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Veröffentlicht am 04.04.2025

History meets Fantasy

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern ...

Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern gestorben sind. Inez begibt sich auf eine lange Reise nach Kairo, um herauszufinden, was passiert ist. Vor Ort trifft sie auf ihren Onkel und dessen Handlager, die sie unbedingt loswerden wollen. Das macht Inez nur noch neugieriger und misstrauischer.

Inez ist eine aufgeweckte, neugierige und mutige Protagonistin. Allein begibt sie sich auf die Reise von Südamerika nach Ägypten, um die letzten Wege ihrer Eltern zu rekonstruieren. In Empfang genommen wird sie von Whit, der für ihren Onkel arbeitet und sie direkt auf das nächste Schiff zurück schaffen möchte. Doch Inez lässt sich von dem muskulösen Mann genauso wenig einschüchtern, wie von den Waffen, die in der Folge hin und wieder auf sie gerichtet werden.
Ihr Interesse an der Kultur und der Geschichte des Landes vermischt sich mit dem unbedingten Drang, die Wahrheit herauszufinden, wobei Inez in einigen Situationen recht naiv agiert.
Und dann ist da auch noch Inez’ Gabe, bei dem Kontakt mit magisch aufgeladenen Artefakten kleine Visionen zu bekommen.

Inez stößt auf jede Menge Geheimnisse und Halbwahrheiten. Sie schafft es, ihren Onkel bei dessen Arbeit auf verschiedenen Ausgrabungsstätten zu begleiten und wird immer misstrauischer, während sie Whit gleichzeitig immer lieber gewinnt – und das auf keinen Fall zulassen möchte.
Whit hingegen bleibt die komplette Zeit recht rätselhaft und undurchschaubar, da er nicht viel von sich preisgibt.

Es entwickelt sich eine abenteuerliche Suche, in der sich Geschichte und Fantasy vermischen. Wobei die Handlung durch den Schauplatz im 19. Jahrhundert ebenfalls bereits ein historisches Setting hat und Inez mit ihrem Freiheitsdrang als alleinreisende Frau an so manche Grenze dieser Zeit stößt.

Inez sucht nach Hinweisen, nach versteckten Gräbern und magischen Schätzen. Sie findet vom allem etwas – verbunden mit einigen Gefahren und Schwierigkeiten, die sie überwinden muss.
Insgesamt empfand ich die Geschichte als etwas zu lang, dafür dass insgesamt dann gar nicht so wahnsinnig viel passiert. Es gibt kleinere Wendungen, jede Menge Geheimnisse, Lügen und Intrigen. Spannende Passagen wechseln sich mit zähen Kapiteln ab. Von einer Wende werden zumindest die Figuren extrem überrascht, obwohl sie ziemlich offensichtlich ist. Der Magieaspekt kommt insgesamt relativ kurz.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem turbulenten, dramatischen Finale, dass im Vergleich zum Rest der Handlung sehr extrem daherkommt.
Es bleiben viele Fragen offen.

Der überwiegende Teil der Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Inez geschildert. Dazwischen gibt es ein paar kurze Kapitel aus Whits Sicht. Gesprochen wird die Geschichte von Leonie Landa und Martin Valdeig, denen ich beiden gut zuhören konnte.

Fazit

Das historische Ägypten, in dem noch weiter nach Schätzen der Vergangenheit gesucht wird, hat mir gut gefallen. Die Handlung bietet spannende Momente, allerdings auch viele Passagen, an denen das Geschehen nur vor sich hin plätschert.

Veröffentlicht am 05.03.2025

toller Auftakt

The Serpent and the Wolf
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Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen!

Vaasa ist eine starke, schlagfertige Protagonistin. Nach der erzwungenen Hochzeit will sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügen. Auf den Deal mit Reid ...

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen!

Vaasa ist eine starke, schlagfertige Protagonistin. Nach der erzwungenen Hochzeit will sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügen. Auf den Deal mit Reid – sie spielen aus politischen Motiven das glückliche Paar, dafür lernt sie ihre Magie zu kontrollieren – lässt sie sich nur ein, weil sie sich einen Vorteil davon erhofft.
Reid hingegen ist durchweg sympathisch. Er ist ein rücksichtsvoller Mann, der Vaasas Abwehr jederzeit akzeptiert, sie aber dennoch gern neckt. Er ist zudem ein bedachter Anführer.

Während Reid Vaasa von Beginn an toll findet, sieht sie ihn zunächst als Feind. Anfangs kann sie die gespielte Nähe zu Reid nur schwer ertragen, hinter verschlossenen Türen keift sie ihn kräftig an und meidet seine Nähe. Nur langsam baut sie Vertrauen auf und die zwei werden zu Verbündeten. Vaasas Gefühle entwickeln sich ganz allmählich, sodass die Liebesdramen über weite Strecken kein zentrales Thema des Buches sind, was ich sehr angenehm fand.

Stattdessen stehen Vaasas magische Ausbildung und die politischen Entwicklungen im Vordergrund. Die entworfene Welt mit den verschiedenen Reichen, die aufgrund teils unterschiedlicher Ressourcen voneinander abhängig sind, ist komplex und spannend, hätte an einigen Stellen aber gern etwas ausführlicher erklärt werden dürfen. Das gilt auch für das Magiesystem mit den verschiedenen Hexenzirkeln, die über unterschiedliche Kräfte verfügen, worüber ich gern noch mehr erfahren hätte.
Die Handlung ist voll von Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Dabei sorgen unerwartete Verräter für spannende und dramatische Wendungen.
Während in manchen Situationen ein paar zu viele Details des Alltags geschildert werden, macht die Handlung an anderen Stellen kleine zeitliche Sprünge aus denen man etwas wenig erfährt. Insgesamt habe ich die abwechslungsreiche und spannende Geschichte aber inhaliert und mit den sympathischen Figuren mitgefiebert.

Nach dem Cliffhanger bin ich sehr neugierig auf die Fortsetzung.

Fazit

Eine tolle Fantasygeschichte mit Überraschungen und Wendungen, in der die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwar präsent ist, aber nicht im Mittelpunkt steht, sodass die spannenden politischen Intrigen und magischen Entwicklungen ausreichend Raum bekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2025

spannender als Band 1

Empire of Sins and Souls 2 - Das gestohlene Herz
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Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum ersten Teil vorhanden

Die Idee von Band 1 hat mir gut gefallen, packen konnte mich das Buch allerdings nicht. Zoé empfand ich als zu passiv, dennoch hatte mich ...

Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum ersten Teil vorhanden

Die Idee von Band 1 hat mir gut gefallen, packen konnte mich das Buch allerdings nicht. Zoé empfand ich als zu passiv, dennoch hatte mich das Ende neugierig gemacht.

Zoé gefällt mir hier etwas besser, sie hat mehr eigenen Antrieb und handelt von allein, wobei sie schon hier und da auch einen Anstoß braucht.
Während Band 1 im Totenreich spielt, findet die Handlung nun fast komplett auf der Erde statt, wo Zoé als Geist vorsichtig sein muss. Menschen dürfen keine Geisteraktivitäten bemerken, sodass die Geister von sich aus nichts verändern dürfen, damit sie nicht auffallen und gejagt werden. Damit birgt jedes Türöffnen ein Risiko.

Der Klappentext von Band 1 deutet bereits an, dass eigentlich nicht Alexei – Zoés Liebhaber in Band 1 – der Love-Interest ist. Und so kommen sich Zoé und Kaspar hier langsam näher, obwohl Zoé zunächst überhaupt gar nichts mit ihm zu tun haben will.
Das Buch enthält einige Bettszenen, dabei haben die Figuren eigentlich großen Zeitdruck und dürfen auch nicht auffallen – aber für eine abenteuerliche Nacht muss trotzdem immer mal Zeit sein. Ihr Timing ist dabei so manches Mal fragwürdig.

Die Story hat spannende Momente, der ganze Handlungsverlauf ist für mich etwas aufregender als im ersten Teil, weil durch die Suche, die Flucht und Verfolger immer eine gewisse Dramatik über dem Geschehen liegt.

Kaspar wird als Monster dargestellt. Nach und nach offenbart sich, dass es vielleicht doch nicht ganz so einfach ist und er zumindest teilweise Gründe für seine Taten hatte. Ob dies allerdings seine Morde rechtfertigt?
Zumindest eine Tat bleibt bisher ungeklärt, auch wenn Kaspar andeutet, dass die Geschichte nicht so ablief, wie Zoé bisher denkt.
Daher bleiben für das Finale noch etliche Fragen offen, allen voran: Welche Charaktere lügen? Wer meint es ernst mit Zoé? Auch die Absichten vieler Figuren bleiben noch komplett im Dunklen.
Und nachdem das Ende mit zahlreichen unerwarteten Wendungen daherkommt, bin ich gespannt auf den Abschlussband.

Fazit

Band 2 hat mir etwas besser gefallen als der Auftakt. Die Handlung ist ereignisreicher und spannender und Protagonistin Zoé handelt mehr von sich aus, auch wenn ich nicht jede ihrer Taten nachvollziehen kann. Es bleiben noch viele Fragen offen.

Veröffentlicht am 14.01.2025

Bunt, wild und verrückt

Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel
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2. Band.

Die Kenntnis von Band 1 ist für das Verständnis dieser Geschichte nicht zwingend notwendig. Die wichtigsten Ereignisse werden kurz zusammengefasst, aber es wird auf verschiedene Ereignisse und ...


2. Band.

Die Kenntnis von Band 1 ist für das Verständnis dieser Geschichte nicht zwingend notwendig. Die wichtigsten Ereignisse werden kurz zusammengefasst, aber es wird auf verschiedene Ereignisse und Figuren Bezug genommen.
Das Vampirtier Brutus rückt in diesem Band etwas in den Hintergrund. Stattdessen dreht sich die Geschichte vor allem um Dracula, der eine Gruselprüfung ablegen muss. Blöd nur, dass Dracula seinen Grusel verloren hat. Und weil Emmas Mutter sich nicht an die Regel hält, zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche zu waschen, fängt die Familie sich auch direkt noch ein Gespenst ein. Damit ist das Chaos perfekt.

Emma und ihre Brüder wollen Dracula helfen, seinen Grusel wiederzufinden, damit er seine Prüfung bestehen kann. Die Kinder lassen sich verschiedene Tricks einfallen, aber ständig geht irgendetwas schief. Es wird wild und chaotisch und manchmal auch recht schräg. Zudem baut sich eine gewisse Spannung auf, denn Dracula läuft die Zeit davon.

Der Zusammenhalt der Kinder, die Unterstützung für ihren Freund und sein Vampirtier, die sie unbedingt bei sich behalten wollen, ist sehr süß dargestellt. Die Ideen der Kinder sind einfallsreich, der Umgang miteinander sehr liebevoll und herzlich.

Der Schreibstil ist kindgerecht gehalten, die Sätze überwiegend kurz. Der Gruselfaktor hält sich in Grenzen. Viele bunte Grafiken veranschaulichen das Geschehen.

Eine schöne Fortsetzung! Gute Mischung aus Witz und Spannung, manchmal vielleicht ein wenig zu schräg.

Veröffentlicht am 15.12.2024

Brutal und vollgestopft, aber auch oft spannend

Ever & After, Band 2 - Die dunkle Hochzeit
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band.

Ich hatte einige Schwierigkeiten, in die Geschichte zurückzufinden, da es ziemlich viele agierende Figuren gibt, die auf die ein ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band.

Ich hatte einige Schwierigkeiten, in die Geschichte zurückzufinden, da es ziemlich viele agierende Figuren gibt, die auf die ein oder andere Art in das komplizierte Konstrukt aus Geheimnissen und Intrigen verstrickt sind.
Nach der Erweckung des Prinzen droht der Weltuntergang. Doch was Rain und ihre Freunde auch versuchen, um das Unheil abzuwenden, der dunkle Prinz und seine Vasallen scheinen ihnen immer schon einen Schritt voraus zu sein, sodass sie von einer Katastrophe in die nächste stolpern, ohne dabei wirklich voran zu kommen.

Die Handlung ist extrem vollgestopft mit einer Vielzahl von Ereignissen. Dabei ist die Geschichte durchweg düster und extrem brutal. Es fließen einige Liter Blut und diverse Gliedmaßen fliegen durch die Gegend. Insgesamt empfand ich es irgendwann als zu viel: zu viele Kämpfe, zu viel Action, zu viele Schwierigkeiten, die die Figuren zwar nicht problemlos und verlustfrei meistern, letztlich aber natürlich doch überwinden, um direkt vor dem nächsten Problem zu stehen.
Mit all dem Zeitdruck, den Verlusten und der Aufregung wirkten die Bett- bzw. Duschszenen auf mich deplaziert.
Obwohl jedes einzelne Ereignis an sich spannend ist, empfand ich es in der Masse mit der Zeit doch irgendwann als zäh, da die Figuren keine wirklichen Fortschritte machen können.
Dies ändert sich erst kurz vor Ende, dann wird es ziemlich dramatisch mit einigen unerwarteten Wendungen.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Ich-Perspektiven, die einen Gesamtüberblick über die Geschehnissee an verschiedenen Orten liefern. Dabei bleibt der Einblick in die Gedanken der Figuren auf die Ich-Erzälerinnen beschränkt, sodass die Absichten anderer Figuren schwer durchschaubar bleiben.

Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich – in sämtlichen grausamen Details. An jedem Kapitelanfang gibt es ein Zitat aus verschiedenen Grimm’schen Märchen, teils bekannte Märchen und auch bekannte Zitate, die meisten Märchen waren mir aber unbekannt. Ein Großteil davon ebenfalls sehr blutig und düster.
Daneben enthält das Buch wieder einige Geschichten der Vasallen, in denen bekannte Märchenhandlungen verdreht werden.

Das Ende ist ein unerwarteter Cliffhanger, der für Band 3 absolut alles offen lässt.

Fazit

Geheimnisse, Rätsel und jede Menge Schwierigkeiten erwarten Rain und ihre Freunde. Dabei empfand ich die Handlung teilweise so überladen mit Konflikten, die sich nahtlos aneinander reihen, dass das Buch trotz vorhandener Spannung zäh wird. Das Ende kommt unerwartete.