Cover-Bild Schöne Neue Welt
Band der Reihe "Fischer Taschenbibliothek"
(11)
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 22.10.2015
  • ISBN: 9783596520923
Aldous Huxley

Schöne Neue Welt

Ein Roman der Zukunft
Uda Strätling (Übersetzer)

Ein Klassiker der Weltliteratur in Neuübersetzung

1932 erschien eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft, in der das Glück verabreicht wird wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg und Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten – bis einer hinter die Kulissen schaut und einen Abgrund aus Arroganz und Bosheit entdeckt.

In der hoch gelobten Neuübersetzung von Uda Strätling erhält das prophetische Buch, dessen Aktualität uns jeden Tag aufs Neue bewiesen wird, seine sprachliche zeitgemäße Gestalt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2020

O schöne neue Welt!

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„Wie viele herrliche Geschöpfe hier! Wie schön die Menschheit ist! O schöne neue Welt, die solche Wesen trägt.“ (S. 161)

Wenn 1984 von George Orwell uns vor dem Großen Bruder und seiner Überwachung warnt, ...

„Wie viele herrliche Geschöpfe hier! Wie schön die Menschheit ist! O schöne neue Welt, die solche Wesen trägt.“ (S. 161)

Wenn 1984 von George Orwell uns vor dem Großen Bruder und seiner Überwachung warnt, vor der Einschränkung der Sprache und somit des Denkens, und am Ende ein Negativbeispiel für Kommunismus darstellt, so wird in Aldous Huxles Schöne Neue Welt der Kapitalismus in seiner Schlechtigkeit präsentiert. Die Geschichte ist eine Warnung vor Identitätsverlust, vor Konditionierung und Hypersexualität. Jeder gehört jedem, schlechte Gefühle werden mit der Droge „Soma“ vertrieben und Konsum und Spaß steht über allem. Individualität, Kunst und Philosophie werden auf eine einsame Insel versetzt, wo sie keinen Schaden am Kollektiv anrichten können.

„KOLLEKTIVITÄT, IDENTITÄT, STABILITÄT“ (S.7)

Zunächst wird die Fortpflanzung in der „Schönen neuen Welt“ ausführlich beschrieben, denn Vater und vor allem Mutter sind obszöne Worte und eine Familie kennen die Menschen nicht mehr. Die Reproduktion und Erziehung liegt in der Hand des Weltstaates. Im City-Brüter und Konditionierungscenter London wird dieser Prozess ausführlich erklärt, ebenso das Kastensystem und die Konditionierung. Jeder Mensch hat seinen Platz, ist überaus glücklich darüber und stärkt so das Kollektiv. In den niedrigeren Kasten (Delta, Gamma und Epsilon) gibt es Chargen von Menschen, die durch Verknospung entstanden sind und alle gleich aussehen. In den höheren Kasten (Alpha und Beta) gibt es keine Chargen, sondern Individuen, die größer, stärker und gesünder sind. Sie bilden die Führungskräfte und Eliten. Die Frauen sind zu 70% Freemartins, d.h. steril. „Denn in den allermeisten Fällen […] ist Fertilität nur störend. Unter zwölfhundert ein fruchtbarer Eierstock – das wäre für unsere Zwecke vollkommen ausreichend. Nur brauchen wir eben auch eine ordentliche Auswahl.“ (S. 19)
Sexualität spielt schon in den frühesten Jahren eine große Rolle. „Verschiebe nie auf morgen, wem du´s heute kannst besorgen […].“ (S. 107) Ebenso wie die Kastenbindung und die Gewöhnung an den Tod. „Alpha-Kinder tragen Frau. Sie arbeiten viel härter als wir, weil sie so furchtbar schlau sind. Ich bin wirklich heilfroh, dass ich ein Beta bin, denn ich muss nicht so hart arbeiten.“ (S. 36) Sobald ein Gefühl aufkommt, wird es durch den Konsum vertrieben. Zur Not hilft die Droge „Soma“. „Jederzeit nach Belieben einen Kurzurlaub von der Realität und eine Rückkehr ohne jeden Kopfschmerz […].“ (S. 65) Die Protagonistin ist Lenina, eine Beta wie sie erwünscht ist.

Die Antagonisten in diesem Buch sind Bernard Marx, der durch seine körperliche Unzulänglichkeit als Alpha vor Unsicherheit strotzt, und Helmholtz Watson, der unter mentalem Überschuss leidet. Beide sind dieser Welt überdrüssig. Bis Bernard Marx aus einem Reservat in New Mexico einen Wilden und seine (werde jetzt nicht rot!) Mutter zurück nach London bringt, wissen die beiden nichts mit ihrem Überdruss anzufangen.
John Savage, der Wilde, wurde auf natürlichem Wege gezeugt und geboren, obwohl seine Mutter Linda eine Beta aus London war. Linda hat ihm von der anderen Welt erzählt, die für ihn immer wie das Paradies klang. Doch sieht die Realität anders aus. „Heute aber ist die Welt stabil. Die Menschen sind glücklich, sie haben alles, was sie wollen, und nie wollen sie, was sie nicht haben können. Es geht ihnen gut, sie leben in Sicherheit, sie sind niemals krank, sie fürchten den Tod nicht, sie wissen nichts von Leidenschaft, nichts vom Altern […], sie sind so konditioniert, dass sie praktisch nicht anders können, als sich zu verhalten, wie sie es sollen.“ (S. 251)

Während die Parallelen zwischen unserer Zivilisation und der in 1984 nur marginal sind, springen sie in Schöne neue Welt direkt ins Auge. Vielleicht ist die heutige Wissenschaft noch nicht so weit, Kinder in Flaschen großzuziehen, doch die nächtlichen Einflüsterungen und das Konsumverhalten sind heutzutage nicht mehr nur Fiktion.

Ich empfehle jedem diese beiden genannten Bücher zu lesen und mich vom Gegenteil zu überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.01.2020

Erschreckende Dystopie die zum Nachdenken anregt

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Eine Dystopie vom Feinsten: Was sind wir ohne unsere individuelle Freiheit, ohne die Entscheidung lieben und leben zu dürfen wen und wie wir wollen?
Ein Roman, der wirklich schwer zu schaffen macht, aber ...

Eine Dystopie vom Feinsten: Was sind wir ohne unsere individuelle Freiheit, ohne die Entscheidung lieben und leben zu dürfen wen und wie wir wollen?
Ein Roman, der wirklich schwer zu schaffen macht, aber absolut empfehlenswert zu lesen ist, da er aufklärt wie wichtig unsere Werte und unsere Freiheiten sind. Sehr sehr bewegend und aufwühlend, stark zum Nachdenken anregend.

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Veröffentlicht am 11.10.2018

Die neue Welt

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Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der Babys in Laboren herangezüchtet werden und Menschen Drogen nehmen, um glücklich zu sein. Bernard ist anders als die anderen und damit unglücklich. Nach eine ...

Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der Babys in Laboren herangezüchtet werden und Menschen Drogen nehmen, um glücklich zu sein. Bernard ist anders als die anderen und damit unglücklich. Nach eine Besuch außerhalb der Zivilisation, lernt er einen Wilden kennen, der sein Leben verändern wird.

Der Anfang des Buche ist etwas zäh und ich brauchte etwas um wirklich in die Geschichte reinzukommen. Aber dann war ich sehr positiv überrascht davon, denn sie lässt sich flüssig und einfach lesen und die Idee einer solchen Zukunft ist wirklich faszinierend.
Der Autor hat mit Elementen gearbeitet, die von unserer heutigen Welt garnicht mal so sehr abweichen und bestimmte Dinge einfach extremer beschrieben. Und auch wenn das Buch schon etwas älter ist, so treffen seine Ideen immer noch auf die heutige Zeit zu. Ich konnte mir gut vorstellen, dass einige Dinge irgendwann tatsächlich so ausehen könnten.

Was mir auch besonders gefallen hat war, dass  man nicht nur einen Blickwinkel mitverfolgen konnte, sondern mehrere Personen mit ganz untetschiedlichen Lebenssituationen hat. So sieht man nicht nur eine Sicht auf diese Dystopie, sondern auch dass es vielleicht eine Utopie sein könnte. Auf jeden Fall bringt dies und noch viele andere tiefgründige Aspekte einen zum Nachdenken.

Was die Personen an sich angeht, so fand ich sie auf ihre Art und weise sympathisch. Manche Dinge waren zwar befremdlich, aber dennoch konnte ich mit ihnen mitfühlen und sie verstehen, da sie gut beschrieben wurden.

Alles in allem ist dies einfach ein Klassiker, den jeder einmal gelesen haben sollte. Der Autor schreibt hier über ein sehr interessantes Thema, das sowohl fantasievoll, als auch sehr tiefgründig und philosophisch ist. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht eine so ungewöhnliche Welt kennenzulernen und mit dabei selbst Gedanken über die Zukunft machen zu können.
Ein großartiges Buch!

Veröffentlicht am 22.05.2017

wunderschön

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die "schöne neue welt" aldous huxley ist eine totalitäre diktatur mit genormtem volk, daß das schöne nur "mitspielt", weil es konditioniert wurde: stets dem system folgend und dabei keine gefühle, außer ...

die "schöne neue welt" aldous huxley ist eine totalitäre diktatur mit genormtem volk, daß das schöne nur "mitspielt", weil es konditioniert wurde: stets dem system folgend und dabei keine gefühle, außer der durch drogen suggerierten glückseligkeit, zeigend. alles "zombies" - verlust der individualität zum wohl des kollegtivs.
ein paar haben dies begriffen und versuchen sich dem zu entziehen.

das buch zeigt gut, daß einzelne nicht gegen das sytem ankommen. wagen sie es, schlägt das system zu und sie werden eliminiert. dafür muß es sie nur permanet torpedieren. der rest geschieht von selbst.
um aus dieser welt auszubrechen, braucht man mehr als eine hand voller individualisten ...

am erstaunlichsten finde ich den wilden. er liest shakespeare und bekommt ein gefühl für seine worte, ohne jemals die bedeutung dieser gekannt zu haben ...

das buch ist schön und verständlich geschrieben.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Erschreckend aktuell

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Es gibt keine Kriege, Krankheiten sind fast alle ausgerottet, alles ist geregelt, jeder Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft und niemand muss unglücklich sein – wer würde nicht gerne in solch einer ...

Es gibt keine Kriege, Krankheiten sind fast alle ausgerottet, alles ist geregelt, jeder Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft und niemand muss unglücklich sein – wer würde nicht gerne in solch einer „schönen neuen Welt“ leben? Dass das alles aber auch einen ziemlich hohen Preis hat, zeigt Aldous Huxley in seiner Zukunftsvision. Dabei weiß man nicht sofort, ob einen diese neue Welt abschrecken soll oder ob es eine Welt ist, die man sich wünschen sollte – bis man Huxleys doch recht zynischen Unterton bemerkt. Was das Buch, das vor über 80 Jahren geschrieben worden ist, auch heute noch so aktuell und lesenswert macht, ist wohl die erschreckende Erkenntnis, dass vieles, was Huxley da so beschreibt, heute tatsächlich Realität ist: Klassengesellschaft, die Angst vorm Altern, Konsumdenken. Oder denke man an die Idee von Apple, Mitarbeiterinnen das Einfrieren von Eizellen zu zahlen. Alle sollen irgendwie gleich sein und doch bekommt nicht jeder die Möglichkeit, sich gleich zu entwickeln. Einfach zu lesen ist der Roman sicherlich nicht, Huxley verwendet viele Fremdwörter, Fachbegriffe und auch Wortneuschöpfungen. Zeitweise wird er recht wissenschaftlich und technisch. Auch die Dramaturgie wirkt zum Teil etwas unstrukturiert. Doch gerade das macht den Roman aus und schafft eine gewisse Atmosphäre. Ein wichtiger, zeitloser Roman.