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Veröffentlicht am 17.09.2023

Schlecht, langatmig, unlogisch, ohne Worte

Master Class, Band 2: Mut kommt vor dem Fall
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Meine Meinung
Puhh, wie fange ich diese Bewertung nur an? Vorab: Sie wird AUF GAR KEINEN FALL SPOILERFREI sein. Wer das Buch also noch nicht kennt, sollte sie besser nicht lesen.

Band 1 der Reihe fand ...

Meine Meinung
Puhh, wie fange ich diese Bewertung nur an? Vorab: Sie wird AUF GAR KEINEN FALL SPOILERFREI sein. Wer das Buch also noch nicht kennt, sollte sie besser nicht lesen.

Band 1 der Reihe fand ich ja noch ganz okay, ein bisschen langatmig, ein bisschen wenig Spannung und ein paar sehr kopflose Entscheidungen der Protagonistin, aber im Großen und Ganzen ganz okay. Band 2 dagegen ... Ich weiß echt nicht, warum ich das Buch überhaupt beendet habe.

Die Geschichte setzt genau da an, wo Band 1 aufhört. Killian und Riley werden anderthalb schöne, in trauter Zweisamkeit verbrachte Tage gegönnt, bevor es rüber auf die Insel geht. Dort treffen sie auf die Finalisten der Vorentscheidgruppen aus London, York und Birmingham. Die Stargastjurorin aus London, die mitanreist, entpuppt sich dann unerfreulicherweise als Killians Ex-Freundin Emily Prescott.

Naja, dann gibt es ein bisschen Wettbewerbsfeeling und zurück auf ihrem Zimmer wird Riley schnell klar, dass Archie nicht derjenige sein kann, der die Texte über sie schreibt, denn ... sie findet einen neuen Text und Archie befindet sich ja in polizeilichem Gewahrsam. Sie entlastet ihn, er kehrt zurück zum Wettbewerb, yay. Beide Ex-Partner auf der Insel. Let the Drama begin!

Weiter geht es im Wettbewerb, weitere Texte von X, Schreibblockade von Riley, Killian, Archie blablabla und schon sind wir auf Seite 130, wo die größte Doppelmoral überhaupt von Riley ins Spiel kommt. Es läuft gerade nicht so gut mit Killian. Kein Plan, warum. Ich glaube, es lag daran, dass er kurzzeitig ein bisschen distanziert war, weil er so plötzlich mit seiner Ex-Freundin konfrontiert wurde. Egal, es läuft jedenfalls nicht so gut. Und dann ist da halt Archie. Und dem tut es ja sooo leid, was damals passiert ist. Zitat von Seite 128: »Ich weiß, dass ich es verkackt habe, dass es kein Zurück gibt.« Ja, dass er das wirklich begriffen hat, macht er dann auch direkt mal deutlich, indem er ihr seine Hand auf die Wange legt und eine Träne wegwischt. Und weil das ja nicht reicht, um zu zeigen, wie sehr er verstanden hat, dass niemals wieder etwas zwischen ihnen laufen wird, lehnt er sich zu ihr vor, um sie zu küssen. Tja, und reif wie Riley ist, weißt sie ihn natürlich ab. Oder? Ach ne, das wäre ja zu einfach gewesen. Lassen wir doch ein weiteres Zitat sprechen.

Seite 130: »Gefangen in einem wilden Gemisch aus Vergangenheit und Gegenwart erwidere ich den Kuss. Mit jeder Berührung seiner Zunge, jeder verstreichenden Sekunde, in der wir unseren Atem teilen, verfestigt sich die Gewissheit, dass es falsch ist. Nicht, weil ich nicht küssen dürfte, wen ich will.«

Ja, Mädel, na klar, DU darfst in einer Beziehung küssen, wen du willst, aber als Archie das gemacht hat, hast du Schluss gemacht. Und dann dieser kleine Ausschnitt aus Seite 204: »Doch dann fängt Jason am Tisch der Londoner meinen Blick auf und fragt Kira übertrieben laut, wo denn Emily stecke und ob sie Killian inzwischen gefunden habe. ... Ohne es zu wollen, sehe ich das Video von Archie und dieser Frau vor mir. Wie sie ihn küsst, wie sie sich an ihn schmiegt, er die enge Berührung nicht nur zulässt, sondern erwidert - genau wie den Kuss.«

Hallo Doppelmoral, nice to meet you!

Nebenbei gibt es dann auch noch einen schönen Logikfehler innerhalb von gerade mal 2 Seiten. »Ich schmunzle, als ich an Oliver denke. Er war fünf oder sechs Jahre älter als seine Schwester, die ein Jahr älter war als ich. ... Eigentlich bestand mein gesamtes Wissen über Oliver aus abenteuerlichen Erzählungen von Brittany. Wann immer wir gemeinsam zur Schule gingen, hatte sie mir vorgeschwärmt, wie ihr Bruder sie vor allem beschützte - bis wir getrennte Schulwege hatten, weil sie vor mir zur Highschool musste.« (Seite 196)

»Nach Brittanys Wegzug ... Irgendwann habe ich gar nicht mehr versucht, neue Freundinnen zu finden, und schrieb stattdessen in mein Notizbuch, das mir meine Mutter zum zehnten Geburstag, nur wenige Wochen nach dem Wegzug der Nachbarn (besagter Brittany), geschenkt hatte.« (Seite 197/198)

Math ain't mathing. Ich hab zwar nicht so viel Ahnung vom englischen Schulsystem, aber ich glaube, dass man nicht mit elf auf die Highschool geht.

Naja, weiter in der Handlung. Wettbewerb, Schreibblockade, Texte von Unbekannt, Sturm, kein Netz. Archie bietet an, mit dem Notfallboot rüber zum Festland zu fahren, um die Polizei zu verständigen, weil X nun schon recht heftige Morddrohungen ausstößt. Allein, Archie hat noch nie ein Boot gesteuert, bei Sturm. Ja, i mean, why not. Und Rileys Reaktion? Sinngemäß »Oww ja, hoffentlich passiert ihm nichts.« Schulterzucken, weiter im Text. Bisschen mau, dafür dass er da gerade wirklich sein Leben riskiert.

Die heftigen Drohungen von X nehmen zu, Riley bekommt Panik und rennt wie ein kopfloses Huhn ins Freie, runter zum Meer und will selbst zum Festland übersetzen, weil sie sich auf der Insel nicht mehr sicher fühlt. Schafft sie natürlich nicht. Ertrinkt fast, aber Killian rettet sie natürlich. Aber er ist aus Sorge um sie nicht sauer und fragt sie, was zur Hölle sie sich dabei gedacht hat, nein, wisst ihr, was er stattdessen sagt?

» ›Du hast mich gerettet‹, widerspreche ich. ›Definitiv nicht ... Wenn überhaupt, habe ich dich unterstützt. So, wie es sein sollte. ... Du hast dich selbst gerettet und darüber hinaus noch deine Angst vor dem Wasser überwunden.‹ « (Seite 227)

Ja, ich denke, das sagt alles. Bei Sturm, in Panik, in einer kleinen Nussschale zum Festland übersetzen zu wollen und dabei fast zu ertrinken, ist jetzt nicht mehr dumm und leichtsinnig, sondern mutig.

So nach zwei Drittel des Buches bekommen sie dann auch endlich mal die erste brauchbare Spur, wer hinter all dem stecken könnte. Wird auch mal Zeit. Dass Riley das längst hätte rausfinden können, indem sie einfach ihr Handy als Kamera draußen versteckt im Flur vor ihrem Zimmer postiert, weil X im Laufe des Buches ja nur an die 83456586774x einen Umschlag unter ihrer Tür durchschiebt, lasse ich mal unkommentiert.

Und ja, X ist, wen ich bereits in Band 1 auf Seite 200 vermutet habe. Großer Showdown, weil Riley mal wieder dumm ist (horrormovie-like »geh nicht da rein. Geht natürlich trotzdem«). Aber geht ja alles gut aus, Happy End, Buchvertrag. Ach, und der Kuss mit Archie, der wird nie wieder erwähnt. Armer Killian. Wird nie erfahren, dass seine Freundin fremdgeknuscht hat.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Statt süßem Liebessong perverser Briefwechsel

The Story of a Love Song
1

Meine Meinung
Ich bin von »The Story of a Love Song« leider maßlos enttäuscht. Dem Titel entsprechend habe ich eine wirklich süße Liebesgeschichte mit gefühlvollem Briefwechsel erwartet. Gespräche mit ...

Meine Meinung
Ich bin von »The Story of a Love Song« leider maßlos enttäuscht. Dem Titel entsprechend habe ich eine wirklich süße Liebesgeschichte mit gefühlvollem Briefwechsel erwartet. Gespräche mit Tiefgang und eine authentische Traumabewältigung. Tja, bekommen habe ich wirklich perverse Briefe, wie sie mit 13 das erste Mal einen Orgasmus hatte, während sie mit einem McDonalds Furby Schlüsselanhänger masturbiert hat. Nein, Danke!! Bis Seite 70 habe ich es geschafft, dann war mir das Buch wirklich zu ekelhaft. Luca und Griffin haben sich acht! Jahre nicht gesehen, dann schreibt er ihr wieder, sie antwortet und sofort gehen sie zu perversen Sexfantasien über a lá »Stehst du auf eine rasierte Muschi oder lieber ein wilder Busch?« oder »Bevorzugst du unbeschnittene Penisse oder beschnittene?« Wo bin ich da bitte gelandet? Im Englischen heißt das Buch »Dirty Letters«, der Titel hätte mich wenigstens vorgewarnt oder davon abgehalten das Buch zu kaufen, hätte ich das früher gewusst. Der deutsche Titel weckt völlig falsche Erwartungen. Einfach nur schade. Hatte mich wirklich auf das Buch gefreut. Da die anderen Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward noch schlimmer sein sollen, wird das wohl auch mein einziges Buch bleiben.

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