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Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein klassischer Ratgeber, schön um ab und zu reinzuschmökern

Und vergiss nicht, glücklich zu sein!
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Dieses Buch ist kein klassischer Ratgeber, der sagt: Mach das, tu das, lass das weg! Das hat mir sehr gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an und zum Reflektieren über sich selbst und sein Leben bzw. Verhalten. ...

Dieses Buch ist kein klassischer Ratgeber, der sagt: Mach das, tu das, lass das weg! Das hat mir sehr gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an und zum Reflektieren über sich selbst und sein Leben bzw. Verhalten.


Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und las deswegen von vorne nach hinten. Das empfehle ich nicht: "Und vergiss nicht, glücklich zu sein" ist kein Buch, das einen Anfang und ein Ende im klassischen Sinne hat. Es ist nach dem ABC in kleine Abschnitte gegliedert, die verschiedene Themen bzw. Schlagwörter behandeln (z. B. Aufmerksamkeit, Bedauern, Lächeln, Traurigkeit). Alle Themen finden sich im Inhaltsverzeichnis wieder. Da man allerdings nicht immer von der Überschrift auf den Inhalt schließen kann, hätte ich mir am Ende noch ein Schlagwortverzeichnis zum schnelleren Nachschlagen gewünscht. Denn wie bereits gesagt: Ich würde das Buch nicht noch einmal von vorne bis hinten lesen, sondern immer mal abends das Buch irgendwo aufschlagen und etwas schmökern. Oder eben, wenn man etwas Besonderes sucht, über das Inhaltsverzeichnis.

Inhaltlich sind die Abschnitte sehr verschieden. Teilweise kommen sie einem "normalen" Ratgeber ziemlich nah und geben konkrete Handlungshinweise, mal erzählt der Autor von sich selbst und bestimmten Situationen und andere Abschnitte wiederum sind sehr philosophisch, bei denen man selbst über das Nachdenken einen Rückschluss ziehen muss.

Natürlich brachte jetzt nicht jeder Abschnitt die Erleuchtung und ich habe mein Leben auch nicht komplett verändert. Mit einigen Abschnitten konnte ich - trotz mehrmaligen Lesens - einfach nichts anfangen oder aber ich hatte dazu eine ganz andere Meinung. Andere Abschnitte wiederum haben mich zum Nachdenken angeregt und/oder erfreut.
Der Schreibstil war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, da es teilweise etwas trocken ist und man sich erst etwas daran gewöhnen muss. Aus diesem Grund empfehle ich nochmal, das Buch nicht von vorne bis hinten lesen zu wollen.

Im Endeffekt kann jeder für sich selbst die passenden Inhalte heraussuchen und damit "arbeiten". Schön fand ich, dass es eben kein klassischer Ratgeber ist und nicht mit vorgehaltenem Zeigefinger agiert. Trotzdem gibt es einen Stern Abzug aufgrund des fehlenden Schlagwortverzeichnis und weil ich etwas gebraucht habe, um mit dem Schreibstil zurechtzukommen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solide und kurzweilig - bleibt aber nicht lange im Gedächtnis

Versunken
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Das Buch hat mich nicht wirklich begeistern können. Die Idee ist super: Malte wird wegen Mordes gesucht, hat keine Papiere und kein Geld und versucht irgendwie durchzukommen. Er trifft auf Werner, der ...

Das Buch hat mich nicht wirklich begeistern können. Die Idee ist super: Malte wird wegen Mordes gesucht, hat keine Papiere und kein Geld und versucht irgendwie durchzukommen. Er trifft auf Werner, der ihn mit auf seine Yacht nimmt. Dort überlegt Malte, dass er dieses Leben auch gerne hätte. Der Rest des Buches ist dann nicht überraschend, aber ich möchte für die, die es noch lesen wollen, nicht näher darauf eingehen.Während des Buches gibt es immer wieder Flashbacks, die die Kindheit und Jugend von Malte beleuchten. Teilweise sind diese sehr lang und meiner Meinung nach auch etwas überflüssig bzw. ist für mich nicht klar, für was sie da sind. Er hatte eine harte Kindheit - soll das dem Leser deutlich machen, warum er so skrupellos geworden ist? Oder ist es sogar der Versuch, Mitleid mit Malte zu erregen? Bei mir kam es jedenfalls nicht an - Malte war mir von Anfang an unsympathisch.so wie leider fast alle Figuren in diesem Buch: Wir haben noch zwei junge Mädels, die ziemlich naiv sind und sich so verhalten, eine Polizisten mit nymphomanischen Zügen und das Ehepaar Vivian und Walter - wobei letztere noch die sympathischsten sind. Treue Leser von Sabine Thiesler kennen ihn bereits: Commissario Donato Neri. Auch er ist wieder am Start, trägt zur Ermittlungsarbeit aber so gut wie gar nichts bei. Er nimmt auch nur eine kleine Nebenrolle ein, die kaum erwähnenswert ist.Wer den "Talentierten Mr. Ripley" kennt, wird durch dieses Buch nicht überrascht. Die Story dahinter, das Leben eines Anderen anzunehmen, ist dieselbe. Deswegen kam wahrscheinlich für mich auch nicht wirklich Spannung auf.Gut gefallen haben mir aber natürlich auch einige Dinge: Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich super gut lesen.Darüber hinaus sind die Kapitel gut gegliedert, sodass man immer weiß, an welchem Ort man sich gerade befindet. Und die Handlungsorte sind richtig gut beschrieben und machen Lust auf Urlaub in Italien.Die Autorin hat es außerdem geschafft den Yachturlaub und die Reise an verschiedene Häfen so zu beschreiben, dass sich auch ein Laie super gut hineindenken kann. Ich habe mit Schiffen nichts am Hut, haben aber trotzdem alles verstanden.Insgesamt ist es ein ganz nettes Buch, dass man ruhig mal lesen kann - vielleicht ja im Italien-Urlaub :) Solide, kurzweilig, aber nichts, was lange im Gedächtnis bleibt. Deswegen nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschender Abschluss

Schattenschrei
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Nun habe ich den dritten Teil rund um die "Krähenmädchen"-Trilogie beendet und nun ja, bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Bevor ich aber loslege, hier eine kleine Spoiler-Warnung: Wer die anderen ...

Nun habe ich den dritten Teil rund um die "Krähenmädchen"-Trilogie beendet und nun ja, bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Bevor ich aber loslege, hier eine kleine Spoiler-Warnung: Wer die anderen beiden Teile noch nicht gelesen hat, sollte nicht weiterlesen :)

Der dritte Teil ist mehr oder weniger genauso verwirrend wie der zweite. Schon bei diesem hatte ich das Problem (weil ich nicht alle drei Bücher hintereinander weg, sondern mit Abstand gelesen habe), mich an alle Personen bzw. deren Handlungen zu erinnern. Genauso ging es mir jetzt bei "Schattenschrei". Viele Namen - die auch noch für mich ziemlich kompliziert -, viele Orte und viele, viele unterschiedliche Handlungsstränge, die man erstmal unter einen Hut bringen muss. Manchmal habe ich einfach resigniert und weitergelesen, ohne mich weiter darum zu kümmern.

Auch etwas verwirrend fand ich die Rückblenden "Damals". Die gab es ja auch schon in der Vorgängern, aber jetzt im dritten Teil handelten sie von unterschiedlichen Personen - was es wieder komplizierter machte.

Überhaupt empfand ich die erste Hälfte des Buches als sehr anstrengend und schleppend. Die Polizei rund um Jeanette tritt irgendwie auf der Stelle, Viktoria aka Sophie kämpft mit sich selbst (nichts neues) und auch sonst passiert meines Erachtens nicht wirklich viel. Dafür gibt es viele erklärende und teilweise sogar schon philosophische Phasen, die alles in die Länge gezogen haben.

Zum Ende her wird es wieder ein bisschen rasanter und besser. Trotzdem war das Ende nicht sooo überraschend, weil man es schon gut 100 Seiten vor Schluss wusste, ohne wirklich mitdenken zu müssen.

Enttäuscht haben mich auch einige Sachen: Die Entführung von Jeanettes Sohn Johan, der Cliffhanger aus Band 1, kommt irgendwie gar nicht zur Aufklärung - oder wenn, dann nur sehr subtil. Warum wurde das überhaupt eingebaut? Ich dachte nach dem Lesen des ersten Teils, da würde noch was passieren, aber wahrscheinlich sollten damit nur die Verkaufszahlen für Teil 2 angekurbelt werden. Schade!

Die Rehabitilation von Sophia/Viktoria ist einfach nur lächerlich. Zwei Teile lang wird sie als die Böse dargestellt - und dann war auf einmal alles nur Einbildung? Sehr enttäuschend!

Warum diese Liebesbeziehung zwischen Jeanette und Sophia/Viktoria? Einen Sinn hätte ich nur gesehen, wenn durch diese Beziehung Jeanette auf Viktorias Spur gekommen wäre. Ist sie aber nicht. Sollte damit auch ein bisschen Sex ins Buch kommen? Überflüssig!

Alles in allem bin ich also sehr enttäuscht vom Ende.
Ich gebe dem Buch aber trotzdem drei Sterne, weil man es einfach lesen muss, wenn man schon "Krähenmädchen" und "Narbenkind" kennt. Außerdem erkenne ich auch die Leistung an, ein so komplexes und verwobenes Buch zu schreiben - mein Fall ist es nur nicht unbedingt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein echter Klassiker

Schöne Neue Welt
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Als Dystopie-Fan konnte ich auf einen echten Klassiker, wenn nicht sogar den Vater aller Dystopien, natürlich nicht verzichten.
Das Buch erschien bereits 1932, wo vielen von dem Beschriebenen noch reine ...

Als Dystopie-Fan konnte ich auf einen echten Klassiker, wenn nicht sogar den Vater aller Dystopien, natürlich nicht verzichten.
Das Buch erschien bereits 1932, wo vielen von dem Beschriebenen noch reine Fiktion war. Natürlich sieht unsere Welt heute nicht so aus, aber es ist erschreckend, dass doch schon ziemlich viel davon möglich wäre.
Der Übersetzer verlegt den Spielort nach Berlin - was sich mit dem heutigen Berlin aber nicht vergleichen lässt. In der zivilisierten Welt werden Babys nicht ausgetragen, sondern in Retorten herangezüchtet. Dabei werden sie bereits auf ihr zukünftiges Kastenleben vorbereitet: Wer wird ein Alpha und wer darf als Epsilon-Dummling nur niedere Arbeiten verrichten? Das alles wird von Alpha-plus-Leuten entschieden. Ein freies Leben ist nicht möglich - aber nach der vorherrschenden Meinung auch nicht nötig, denn "jeder ist glücklich". Dafür sorgt nicht nur die freie Liebe, denn "jeder gehört jedem" sondern auch die Wunderdroge Soma, die einen jedes schlechte Gefühl vergessen lässt.
Wer eine Dystopie à la "Tribute von Panem" oder ähnliches sucht, ist hier an der falschen Adresse. Es gibt weder eine rührende Liebesgeschichte noch einen Kampf gegen das Regime. Huxley zeichnet eine Welt, wie sie sein könnte - und auch nach Ende des Buches weiter bestehen wird. Es gibt keine Spannung oder überraschende Wendungen. Hier steht die Erzählung im Mittelpunkt.
Desweiteren unterscheidet sich die Sprache doch etwas von Romanen, wie wir sie heute kennen. Man muss sich am Anfang etwas reindenken. Es gibt auch viele unbekannte Wörter, die man sich aber leicht erschließen kann. Hierbei handelt es sich entweder um veraltetes Wortgut oder um Erfindungen des Autors. Manchmal ist es etwas anstrengend zu lesen, aber es lohnt sich!
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle. Es ist ein echter Klassiker, den man lesen sollte!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Humorvoll und sehr gut geschrieben

Ich will es doch auch!
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Wer was fürs Herz lesen möchte, liegt mit diesem Buch von Ellen Berg genau richtig - Herzschmerz, Irrungen, Intrigen, Missverständnisse und zum Schluss ein Happy End.
Spannung darf man natürlich nicht ...

Wer was fürs Herz lesen möchte, liegt mit diesem Buch von Ellen Berg genau richtig - Herzschmerz, Irrungen, Intrigen, Missverständnisse und zum Schluss ein Happy End.
Spannung darf man natürlich nicht erwarten. Der Ausgang des Buches ist einem eigentlich schon am Anfang klar, aber das hat dieses Genre ja so an sich. Und wer Spannung möchte, kann ja einen Krimi lesen :) Der Weg dahin ist natürlich das Schöne und absolut Lesenswerte!
Charlotte kommt aus einem guten Elternhaus, ist erfolgreiche Kardiologin und alles, was ihr fehlt, ist ein Mann. Ihren Ex hat sie nämlich an ihre beste Freundin verloren, die diesen dann auch gleich heiratet.
Wer in dieser Geschichte die Guten und die Bösen sind, ist dem Leser schnell klar. Gerade die beiden Hauptpersonen Uwe und Charlotte sind wunderbar sympathisch.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und witzig - aus diesem Grund lässt sich das Buch super schön lesen und ist genau das richtige für ein kuscheliges Wochenende!