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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2024

Wein und Haselnuss

Die verlorene Tochter
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Lily ist Kellermeisterin und freut sich darauf die Familie Rossi auf ihrem Weingut in Italien zu unterstützen. Kurz vor ihrer Abreise erhält sie mysteriöse Gegenstände von einer Frau aus London. Diese ...

Lily ist Kellermeisterin und freut sich darauf die Familie Rossi auf ihrem Weingut in Italien zu unterstützen. Kurz vor ihrer Abreise erhält sie mysteriöse Gegenstände von einer Frau aus London. Diese sollen ihrer Großmutter gehört haben und weisen darauf hin, dass diese wohl adoptiert wurde. Leider ist sowohl ihre Großmutter als auch ihr Vater bereits verstorben. Die Hinweise deuten jedoch ebenfalls auf Italien hin und so kann Lily der Vergangenheit ihrer Familie nachspüren. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite steht Lily und ihre Geschichte auf dem Weingut und ihre Suche, auf der anderen Seite die junge Balletttänzerin Estée in den 1930-40er Jahren. Hier wird die Geschichte der Familie erzählt. Ich hatte schon viel Gutes über diese Reihe gehört und war deshalb sehr gespannt darauf. Der Aufbau hat mich an die Sieben-Schwestern Reihe erinnert und die liebe ich. Allerdings konnte mich dieses Buch hier nicht überzeugen. Es war mir zu kitschig. Gut erzählte Liebesgeschichten sind für mich herzerwärmend. So war der Anfang des Buches für mich auch noch sehr vielversprechend. Dann driftete die Story jedoch in eine ziemliche Schnulze ab. Gefühlt war jedes dritte Wort „Schmerz“ und „Sehnsucht“. Und die Familie, an die, diese Story angelehnt ist, genießt auch nicht gerade meine größte Sympathie. Das Drama empfand ich auch etwas überzogen und selbstverursacht, so dass ich es nur teilweise nachvollziehen konnte. Dies ist für mich wohl eine Reihe, die ich nicht weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 06.12.2024

Großartig geschrieben

Man kann auch in die Höhe fallen
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„Man kann auch in die Höhe fallen“ von Joachim Meyerhoff
Nach einem sehr unangenehmen Vorfall auf dem Kindergeburtstag seines Sohnes, beschließt Joachim Meyerhoff Berlin hinter sich zu lassen und bei seiner ...

„Man kann auch in die Höhe fallen“ von Joachim Meyerhoff
Nach einem sehr unangenehmen Vorfall auf dem Kindergeburtstag seines Sohnes, beschließt Joachim Meyerhoff Berlin hinter sich zu lassen und bei seiner Mutter auf dem Land Ruhe zu finden. Aber auch die täglichen Gewohnheiten und Eigenarten seiner Mutter bringen ihn schnell an seine Grenzen und strapazieren sein gereiztes Nervenkostüm. Doch nachdem er sich in den Tagesrhythmus seiner Mutter eingefügt hat, findet er zur Ruhe und kann endlich wieder schreiben. Er erzählt uns von Erlebnissen seiner Kindheit, aber auch Anekdoten aus seiner Zeit als Schauspieler am Theater.
Ich habe selten bei einem Buch so gleichermaßen gelacht und geweint. Die Geschichten beginnen mit harmlosen Begebenheiten und schaukeln sich zu teilweise absurden und bizarren Ereignissen hoch. Auch die Figur der Mutter ist unglaublich liebenswert dargestellt, hat aber auch etwas skurril-Komisches an sich. Wie er in der mütterlichen Ordnung zu sich selber zurückfindet, hat mich sehr berührt. Und in einige der Szenen konnte ich mich sehr reinfühlen. Besonders in das Streben danach in seinem Leben alles in Ordnung zu halten und die Panik, wenn das Chaos über einem hereinbricht. Dies war bisher mein erstes Buch des Autors, aber es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. Ich habe die Reise durch seine Anekdoten sehr genossen und bin jederzeit zu einem neuen Abenteuer bereit.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Das Kenia der Weißen

Die Sonnenschwester
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„Die Sonnenschwester“ von Lucinda Riley
In diesem sechsten Teil der Sieben Schwestern Reihe, geht es um die jüngste Schwester Electra. Die ist so völlig anders als ihre Schwestern: laut, wütend und selbstzerstörerisch. ...

„Die Sonnenschwester“ von Lucinda Riley
In diesem sechsten Teil der Sieben Schwestern Reihe, geht es um die jüngste Schwester Electra. Die ist so völlig anders als ihre Schwestern: laut, wütend und selbstzerstörerisch. Sie ist ein Topmodel und lebt in New York. Erst hat sie kein Interesse daran herauszufinden, woher sie stammt, wer ihre Eltern waren. Obwohl sie liebevoll von ihrem Adoptivvater Pa Salt und seiner guten Seele Ma aufgezogen wurde, fühlt sie sich ungeliebt. Doch dann begegnet sie in New York ihrer Großmutter Stella. Von ihr erfährt Electra ihre Familiengeschichte. Diese beginnt in Kenia. Als Findelkind landet Stella bei einer weißen Familie und wird dort von Cecily aufgezogen, die später mit ihr zurück nach New York zieht. Die Mischfamilie aus schwarz und weiß, eckt immer wieder in der New Yorker Gesellschaft an. Dies führt dazu, dass sich Cecily und Stella immer mehr für die Rechte der schwarzen Bevölkerung einsetzten. Bisher mochte ich jeden der Sieben Schwestern Bände. Doch dieser hier zählt definitiv nicht zu meinen Liebsten. Am Anfang hat mir die Geschichte noch sehr gut gefallen. Obwohl Electra doch so anders ist als ihre Schwestern, mochte ich sie und war gefesselt von ihren Aufs- und Abs. Doch ihre Familiengeschichte konnte mich nicht wirklich begeistern. Ich hätte mir mehr Afrikafeeling gewünscht, aber die affektierten Weißen in Kenia blieben unter sich und diese illustre Teegesellschaft hätte auch in England stattfinden können. Das merkwürdige kühle Geplänkel zwischen den Eheleuten, war für mich eher unglaubwürdig und ließ mein Herz nicht schneller schlagen. Dieser Band gehört zwar zu dieser Reihe dazu, und deshalb bin ich froh ihn gelesen zu haben, ein Highlight war er jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine zauberhafte Geschichte

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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In der Spanischen Hofreitschule in Wien werden seit jeher Lipizzaner in der edlen Kunst der Dressur ausgebildet. Die junge Reiterin Irma muss aus der Not heraus ihren geliebten und talentierten Lipizzaner-Hengst ...

In der Spanischen Hofreitschule in Wien werden seit jeher Lipizzaner in der edlen Kunst der Dressur ausgebildet. Die junge Reiterin Irma muss aus der Not heraus ihren geliebten und talentierten Lipizzaner-Hengst Novio dorthin verkaufen. Zur Bedingung macht sie, dass gleichzeitig der junge Konrad als Bereiter in der Hofreitschule ausgebildet wird und nur er Novio reiten darf. Was sie verschweigt, ist, dass sie als Konrad verkleidet diesen Dienst antreten wird. Im Jahr 1898 völlig undenkbar und ein Skandal. Wie lange wird ihre Maskerade halten? Und wer kommt ihr auf die Schliche?
Wer Pferde mag, wird dieses Buch lieben, denn die kommen hier nicht zu kurz. Ich habe dieses Buch sehr sehr gerne gelesen. Das ganze Ambiente war märchenhaft. Wir begegnen Kaiserin Sisi, erleben die Anmut der edlen Pferde und besuchen den Zirkus Busch. Wir wandeln durch die Straßen Wiens und begegnen dort vielen historischen Persönlichkeiten aber auch fiktiven Charakteren. Wien ist bunt und vielfältig und Irma muss nicht nur ihre Rolle überzeugend spielen, sondern auch manch zwielichtiger Gestalt entgehen. Die Autorin hat mich verzaubert und mir einen sagenhaften Blick in die Welt der Spanischen Hofreitschule ermöglicht. Dies ist der erste Teil einer Dilogie und ich bin sehr gespannt wie sich diese wirklich tolle Geschichte fortsetzt.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Einmal um Berlin

Rund um Berlin
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Dieses neue wunderbare Buch aus dem BeBra Verlag ließ mein Wandererherz gleich höherschlagen. Wer kann denn schon behaupten einmal, um seine Stadt gelaufen zu sein? Als Berlinerin kann ich nicht mal behaupten ...

Dieses neue wunderbare Buch aus dem BeBra Verlag ließ mein Wandererherz gleich höherschlagen. Wer kann denn schon behaupten einmal, um seine Stadt gelaufen zu sein? Als Berlinerin kann ich nicht mal behaupten schon in jedem Bezirk Berlins gewesen zu sein. Wie der Titel es bereits verrät, ist die Tour in 19 Etappen unterteilt. Die Strecken sind unterschiedlich lang (mal 5-6 km aber auch mal 19-20 km). Denn die An- und Abreise wird mit den Öffis durchgeführt, so dass man auch gut ohne Auto wieder nach Hause kommt. Man kann diese Tour natürlich an unterschiedlichen Punkten beginnen und nach Lust und Laune ablaufen. Während der Wanderung steht einem Onlinekartenmaterial zur Verfügung. Doch wer glaubt nur stupide den ehemaligen Mauerweg abzulaufen irrt glücklicherweise, denn der Autor war sehr darauf bedacht interessante und sehenswerte Ziele in die Strecken einzubauen. Besonders schön finde ich auch wieder die Gestaltung des Buches. Wir haben bereits einige Berlin-Bücher aus dem BeBra Verlag in unserem Bücherregal stehen und ich liebe die fröhlichen Farben und die wunderschönen Fotos. Die Bücher sind ein echter Hingucker. Und vor allem beherbergen sie richtige physische Abenteuer, die man zusammen mit seiner Familie erleben kann. Ich freue mich schon riesig darauf im nächsten Jahr das Projekt „Wir umrunden Berlin“ zu starten. Auf ins Abenteuer!

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