ich gespannt, wie die Autorin mich in Band drei fesselt. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2025

Viele Seiten, auf denen wenig Aufregendes passiert

Blood of Hercules
0

In einer postapokalyptischen Welt, die von Titanen heimgesucht wird, haben die Götter das Sagen. Alexis, die mit ihrem Pflegebruder in einem Kartonhaus im Wald lebt, nachdem ihre unfähigen Pflegeeltern ...

In einer postapokalyptischen Welt, die von Titanen heimgesucht wird, haben die Götter das Sagen. Alexis, die mit ihrem Pflegebruder in einem Kartonhaus im Wald lebt, nachdem ihre unfähigen Pflegeeltern tot bzw. inhaftiert sind, kämpft in dieser Welt ums nackte Überleben. Immer mit dabei ist die für andere unsichtare Schlange Nyx. Als einer Prüfung herauskommt, dass sie ein Halbblut ist, ist sie verpflichtet, am Massaker und der anschließenden Ausbildung an der spartanischen Kriegsakademie teilzunehmen. Nicht nur ihre Tutoren Achilles und Patro sind furchteinflößend, auch Professor Augustus und der bösartige Kharon scheinen ein besonderes Interesse an ihr zu haben. Neben der unmenschlich fordernden Ausbildung geschehen seltsame Dinge, die Alexis Rätsel aufgeben. Doch als sie diese durchblickt, ist es eigentlich schon zu spät.

Seit "The Games Gods Play" haben mich Fantasy-Romane mit Götterbezug gepackt, denn dieses Buch fand ich einfach toll. Nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich gehofft, dass dieses gehypte Buch mich ähnlich gut unterhalten wird. Es beginnt auch ziemlich interessant, denn auch Alexis ist vom Schicksal alles andere als verwöhnt, aber eine intelligente junge Frau, die sich zu helfen weiß und bis zu dem Punkt, an dem sie in der Prüfung von ihrer Abstammung erfährt, war ich wirklich begeistert. An der Kriegsakademie jedoch beginnt ein endloses Hin und Her zwischen Lernen, Lernen und zur Strafe über einen Berg rennen, das sich so oft wiederholt, dass es mich irgendwann gelangweilt hat. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte in diesem langen Teil kaum weiterentwickelt. Einzig das gesteigerte Interesse ihres Professors, ein paar tote Mitauszubildende und der immer wieder auftauchende listige Kharon bringen etwas Abwechslung. Zudem sind da noch ein paar geheimnisvolle Tote und Drohungen, die Alexis erhält, aber insgesamt tut sich für die Anzahl an Seiten doch recht wenig.

Auch von der angekündigten Dark Romantasy merkt man bis zum Ende nicht viel. Charaktere wie die Tutoren Patro und Achilles oder Kharon und Augustus lernt man viel zu wenig kennen, sie offenbaren ihre wahren Beweggründe dann in kurzen Kapiteln am Ende, was mir dann echt zu platt war. Auch schiebt die Autorin da dann noch schnell eine schlüpfrige Szene ein, nachdem es im großen Teil des Buches höchstens mal kurz geknistert hat. Zeitweise habe ich mich leider ziemlich gelangweilt, obwohl der Schreibstil gut lesbar ist. Die Handlung war mir einfach zu eintönig. Immer wieder die gleichen Handlungen und Gedanken und nur manchmal eine kleine Erkenntnis, wenn überhaupt. Da hilft es auch nichts, wenn es mal brutal wird, wenn irgendwelche Leute abgeschlachtet werden oder unverhofft ein Titan auftaucht. Hier verspricht die Optik des Buches leider mal wieder mehr, als die Geschichte halten kann. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier die Fortsetzung lesen will. Gut gemeinte 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2025

Wieder ein spannendes Abenteuer in Paris

Birds of Paris – Der verborgene Turm
0

Kaum hat Léa ihr erstes Abenteuer in Paris überstanden und neue Freunde gefunden, da ziehen auch schon wieder dunkle Wolken auf, denn sie begegnet ihrem Widersacher schneller wieder, als ihr lieb ist und ...

Kaum hat Léa ihr erstes Abenteuer in Paris überstanden und neue Freunde gefunden, da ziehen auch schon wieder dunkle Wolken auf, denn sie begegnet ihrem Widersacher schneller wieder, als ihr lieb ist und dann ist er auch noch ein Kollege ihrer Mutter. Léa ist sich nicht mehr sicher, ob sie ihr trauen kann. Zum Glück hat der Bösewicht sie nicht erkannt. Doch dann bietet sich ihr die Möglichkeit, für ihre Freunde zu spionieren und sie begibt sich dafür in große Gefahr. Denn das Feuerpendel ist nicht das einzige, auf dass es die Gegner abgesehen haben.

Es ist ein bisschen schwierig, hier etwas über den Inhalt und die Besonderheiten zu schreiben, ohne zu spoilern, denn die Geschichte hat so viele spannende Stellen, Geheimnisse und Wendungen, dass man Angst hat, sofort zu viel zu verraten. Was am zweiten Band der Birds of Paris Reihe schon allein eine Empfehlung wert wäre. Hinzu kommt aber auch noch, dass man mit den Protagonist*innen herrlich mitfühlen kann, sei es nun, wenn sie mutig sein müssen, wenn sie Zweifel haben oder verängstigt sind. Die Geschichte ist ein Wechselbad der Emotionen, die bringt Kathrin Tordasi wirklich außergewöhnlich gut rüber und als Kind findet man sich darin garantiert irgendwo wieder. Beeindruckend ist der Mut der Kinder, die hier gegen ganz schön starke Gegner bestehen müssen, die auch noch in der Überzahl sind und ganz andere Möglichkeiten haben. Das sorgt für ordentlich Spannung und brenzlige Momente und man kann an den Enden der relativ kurzen Kapitel ganz schlecht aufhören und das Buch weglegen. Wunderschön ist auch die Magie, um die es hier geht und auch die Schimmervögel sowie eine weitere fantastische Figur sorgen für besondere Momente, z.B. beim Betreten einer Art Parallelwelt.

Gefühle, Kämpfe und Geheimnisse sorgen für einen wahren Sog beim Lesen, obendrein stimmen die wunderschönen kleinen Illustrationen in den Kapiteln perfekt auf die Geschichte ein. Das Cover mit seinem Schimmer ist einfach wunderschön und passt so unglaublich gut zu diesem Buch. Hier stimmt einfach alles, daher spreche ich eine ganz große Empfehlung aus für alle Kinder und auch für Große, die fantastische Geschichten mit viel Spannung mögen. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2025

Spannende Spurensuche in der Vergangenheit

Vermisst - Der Fall Anna
0

Malou Löwenberg ist eine engagierte Ermittlerin bei der Polizei, doch in ihrem Privatleben ist gerade nicht viel los. Das ändert sich, als sie über Tinder Dario und seine Geschichte kennenlernt. An dessen ...

Malou Löwenberg ist eine engagierte Ermittlerin bei der Polizei, doch in ihrem Privatleben ist gerade nicht viel los. Das ändert sich, als sie über Tinder Dario und seine Geschichte kennenlernt. An dessen 5. Geburtstag verschwand seine Mutter spurlos und nach all der Zeit erhält er immer noch jedes Jahr eine Geburtstagskarte. So hofft er, dass seine Mutter noch irgendwo lebt. Bei Malou, selbst Findelkind, regt sich der Ermittlerinstinkt. Sie wittert ein Verbrechen und beginnt Nachforschungen anzustellen. Was sie entdeckt, lässt auf eine ganze Serie ähnlicher Taten schließen. Da ein Mord an Darios Mutter verjährt wäre, wird der Fall nicht offiziell wieder aufgerollt. Dennoch gerät Malou ins Visier eines Unbekannten, der ihr gefährlich nahe kommt. Hat sie den Täter nach 25 Jahren aufgeschreckt?

Ich bin schon ein großer Fan von Christine Brands Milla-Nova-Reihe gewesen, denn ich bewundere ihr Talent, darin immer den Finger in offene gesellschaftliche Wunden zu legen und daraus spannende und packende Kriminalfälle zu entwickeln. Als Fan von Cold Cases kam ich an der neuen Vermisst-Reihe sowieso nicht vorbei. Das hat sich für mich so richtig gelohnt. Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Geschichte wieder vollkommen eingenommen. Den Einstieg erleichert hat auch, dass einige bekannte Figuren auch hier auftauchen, wenn auch eher am Rande. Malou ist eine bewundernswerte, junge Frau, die sich bei der Arbeit engagiert und sich rührend um ihren dementen Adoptivvater kümmert. Man spürt aber auch, dass sie mit ihrem Leben nicht ganz im Reinen ist. Das liegt nicht nur am letzten Fall und dem Schicksal ihrer Kollegin, sondern an leisen Zweifeln am Rechtssystem und an ihrer unbekannten Herkunft. Durch Dario und seine unglaubliche Geschichte findet Malou etwas, das sie wirklich interessiert und ihr das Gefühl gibt, wirklich helfen zu können. Dario hingegen hofft auf eine Beziehung mit Malou. Brand trifft da für mich einen Nerv, der viele junge Leute vermutlich nicht kalt lässt.

Mich begeistert der Krimi jedoch auch noch aus anderen Gründen. Zum einen finde ich die Spurensuche in der Vergangenheit absolut gelungen und spannend. Wie bei einem Puzzle setzen sich winzig kleine Teile nach und nach zu einem Gesamtbild zusammen. Ganz klassische Ermittlungsarbeit befördert unglaubliches ans Licht und obwohl man Darios Hoffnung versteht, ist man wie gebannt von der Sicherheit, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Zum anderen erstaunt mich Malous Mut und Courage, denn nicht nur einmal wird klar, dass ihr jemand ganz nah kommt, ihre Privatssphäre verletzt und sogar bedroht und trotzdem gibt sie nicht auf bis sie die Lösung gefunden hat. Mehr als einmal hatte ich Gänsehaut, weil ich das Gefühlt hatte, dass da irgendetwas oder -jemand lauert. Sehr interessant finde ich auch Malous Vergangenheit und man wünscht ihr wirklich Glück. Leider ist die Autorin nicht sehr nachsichtig mit ihrer neuen Ermittlerin. Immer wieder fiel mir im gesamten Buch auf, wie häufig es um die verschiedensten Arten von Gewalt gegen Frauen geht und das finde ich gut, aber es stimmt mich auch nachdenklich, wie ungerecht die Welt in der Hinsicht doch ist. Ein Geheimnis konnte ich übrigens erraten, aber bei Weitem nicht alles und an einer Stelle hätte ich mir fast einen anderen Ausgang gewünscht. Jetzt freue ich mich auf den zweiten Band der Reihe, der vor Kurzem erschienen ist, denn dieser erste Band war für mich ein Krimi-Highlight. 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere