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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Schwache Handlung

Die Liebe trägt Weiß
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-die-liebe-tragt-wei.html

Kurzbeschreibung: Charlotte "Charlie" Silver ist der Liebling der Fans. Hübsch, ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-die-liebe-tragt-wei.html

Kurzbeschreibung: Charlotte "Charlie" Silver ist der Liebling der Fans. Hübsch, freundlich, immer fair – eine Vorzeigespielerin im verrückten Tenniszirkus. Nur an die Spitze hat sie es bisher nicht geschafft. Als eine Verletzung Charlie zu der Entscheidung zwingt, ihre Karriere entweder aufzugeben oder sie ganz neu zu starten, schließt sie einen Pakt mit dem Teufel. Genauer gesagt: mit dem berüchtigten Tenniscoach Todd Feltner. Unter dessen Anleitung ist Schluss mit Nettigkeiten – ab jetzt ist Charlie die "Warrior Princess". Prompt stürzt sich die Klatschpresse auf die neuerdings stets in Schwarz spielende Amazone. Doch Siege und Schlagzeilen haben ihren Preis. Während der Stern der "Warrior Princess" aufgeht, weiß Charlie nicht mehr, wer sie wirklich ist. Von Wimbledon in die Karibik, von den US Open auf eine Jacht im Mittelmeer – das Leben droht ihr zu entgleiten. Ist Charlie tatsächlich bereit, ihrer Karriere alles zu opfern? Familie, Freunde und womöglich sogar ihre große Liebe?

Cover: Das Cover gefällt mir persönlich gar nicht. Es ist natürlich schön, wenn verschiedene Bücher einer Autorin ähnlich gestaltet sind und somit einen Wiedererkennungswert haben, aber leider hat das Cover so gar nichts mit dem Inhalt zu tun. Bis auf den Anhänger, den ich aber auch erst beim fünften Hingucken als Tennisschläger identifiziert habe. Und zusätzlich wirkt der Schuh durch das Pink und das Schlangenleder auf mich etwas billig.

Meine Meinung: Der Einstieg in das neue Buch der "Teufel trägt Prada" Autorin fällt sehr leicht. Der Schreibstil ist wirklich schön flüssig und leicht. Durch die einzelnen Kapitel kommt man schnell durch. Aber leider wurde mein Lesefluss oft bei einem neuen Kapitelanfang gestört. Die Sprünge zwischen den einzelnen Kapiteln sind zwar durch Zeitangabe und Orte gekennzeichnet, allerdings konnte ich nicht immer auf Anhieb mit den Orten etwas anfangen. Es wäre hilfreicher gewesen, wenn stattdessen das jeweilige Event genannt werden würde, dann hätte man schneller den Zusammenhang hergestellt.

Die Geschicht dreht sich hauptsächlich um Charlie Silver, eine vielversprechende Tennisspielerin. Sie spielt fair und ehrlich. Bis sie nach einer schweren Verletzung der Ehrgeiz packt und sie Todd Feltner engagiert. Feltner ist ein absolut unsymapthischer Mann, der keine Rücksicht auf andere nimmt. Und er verwandelt Charlie in die Warrior-Princess. Eine ebenso rücksichtlose Tennisspielerin. Charlie handelt ohne darüber nachzudenken, was ihre Handlung für sie und andere bedeuten. Jedes Mal war ausschließlich sie selbst Schuld an den (schlechten) Dingen, die ihr passiert sind. Und ich konnte wenig bis gar kein Mitgefühl für sie aufbringen. Im Laufe der Geschichte sieht Charlie natürlich ein, dass sie nicht den richtigen Weg gewählt hat, aber ihr Charakter bleibt trotzdem sehr oberflächlich. Auch die Nebencharaktere werden nur sehr oberflächlich ausgearbeitet.

Auch der Plot an sich bleibt flach. Es gibt viel zu viele Zeitsprünge um wirklich in die Tiefe gehen zu können. Der Einblick in die Tenniswelt ist trotzdem interessant und war für mich auch nicht zu stark thematisiert. Man bekommt einen Einblick ins Training, in Turniere, in die Rivalität zwischen den Spielern und die Einsamkeit des Spielerlebens. Und diese Berichte fand ich sehr spannend. Die Liebesgeschichte dagegen war eher nicht existent. Mit wem Charlie am Ende zusammenkommt war sehr früh ersichtlich und wenig überraschend. Insgesamt war die Geschichte nicht mehr als eine nette Unterhaltung. Ich hatte mir mehr erwartet.

Fazit: Mehr als eine ganz nette Unterhaltung für zwischendruch ist diese Tennisgeschichte rund um Charlotte "Charlie" Silver leider nicht. Die Geschichte und die Charaktere bleiben viel zu sehr an der Oberfläche. Nur die Tenniswelt konnte Interesse in mir wecken. Von mir gibt es nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Null Romantik, null Weihnachtsstimmung

Kiss me in Paris
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: http://liebedeinbuch.blogspot.de/2017/11/rezension-kiss-me-in-paris.html

Kurzbeschreibung: New Yorkerin Serena Fuentes hatte es sich alles so schön vorgestellt: ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: http://liebedeinbuch.blogspot.de/2017/11/rezension-kiss-me-in-paris.html

Kurzbeschreibung: New Yorkerin Serena Fuentes hatte es sich alles so schön vorgestellt: Paris, die Stadt der Liebe, 21. Dezember, auf den Spuren der Hochzeitsreise ihrer Eltern, gemeinsam mit der Schwester – Romantik pur! Doch die Schwester düst mit ihrer neuesten Flamme nach Madrid ab, während Serena bei einem komplett Fremden unterkommen muss. Quelle horreur! Jean-Luc Thayer ist nur mäßig begeistert von der Aussicht, eine amerikanische Touristin babysitten zu müssen. Umso irritierter ist er, als Serena ihn auf eine von A bis Z durchgeplante Tour durch die Stadt mitzerrt. Jean-Luc improvisiert lieber, vorzugsweise mit der Kamera. Aber irgendwann auf dem langen Spaziergang durch Paris merken Serena und Jean-Luc, dass Gegensätze sich anziehen …

Cover: Das Cover könnte nicht weihnachtlicher und romantischer sein. Ich finde es wirklich traumhaft schön. Es bringt richtig Weihnachtsstimmung auf. Toll gemacht!

Meine Meinung: Das Cover und der Handlungsort Paris wecken eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich des Inhaltes des Romans. Ich habe Weihnachtsstimmung und Romantik pur erwartet. Leider haben sich meine Erwartungen ganz und gar nicht bestätigt.

Das einzige, was mir an diesem Roman wirklich positiv aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Er ist schön flüssig und leicht. Gerade bei Autorenduos beeindruckt mich das immer wieder. Auch der jugendlichen Ton ist sehr gut getroffen.

Allerdings sind die Charaktere eher für ein sehr junges Publikum gestaltet. Die Darstellung der Charaktere ist teilweise sogar ins kindliche abgerutscht. Dabei sollen die Serena und Jean-Luc schon volljährig sein. Die achtzehnjährige Serena besucht Paris kurz vor Weihnachten. Sie will auf den Spuren ihrer Eltern wandeln und ihre Hochzeitsreise rekonstruieren, um sich ihrem verstorbenen Vater näher zu fühlen. Sie selbst stellt sich als sehr erwachsen vor, da die Geschichte aus der Ich-Perspektive beider Hauptcharaktere erzählt wird. Allerdings verhält gerade sie sich manchmal dermaßen unreif und kindisch, so dass ich mich mit meinen zweiundzwanzig Jahren zu alt für diesen Roman gefühlt habe.
Die andere Hälfte der Geschichte wird von dem Franzosen Jean-Luc erzählt. Er ist gerade erst frisch von seiner Ex-Freundin getrennt und redet auch wirklich viel über sie. Serena gegenüber verhält er sich total widersprüchlich. In einem Moment ist er arrogant und unfreundlich, in der nächsten Sekunde plagen ihn große Schuldgefühle.

Die beiden Protagonisten könnten wahrscheinlich nicht unterschiedlich sein. Serena ist total durchgeplant und will mit Hilfe ihrer "Agenda" sämtliche Pariser Sehenswürdigkeiten in Rekordzeit abklappern. Nicht nur Jean-Luc, sonder auch mir hat das gehörig missfallen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Autor es schafft Paris so unromantisch darzustellen. Jean-Luc ist immerhin meiner Meinung. Er ist ein Künstler, ein Fotograf. Er versucht Serena bewusst zu machen, dass sie Paris erleben muss. Diese Lektion versteht sie aber erst ziemlich spät.
Die verschiedenen Persönlichkeiten von Serena und Jean-Luc führen außerdem dazu, dass sich die beiden in die Haare bekommen. Allerdings reagieren beide oft sehr übertrieben. Die Streits wirken dadurch sehr konstruiert. Auch durch die "Liebesgeschichte" kommt keinerlei romantische Stimmung auf.

Fazit: In der weihnachtlichen Liebesgeschichte kommen weder Weihnachtsstimmung noch Romantik auf. Das Buch hat damit jede Erwartung, die ich vor allem auf Grund des wunderschönen Covers hatte, zerstört. Da es mich wenigstens ein wenig unterhalten konnte, gebe ich diesem Buch 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Tolles Thema - tolle Umsetzung

Pretty
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-pretty.html

Kurzbeschreibung: Evie, Krista und Willow sind vor allem eins: durchschnittlich. Seit die drei ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-pretty.html

Kurzbeschreibung: Evie, Krista und Willow sind vor allem eins: durchschnittlich. Seit die drei Freundinnen das College hinter sich gebracht haben, versuchen sie, ihr Leben in New York einigermaßen auf die Reihe zu bekommen. Dass sich ihr Alltag kein bisschen so gestaltet, wie sie es aus Filmen und TV-Serien kennen, wird ihnen schnell klar. Statt teurer Schuhe, glamouröser Jobs und Cocktails rund um die Uhr schlagen sie sich mit fiesen Chefs, zu hohen Mieten und desaströsen Online-Dates herum.
All das ändert sich, als ihnen eines Tages ein Wundermittel namens Pretty in die Hände fällt. Ein einziger Tropfen soll genügen, um jedem Menschen zu unglaublicher Schönheit zu verhelfen. Evie, Krista und Willow probieren es aus – und sind von einer Sekunde auf die andere alles andere als normal.
Schön zu sein verändert ihr Leben. Mit einem Mal ergeben sich Chancen, die zuvor undenkbar gewesen wären, Türen öffnen sich, die stets fest verschlossen waren. Es ist wie ein Traum, alles scheint möglich. Doch je öfter die drei einen Tropfen von Pretty zu sich nehmen und je mehr Zeit sie in ihrem neuen Körper verbringen, desto dringender wird die Frage: Was geschieht, wenn sie Pretty aufgebraucht haben und sie zu ihrem normalen Ich zurückkehren? Wissen sie überhaupt noch, wer sie wirklich sind?

Cover: Das Cover trifft nicht ganz meinem persönlichen Geschmack. Die durchgängige Farbgestaltung macht auf jeden Fall auf das Buch aufmerksam, allerdings gefällt mir die Kombination von Altrosa und Neonpink nicht so gut und der weiße Rahmen erst recht nicht. Aber wie die Geschichte es so schön vermittelt: man muss nicht perfekt oder wunderschön sein, um etwas zu erreichen.

Lieblingszitat: "Weil Quinn Evie das Gefühl gab, als hätte sie gerade ein Buch geschenkt bekommen, dass sie schon immer hatte lesen wollen." (Seite 528)

Meine Meinung: In Pretty greift die Autorin ein unfassbar wichtiges Thema auf. Sie geht in der Geschichte auf den Wert und die Bedeutung von Schönheit in unser heutigen Welt ein. Und kritisiert unter anderem die Auswirkungen vom perfekten Aussehen von Models und Stars auf das weibliche Selbstbild.

"Weil wir dadurch für Frauen und Mädchen unerreichbare Schönheitsstandards setzen. Weil es Frauen dazu animiert, ihren Wert an ihrem Aussehen zu messen. Weil wir Vorbilder brauchen, die wie richtige Frauen aussehen." (Seite 174)

Georgia Clark verpackt dieses Thema und ihre Kritik dabei äußerst geschickt in einer wunderbar unterhaltsamen und originellen Geschichte. Man kann das Buch daher durchaus auch als modernes Märchen bezeichnen.

Der Schreibstil macht die Herangehensweise an den Plot noch einmal um vieles leichter. Er ist wunderbar leicht und man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein. Die Kapitel sind angenehm kurz. Sie waren weder zu lang, so dass es sich gezogen hätte, noch zu kurz. Die einzelnen Abschnitte haben dabei jeweils zwischen den drei Protagonistinnen Evie, Krista und Willow gewechselt. Und dadurch wurde es nie langweilig.

Aber bei diesen originellen und sehr unterschiedlichen Hauptcharakteren war das auch schwer. Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Evie, Krista und Willow, aber auch viele kleine Nebencharaktere finde ihren Platz in der Geschichte.
Evie Selby ist eine sehr intelligente, junge, bisexuelle Frau. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihre Worte endlich Beachtung finden und sie etwas bewegen kann. Doch in Wirklichkeit arbeitet sie als Korrektorin beim Frauenmagazin Salty und schreibt nur anonym auf ihrem Blog "Achtung bissig" das, was sie wirklich denkt.
Ihre Mitbewohnerin Krista Kumar ist ausgeflippt, etwas tollpatschig und schräg, aber auf eine liebenswerte Weise. Sie hat ihr Jurastudium abgebrochen um Schauspielerin zu werden. Aber bisher blieben Engagements und der große Erfolg aus. Stattdessen sitzt Krista auf einem hohen Berg Schulden.
Willow Hendriksen ist eine Künstlerin. Sie lebt etwas in sich gekehrt und niemand weiß, was wirklich in ihr vorgeht. Auch nicht ihr Freund Mark, den sie auf Distanz hält. Vor allem die Berühmtheit ihres Vaters belastet sie stark und lässt sie ihre eigenen künstlerischen Leistungen doppelt so kritisch bewerten.

Alle drei Frauen haben Misserfolge im Beruf und/oder in der Liebe gemacht. Und alle drei stehen ihrem Aussehen sehr kritisch gegenüber und stellen es über ihre anderen Fähigkeiten. Doch das Pretty verändert ihr Leben. Jedenfalls vorerst. Das Wundermittel verwandelt sie in wahre Schönheiten. Es öffnen sich Türen und Gelegenheiten, die vorher nie möglich gewesen wären. Doch die drei merken schnell, dass auch diese Welt nicht perfekt ist. Das auch die "schönen" Versionen ihrer selbst kein perfektes Leben haben und Misserfolge erleiden müssen. Jede einzelne geht dabei auf ihre eigene Weise mit der Situation um und jede lernt dabei viel über sich selbst. Sie gehen am Ende zufriedener mit sich selbst, mit ihrem Aussehen und ihren Fähigkeiten aus der Geschichte hinaus. Und das, finde ich, ist eine wirklich schöne Botschaft.

Fazit: Georgia Clark verpackt in diesem Buch ihre Kritik am Schönheitswahn dieser Welt perfekt in eine originelle und unterhaltsame Geschichte. Und das Thema wird damit auch leicht jüngeren Leserinnen nähergebracht. Ein tolles Thema, eine noch tollere Umsetzung! Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Süße Idee, Umsetzung etwas misslungen

Ivy und Abe
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-ivy-abe.html

Kurzbeschreibung: Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-ivy-abe.html

Kurzbeschreibung: Ivy und Abe – zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Sie begegnen sich zu verschiedenen Zeiten in ihrem Leben. Doch das perfekte Glück verpassen sie immer. Mal wechseln sie ein paar Worte in einem Café, dann trennen sich ihre Wege wieder. Ein anderes Mal haben sie eine Affäre miteinander. Später sind sie verheiratet, aber ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise. Ihr Leben lang tragen Ivy und Abe etwas von dem anderen in sich. Innige Momente, in denen sie ihre Liebe spüren. Wird sie je von Dauer sein?

Cover: Das Cover ist eigentlich sehr schlicht gehalten. Die zwei schwarzen Silhouetten im Hintergrund in Kombination mit den vielen bunten Herzen ziehen trotzdem die Blicke auf sich. Thematisch passt das Cover außerdem sehr gut zu einem Liebesroman und besonders zu dieser Geschichte: schlicht, romantisch, aber nicht kitschig.

Meine Meinung: In diesem Buch dreht sich alles um die Frage "Was wäre wenn?". Was wäre, wenn Ivy und Abe sich schon als Kinder kennengelernt hätten? Was wäre, wenn sie sich erst mit fünfzig kennengelernt hätten? Auch wenn es der richtige Mann war, war es vielleicht der falsche Zeitpunkt oder umgekehrt? In einzelnen Kurzgeschichten geht Elizabeth Enfield diesen Frage nach. Doch auf einer ganz anderen Art, als der Klappentext es einem verspricht.

Liest man den Klappentext denkt man sofort an eine Geschichte à la "Zwei an einem Tag" von David Nicholls oder "Für immer vielleicht" von Cecelia Ahern, doch weit gefehlt. Der Aufbau der Geschichte ist komplett anders. Die Erzählungen erfolgen rückläufig. Das Buch beginnt also mit den siebzigjährigen Ivy und Abe. Danach werden die beiden immer jünger bis sie sich "das erste Mal" als Kinder kennenlernen. Diese Erzählart verwirrt einen besonders am Anfang, aber leider auch noch danach. Außerdem hängen die einzelnen Geschichten nicht zusammen. Die Rahmenbedingen bleiben nicht gleich, so wie ich es erwartet hätte. In einer Geschichte beispielsweise kennen sich die beiden von früher, in der anderen schon wieder nicht. Nur sehr wenige Element bleiben wirklich gleich. Jedes Mal wenn ich das Buch etwas länger aus der Hand gelegt hatte, fiel mir der Einstieg und die Einordnung bei den "richtigen" Ivy und Abes sehr schwer. Man findet nie richtig in die Geschichte hinein, denn wenn man es gerade geschafft hat, ist der Abschnitt vorbei und man beginnt mit neuen Begebenheiten und neuen Ivy und Abes.

Auch zu den Charakteren habe ich keinen wirklichen Zugang gefunden. Dadurch, dass man sie jedes Mal aus neue kennenlernen muss, kann man keine wirklich Bindung zu den beiden aufbauen. In jedem Abschnitt begegnet man anderen Persönlichkeiten, geprägt durch die jeweils anderen Umstände. Da die Geschichte nur aus Ivys Perspektive erzählt wird, erfährt man über Abe auch immer nur das, was diese Version von Ivy einen sehen lassen will. Man bleibt insgesamt zu distanziert von der Geschichte. Nur wenige Stellen am Anfang und am Ende konnten mich wirklich berühren. Der Rest war leider nicht mehr als eine ganz nette Unterhaltung.

Fazit: Die Autorin verfolgt in diesem Roman eine wirklich süße Idee. Die Frage des "Was wäre wenn" beschäftigt viele Leute und auch mich. Der Klappentext verspricht allerdings einen ganz anderen Stil, als das Buch dem Leser bietet. Die verschiedenen Abschnitte sind viel mehr zusammenhanglosen Kurzgeschichten. Dadurch findet man leider nie ganz in die Geschichte hinein. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Das aktuelle Thema schockiert

Die Attentäterin
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-die-attentaterin.html

Kurzbeschreibung: Ein verheerender Bombenanschlag des IS im Pariser Marais-Viertel ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-die-attentaterin.html

Kurzbeschreibung: Ein verheerender Bombenanschlag des IS im Pariser Marais-Viertel zwingt Gabriel Allon ein letztes Mal ins Feld: Anstatt seinen Posten als Chef des israelischen Geheimdienstes anzutreten, hilft der legendäre Agent den französischen Behörden, den Drahtzieher des blutigen Terroraktes zu suchen. Außer dessen Namen – Saladin – weiß man nichts über ihn. Allon sieht die einzige Möglichkeit an ihn heranzukommen darin, jemanden in das Terrornetzwerk des IS einzuschleusen. Eine junge Ärztin scheint die perfekte Rekrutin für das gefährliche Unterfangen zu sein …

Cover: Das Cover ist ein gutes Abbild der Stimmung in der Geschichte. Es ist düster, ein wenig unheimlich gestaltet. Man fühlt sich beklommen, wenn man es ansieht. Da der erste Anschlag in Paris stattfindet, ist auch der Eiffelturm ein gut gewähltes Motiv.

Meine Meinung: Auf diese Geschichte war ich wirklich gespannt. Schon als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich das leider sehr aktuelle Thema fasziniert. Ich hatte vorher noch nie ein Buch der Reihe rund um den Agenten Gabriel Allon gelesen und konnte zum Glück feststellen, dass man dies auch nicht unbedingt muss. Man kann diesen Band sehr gut außerhalb der Reihe lesen, wenn einen das Thema interessiert.

Und das Thema rund um das Terrornetzwerk des IS wurde hervorragend ausgearbeitet. Oder der Autor schafft es wenigstens dem Leser dieses Gefühl zu suggerieren. Meiner Meinung nach ist der Hintergrund sehr genau recherchiert und behandelt worden. Nicht nur einmal hatte ich das gruselige Gefühl, dass das Geschehene genau so in der realen Welt hätte passieren können. Und das obwohl der Autor das Buch vor den Anschlägen in Paris geschrieben hat.
Leider fällt einem der Einstieg in die Geschichte durch diese vielen kleinen, gut recherchierten Details sehr schwer. Am Anfang wird man von einer Flut von Namen überrollt. Ich war sehr verwirrt und überfordert und habe bei den vielen verschiedenen Personen, Handlungsorten und Organisationen schnell den Überblick verloren. Eine Übersicht wäre hier hilfreich gewesen. Zum Ende hin lichtet sich ein wenig Licht im Dunkeln. Allerdings auch nur, weil sich die Geschichte auf einige Hauptakteure beschränkt.

Die vielen verschiedenen Handlungstränge brauchen eine ganze Weile bis sie zusammengeführt werden. Mindestens das erste Drittel gleicht mehr einer gigantischen Einleitung und ist daher an manchen Stellen ziemlich zäh. Bis wirklich Spannung aufgebaut wird, dauert es dann noch ein bisschen länger. Erst als "die Attentäterin" Natalie wirklich in das Terrornetzwerk hineingeschleust wird, beginnt die Spannung und das eigentliche Geschehen. Und danach konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es war einfach faszinierend und erschreckend zugleich, wie realistisch die Erzählungen waren. Die Spannung geht einem richtig unter die Haut.

Man begleitet Natalie bis zum Herzen des Netzwerkes von Saladin. Man spürt die permanente Angst, dass sie auffliegen und enttarnt werden könnte. Und das obwohl ich den Erzählstil als etwas kühl beschreiben würde. Es wird sehr distanziert berichtet. Ich persönlich bevorzuge mehr im Geschehen zu sein und mehr in die Gefühlswelt der einzelnen Charaktere einzutauchen. Allerdings war es bei diesem Thema vielleicht ganz richtig, damit sich die Geschichte nicht ganz so real anfühlt.

Fazit: Dieser Thriller geht einem wirklich unter die Haut. Besonders das aktuelle Thema des IS und der Terrorgefahr machen die Geschichte erschreckend realistisch. Und das obwohl der Autor das Buch vor den Anschlägen in Paris geschrieben hat. Leider wird die Geschichte aber erst aber der Hälfte wirklich spannend. Davor herrscht ein verwirrender Namen-Wirrarr. Daher gibt es von mir nur 3,5 Sterne, aber mit Tendenz zur vier.