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Veröffentlicht am 10.04.2020

Schöner Comicroman für Jugendliche

Bens legendäre Skills (Band 1) - Liebe deine Endgegner
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„Bens legendäre Skills“ von Som Goldberg ist ein Comicroman für Jugendliche ab 12 Jahren. In dem Buch geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um das Leben des Protagonisten Ben. Ben schlägt sich mit ...

„Bens legendäre Skills“ von Som Goldberg ist ein Comicroman für Jugendliche ab 12 Jahren. In dem Buch geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um das Leben des Protagonisten Ben. Ben schlägt sich mit den üblichen Problemen eines 14-jährigen Jungen rum: ein Mädchen, Mobbing auf dem Pausenhof, verrückte Eltern und natürlich die schwachen schulischen Leistungen (besonders in Mathe). Nur in dem phantastischen Online Game EXPLORIA fühlt sich Ben frei und kann alles schaffen. Wie cool, wäre es, wenn man seine Gaming Skills auch auf das wahre Leben übertragen könnte?

Der Schreibstil des Buches ist sehr einfach und kurzweilig, wie man es bei einem Jugendbuch erwartet. Besonders schön sind die Comic-Illustrationen des Autors, die der Geschichte mehr pepp geben. Insbesondere die Details in den Zeichnungen haben mich schwer beeindruckt. Manche Ideen, wie etwa den Ladebalken an den Seitenzahlen, um das Fortschreiten des Buches zu markieren oder die Anzeige von Bens aktuellen „Skill-Bewertungen“ wie im Computerspiel, fand ich einfach nur klasse. Eine Zeichnung Som Goldbergs ziert auch das Cover des Buches und ist wirklich schön anzuschauen.
Auch die Handlung hat mir gefallen. Zum einen muss man erstmal auf so eine Idee kommen und zum anderen fand ich die Vergleiche zwischen virtueller Realität und der echten Welt sehr gelungen. Man hat als Leser Bens Entwicklung gut mitverfolgen können.
Nicht gefallen hat mir die Geschichte rund um Bens Lehrerin. Da hätte ich mir mehr Erklärung gewünscht bzw. hätte man das sicher besser lösen können. Auch das Ende kam recht abrupt und hat mir persönlich ein bisschen die Pointe des Buches kaputt gemacht.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und kann es für die Zielgruppe empfehlen. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Düsteres Abenteuer der Gebrüder Grimm

Reckless 1. Steinernes Fleisch
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Das Buch „Reckless – Steinernes Fleisch“ von Cornelia Funke ist der erste Band der vierteiligen Reckless-Reihe. Bei diesem Band handelt es sich um die überarbeitete Neuauflage des ersten Teils, der 2010 ...

Das Buch „Reckless – Steinernes Fleisch“ von Cornelia Funke ist der erste Band der vierteiligen Reckless-Reihe. Bei diesem Band handelt es sich um die überarbeitete Neuauflage des ersten Teils, der 2010 mit einem anderen Cover veröffentlicht wurde. In „Steinernes Fleisch“ begleitet der Leser die Gebrüder Jacob und Will Reckless auf ihren Abenteuern in der Spiegelwelt. Durch einen Feen-Fluch wird die Haut von Jacobs kleinem Bruder Will nach und nach zu Jade. Jacob setzt alles daran, seinen kleinen Bruder zu retten und macht sich mit der Gestaltwandlerin Fuchs und Wills großer Liebe Clara auf den Weg eine Heilung für Will zu finden. Auf der Reise zu den ab gelegensten und gefährlichsten Orten der Spiegelwelt erleben die vier allerhand Abenteuer und der Leser lernt die düstere und doch phantastische Spiegelwelt kennen.

Das neue Cover passt super zum Buch und passt meiner Ansicht nach deutlich besser als die alte Variante. Das alte Cover war einfach gruselig und nicht wirklich ansprechend. Hier sieht man Rosenranken mit Dornen, die – wenn man genügen Phantasie besitzt – die Form einer Motte haben. Motten spielen in dem Buch eine besondere Rolle. Zudem hat das Cover etwas Düsternes, was sehr gut zur Atmosphäre in dem Buch passt.

Der Schreibstil von Cornelia Funke ist detailliert und für ein Jugendbuch recht anspruchsvoll. Wer seichte Lektüre zum „mal eben weg lesen“ sucht, ist hier an der falschen Adresse. Man muss sich schon etwas konzentrieren, um der Geschichten folgen zu können. Dennoch liest es sich flüssig und man verliert sich schnell in den Geschichten. Die Charaktere werden ausreichend tief beschrieben und handeln für mein Empfinden absolut nachvollziehbar. Besonders toll fand ich den furchtlosen Jacob. Ich kann mir gut vorstellen in welche Richtung er sich über die vier Teile entwickeln könnte. Zudem liest man in den Abenteuern oft Hinweise auf die Gebrüder Grimm, wobei die Märchen der Gebrüder Grimm einen anderen Fokus hatten. Super fand ich, dass die Spiegelwelt ein düsterer Ort ist! Oft sind phantastische Welten übermäßig positiv beschrieben, voller süßer kleiner Elfen und niedlicher winziger Fabelwesen. Aber nicht in der Spiegelwelt! In der Spiegelwelt sind Feen die gefährlichsten Wesen, zudem gibt es kämpfende Einhörner, kinderfressende Hexen und noch viele weitere schaurige Gestalten. Ich fand die Welt einfach klasse und freue mich mehr darüber zu lesen. Etwas schade fand ich die Handlung im letzten Drittel des Buches. Manche Handlungsstränge folgen Schlag auf Schlag. Da hätte ich mir etwas Entschleunigung gewünscht und mehr über die Beweggründe der einzelnen Charaktere gelesen.

Alles in allem kann ich dieses Buch jedem erzählen, der die Geschichten der Gebrüder Grimm, sich nicht vor einem anspruchsvollerem Schreibstil scheut und der einer düsteren Atmosphäre nicht abgeneigt ist. Von mir gibt es 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Tolle Aquarelle und lustige Fakten über die Pflanzenwelt

Die unglaubliche Reise der Pflanzen
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Das Buch „Die unglaubliche Reise der Pflanzen“ von Stephano Mancuso nimmt den Leser mit auf eine kurzweilige Reise in die Welt der Pflanzen. Stephano Mancuso ist Professor der Pflanzenkunde und stellt ...

Das Buch „Die unglaubliche Reise der Pflanzen“ von Stephano Mancuso nimmt den Leser mit auf eine kurzweilige Reise in die Welt der Pflanzen. Stephano Mancuso ist Professor der Pflanzenkunde und stellt auf eine charmante Weise die größten Helden der Pflanzenwelt vor. Neben den Texten von Stephano Mancuso findet der Leser auch wundervolle Aquarelle von Grisha Fisher vor.

Zuallererst möchte ich auf die wunderschöne Aufmachung des Buches eingehen. Der Einband macht einen total hochwertigen Eindruck und sieht einfach nur toll aus. Auch das Druckpaper ist sehr hochwertig und dick, so dass die Aquarelle sehr gut zur Geltung kommen. Zudem besitzt der Einband ein integriertes Bändchen, was als Lesezeichen genutzt werden kann.

Inhaltlich ist das Buch wirklich interessant. Stephano Mancuso verknüpft eigene Erlebnisse und historische Geschichten mit der Verbreitung verschiedener Pflanzen. Dabei gliedert er die Pflanzen in unterschiedliche Typen. Zum Beispiel gibt es die Pioniere, die Eroberer oder die mutigen Kapitäne! Anhand der Geschichten wird schnell klar wie vielfältig und schlau die Natur eigentlich ist. Der Autor hat schon recht, wenn er kritisiert, dass man sich in der Forschung eher um Tiere als um Pflanzen kümmert. Eigentlich wissen wir viel zu wenig über die Natur bzw. die Pflanzenwelt.
Der Leser lernt in diesem Buch nicht nur was über bestimmte Pflanzen, sondern auch lustiges und wissenswertes aus der Geschichte, ohne das einem langweilig werden würde. Dies liegt unter anderem daran, dass Stephano Mancuso einen sehr angenehmen Schreibstil hat. Teile des Buches sind sehr wissenschaftlich, manches liest sich eher wie aus einem Brief.
Was mich etwas irritiert hat war die Seitenanzahl im Verhältnis zum Preis. Das Buch hat 139 Seiten, wobei die Einleitung erst auf Seite 8 beginnt. Auf diesen, letztlich nur, 131 Seiten sind auch noch viele Aquarelle zu finden, weshalb man vielleicht auf 100 Seiten Text kommt. Klar, der Einband und die Aquarelle sind wirklich wundervoll, aber 22 EURO für 100 Seiten finde ich schon recht hochpreisig.

Alles in allem ist es aber ein tolles Buch und auch für nicht-Botaniker absolut lesenswert. Man lernt viele interessante Pflanzen kennen und das ein oder andere bringt einem zum Schmunzeln. Ich kann das Buch guten Gewissens empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

So ziemlich das verrückteste Buch, was ich je gelesen habe

Riesen sind nur große Menschen
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Eigentlich startet jede Rezension damit, dass man nochmal den Inhalt des Buches mit eigenen Worten wiedergibt. „Riesen sind nur große Menschen“ von René Frauchinger ist allerdings so dermaßen anders, dass ...

Eigentlich startet jede Rezension damit, dass man nochmal den Inhalt des Buches mit eigenen Worten wiedergibt. „Riesen sind nur große Menschen“ von René Frauchinger ist allerdings so dermaßen anders, dass ich mich mit einer kurzen Inhaltsangabe echt schwertue. Ich gebe aber mein bestes…

Eigentlich geht es in diesem Buch um eine Jagd, genaugenommen eine Menschenjagd. Das ganz spielt sich auf dem liegenden Götterbild des Hephaistos ab, der auch das Cover des Buches ziert. Neben Stirnstadt, Runzlingen und den Brauenwäldern, gibt es viele Orte die an bestimmte Regionen des Kopfes oder Körpers angelehnt sind. In Stirnstadt lernt man zuerst den Pizzabäcker Achilles kennen, der ein besonderes Talent hat (was genau das ist, bleibt mein kleines Geheimnis). Achilles ist total in Lulu, die Tankstellenverkäuferin, verknallt. Eines Tages wir Lulu kurz vor ihrem ersten Date mit Achilles von der Grenzwacht aus Runzlingen entführt. Ab da beginnt eine ungewöhnliche und rasante Verfolgungsjagt ihren Lauf. Man lernt allerlei ungewöhnliche Charaktere, Orte und Gebräuche kennen. So kann es beispielsweise als ungewöhnlich empfunden werden, wenn die Protagonisten aus Kugeln, statt Gläsern trinken. Oder dass es die „Bleichhaarigen“ gibt, deren Körper über und über behaart sind… ich glaube man merkt schon, wie ungewöhnlich dieses Buch ist.

Neben der absolut verrückten Geschichte, ist aber auch der Erzählstil des Buches anders. Der Erzähler selber ist einer der Protagonisten in dem Buch und redet gerne mit seinen Protagonisten. Zum Beispiel passiert es öfter mal, dass der Erzähler die Geschichte weitererzählt und verschiede Protagonisten ihm zuhören und – obwohl diese sich in völlig unterschiedlichen Zeiten und Orten befinden – antworten. Am Anfang hatte ich Probleme zu verstehen, wer jetzt eigentlich wann mit wem gesprochen hat. Ich kam aber dann doch schnell rein und fand diese Besonderheit im Buch eigentlich ziemlich spannend.
Was ich auch als sehr positiv empfunden habe, ist die Gesellschaftskritik, die immer mitschwingt. Egal ob Konflikte zwischen Bürgern von Runzlingen und den Bleichhaarigen oder der Machtmissbrauch der Grenzwacht: Man findet sicherlich genügend Parallelen zu konfliktären Situationen in der heutigen Zeit.

Alles in alles hat mir das Buch echt Spaß gemacht und ist bisher das verrückteste Buch, was ich je gelesen habe. Wer seichte Lektüre zum „mal eben lesen“ sucht, ist hier allerdings an der falschen Adresse.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Interessant geschrieben und mit vielen Beispielen

»Gestatten, ich bin ein Arschloch.«
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„Gestatten, ich bin ein Arschloch“ von Dr. Pablo Hagemeyer, handelt von einem netten Narzissten und Psychiater (dem Autor), der anhand seiner eigenen Person und seiner Patienten, anderen erklärt, wie man ...

„Gestatten, ich bin ein Arschloch“ von Dr. Pablo Hagemeyer, handelt von einem netten Narzissten und Psychiater (dem Autor), der anhand seiner eigenen Person und seiner Patienten, anderen erklärt, wie man Narzissten entlarvt und wie man mit ihnen umgehen sollte.

Ich muss sagen, dass das Buch für einen „Ratgeber“ sehr locker und spritzig geschrieben ist. Der Autor unterbricht die ausführlichen Beschreibungen zu Narzissten häufig durch lustige oder impulsgebende Gespräche von ihm und seiner Frau Carlota. Anfangs haben sie mich etwas aus dem Lesefluss gebracht, weil ich so eine Unterbrechung nicht erwartet habe, später fand ich sie sehr bereichernd. Neben Auszügen aus seinem eigenen Leben, erzählt der Autor häufig von Chaos-Narzissten-Paar Tom und Tina. Alle Beispiele rund um die Beiden waren besonders spannend, wie auch schockierend. Manchmal glaubt man einfach nicht, dass so etwas wirklich passiert ist. Falls einem die umfassenden Beschreibungen zu verschiedenen Narzissmus Typen und Schemata, die Narzissten bei ihren „Opfern“ drücken nicht reichen sollten, liefert er im letzten Drittel des Buches gleich noch einen kleinen Selbsttest mit (Zum Glück ist mein Narzissmusanteil recht gering).

Alles in alles finde ich das Buch gelungen. Man findet alles was man an Grundinfos zu dem Thema braucht - egal ob man selber möglicherweise Narzisst ist, oder Opfer. Abgerundet wird das ganze durch persönliche Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis. Daumen hoch von mir :)

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