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Veröffentlicht am 02.04.2024

Reduzierte Farbpalette – Magische Aquarelle

Die Kunst der reduzierten Farbpalette
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Ich hatte schon einige Erwartungen an das Buch „Die Kunst der reduzierten Farbpalette“ und als ich das Buch das erste Mal aufgeschlagen und durchgeblättert habe, hat mich der Inhalt bereits vollkommen ...

Ich hatte schon einige Erwartungen an das Buch „Die Kunst der reduzierten Farbpalette“ und als ich das Buch das erste Mal aufgeschlagen und durchgeblättert habe, hat mich der Inhalt bereits vollkommen in den Bann gezogen.

Mit nur drei Farben derart atmosphärische Bilder zu erschaffen, ist magisch. Die Autorin geht anfänglich auf die Bedeutung der geringstmöglichen Verwendung von Farben ein, um bei den zu entstehenden Bildern durch Mischen eine große Bandbreite an Farbgebungen zu erzielen und die Farbwirkung des Bildes zu verstärken.

Durch erste Übungen seine eigenen gewählten Farben kennenlernen, Pigmentierung, Farbtiefe, Deckkraft, Temperaturtendenz und Anlösbarkeit sind weitere Faktoren, die die Autorin näher erläutert. Auch das Mischen von den drei Primärfarben ermöglicht es dem Anwender eine Vielzahl an Farben zu erstellen, das sind die Grundprinzipien, die jedem wohl noch aus der Schulzeit vertraut sind oder hier tatsächlich wieder aufgefrischt werden.

Im Praxisteil werden zahlreiche Gestaltungs- und Farbkombinationsbeispiele, ob einfach oder komplex, ob für Anfänger oder für Fortgeschrittene, vorgestellt und bei jedem Motiv wird detailliert erklärt, warum welche Farbkombination angewandt wurde. Ein Jeder kann sofort loslegen und sich ausprobieren. Mich hat es auf jeden Fall sofort inspiriert Block und Farbkasten sofort zur Hand zu nehmen.

Sehr gerne kann und werde ich dieses informative und gestaltungstechnisch großartige Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Gefühlvoll und überwältigend

25 letzte Sommer
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Der Ich-Erzähler dieser Geschichte führt ein gehetztes Leben von Termin zu Termin, permanent digital und telefonisch erreichbar, unendlich lange To-do-Listen, sogar am Wochenende. Eines Samstagmorgens ...

Der Ich-Erzähler dieser Geschichte führt ein gehetztes Leben von Termin zu Termin, permanent digital und telefonisch erreichbar, unendlich lange To-do-Listen, sogar am Wochenende. Eines Samstagmorgens trifft er am See auf Karl. Eine Begegnung, die schicksalhafter nicht sein könnte. Karl lädt ihn zu sich auf den Hof ein und so beginnen Gespräche um die großen Fragen des Lebens.

Intensiv und doch so wohltuend auch für den Leser. Traumata werden offenbart, Werte ermittelt, das Leben wird reflektiert, Träume und ihre Verwirklichung thematisiert, all das und noch viel mehr wird in dieser überschaubaren Lektüre angesprochen und nimmt den Leser mit, selbst über sich und sein Handeln nachzudenken. Denn wir haben nur dieses eine Leben und da sollten wir das Größtmögliche für uns selbst herausholen. Jeder Tag der vergeht, ist ein Tag weniger von unserem Leben.

Der wundervolle bildhafte Schreibstil hat mich sofort mitgerissen, so dass ich das kleine Buch in kürzester Zeit verschlungen habe. Beide Charaktere haben eine tiefe Empathie in mir geweckt, sehr detailliert und authentisch in ihrer absoluten Unterschiedlichkeit ausgearbeitet. Der Autor versteht es, ganz viel Wärme und Gefühl mit seinen Zeilen zu transportieren, so dass ich mich am Ende wirklich von dem Buch umarmt gefühlt habe.

Gekrönt wird diese besondere Lektüre durch das wunderschöne Cover. Ziert es doch nicht nur den Umschlag, sondern auch den Einband. Eine schöne Zeichnung zum Eintauchen. Ich kann für diese kleine Kostbarkeit nur meine vollste Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Eindrucksvoll und tief berührend

Gussie
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Gussie erzählt die berührende und eindrucksvolle Geschichte von Auguste Zinsser, die nach dem ersten Weltkrieg gegen alle Konventionen den 19 Jahre älteren Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer heiratet. ...

Gussie erzählt die berührende und eindrucksvolle Geschichte von Auguste Zinsser, die nach dem ersten Weltkrieg gegen alle Konventionen den 19 Jahre älteren Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer heiratet. Sie ist bereits die zweite Frau Adenauers, der zudem noch drei Kinder mit in die Ehe bringt. Gussie kümmert sich liebevoll um ihre Stiefkinder und bekommt noch weitere fünf Kinder, obwohl der Erstgeborene nur nach wenigen Tagen stirbt, so bleibt er doch immer in ihrem Herzen. Sie steht jetzt als die Frau des Oberbürgermeisters in der Öffentlichkeit und geht in ihrem sozialen, politischen Engagement und ihrer Familie auf. Als Hitler seine Macht immer weiter ausbaut, wird Konrad Adenauer seines Amtes enthoben und muss um sein Leben fürchten und sich verstecken. Ein Albtraum beginnt.

Die Handlung beginnt im Februar 1948 kurz bevor Gussie stirbt. Jedes Kapitel fängt mit einem kurzen Auszug eines Briefes an. Entweder zwischen Konrad Adenauer und Gussie oder zwischen Gussie und ihrem Vater bzw. jeweils umgekehrt. Sie sind auf zwei Zeitebenen geschrieben, die sich aufeinander zubewegen.

Der Autor hat viel und sehr gut recherchiert und so wird dem Leser hier eine bewegende Geschichte aus der deutschen Geschichte offenbart, die mich Seite für Seite, nicht allein durch den sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, vollends mitgenommen hat. Die Charaktere sind eindrücklich und authentisch beschrieben. Die innige Liebe Gussies zu Konrad, ihre Stärke und Loyalität, ihre Liebe zu ihrem Vater, die Zerrissenheit Gussies, als sie von der Gestapo verhaftet wird, all dies hat mich tief berührt und macht die Charaktere sehr lebensnah.

Die Gestaltung des Covers ist ungewöhnlich, es macht neugierig darauf, die Frau hinter diesem Gesicht näher kennenzulernen. Und so kann ich nur meine vollste Bewunderung aussprechen, mit welcher Akribie Christoph Wortberg eine wunderbare Romanbiographie geschaffen und Geschichte wieder in den Fokus gerückt hat, eine Lektüre die noch lange nachhallt. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Heimat

Mühlensommer
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Das schön gestaltete Cover hat auch bei mir Kindheitserinnerungen geweckt. Sommer, Sonne, der Duft nach Heu und eine Abkühlung im nahegelegenen Bach.

Martina Bogdahn erzählt sehr lebendig, warmherzig ...

Das schön gestaltete Cover hat auch bei mir Kindheitserinnerungen geweckt. Sommer, Sonne, der Duft nach Heu und eine Abkühlung im nahegelegenen Bach.

Martina Bogdahn erzählt sehr lebendig, warmherzig und humorvoll die Geschichte von Maria, die auf einem Einödhof aufgewachsen ist. Wir lernen Maria im hier und jetzt kennen. Sie betreibt in der Stadt eine Werbeagentur, ist alleinerziehend und hat zwei pubertierende Töchter im Teenageralter. Sie freut sich auf den Ausflug mit einem befreundeten Ehepaar, doch als sie auf der Hütte ankommen, erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater einen Unfall hatte und auf dem Hof ihre Hilfe benötigt wird. Bereits als sie auf dem Hof angekommen ist, sind ihre Kindheitserinnerungen wieder präsent.

Und so wird die Handlung abwechselnd in zwei Zeitsträngen geschildert. Sehr anschaulich erzählt die Autorin nicht nur von den schönen Seiten des Lebens auf einem Bauernhof. Sie berichtet von der harten Arbeit sieben Tage die Woche, ohne Urlaub und sehr wenig Freizeit und auch die Kinder mussten schon kräftig mit anpacken. Eingeschränkte soziale Kontakte und spöttische Bemerkungen in der Schule über Geruch und Kleidung. Leben und Tod waren ständige Begleiter, denn es wurden auch die Tiere vom Hof geschlachtet und gegessen. Das erinnert mich an den Spruch: "Harte Arbeit, wenig Brot".

Durch den bildhaften und humorvollen Erzählstil bin ich nur so durch die Seiten geflogen und musste an mancher Stelle wirklich auch laut lachen, einfach herrlich. Alle Personen wurden sehr authentisch beschrieben und ich fand neben Maria Onkel Herbert sehr sympathisch.

Aufgrund des etwas offenen Endes, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es hier noch einen Folgeband gibt. Auf jeden Fall hoffe ich darauf. Ich kann für diese schöne unterhaltsame Lektüre eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Spannungsgeladener Islandkrimi

Verborgen
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Ein neuer Fall für das Ermittlerteam Elma und Sævar. Nach einem Brand in der Kleinstadt Akranes wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es Brandstiftung war. War ...

Ein neuer Fall für das Ermittlerteam Elma und Sævar. Nach einem Brand in der Kleinstadt Akranes wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es Brandstiftung war. War es ein Unglücksfall oder sollte mit dem Brand etwas vertuscht werden?

Dies ist mein erster Roman von der Autorin, den man unabhängig von den Vorgängerbänden lesen kann. Die Handlung dieses Krimis hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt. Auch das Cover hat absoluten Wiedererkennungswert und ich finde es sehr gelungen.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und authentisch. Privates wird wohldosiert in die Geschichte mit eingepflegt, wobei man nie das Gefühl hat, dass es nicht in die Handlung passt. Sehr gut gemacht, denn dies bringt dem Leser diese sympathischen Charaktere näher, die man gerne noch auf weiteren Ermittlungen begleiten möchte. Akranes scheint ein Ort wie jeder andere zu sein. Mir hat so ein bisschen die isländische Atmosphäre gefehlt, wobei das neue Schwimmbad mit seinen heißen Quellen schon sehr schön beschrieben wurde.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, wobei auch die Spannung durch die sich immer weiter verzweigenden Ermittlungen und neuen Verdächtigen stets aufrecht gehalten wird, die natürlich zum Ende hin ansteigt und ich als Leserin sehr verblüfft war, wie letztendlich alles zusammenhing.

Ich werde auf jeden Fall noch die vorherigen Bücher lesen, denn das ist Spannungsliteratur ganz nach meinen Geschmack. Meine absolute Leseempfehlung.

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