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joker

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2019

Ein Buch weniger Worte

Am See
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Nüchtern, distanziert, emotionslos. Dieses Werk beschränkt sich in seinen Erzählungen wirklich auf das Wesentlichste.

Teilweise fand ich den Roman dennoch stark, da die Enge und Beklommenheit dieser ...

Nüchtern, distanziert, emotionslos. Dieses Werk beschränkt sich in seinen Erzählungen wirklich auf das Wesentlichste.

Teilweise fand ich den Roman dennoch stark, da die Enge und Beklommenheit dieser Geschichte sehr gut eingefangen wurde. An anderen Stellen war die Geschichte wiederum derart langatmig, dass es mir echt schwer fiel, weiterzulesen.

Am Ende bleibt mir dieses Buch nicht wirklich in positiver Erinnerung, da mir der Protagonist über das gesamte Buch sehr blass und schwer fassbar blieb, wodurch die Geschichte insgesamt ziemlich an mir vorbeigeplätschert ist.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Eine hintergründige Familiengeschichte voller Schuld und Fassade

Eine bessere Zeit
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Jaume Cabré verpasst seinem Protagonisten viele Beinamen, wobei wohl keiner so passend ist wie "der Zauderer". Sein Leben wird stets davon bestimmt, was er gerne wäre bzw. einmal gewesen wäre.

Geboren ...

Jaume Cabré verpasst seinem Protagonisten viele Beinamen, wobei wohl keiner so passend ist wie "der Zauderer". Sein Leben wird stets davon bestimmt, was er gerne wäre bzw. einmal gewesen wäre.

Geboren in eine reiche Familie mit Textilfabrik verabscheut Miquel schon früh das Stellenwertdenken seiner Familie, kann sich jedoch nie wirklich davon lösen. Nur einmal hat er in früheren Jahren klar Stellung bezogen (in politischer Hinsicht), was ihn bis zum Mord geführt hat. Diese Schuld lässt ihn nicht mehr los und scheut seither das Risiko.

Cabré erzählt von einer Familie, die sich nur über ihren Namen definiert, einer Großfamilie in einem großen Haus. Doch irgendwie lebt jeder für sich alleine und hat seine eigene Geschichte.

Sobald man sich an die Geschichte und an die Erzählweise Cabrés gewohnt hat, ist die Geschichte richtig interessant, vor allem da man mit dem Antihelden mitfiebert und immer mehr hinter die Fassade der Großfamilie blicken kann.

Der Autor erzählt über mehrere Generationen, was häufig etwas verwirrend ist, da man als Leser leicht den Überblick verliert.

Ein unterhaltsames und vor allem ein intensives Leseerlebnis, da die Geschichte vom Leser zu jedem Zeitpunkt volle Aufmerksamkeit einfordert.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Begeisterndes und tiefgehendes Jugendbuch

Die Mitte der Welt
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Dieses Buch hat es von der ersten bis zur letzten Seite geschafft, mich zu fesseln. Dies lag einerseits an der Leichtfüßigkeit und Jugendlichkeit im Schreibstil, dennoch war es für mich kein typisches ...

Dieses Buch hat es von der ersten bis zur letzten Seite geschafft, mich zu fesseln. Dies lag einerseits an der Leichtfüßigkeit und Jugendlichkeit im Schreibstil, dennoch war es für mich kein typisches Jugendbuch, sondern ein wirklich tiefgehender Roman mit facettenreichen Charakteren.

Der Autor kommt in der Geschichte auch weitgehend ohne Klischees und Kitsch aus, sondern geht stets mit einer Prise Humor durch die Geschichte und schreckt auch nicht davor zurück, manchmal bewusst zu überspitzen. Ob die hollywood-typische "Liebe-auf-den-ersten-Blick" bei zwölfjährigen Jungs auch funktioniert, ziehe ich mal in Zweifel. Genauso lächerlich absurd wirkt es, wenn Mama und Tante mit Hilfe eines Fußballs testen möchten, ob der Sohn möglicherweise homosexuell sein könnte. Dennoch finde ich diese Überspitzungen mehr auflockernd und humorvoll, als dass sie mich gestört hätten.

Ich bin nicht wirklich ein Fan von Jugendbüchern, doch dieses Werk hat mich wunderbar unterhalten und total überzeugt.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Großartiger Thriller, der zum Ende ein wenig abflacht.

Die Therapie
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Über die vergangenen Jahre habe ich so ziemlich alle Fitzek-Werke im Eiltempo durchgepflügt. Nun also war Fitzeks Erstlingswerk dran.

Auch hier ist Fitzek wieder ein kurzweiliger und spannender Pageturner ...

Über die vergangenen Jahre habe ich so ziemlich alle Fitzek-Werke im Eiltempo durchgepflügt. Nun also war Fitzeks Erstlingswerk dran.

Auch hier ist Fitzek wieder ein kurzweiliger und spannender Pageturner gelungen, der den Leser zu jeder Zeit bei der Stange hält und dem Ende entgegenfiebern lässt. Fitzek gelingt es neben der Spannung einen unglaublich leichtfüßigen und unterhaltsamen, teilweise sogar etwas flapsigen, Schreibstil an den Tag zu legen, der mich in jedem Buch von Fitzek fast genau so gut unterhält wie die Geschichte. Zudem sorgt er bei mir stets für eine immense Lesegeschwindigkeit, sodass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.

Was das Ende betrifft, so ist dies ein klassischer Fall von "Schon einmal irgendwo gehört". Hier hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität gewünscht, wobei Fitzek in seinen späteren Werken oft genug gezeigt hat, dass er dies locker hinbekommt.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Ein tolles Buch für zwischendurch

Der Elefant, der das Glück vergaß
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Ajahn Brahm ist hier eine tolle Sammlung von Kurzgeschichten gelungen, die einem zeigen, wie man mit Buddhismus und einer gehörigen Portion Optimismus und Humor auch die schwierigsten Herausforderungen ...

Ajahn Brahm ist hier eine tolle Sammlung von Kurzgeschichten gelungen, die einem zeigen, wie man mit Buddhismus und einer gehörigen Portion Optimismus und Humor auch die schwierigsten Herausforderungen des Lebens bewältigen kann. Ob jede Geschichte wahr ist, die uns der buddhistische Mönch uns hier erzählt, darf getrost bezweifelt werden.

Dennoch präsentiert der buddhistische Mönch die, immer nur wenige Seiten langen Geschichten, mit viel Humor, Gelassenheit und Wortwitz.

Ein Buch, dass immer wieder in schwierigen Situationen zu Rate gezogen werden darf, um das Lächeln zurückzubringen und zu etwas Ruhe zu finden.