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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2025

Tierisches Abenteuer

Die Kinder von Birkby. Hier kommen die Tierretter! (Band 1)
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Im kleinen Dorf Birkby finden Emilia und ihre Freundin Jette einen ausgesetzten Hund. Gemeinsam mit Emilias Bruder Benno und dem neuen Nachbarn Paul gründen sie eine Tierretter-Bande. Sie wollen ein neues ...

Im kleinen Dorf Birkby finden Emilia und ihre Freundin Jette einen ausgesetzten Hund. Gemeinsam mit Emilias Bruder Benno und dem neuen Nachbarn Paul gründen sie eine Tierretter-Bande. Sie wollen ein neues Zuhause für den Hund, den sie Pommes taufen, schaffen. Außerdem suchen sie nach seinem Besitzer, aber eigentlich wollen sie den Hund gar nicht wieder hergeben…

Das kleine Örtchen Birkby ist sehr idyllisch dargestellt. Die Kinder streifen allein durch die Gegend, jeder kennt jeden und man hilft einander.
Diese Idylle findet sich auch in den kleinen, farbenfrohen Zeichnungen wieder. Schade nur, dass diese teilweise dem Text widersprechen (Outfit anders dargestellt als beschrieben).

Die Kapitel sind kurz, die Sprache ist einfach gehalten und die Kapitelüberschriften sind sehr kreativ. Und auch die Themen sind gut auf die Zielgruppe abgestimmt. Es geht um (neue) Freundschaften und Hilfsbereitschaft, aber auch kleine Eifersüchteleien, weil man seine Freunde nicht teilen möchte. Und dazu gibt es jede Menge Tiere, um die sich fürsorglich gekümmert wird.

Die Handlung ist niedlich, kommt aber ohne große Spannung aus. Die Kinder erleben mit dem neuen Hund ein kleines Abenteuer mit vorhersehbarem Ausgang, gespickt mit ein wenig Chaos und einer Prise Humor.

Fazit

Eine niedliche, warmherzige Freundschafts-Tiergeschichte, schön geschrieben und toll illustriert.

Veröffentlicht am 04.04.2025

märchenhaft-magisch mit vielen Geheimnissen und Wendungen

Der Sternenstaubdieb
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Loulie al-Nazari verkauft als Mitternachtshändlerin magische Dschinn-Artefakte. Damit erregt sie die Aufmerksamkeit des Sultans, der sie festnehmen lässt. Sie soll für ihn eine mächtige, magische Lampe ...

Loulie al-Nazari verkauft als Mitternachtshändlerin magische Dschinn-Artefakte. Damit erregt sie die Aufmerksamkeit des Sultans, der sie festnehmen lässt. Sie soll für ihn eine mächtige, magische Lampe finden. Dabei wird sie vom Sohn des Sultans, dem Dschninnmörder-Prinzen, begleitet, den Loulie nicht ausstehen kann. Da der Weg sehr gefährlich ist, sind sie zur Zusammenarbeit gezwungen.

Das märchenhafte Setting hat mir unglaublich gut gefallen: endlose Wüsten, eine magische Wunderlampe, 40 Räuber…
Die facettenreiche Welt wird immer detaillierter, je weiter die Geschichte voranschreitet. So manche Annahme der Menschen wird im Verlauf durch die Dschinn und ihr Wissen über die Geschichte richtig gestellt. Dabei musste ich mich erst in die Welt mit all ihren Eigenheiten hineinlesen. Ein Glossar hilft, sich in den arabischen Begrifflichkeiten zurechtzufinden.

Das Geschehen wird aus der personalen Perspektive verschiedener Figuren geschildert, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Jeder Charakter trägt seine Geheimnisse mit sich herum, nicht zuletzt die eigene Identität betreffend. Die ganze Geschichte steckt voller Geheimnisse, Lügen, Machtspielchen und Intrigen, sodass es immer wieder zu Wendungen innerhalb der Handlung kommt.

Loulies Suche nach der Lampe führt sie auf abgelegene Pfade, die sie immer wieder mit verschiedenen Gefahren, aber auch mit neuen Erkenntnissen zur Geschichte des Reiches und der Dschinn konfrontieren. Dabei ist es nicht immer leicht, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden und aus so mancher Zwangsgemeinschaft entwickeln sich Verbündete.
Über weite Strecken fand ich das Geschehen sehr spannend und habe bei all den Schwierigkeiten mit den Figuren mitgefiebert. Allerdings hatte die Handlung für mich auch kleine Längen.

Es handelt sich um einen Fantasyauftakt voller Magie und ungewöhnlicher Wesen. Liebesdramen sucht man vergeblich. Ich bin gespannt auf den zweiten Band.

Fazit

Ein märchenhaftes, orientalisches Setting voller Magie, Geheimnisse und Intrigen, in der die Figuren immer wieder von neuen Gefahren überrascht werden, überraschende Entdeckungen machen und unerwartete Bündnisse schließen.

Veröffentlicht am 04.04.2025

Anders als gedacht, aber dennoch spannend

Seven Ways to Tell a Lie
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Ein Jahr ist es her, dass Enya verschwunden ist. Seit einem Jahr ist Jonahs Clique zerbrochen. Nun taucht ein Video auf, in dem Jonah und seine ehemaligen Freunde in einem Schulbus sitzen, der letztlich ...

Ein Jahr ist es her, dass Enya verschwunden ist. Seit einem Jahr ist Jonahs Clique zerbrochen. Nun taucht ein Video auf, in dem Jonah und seine ehemaligen Freunde in einem Schulbus sitzen, der letztlich abstürzt… Das Video ist ein Fake und nur der Beginn des Albtraums. In der Folge werden weitere Deepfakes veröffentlicht, die nach und nach Geheimnisse von Jonahs Freunden veröffentlichen. Die Teenager wollen die Videoserie unbedingt beenden. Dafür suchen sie gemeinsam nach dem Ursprung und müssen ein vergangenes Ereignis aufarbeiten. Doch ihnen läuft die Zeit davon, denn das nächste Video könnte jederzeit erscheinen.

Nach dem Klappentext hatte ich andere Erwartungen an die Handlung. Dennoch hat mir die spannende Geschichte gut gefallen.

Wie gruselig ist die Vorstellung, dass plötzlich ein Video im Internet kursiert, in dem man seinen eigenen Tod sieht. Die heutige Technik macht es möglich… Die Videos wirken täuschend echt, sind aber dennoch Fälschungen. Was allerdings nicht falsch ist, sind die Inhalte. Abgesehen vom Busvideo decken die Videos verschiedene Geheimnisse der Clique auf, von denen kaum jemand wusste. Alle sind angespannt. Das nächste Video könnte das eigene sein. Welches dunkle Geheimnis wird ans Licht kommen. Wie wird die Umwelt auf das Geheimnis reagieren.
Mit jedem Video hat es die ehemalige Clique schwerer, aber je mehr ihre Mitschüler sie meiden, desto mehr müssen sie wieder zusammenrücken. Und irgendwie scheint alles mit der verschwundenen Enya zusammenzuhängen…

Die immer neuen Videos sowie die Spurensuche nach Enya sorgen für eine anhaltende Spannung und Aufregung. Es ist relativ schwer vorhersehbar, was als nächstes passieren wird und welche Geheimnisse noch ans Licht kommen.
Die einzelnen Enthüllungen sind alle ziemlich extrem und bringen der Geschichte eine ernste Note. Der ganze Ort kennt die Videos. Warum aber weder Eltern noch Lehrer darauf reagieren, bleibt für mich etwas unverständlich.

In die aktuelle Handlung, die aus der Ich-Perspektive von Jonah geschildert wird, sind kleine Rückblenden eingefunden, die nach und nach die vergangenen Ereignisse um Enyas Verschwinden zusammensetzen.
Im Verlauf konnten mich viele Dinge überraschen, andere Wendungen hingegen deuten sich an. Die Auflösung und letzten Kapitel kommen sehr dramatisch daher.

Fazit

Erschreckende, extreme Enthüllungen, große Geheimnisse und eine spannende Spurensuche, die in einem (über)dramatischen Finale gipfelt.

Veröffentlicht am 04.04.2025

eher ereignisarm

Dark Cinderella
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Sofia sucht ihre vermisste Freundin, die zuletzt im Palast von Skønien gesehen wurde. Dass sie Prinzessin Linnea das Leben rettet, verschafft ihr letztlich die Chance, sich im Palast umzusehen und das ...

Sofia sucht ihre vermisste Freundin, die zuletzt im Palast von Skønien gesehen wurde. Dass sie Prinzessin Linnea das Leben rettet, verschafft ihr letztlich die Chance, sich im Palast umzusehen und das Vertrauen der Geschwister Linnea und Maximilian zu erschleichen, während der Prinz seinerseits die Aufgabe hat, sie im Auge zu behalten…

Die Ereignisse wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Sofia und Maximilian geschildert. Gesprochen werden die Hauptfiguren von Chantal Busse und Vincent Fallow, denen man gut zuhören kann.

Zudem ist es leicht, dem Geschehen hörend zu folgen, weil letztlich leider nicht wahnsinnig viel passiert. Nachdem Sofia Linnea geholfen hat, ist ihr der erhoffte Schritt in den Palast gelungen. Viel zu lange schon sucht sie nach Spuren ihrer Freundin und tatsächlich fällt deren Name im Palast. Aber es bleibt bei unverständlichen Andeutungen, die Sofia nicht voran bringen. Und so führt sie mal hier und da ein Gespräch, schaut sich um und sucht nach Antworten.
Sie sucht den Kontakt zu beiden Geschwistern, versucht Linneas Freundschaft zu gewinnen und flirtet mit Maximilian in der Hoffnung auf Hinweise. Dass Maximilian seinerseits versucht, ihre wahren Absichten zu ergründen, macht die Sache ein wenig verworren.
Einerseits knistert es zwischen ihnen, andererseits lügen sie einander an und spielen sich etwas vor. Daher ist es schwer, die Annährung zwischen den beiden wirklich einzuordnen.
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr verstrickt Sofia sich in ihren eigenen Lügen und den aufgeheizten Gefühlen. Sie lügt und betrügt, um nicht ertappt zu werden und ihre Antworten zu finden, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer. Sie ist schlagfertig, tough und mutig, aber ihr rücksichtsloses Vorgehen macht sie dennoch nicht gerade zur sympathischsten Protagonistin.

Mit dem Cliffhanger wird das Geschehen erstmals richtig dramatisch. Am Ende bleiben zahlreiche Fragen offen.

Fazit

Auch wenn sich die Geschichte gut hören lässt, empfand ich die Story als unspektakulär. Große Spannung kommt nicht auf. Protagonistin Sofia erhält kleine Hinweise auf ihrer Suche, die aber nur neue Fragen aufwerfen.

Veröffentlicht am 04.04.2025

History meets Fantasy

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern ...

Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern gestorben sind. Inez begibt sich auf eine lange Reise nach Kairo, um herauszufinden, was passiert ist. Vor Ort trifft sie auf ihren Onkel und dessen Handlager, die sie unbedingt loswerden wollen. Das macht Inez nur noch neugieriger und misstrauischer.

Inez ist eine aufgeweckte, neugierige und mutige Protagonistin. Allein begibt sie sich auf die Reise von Südamerika nach Ägypten, um die letzten Wege ihrer Eltern zu rekonstruieren. In Empfang genommen wird sie von Whit, der für ihren Onkel arbeitet und sie direkt auf das nächste Schiff zurück schaffen möchte. Doch Inez lässt sich von dem muskulösen Mann genauso wenig einschüchtern, wie von den Waffen, die in der Folge hin und wieder auf sie gerichtet werden.
Ihr Interesse an der Kultur und der Geschichte des Landes vermischt sich mit dem unbedingten Drang, die Wahrheit herauszufinden, wobei Inez in einigen Situationen recht naiv agiert.
Und dann ist da auch noch Inez’ Gabe, bei dem Kontakt mit magisch aufgeladenen Artefakten kleine Visionen zu bekommen.

Inez stößt auf jede Menge Geheimnisse und Halbwahrheiten. Sie schafft es, ihren Onkel bei dessen Arbeit auf verschiedenen Ausgrabungsstätten zu begleiten und wird immer misstrauischer, während sie Whit gleichzeitig immer lieber gewinnt – und das auf keinen Fall zulassen möchte.
Whit hingegen bleibt die komplette Zeit recht rätselhaft und undurchschaubar, da er nicht viel von sich preisgibt.

Es entwickelt sich eine abenteuerliche Suche, in der sich Geschichte und Fantasy vermischen. Wobei die Handlung durch den Schauplatz im 19. Jahrhundert ebenfalls bereits ein historisches Setting hat und Inez mit ihrem Freiheitsdrang als alleinreisende Frau an so manche Grenze dieser Zeit stößt.

Inez sucht nach Hinweisen, nach versteckten Gräbern und magischen Schätzen. Sie findet vom allem etwas – verbunden mit einigen Gefahren und Schwierigkeiten, die sie überwinden muss.
Insgesamt empfand ich die Geschichte als etwas zu lang, dafür dass insgesamt dann gar nicht so wahnsinnig viel passiert. Es gibt kleinere Wendungen, jede Menge Geheimnisse, Lügen und Intrigen. Spannende Passagen wechseln sich mit zähen Kapiteln ab. Von einer Wende werden zumindest die Figuren extrem überrascht, obwohl sie ziemlich offensichtlich ist. Der Magieaspekt kommt insgesamt relativ kurz.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem turbulenten, dramatischen Finale, dass im Vergleich zum Rest der Handlung sehr extrem daherkommt.
Es bleiben viele Fragen offen.

Der überwiegende Teil der Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Inez geschildert. Dazwischen gibt es ein paar kurze Kapitel aus Whits Sicht. Gesprochen wird die Geschichte von Leonie Landa und Martin Valdeig, denen ich beiden gut zuhören konnte.

Fazit

Das historische Ägypten, in dem noch weiter nach Schätzen der Vergangenheit gesucht wird, hat mir gut gefallen. Die Handlung bietet spannende Momente, allerdings auch viele Passagen, an denen das Geschehen nur vor sich hin plätschert.