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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2024

Äußerst gewöhnungsbedürftig

Engel & Heilige
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Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Engel und/oder Schutzengel es wohl auf der Welt geben mag, wenn jeder einen persönlichen hat?
Fakt ist wohl, es scheint etwas zwischen Himmel und Erde zu ...

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Engel und/oder Schutzengel es wohl auf der Welt geben mag, wenn jeder einen persönlichen hat?
Fakt ist wohl, es scheint etwas zwischen Himmel und Erde zu geben, was wir nicht erklären können. Doch was genau ist eigentlich über diese mystischen Wesen bekannt?
Eliot Weinberger beschreibt in diesem Buch in 2 Teilen Engel und auch Heilige. Der erste Teil des Buches ist sehr gelungen und es zieht sich konsequent ein roter Faden durch das Buch. Allerdings finde ich die Erläuterungen doch schon recht trocken und es bleibt schwierig den ganzen Daten und Fakten zu folgen. Teil 2 des Buches, der sich mit den Heiligen beschäftigt ist dagegen eine Katastrophe. Hier werden nur lose Aneinanderreihungen von Daten zu Heiligen gesammelt, aber eine richtige Abhandlung/Abfolge gibt es nicht. Mir hat im gesamten Buch ein gewisser Sprach- und Schreibstil gefehlt. Es ist alles aber auch nichts und es fällt mir sehr schwer es treffender zu charakterisieren.
Für mich ist das Buch leider nicht gelungen bzw. ich hatte mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt. Ich kann daher nur 2 Sterne für die Idee und die überaus wissenschaftliche Abhandlung zu Engeln geben. Allerdings ist von dem Buch aber auch nicht viel bis nur sehr wenig hängen geblieben. Sehr schade.

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Gelungener Abschluss der Reihe

Zimtträume – Die Frauen der Backmanufaktur
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Das Familienunternehmen Meister läuft fortan und die nächste Generation steht in den Startlöchern. Bald wird das 50jährige Firmenjubiläum begangen. Doch wieder wirft ein Krieg in Deutschland und Europa ...

Das Familienunternehmen Meister läuft fortan und die nächste Generation steht in den Startlöchern. Bald wird das 50jährige Firmenjubiläum begangen. Doch wieder wirft ein Krieg in Deutschland und Europa seine Schatten voraus und sorgt nicht nur bei Familie Meister selbst für schwierige Zeiten und harte Schicksalsschläge.
Eva-Maria Bast legt mit „Zimtträume“ nun den 3.Band und damit den Abschluss der Trilogie rund um Familie Meister vor. Sie beschreibt darin in fiktiver Romanform mit zugrunde liegenden wahren Begebenheiten die Entstehung eines großen deutschen Backzutatenherstellers, der heute noch existiert. Auch der 3.Band der Reihe ist sehr kurzweilig geschrieben und sofort ist man wieder im Geschehen drin, allerdings fällt es etwas schwer, sich auf die vielen neuen Namen der neuen Generation zu konzentrieren. Das Cover hat zum vorhergehenden Titel einen hohen Wiedererkennungswert und besticht durch seine Schlichtheit. Die Kapitel sind erneut recht kurz und wechseln sehr schnell, oftmals auch die Perspektiven oder die gerade handelnde Person. Das Buch ist insgesamt in drei größere Abschnitte eingeteilt, Teil 1 1941, Teil 2 1943 bis 1944 und Teil 3 1945 bis 1946. Teil 1 nimmt hierbei aber den größten Teil des Buches ein und die Nachkriegszeit wird nur angerissen. Dennoch ist es der Autorin wieder recht gut gelungen aktuelles Zeitgeschehen in die Familiengeschichte der Meisters einzubinden und ihre Charaktere zum Leben zu erwecken. Natürlich darf auch etwas Drama und Intrigen nicht fehlen. Die Charaktere des Buches sind überwiegend sympathisch, bleiben mir aber allgemein alle etwas zu unnahbar. Am ehesten hat es mir da noch die unkonventionelle Maria angetan. Der Bezug des Titels „Zimtträume“ passt dieses Mal besser dazu als der letzte Titel mit Zucker, da das Gewürz doch hin und wieder in der Firmen- und Familiengeschichte vorkommt. Der 3. Teil der Saga endet meiner Meinung nach auch offen, auch wenn die Trilogie nun abgeschlossen wird. Ein kleiner Ausblick, wie zum Bsp. 30 Jahre später hätte mir da zum Abschluss mehr gefallen.
Mein Fazit: Insgesamt ist es wieder eine sehr schöne zeitgenössische Familiengeschichte, aber ich vermisse das gewisse, besondere Etwas und vergebe daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Verworrene und zähe Familiengeschichte

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Gwen begibt sich nach dem Mauerfall auf Spurensuche zu ihrer Familiengeschichte. Ihre Reise führt sie nicht nur nach Ostdeutschland, sondern auch nach Pommern. Stück für Stück entwirrt sie die kleinen ...

Gwen begibt sich nach dem Mauerfall auf Spurensuche zu ihrer Familiengeschichte. Ihre Reise führt sie nicht nur nach Ostdeutschland, sondern auch nach Pommern. Stück für Stück entwirrt sie die kleinen Puzzleteile, die allerlei Überraschungen bereithalten.
Elisabeth Sandmann beschreibt in ihrem Buch „Porträt auf grüner Wandfarbe“ eine sehr vielfältige Familiengeschichte in kurzweiligen Kapiteln. Sprachlich ist der Roman recht ausgewogen und springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Die Vergangenheit wird hauptsächlich über tagebuchähnliche Aufzeichnungen oder Briefe dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat. Der Erzählstil könnte dennoch etwas spannender sein. Durch eine Vielzahl von handelnden Figuren muss man anfangs erstmal den roten Faden finden. Dennoch bleibt im Kopf beim geübten Leser eine Art Einheitsbrei zurück und die Spannung baut sich nur sehr mühselig auf, da man ständig überlegen muss, wer wer ist und wie die Personen miteinander verwandt oder verbunden sind. Die Auflösung der Familiengeschichte ist insgesamt auch sehr mühselig, ich habe jedenfalls das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre. Die Charaktere überzeugen mich nicht und bleiben bis auf Ilsa als schillernde Persönlichkeit sehr blass. Außerdem habe ich ewig gebraucht, das Buch insgesamt zu lesen, sodass dies schon allein ein Zeichen mangelhafter Spannung ist.
Mein Fazit: Sehr schade, Geschichten rund um ein Familiengeheimnis interessieren mich doch sehr, allerdings hat mir extrem die Spannung gefehlt und dass die Autorin schneller auf den Punkt gekommen wäre. Ich vergebe in diesem Fall nur rein durchschnittliche 3 Sterne. Jeder, der historische Familiengeschichten mag, sollte sich selbst ein Bild vom Buch machen.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Sehr aktueller und lehrreicher Gesellschaftsroman

Das leise Platzen unserer Träume
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Jule und Hellen – zwei Frauen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, lediglich eine Gemeinsamkeit: Sie verkehren bzw. „lieben“ den gleichen Mann. Jule und David haben sich schon länger in ihrer ...

Jule und Hellen – zwei Frauen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, lediglich eine Gemeinsamkeit: Sie verkehren bzw. „lieben“ den gleichen Mann. Jule und David haben sich schon länger in ihrer Ehe nichts mehr zu sagen. Der Kinderwunsch ist ausgeblieben, die sexuellen Bedürfnisse sind eingeschlafen bzw. können nicht mehr gegenseitig erfüllt werden und das Haus auf dem Land, welches ihr gemeinsamer Traum war, ist nun wohl eher für Jule der Lebensinhalt, während sich David in seine Arbeit flüchtet. Daneben gibt es Hellen, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, nach ihrer gescheiterten Ehe eher auf der Suche nach einer leichten Beziehung. Es kommt, wie es kommt, Hellen und David beginnen eine Affäre, doch in einem anderen Leben könnte auch Hellen die beste Freundin von Jule sein, denn beide sind sich doch unbewusst sehr ähnlich.
Das Buch „Das leise Platzen unserer Träume“ stammt von der Autorin Eva Lohmann. Das Cover mit den Äpfeln ist sehr schlicht gehalten und hat mich dennoch angesprochen, da ich mich fragte, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. In das Buch kommt man recht schnell und der Schreibstil ist sehr modern. Besonders hervorzuheben sind die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Während sich die Kapitel von Jule und Hellen abwechseln, wird über Jule in der Erzähler-Form berichtet, während Hellen aus der persönlichen Ich-Form heraus lebt. Die schnelle Abfolge der Kapitel macht das Lesen sehr kurzweilig und zudem sehr interessant. An vielen geschilderten Stellen möchte man förmlich zwischen Jule und David dazwischen springen, um sie wach zu rütteln, dass sie sich endlich trennen sollten, an anderen Stellen kann man sich durchaus damit identifizieren, dass sie versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen und nicht alles aufzugeben. Die Beschreibungen sind äußerst realistisch, manchmal vielleicht nicht konsequent spannend genug, sondern driften ein wenig in die ausschweifende Schiene, da oft Banalitäten den eigentlichen Alltag bestimmen. Letztendlich kann man diese aber als Spiegelbild der Beziehung von Jule und David verstehen, denn auch deren gemeinsamer Alltag beruht nur noch auf Bagatellen und eher keinen tiefgründigen Erzählungen. Prinzipiell ist ein leichter Spannungsbogen erkennbar, den es hier aber nicht vollständig braucht, viel mehr geht es doch um die Personen und ihre Empfindungen und die sind an sich schon sehr interessant, da jede Figur natürlich anders denkt. Ich muss sagen, dass die Darstellung der Gefühlswelten sehr gut gelungen ist. Auch wenn ich mich schlussendlich mit keiner der Frauen identifizieren kann, ist dieses Buch doch ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das Leben spielen kann und man es dennoch in der Hand hat zu ändern.
Mein Fazit: Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, konnte aber mit seinem schnellen Ende nicht bei mir punkten. Ich vergebe daher sehr gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Anziehung pur oder werden die Beiden sich kriegen?

Vom Ende der Nacht
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Will und Rosie lernen sich bereits zu Schulzeiten kennen und schätzen, doch als Rosies Bruder Josh bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, trennen sich ihre Wege. Allerdings werden sich ihre Wege ...

Will und Rosie lernen sich bereits zu Schulzeiten kennen und schätzen, doch als Rosies Bruder Josh bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, trennen sich ihre Wege. Allerdings werden sich ihre Wege immer wieder kreuzen. Rosie, die wohlbehütet aufgewachsen ist und Will, der ungestüme Charakter – die Gegensätze ziehen sich an und doch wieder nicht. Eine Reihe von Missverständnissen, komplizierten Konstrukten und Zufällen führt sie am Ende dann doch mehr oder weniger zusammen, aber nicht ohne Hindernisse.
Das Buch „Vom Ende der Nacht“ stammt von der Autorin Claire Daverley. Das Cover finde ich schlicht und passend zur Kennenlerngeschichte von Rosie und Will. Der Schreibstil ist modern und die Geschehnisse kommen bereits am Anfang sehr gut voran. Die Geschichte zwischen den Beiden entwickelt sich langsam und zart, aber durchaus verheißungsvoll. Leider sorgt nach dem ersten Drittel das Unglück für ein zunehmendes Düsterwerden des Buches und auch vom Schreibstil wirkt es sich sehr nachteilig aus. Ich empfand den Schreibstil zunehmend als gewollt und sprunghaft, beinahe nervig. Das Hin und Her zwischen Rosie und Will passt zu unserer heutigen Zeit und beinahe jeder hat wohl jemandem im Kopf (oder sich selbst), der so etwas erlebt hat und wo man sich auch Jahre danach noch irgendwie auf einer Wellenlänge befindet. Die Kapitel sind mir stellenweise zu lang, es wird langatmig und die Geschichte geht nicht so zart und berührend voran, wie am Anfang des Buches. Einen Spannungsbogen erkenne ich nicht wirklich, es geht eben nur um on-off, on-off und on-off, eingebettet in viel zu viele konstruierte Unglücke bzw. unglückliche Lebensumstände.
Leider hat mich das Buch zum Ende hin nicht abholen können und hat nicht wirklich gepunktet. Für mich ist zwar insbesondere die Idee einer besonderen Beziehung hervorzuheben, die Ausführung ist allerdings durchweg mangelhaft und unspektakulär, sodass ich auch ewig gebraucht habe dieses Buch zu lesen.
Mein Fazit: Ich vergebe 2 Sterne für die Idee und für die anfänglich gut ausgewogenen sprachlichen Fähigkeiten der Autorin, die dann aber schnell nachlassen und aufgrund des Gesamtkonstrukts der Geschichte unglaubwürdig sind.

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