Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2017

Romantisches Oxford

Der kleine Teeladen zum Glück
0


Das Buch hat wirklich ein wunderschönes Setting: Ich liebe Oxford, sie zählt zu einer meiner Lieblingsstädte. Die Autorin bringt den Charme der Stadt wirklich sehr gut herüber, sodass ich am liebsten ...


Das Buch hat wirklich ein wunderschönes Setting: Ich liebe Oxford, sie zählt zu einer meiner Lieblingsstädte. Die Autorin bringt den Charme der Stadt wirklich sehr gut herüber, sodass ich am liebsten sofort wieder hinfahren möchte.

Auch den Teeladen, wie sie ihn beschreibt, möchte ich am liebsten hier im die Ecke haben. Ich trinke nur Tee und probiere gerne neue Sorten aus. Da ist mir beim Lesen wirklich das Wasser im Mund zusammengelaufen.

Laurie, die Protagonistin, führt den Teeladen und ist in Barry, ihren Teelieferanten verliebt. Große Überraschungen gibt es nicht, man kann das Ende sehr schnell vorausahnen, aber das ist vor allem dem Genre geschuldet. Leider konnte mich die Protagonistin nicht komplett überzeugen. Sie ist mir meiner Meinung nach viel zu naiv und kommt viel jünger und unbeholfener rüber, als sie in Wirklichkeit ist. Ich musste beim Lesen ab und zu die Augen verdrehen, weil ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte und hätte ihr am liebsten des Öfteren einen Schubs in die richtige Richtung verpasst.

Leider blieben die Figuren auch relativ dünn. Das mag auch dem mit rund 280 Seiten relativ dünnen Umfang geschuldet sein. Natürlich ist es schön, wenn eine Geschichte nicht zu langatmig erzählt wird und Überflüssiges weggelassen wird. Trotzdem hätte es für mich an der ein oder anderen Stelle etwas ausführlich sein dürften. Ich wäre gerne tiefer in die Gefühlswelt der Personen eingestiegen.

Insgesamt war das Buch für mich eine nette Lektüre, die Reihe hat auf jeden Fall ein tolles Potential und ich werde sie weiterverfolgen. Allerdings muss ich beim ersten Teil einige Abstriche machen, deswegen gibt es von mir nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Dem Killer entkommen?

Du sollst nicht begehren
0

Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen und ich habe zwischendrin sogar darüber nachgedacht, es ganz abzubrechen. Das hatte mehrere Gründe.

An sich hat mir der Plot sehr gut gefallen, er ...

Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen und ich habe zwischendrin sogar darüber nachgedacht, es ganz abzubrechen. Das hatte mehrere Gründe.

An sich hat mir der Plot sehr gut gefallen, er war typisch für einen Thriller: Eine grausame Mordserie, die Opfer sind überwiegend hübsche Frauen und ein Ermittler, der alles versucht, sie aufzuklären. Normalerweise stört es mich gar nicht, wenn der Detective Macken hat, seine Arbeit toll macht, während sein Privatleben den Bach heruntergeht. Gabriel McRay jedoch toppt alles, was mir bisher untergekommen ist. Denn er hat nicht nur ein traumatisches Erlebnis aus seiner Kindheit noch nicht verarbeitet, er schafft es auch, sich einfach permanent unprofessionell zu verhalten. Ich habe beim Lesen fast die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, so was von nicht nachvollziehbar war sein Verhalten! Und als ob ein kaputter Ermittler nicht reicht, geht es auch der Gerichtsmedizinerin psychisch nicht gut. Das war für meinen Geschmack einfach drüber - sorry.

Auch die Ermittlungen an sich kommen nicht wirklich vom Fleck. Zwar gibt es immer wieder neue Leichen, aber die Polizei kommt nicht wirklich voran (was auch an dem bereits beschriebenen Problem von McRay liegt). Die Story tritt auf der Stelle und man bekommt schon sehr schnell eine Ahnung, wer hinter den Morden stecken könnte. Meine Vermutung hat sich dann auch bestätigt, die Spannung war damit weg und ich war einfach nur froh, dass es jetzt aufgeklärt war. Zwar versucht die Autorin am Ende noch einmal, den Leser abzuholen, aber das hat bei mir leider nicht geklappt.

Insgesamt war das Buch wirklich nicht meins, deswegen gibt es von mir nur 1,5 Sterne für die Grundidee.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Liebe geht durch den Magen

Meine Süße liebt Gemüse
0

Als bekennender Fleischesser kann ich sagen, dass dieses Buch eher für uns als für Veganer geschrieben ist. Denn diese werden schon etwas auf die Schippe genommen.

Gut gefallen hat mir, dass aber keine ...

Als bekennender Fleischesser kann ich sagen, dass dieses Buch eher für uns als für Veganer geschrieben ist. Denn diese werden schon etwas auf die Schippe genommen.

Gut gefallen hat mir, dass aber keine Ernährungsweise angegriffen wird, sondern eher ein witziger Vergleich stattfindet. Mit Fausto Brizzi und seiner Ehefrau treffen zuerst Welten aufeinander: Er schildert missglückte Dates, erste Erfahrungen mit der veganen Küche und heimliche Rückfälle, die ich sogar ein bisschen nachvollziehen konnte. Unter dem Regiment seiner Freundin/späteren Frau stellt er rigoros seine Ernährung um und der Leser leidet mit. Alles ist aber sehr nett geschrieben, auch wenn die ein oder andere Spitze nicht ausbleibt. Das habe ich sehr genossen und musste das ein oder andere Mal richtig schmunzeln...

Auch wenn es überwiegend lustig ist, führt es dem Leser aber auch etwas die eigene ungesunde Lebensweise vor Augen. Dabei wird aber nicht mit dem Zeigefinger auf einen gezeigt, man kommt auch so ins Überlegen. Zum Veganer macht mich das Buch zwar nicht, aber ich habe Lust bekommen, mal das ein oder andere auszuprobieren.

Das Buch selbst ist in sehr kurze Kapitel eingeteilt, was es sehr kurzweilig macht. Durch die Ich-Perspektive und die chronologische Erzählweise liest es sich sehr schnell weg. Der Schreibstil ist flüssig und man stellt sich wirklich vor, der Italiener sitzt neben einem und erzählt aus seinem Leben.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, ich habe gelacht und mitgelitten. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Schöner Wohnen

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
0

Schon beim Lesen des Klappentextes wusste ich, ich lasse mich auf ein Buch ein, dass mir unter die Haut gehen wird. Und so war es auch - ich habe es dann sogar tagsüber gelesen, weil es mir abends vor ...

Schon beim Lesen des Klappentextes wusste ich, ich lasse mich auf ein Buch ein, dass mir unter die Haut gehen wird. Und so war es auch - ich habe es dann sogar tagsüber gelesen, weil es mir abends vor dem Einschlafen zu heftig war. Das lag aber nicht an viel Blut, Mord oder Brutalität. Die Spannung wird hier eher sehr subtil aufgebaut.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht Janes (heute) und Emmas (damals) erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so hatte man immer beide Perspektiven im Blick. Außerdem erfährt man alles nur stückchenweise, man hat also ganz viele kleine Cliffhanger im Thriller selbst. Die Kapitel sind auch immer sehr kurz gehalten. Man denkt, "Eins geht noch" - und schon hat man das Buch zur Hälfte gelesen, kann es aber trotzdem nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil war sehr angenehm. Man erfährt viel über das Innenleben der Protagonistinnen und bekommt viele Emotionen mit. Creepy fand ich die Fragen, die zum Fragebogen der Bewohnerinnen gehörten. Sie kamen immer am Ende der einzelnen Kapitel und haben auch mich zum Nachdenken gebracht, was meine Antwort wäre.

Die Idee, ein Haus mit vielen Regeln für den Mieter in den Mittelpunkt zu stellen, fand ich außergewöhnlich, aber sehr spannend. Wer möchte nicht in einem Hightec-Haus wohnen? Ich bin ehrlich: Nach dem Lesen wird man es sich zweimal überlegen. Gut fand ich, dass man die Technik in einfachen Worten erklärt bekam und es nicht zu viel Raum einnahm, sodass die eigentliche Handlung immer im Vordergrund stand.

Anfangs war ich von beiden Frauen total begeistert, doch das änderte sich mit der Lesezeit. Ich möchte hier nicht spoilern, aber es ist toll, wie still manche Wasser sind und was am Ende alles ans Tageslicht kommt. Man ist verwirrt und trotzdem wirkt alles super logisch.

Letztendlich kann ich einfach nur sagen: Wow! Ein tolles Buch! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 10.11.2017

Grausame Morde

Knochenarbeit
0

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" schaue ich mir wirklich gern an, vor allem weil die Hauptfigur Temperance Brennan mit ihren analytischen Art sehr sympathisch finde. Ich wusste zwar, dass die Serie ...

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" schaue ich mir wirklich gern an, vor allem weil die Hauptfigur Temperance Brennan mit ihren analytischen Art sehr sympathisch finde. Ich wusste zwar, dass die Serie auf Büchern basiert, hatte aber noch keins gelesen - bis jetzt.

Ich wurde nich enttäuscht: Gerade die Protagonistin ist einfach genial: Sehr intelligent, sie analysiert alles und jeden und hat sehr viel Mut. Ich hatte Spaß daran, ihr und ihren Ermittlungen zu folgen.

Etwas verwirrend fand ich die vielen Handlungsstränge: Während Temperance am Anfang einfach nur die Knochen einer lang verstorbenen Nonne untersuchen soll, häufen sich auf einmal die Leichen. Dadurch, dass sie mal in Kanada, mal in den USA auftauchten, musste ich mich anstrengen, die einzelnen Schauplätze mitzuverfolgen. Hier wäre für meinen Geschmack weniger mehr gewesen, auch wenn am Ende alles gut zusammengepasst hat.

Gut gefallen hat mir die sehr persönliche Note, die der Fall hat. Man lernt so nicht nur etwas die Familie der Protagonistin kennen, sondern auch eine sehr weiche und gefühlvolle Seite an ihr. Das war ein schöner Kontrast zu ihrer "normalen" Arbeit.

Spannung war weitgehend enthalten, allerdings gab es auch lange Passagen mit Erklärungen zur eigentlichen Arbeit der Anthropologin, das nahm der Geschichte dann manchmal etwas die Spannung. Allerdings ist das ein Aspekt, den ich von anderen Thrillern nicht kannte, deswegen ist das für mich kein Minuspunkt.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, Abzüge gibt es nur für die vielen Schauplätze, deshalb 4 Sterne.