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Veröffentlicht am 27.07.2022

Eine wunderbare Reise zweier Menschen miteinander, zueinander, voneinander weg und letztlich zu sich selbst!

Kein Sommer ohne dich
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„Die Version von mir, die Alex zum Vorschein bringt, mag ich lieber als die in meiner Heimatstadt. Diese Poppy fühlt sich nämlich sicher in der Welt, weil es ihn gibt, und weil er, ganz tief in seinem ...

„Die Version von mir, die Alex zum Vorschein bringt, mag ich lieber als die in meiner Heimatstadt. Diese Poppy fühlt sich nämlich sicher in der Welt, weil es ihn gibt, und weil er, ganz tief in seinem Inneren, dort wo es wichtig ist, so ist wie ich.“

Seit einer Fahrgemeinschaft vor vielen Jahren sind sie Freunde, Poppy und Alex. Poppys Leidenschaft war immer schon das Reisen, und sie hat mit Alex jeden Sommer große Reisen mit kleinem Budget unternommen und dann auf ihrem Blog darüber berichtet. Sie wurde immer erfolgreicher, nun arbeitet sie bei einem bekannten Magazin und kann die schönsten Reisen auf Firmenkosten unternehmen. Nur… die Magie ist weg und zu Alex hat sie seit einem missglückten Urlaub keinen Kontakt mehr.
Poppy fühlt sich leer und einsam, sie will den Zauber wieder, den das Reisen immer für sie hatte. Sie entsinnt sich ihrer Anfänge und schafft es tatsächlich, Alex zu einem gemeinsamen Urlaub zu überreden. Doch all die vergangenen Reisen scheinen sie ebenso zu verbinden, wie die letzte sie getrennt hat und etwas steht zwischen ihnen…
Die Geschichte ist aufgeteilt in die Sommer der letzten 10 Jahre. In Zeitsprüngen erleben wir die Geschehnisse in diesem, lernen unsere Protagonisten Poppy und Alex aber auch in den vergangen Sommern bei ihren Reisen intensiv kennen. Ich habe jede Minute dieses Hörbuchs genossen und die Sprecherin war ein absolutes Highlight für mich! Ihre quirlige, etwas überdrehte Art zu sprechen passte für mich perfekt zu Poppy, ohne dass es mir zu aufgeregt wurde.
Poppy war immer schon ein Freigeist, anders als andere und hatte eine schwere Zeit an der Schule. Daher wollte sie immer nur eines: Weg aus ihrer Heimatstadt! Alex hat seine Mutter früh verloren und musste, da sein Vater in der Trauer gefangen war, die Verantwortung für seine Brüder übernehmen. Deshalb fühlt er sich sehr an seine Familie gebunden. Wie passen diese so unterschiedlichen Menschen zusammen? Sie scheinen sich zu ergänzen und fordern, manchmal zu überfordern. So sehr einem auch klar ist, was sie alles eint, sosehr spürt man auch, dass sie in unterschiedliche Richtungen laufen.
Und so ist die Reise der letzten Sommer auch eine Reise der beiden zueinander und voneinander weg, ein Trip zu sich selbst, der sich als schwierig gestaltet. So locker und unterhaltsam das Buch auch ist, die Autorin erspart uns ein erzwungenes Happy End aus dem Nichts und zeigt uns eine reale Welt. Eine Welt, in der man sich seinen Problemen stellen kann und muss und auch mal Hilfe in Anspruch nimmt. Auch das macht diesen Roman so besonders!
Fazit: Eine wunderbare Reise zweier Menschen miteinander, zueinander, voneinander weg und letztlich zu sich selbst!

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ein eher durchschnittlicher Liebesroman mit unrunder Protagonistin in einer schönen Umgebung.

Die Liebe braucht ein ganzes Dorf
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„Du hast doch vor gar nichts Angst, oder? (…) Du traust dir einfach alles zu, eine Firma aufbauen, sie wieder verkaufen, dein Leben in Hamburg aufgeben, wo anders ein neues anfangen. Du machst das einfach!“

Ja, ...

„Du hast doch vor gar nichts Angst, oder? (…) Du traust dir einfach alles zu, eine Firma aufbauen, sie wieder verkaufen, dein Leben in Hamburg aufgeben, wo anders ein neues anfangen. Du machst das einfach!“

Ja, Annika traut sich alles zu. Ohne Vater aufgewachsen kämpft sie sich nach dem Tod ihrer Mutter durchs Studium, baut ein sehr erfolgreiches IT-Unternehmen auf und verkauft es zu einem guten Preis. Jetzt hat sie ihre Ruhe gefunden, in einem kleinen reetgedeckten Häuschen an der Schlei. Nur über eine neue Liebe wagt sie sich nach dem Fiasko mit ihrem Ex Titus nicht mehr. Doch plötzlich steht der wieder auf der Matte, und auch ihre beste Freundin Flora will sie unbedingt mit dem ihr unbekannten Fred verkuppeln…
Nicht nur die Liebe, auch dieser Roman bemüht ein ganzes Dorf. Annikas beste Freundin Flora, ihr gut gehendes Deli samt Gästen, Annikas Helfer bei allen Belangen rund ums Haus samt seiner entzückenden Frau, die neue Bekannte Christin… und vor allem Lux, Annikas treuer vierbeiniger Begleiter.
Und gerade dieses ganze Dorf war mir manchmal ein wenig zu viel des Guten. Diese Geschichte hat eigentlich alles, was mein Herz höher schlagen lässt. Eine starke Frau, einen süßen Hund, eine wirklich tolle Freundin und eine wunderschöne Gegend mit vielen erhaltenswürdigen Gebäuden. Und trotzdem wollte es für mich nicht ganz zusammenpassen. Annika, oder Nika Anka, wie sie sich im Geschäftsleben nennt, die einerseits tough Hacker aussperrt, aber privat auch jeden Mann aus ihrem Leben. Mit viel Gespür und Liebe fürs Detail möchte sie nun alte Gebäude restaurieren. Irgendwie war sie bis zu Letzt nicht ganz rund für mich.
Ihr neuestes Projekt führt Annika zu Frau Rasmussen, eine sehr betagte Dame, die stets ihren eigenwilligen Kopf durchsetzte. Sie hat sich schnell zu meiner Lieblingsperson der Geschichte entwickelt! Ihr Leben hat mich wirklich berührt und darüber hätte ich noch gerne viel mehr erfahren.
Die Liebesgeschichten rund um Annika dafür ziehen sich, es passiert lange kaum etwas. Erst als der viel zitierte Freund Fred erscheint, nimmt auch dieser Teil etwas Fahrt auf. Dann folgt unweigerlich das vorhersehbare Drama. Es wurde versucht, das nicht ganz so platt wie üblich zu inszenieren, dazu wird auch noch Nachbarin und Therapeutin Christin bemüht, aber auch das wollte bei mir nicht richtig greifen.
Auch wenn ich auf den letzten Metern dann doch ein paar Tränen zerdrückt habe, ging die Geschichte doch ziemlich spurlos an mir vorbei, schade!
Fazit: Ein eher durchschnittlicher Liebesroman mit unrunder Protagonistin in einer schönen Umgebung.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Toller 4. Band einer spannenden Jugendbuchreihe rund um Freundschaft und neue Technik!

#Datendetektive. Band 4. Jagd nach Blackhack
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„Vicki starrte blass gen Himmel. Plötzlich sah sie Laurin an. „Ich hatte nie Angst vor der Technik“, sagte sie, „nun aber irgendwie schon!““

Seite 9



Was eigentlich ein tolles Fest zur Einweihung neuer ...

„Vicki starrte blass gen Himmel. Plötzlich sah sie Laurin an. „Ich hatte nie Angst vor der Technik“, sagte sie, „nun aber irgendwie schon!““

Seite 9



Was eigentlich ein tolles Fest zur Einweihung neuer Geräte am Sportplatz der Schule werden soll, hat der fiese Hacker BlackHack zu Nichte gemacht! Eine Drohne fliegt durch die Luft und die Gäste laufen davon, das schöne Fest – ein einziges Durcheinander!

Jetzt reicht es endgültig! So nah dran waren die Datendetektive noch nie während eines Angriffs! Während Laurin, Vicki und Lina der Drohne nachsprinten, beobachtet der Rest der Datendetektive die Zuseher. Jemand muss doch das Ding steuern und sich so verraten!

Im vierten Band der Datendetektive machen sie endlich BlackHack den Garaus – aber keine Angst, ich verrate euch nicht, wer es ist! Dafür verrate ich, dass dieser Band wieder randvoll ist, randvoll gepackt mit Spannung, mit wissenswerten Informationen rund um die digitale Welt! Auch nehmen sie dem Leser die Angst vor der Technik!

Aber die Mitglieder dieser besonderen Jugendbande sind nicht nur technisch begabt! Ihnen ist es wichtig, einen Ausgleich zu haben, sie jonglieren, spielen Fußball oder sind wahre Kung-Fu-Kampfmaschinen. Nebenbei zeigen sie auch, worauf es wirklich ankommt: Zusammenhalt, Freundschaft, das Besondere im Gegenüber erkennen und schätzen! Und das macht sie so einmalig!

Deshalb freue ich mich auch schon auf den fünften Band, denn ich bin mir sicher, dass Jaromir Konecny sich auch hier etwas Tolles hat einfallen lassen. So bin ich mir sicher, dass es trotz der Enttarnung BlackHacks wieder spannend wird!

Fazit: Toller 4. Band einer spannenden Jugendbuchreihe rund um Freundschaft und neue Technik!

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Ein herausforderndes Buch, das einem hilft, sich selbst und andere besser zu verstehen, Vergangenes zu verarbeiten und glücklicher weiterzugehen!

Anleitung für dein Leben
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„Indem wir uns allmählich und wohldosiert mit Aspekten unseres Lebens konfrontieren, vor denen wir uns fürchten, lernen wir am schnellsten, mit ihnen zurechtzukommen.“

Seite 302

Und auf über 500 Seiten ...

„Indem wir uns allmählich und wohldosiert mit Aspekten unseres Lebens konfrontieren, vor denen wir uns fürchten, lernen wir am schnellsten, mit ihnen zurechtzukommen.“

Seite 302

Und auf über 500 Seiten lernt uns Dr. Soph, wie wir genau mit diesen Aspekten besser zurechtkommen. Sie nimmt uns mit, auf eine Reise durch unsere Kindheit, erinnert uns an vertraute Personen aus dieser Zeit, die uns gut taten und bringt den Leser so auf positive Gedanken.

Ihre „Anleitung für dein Leben“ ist umfassend und fordernd, nichts, was man mal so nebenbei liest. Ihre Kapitel werden alle von einem passenden Zitat eingeleitet – und einer Triggerwarnung. Ich fand das sehr umsichtig und hilfreich, ebenso wie ihre immer wiederkehrende Aufforderung, beim Lesen auf sich zu achten.

Denn dieses Buch kann viel aufwühlen und sollte deshalb wohldosiert und achtsam gelesen werden, auch mal zur Seite gelegt. Sie gliedert es in drei Bereiche, die sie auch mit den Fragen betitelt, die ihr in ihrer langjährigen Berufserfahrung häufigsten gestellt werden:

„Wie konnte es so weit kommen?“, hier geht sie auf Bezugspersonen, das familiäre Umfeld, Schulzeit, Medien und einschneidende Lebensereignisse ein.

„Was hält euch gefangen?“ befasst sich mit Emotionen, Vorannahmen, den gängigen Reaktionen auf herausfordernde Situationen, Bewältigungsstrategien, die nicht immer hilfreich sind und auch die eigene Stimme im Kopf, die wohl immer der stärkste Kritiker ist.

Und der für mich wichtigste Teil: „Wie kann es weitergehen?“ Denn es hilft gar nichts, zu wissen, warum man ein Problem hat, wenn man es dann nicht lösen kann. Hier nimmt sie einen in die Pflicht und ich fühlte mich doch sehr ertappt, als Dr. Soph sagt, dass viele immer mal wieder einen Ratgeber lesen, einen guten Podcast hören, ohne etwas umzusetzen und es somit vermeiden, die Sache WIRKLICH anzugehen. Damit lässt sich gut das Gewissen beruhigen, helfen tut es halt nicht. Ertappt!

Ja, dieses Buch fordert harte Arbeit und Zeit, die einen aber mit dem belohnt, was der englische Titel besser verspricht: Eine Anleitung zum Mensch sein, mit allem was dazu gehört!

Dr. Soph hat hier lehr- und hilfreich Fakten, Anregungen, Übungen miteinander verwoben, verweist immer wieder darauf, dass man sich Hilfe suchen kann und soll, wenn man etwas selber nicht verarbeiten kann.

Fazit: Ein herausforderndes Buch, das einem hilft, sich selbst und andere besser zu verstehen, Vergangenes zu verarbeiten und glücklicher weiterzugehen!

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Den Wandel akzeptieren und an ihm wachsen – nicht nur in bewegten Zeiten wie jetzt eine Chance auf ein erfülltes Leben!

Im Wandel wachsen
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„Leben ist und war immer Wachsen und Wandel. (…) Das, was sich uns in den Weg stellt, kann unseren Wandlungsweg behindern und erschweren. Es kann aber auch eine Chance sein für unsere Verwandlung.“

Dies ...

„Leben ist und war immer Wachsen und Wandel. (…) Das, was sich uns in den Weg stellt, kann unseren Wandlungsweg behindern und erschweren. Es kann aber auch eine Chance sein für unsere Verwandlung.“

Dies war meine erste Begegnung mit dem Mönch Anselm Grün. Ich habe mich sehr auf dieses Kennenlernen gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.

Selbst gläubig, aber etwas am Hadern mit den kirchlichen Institutionen, hat er mich dennoch sehr berührt und bewegt. In seinem Buch „Im Wandel wachsen“ geht er einfühlsam auf entscheidende Wegpunkte ein, die wohl viele von uns passieren.

Ihm ist es wichtig zu betonen, dass Wandel nichts mit zwanghafter Veränderung zu tun hat. Um sich wandeln zu können, ist es nötig, sich mit dem, was war, abzufinden. Vergangenes betrauern, aber ihm nicht nachweinen. Alles hat seine Zeit, und das ist gut so, war für mich eine der schönsten Botschaften.

Anselm Grün zeigt uns, dass in jeder Schwierigkeit auch die Chance ist, zu wachsen. Mich hat sehr beeindruckt, mit welcher Tiefe er auf die Herausforderungen des Lebens eingeht, auch persönliche Erfahrungen einfließen lässt. Es liegt an uns, ob wir die Herausforderungen des Lebens annehmen, ob sie uns blockieren oder ob wir das Beste daraus machen.

So hat mir auch der dritte Teil des Buches „Was Halt gibt und inneres Wachstum ermöglicht“ besonders gut gefallen. Es hat mich auch dazu inspiriert, meinen eigenen Glauben wieder zu erkunden und ihm die Chance zu geben, mein Leben zu bereichern.

Eine Erkenntnis, die mich sehr bewegt hat, war anzunehmen, dass wir nicht durch all die Krisen, die so ein Leben bereithält, gehen können, ohne uns zu verändern. Vielleicht hat sich Ungezwungenheit gewandelt, wir sind jetzt ernster, wählen die Worte mit Bedacht oder sind nicht mehr so risikobereit – und das ist auf jeden Fall in Ordnung.

Es scheint, dass Resilienz das neue Zauberwort ist und manchmal entsteht bei mir der Eindruck, man darf sich von keiner Krise berührt zeigen. Zu lesen, dass ich mich wandeln darf und dass verständlich ist, nach herausfordernden Zeiten ernster, ruhiger zu sein ist wie eine Befreiung für mich!

Fazit: Den Wandel akzeptieren und an ihm wachsen – nicht nur in bewegten Zeiten wie jetzt eine Chance auf ein erfülltes Leben!

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