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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2024

Durchwachsen

Before I Do
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Audreys Leben war zwar nicht immer leicht, dennoch ist sie mittlerweile glücklich und die Hochzeit mit ihrem Verlobten Josh steht an. Kurz vor der Hochzeit häufen sich jedoch die schlechten Omen und als ...

Audreys Leben war zwar nicht immer leicht, dennoch ist sie mittlerweile glücklich und die Hochzeit mit ihrem Verlobten Josh steht an. Kurz vor der Hochzeit häufen sich jedoch die schlechten Omen und als wäre es nicht genug, dass in der Kirche tote Fledermäuse von der Decke fallen, steht plötzlich auch noch Fred, Audreys Schwarm aus vergangen Zeiten, als Hochzeitsbegleitung eines Familienmitglieds vor ihr und Audrey bekommt immer stärkere kalte Füße…

Von Beginn an wird das Buch aus mehreren Zeitebenen erzählt: im Vordergrund steht die aktuelle Hochzeit, zu der die Stunden runtergezählt werden. Außerdem wird die Geschichte erzählt, wie die Braut Audrey ihren Bräutigam Josh kennengelernt hat, wie Audrey Fred kennengelernt hat sowie Situationen zwischen Audrey und ihrer Mutter. Auch wenn einige Szenen davon definitiv relevant für die aktuellen Geschehnisse sind, gab es meines Erachtens zu viele irrelevante Informationen, die total von der eigentlichen Hochzeit ablenken und diese verblassen lassen. Darüber hinaus fiel es mir schwer, die ganzen eingestreuten Szenen richtig zuzuordnen, sodass die erste Hälfte des Buches leider sehr zäh und durcheinander war.
In der zweiten Hälfte rückt die Hochzeit immer näher und die Geschichte nimmt endlich an Fahrt auf. Auch wenn ich das Buch ab da in einem Rutsch durchgelesen habe und die Dynamik sowie die angesprochenen Themen durchaus gelungen fand, konnte es die schwache erste Hälfte nicht mehr ganz rausreissen.
Empfehlen würde ich das Buch daher vor allem Personen, die kein Problem mit mehreren verschiedenen Zeitebenen und Geschichten haben.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Einfach genial

Komm schon, Baby!
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Nachdem die Hebamme Juli bei einem One-Night-Stand schwanger wurde, steht ihre Welt Kopf. Zu der spontanen Schwangerschaft kommt hinzu, dass die den Mann ihres zukünftigen Kindes gar nicht kennt oder kontaktieren ...

Nachdem die Hebamme Juli bei einem One-Night-Stand schwanger wurde, steht ihre Welt Kopf. Zu der spontanen Schwangerschaft kommt hinzu, dass die den Mann ihres zukünftigen Kindes gar nicht kennt oder kontaktieren kann - zumindest, bis er sich als der Partner von Julis neuer Klientin entpuppt und das Chaos endgültig perfekt ist.

Wer nach starken Frauen, humorvollen Schlagabtauschen, manchmal abstrusen Situationen und ganz viel Unterhaltung sorgt, wird in diesem Buch mehr als fündig. Wie auch bei fast allen anderen Büchern der Autorin habe ich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit verschlungen und hätte dennoch ewig weiterlesen können. Ihr Humor ist einfach einzigartig und jede Geschichte ist ein absolutes Leseerlebnis.
Besonders an diesem Buch mochte ich die Einblicke in den Beruf der Hebamme, der neben der nicht sonderlich hohen Bezahlung überproportional viele Nerven kosten kann und gleichzeitig so unfassbar wichtig ist sowie den Fakt, dass die Situation mit dem One-Night-Stand und dem damit verbundenen zunächst unbekannten Vater des Kindes vermutlich gar nicht so unwahrscheinlich in der heutigen Zeit ist.
Genau wie bei allen anderen Ellen Berg Büchern spreche ich eine große Empfehlung aus, besonders weil diese Geschichte definitiv zu meinen Top 3 Büchern von ihr zählt.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Sehr lesenswert

Sorry, aber ...
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Dieses Buch handelt von einer Sache, die wir täglich vermutlich fast alle tun: uns entschuldigen. Wo liegt der historische Ursprung dafür? Warum entschuldigen wir uns? Kann man sich aktiv entschuldigen ...

Dieses Buch handelt von einer Sache, die wir täglich vermutlich fast alle tun: uns entschuldigen. Wo liegt der historische Ursprung dafür? Warum entschuldigen wir uns? Kann man sich aktiv entschuldigen oder kann man nur um Entschuldigung bitten? Entschuldigen sich manche Bevölkerungsgruppen (vor allem: Frauen) häufiger als andere? Diese und einige Themen mehr behandelt die Autorin Tara-Louise Wittwer in ihrem neuen Buch.

Auf die Autorin aufmerksam geworden bin ich durch ihren Content auf Social Media, in dem sie vor allem feministische Themen behandelt. Diesen Themenschwerpunkt findet man auch im Buch wieder und ich hatte viele Aha-Momente, ebenso wie Momente des Verstandenwerdens und der Wut.
Tara Wittwer analysiert und kritisiert den Stellenwert von Entschuldigungen sowohl im alltäglichen Leben als auch auf sozialen Medien - wobei ich wirklich viele Denkanstöße mitnehmen konnte. Besonders spannend fand dabei ich die Benennung von Mechanismen, die öffentlichen Entschuldigungen zugrunde liegen.
Viele Situationen kamen mir so alltäglich vor, dass ich noch nie aktiv darüber nachgedacht habe, wie absurd diese sind. Um ein Beispiel zu nennen: eine andere Person macht einen Fehler, und man (bzw. viel eher: frau) entschuldigt sich, um daraufhin den Fehler zu korrigieren. Auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten und Angewohnheiten möchte ich nach dem lesen des Buches definitiv mehr achten und diese wenn möglich vermeiden.
Ebenso habe ich die Thematik, ob man sich aktiv entschuldigen kann oder nur um Entschuldigung bitten kann, als sehr augenöffnend wahrgenommen. Auch eine Erinnerung, dass es völlig legitim ist, eine Entschuldigung nicht anzunehmen findet hier Platz.
Neben den gelungenen (und feministischen) Aspekten des Buches möchte ich noch den Schreibstil erwähnen, der Emotionen (gute und schlechte) genauso wie Humor, aber vor allem den wirklich wichtigen Inhalt super transportiert hat.

Das Buch konnte mich definitiv zum nachdenken und reflektieren bezüglich meines eigenen Entschuldigungs-Verhaltens bringen und ich spreche eine große Empfehlung aus.Hallo

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Neues Genre

Insight - Dein Leben gehört mir
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Insight war nicht nur mein erster Romance/Thriller in Kombination, sondern auch mein erstes Buch mit Thriller-Aspekten. Daher wusste ich nicht, was auf mich zukommt und meine nachfolgende Bewertung basiert ...

Insight war nicht nur mein erster Romance/Thriller in Kombination, sondern auch mein erstes Buch mit Thriller-Aspekten. Daher wusste ich nicht, was auf mich zukommt und meine nachfolgende Bewertung basiert lediglich auf diesem Buch, ohne dass ich weiß, wie Thriller sonst aufgebaut sind/ aufgebaut sein können etc.
Zunächst einmal hatte ich etwas Bedenken, aufgrund den Thriller Elementen nachts nicht mehr schlafen zu können, aber rückblickend kann ich sagen, dass diese Aspekte meine liebsten im Buch waren! Es war weniger so, dass ich Angst hatte, sondern vielmehr das dringende Bedürfnis, immer weiter zu lesen. Ein großer Pluspunkt für den Aufbau und die Konzeption der Geschichte auf jeden Fall! Die ganze Zeit habe ich mitgerätselt, wer denn hinter gewissen Aktionen stecken könnte. Immer wieder musste ich meine Theorie verwerfen und wurde am Ende komplett überrascht. Hierbei muss ich allerdings erwähnen, dass ich das Ende etwas wirr und übertrieben fand und leider auch nicht mehr komplett durchgeblickt habe. Etliche Informationen haben mir gefehlt. Natürlich kann es sein, dass das bei Thrillern so üblich ist, dass nicht alles ausführlich geklärt wird - mich hat das Ende aber auf jeden Fall etwas unbefriedigt zurückgelassen.
Ansonsten haben mir die Einblicke in die Abgründe der Influencerwelt sehr gut gefallen und wirkten realistisch dargestellt. Der Polizist Paul war ein absoluter Schatz und ich konnte die Anziehung der beiden gut nachvollziehen, wenn mir auch auf der emotionalen Ebene noch etwas gefehlt hat.
Ein paar Aspekte kamen mir leider nicht ganz schlüssig vor, wie etwa das große Geheimnis von Valerie, das mir, als es dann aufgedeckt war, zu schnell wieder von der Bildfläche verschwunden ist oder etwa der Manager von Valerie, der zu Beginn sehr präsent war und am Ende plötzlich sehr passiv ist.

Alles in allem hatte das Buch seine absoluten Stärken , aber auch ein paar Schwächen. Nichtsdestotrotz bin ich froh über das Leseerlebnis und den Ausflug in ein neues Genre.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Extrem lesenswert

Ungleich behandelt
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Bisher habe ich mich hauptsächlich mit der Problematik der Benachteiligung von Frauen in der Medizin beschäftigt - dieses Buch zeigt jedoch, dass nicht nur Frauen, sondern verschiedenste Bevölkerungsgruppen ...

Bisher habe ich mich hauptsächlich mit der Problematik der Benachteiligung von Frauen in der Medizin beschäftigt - dieses Buch zeigt jedoch, dass nicht nur Frauen, sondern verschiedenste Bevölkerungsgruppen von der Medizin benachteiligt werden. Angefangen bei der Entwicklung des Zugangs zu medizinischem Wissen, das übrigens zu einem Großteil auf rassistischen Handlungen und Experimenten fußt, hin zu unfair verteiltem Zugang zu medizinischer Behandlung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, ebenso wie Diskriminierungen gegenüber medizinischem Personal. Dabei bringt die Autorin nicht nur persönliche Erfahrungen aus ihrem eigenen Medizinstudium ein, wie etwa, dass gewisse Themen (z.B. Rassismus im Medizinwesen) einfach gar keinen Platz im Medizinstudium finden und sich eigens dafür gegründete Organisationen dafür einsetzen, sondern es werden auch etliche Einzelfälle beschrieben und Studien genannt, auf denen die Faktenlage basiert. Besonders betroffen sind dabei meist marginalisierte Gruppen, wie etwa queere Personen, die oft nicht ernst genommen werden oder für die es keine adäquaten Behandlungsmöglichkeiten oder Medikamente gibt, behinderte Personen, die oft nichtmal technischen Zugang zu Ärzten haben oder ausländische Personen, für die kein Dolmetscher bereitsteht.

Ich konnte in diesem Buch wahnsinnig viel lernen, nicht zuletzt durch den angenehmen Schreibstil, der sich leicht lesen lies. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir um die meisten vorgestellten Probleme noch nie Gedanken machen müssen und wurde mir so sehr stark meiner Privilegien bewusst und gleichzeitig wurden mir die Augen geöffnet. Während einige Probleme „von oben“ angegangen werden müssen, gibt es auch Punkte, zu denen jede und jeder etwas beitragen kann, wie etwa Vorurteile abzubauen und Stereotypen zu hinterfragen - wie etwa von medizinischem Personal oder Ärzt:innen.

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