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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2018

Aufregung in den Highlands

Die Melodie der Schatten
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Maria W. Peter hat mit ihrem neuen Roman ein ganz besonderes Werk geschaffen, auch wenn der Klappentext zuerst mal etwas anderes vermuten lässt.

Fiona ist mit ihrer Tante auf dem Weg nach Inverness, als ...

Maria W. Peter hat mit ihrem neuen Roman ein ganz besonderes Werk geschaffen, auch wenn der Klappentext zuerst mal etwas anderes vermuten lässt.

Fiona ist mit ihrer Tante auf dem Weg nach Inverness, als ihre Kutsche überfallen, alle Insassen getötet und die Überreste verbrannt werden. Nur Fiona kann sich wie durch ein Wunder retten und sucht auf dem Herrensitz von Sir Aidan Zuflucht. Doch der Hausherr scheint einiges zu verbergen zu haben und gibt sich geheimnisvoll...

Was wie eine typische historische Romanze klingt, wird dank der vielen historisch belegten Hintergrundinformationen zu einem detailreichen Schottland-Roman.

Allerdings kommt die persönliche Entwicklung der Beziehung zwischen Fiona und Aidan ebenso wie die Auflösung der zahlreichen angedeuteten Geheimnisse für meinen Geschmack zu langsam in Fahrt. Besonders die erste Hälfte des Buches gestaltet sich ziemlich zäh und ergeht sich oft in Wiederholungen. Vielleicht erschien es mir auch nur so, da ich zu den Figuren nur schwer eine Verbindung aufbauen konnte.

Der Titel "Melodie der Schatten" passt für mich perfekt zu diesem Buch, allerdings spielt es eine Melodie, die mein Herz nicht erreichen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.11.2018

Unterhaltsamer Jung-Drache

Gork der Schreckliche
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Begrüßt mit mir: Gork, der einzige junge Drache auf ganz Blegwesia mit einem großen Herz und dem Willen zur Macht-Status eines Kuschelbärs.

Eigentlich ist er nur ein ganz normaler Teenager mit den üblichen ...

Begrüßt mit mir: Gork, der einzige junge Drache auf ganz Blegwesia mit einem großen Herz und dem Willen zur Macht-Status eines Kuschelbärs.

Eigentlich ist er nur ein ganz normaler Teenager mit den üblichen Problemen, seine Herzdame für sich zu gewinnen und von seinen Mitschülern anerkannt zu werden.

Wenn man mal hinter die Fassade aus jugendlichem Jargon und leicht kopfloser Erzählweise blickt, kann man in "Gork" eine frische, komische Parabel auf die Probleme eines modernen Jugendlichen erkennen. Denn Gork schlägt sich doch letztendlich mit ähnlichen Problemen herum, die jeder von uns auch schon überstehen durfte. Hier sind sie nur etwas überspitzt dargestellt.


Wenn man einmal seinen Kopf ausgeschaltet hat und sich in der Geschichte treiben lässt, kann man von diesem Buch wirklich gut unterhalten werden. Man darf allerdings keine tiefgründige Geschichte erwarten und muss ab und zu über die Belanglosigkeit der ausschweifenden Erzählung hinweg sehen. Aber sie ist keineswegs schlecht erzählt und hat durchaus seine Daseinsberechtigung- ebenso wie Gork!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Wenn Liebe zum Kampf wird

Kampfsterne
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"Kampfsterne" ist eine Momentaufnahme des Lebens dreier Familien in einer deutschen Vorstadtsiedlung in den 80ern. Dabei wird weniger auf die Besonderheiten einer bestimmten Epoche eingegangen als vielmehr ...

"Kampfsterne" ist eine Momentaufnahme des Lebens dreier Familien in einer deutschen Vorstadtsiedlung in den 80ern. Dabei wird weniger auf die Besonderheiten einer bestimmten Epoche eingegangen als vielmehr das zerrüttete Konstrukt der heilen Familie porträtiert.

Rainer und Ulla haben mit seiner Brutalität zu kämpfen, Rita und Georg haben sich nichts mehr zu sagen, außerdem findet sie ihre Kinder zu mittelmäßig, Ellas und Bernhards Ehe zerbricht an seiner Untreue. Trotz allem versuchen sie mit aller Kraft an ihrem Erscheinungsbild einer heilen Familie festzuhalten.
Wie sehr ihre Kinder unter diesen Verhältnissen leiden, bekommen sie dabei kaum mit.

Während die Erwachsenen wie Kampfsterne umeinander kreisen und sich an Idealen orientieren, die sie nicht glücklich machen können, sollten sie ihre Energie doch eigentlich darauf verwenden, ihren Kindern eine sichere Welt zu bieten. Die Ehe verkommt zum Kampf, das eigene Heim zum Kriegsgebiet und bietet den Kleinen damit eine denkbar schädliche Umgebung zum Aufwachsen. Was passiert, wenn man das Wichtigste in seinem Leben übersieht, zeigt dieses Buch.


Das Thema ist wichtig, wird aber dadurch, dass die Geschichte aus zu vielen Perspektiven geschildert wird, oft zur Nebensache. Es ist zwar interessant, die Geschichte sowohl aus erwachsener als auch aus kindlicher Sicht geschildert zu bekommen, aber die Wechsel erfolgen teilweise zu schnell. Dem Geschehen zu folgen verkommt zum Kraftakt.

Das ist wohl dem Thema angemessen, aber zerstört doch etwas das Lesevergnügen. Auch fehlt mir etwas die Emotionalität: Gerade wenn es um Liebe und Vertrauen geht, sollte man doch auch innerlich angesprochen sein. Stattdessen fühlt sich alles ziemlich steril und kalt an.

Fazit:

Das Buch überzeugt in seinen Grundzügen, ist in seinen Feinheiten aber noch ausbaufähig.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Etwas too much

Hybris
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Ich muss zugeben, anfangs habe ich mich doch etwas schwer getan mit diesem Buch. Es läuft recht langsam an und kommt nur sehr behäbig in Fahrt. Zudem werden viele Personen erwähnt ohne dass näher auf sie ...

Ich muss zugeben, anfangs habe ich mich doch etwas schwer getan mit diesem Buch. Es läuft recht langsam an und kommt nur sehr behäbig in Fahrt. Zudem werden viele Personen erwähnt ohne dass näher auf sie eingegangen wird (wie sich dann herausgestellt hat, ist dies der vierte Band einer Reihe).

Privatermittler Michael und Polizistin Leine untersuchen unabhängig voneinander einen Mord und einen Vermisstenfall, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch nach und nach decken sie Hinweise auf, die dem widersprechen.

Die Geschichte an sich ist wirklich spannend und weist ein paar überraschende Wendungen auf. Trotzdem ist die letztendliche Auflösung doch ziemlich surreal und wirkt auf mich etwas too much. Die gelieferten Erklärungen könnte ich nicht alle nachvollziehen.

Was mich außerdem etwas gestört hat, waren die persönlichen Verwicklungen der Protagonisten.
Liest man das Buch ohne die Vorkenntnisse der ersten Bände, erschlagen einen diese Feindseligkeit und der Überdruss, die zwischen dem Ehepaar Michael und Lene herrschen. Die emotionalen Beweggründe der beiden waren mir nur selten verständlich.

Insgesamt ist dieses Buch für jemanden, der die anderen Werke von Steffen Jacobsen bereits kennt, definitiv ein Muss. Allen Neulingen würde ich vielleicht doch eher raten, von vorne zu beginnen.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Überzeugt nicht ganz

Das weibliche Prinzip
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Unter diesem Buch habe ich mir, vor allem dank der vielen positiven Meinungen, ein Leuchtfeuer des Feminismus vorgestellt. Daran war natürlich nicht zuletzt auch der Titel schuld.

Meg Wolitzer erzählt ...

Unter diesem Buch habe ich mir, vor allem dank der vielen positiven Meinungen, ein Leuchtfeuer des Feminismus vorgestellt. Daran war natürlich nicht zuletzt auch der Titel schuld.

Meg Wolitzer erzählt die Geschichte Greers, die in ihrer Kindheit von ihren Eltern vernachlässigt wurde und sich später dank einer Begegnung mit mit Faith Frank zu einer Feministin entwickelt.

Dabei stellt sich mir vor allem die Frage, was eine Feministin eigentlich ausmacht? Diese klärt das Buch irgendwie nicht so ganz.

Vielmehr verstrickt sich die Autorin in unzähligen Schilderungen und Rückblicken nicht nur in Greers Kindheit, sondern auch in die von Cory und Zee, ihren langjährigen Wegbegleitern.

Nicht immer hat sich mir die Bedeutung dieser Exkurse erschlossen, auch wenn die unterschiedlichen Blickwinkel die Geschichte etwas aufgelockert haben. Trotzdem konnten sie nicht verhindern, dass mir das ganze ziemlich langatmig erschien.

Fazit:
Es ist mit Sicherheit eine lesenwerte Geschichte, aber nichts, was mir länger im Gedächtnis bleiben wird.