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Veröffentlicht am 21.01.2024

Ein Glas voller Glücksmomente

Muschelträume
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Nachdem ich im Rahmen einer Leserunde den neuen Roman von Svenja Lassen „Seesterntage“ kennenlernen durfte, wollte ich mehr über die Freundinnen erfahren, die in der Reihe „Küstenliebe“ eine Rolle spielen. ...

Nachdem ich im Rahmen einer Leserunde den neuen Roman von Svenja Lassen „Seesterntage“ kennenlernen durfte, wollte ich mehr über die Freundinnen erfahren, die in der Reihe „Küstenliebe“ eine Rolle spielen. Nach Band 3 habe ich mir nun das Hörbuch von „Muschelträume“ zugelegt, denn damit fing alles an.

Nora, Ende zwanzig, beschließt, ihrem Freund Markus nach München zu folgen. Der wohnt und arbeitet dort bereits. Noras Wohnung in Münster ist also gekündigt, die Umzugskartons sind gepackt. Die neue Stelle an einem Klinikum in München wartet auf sie.

Doch einen Tag bevor es für Nora losgeht, erhält sie von Markus einen Brief, in dem er sie um eine Auszeit bittet, was ihre Beziehung betrifft. Nora fällt aus allen Wolken. Was soll das? Und was nun? Wohin jetzt ohne Wohnung und wie soll es weitergehen?

Nora beschließt, ihre Freundin und ehemalige Kollegin Lara an der Ostsee zu besuchen und dort auf dem Gendarmstien wandern zu gehen, um wieder zu sich selbst zu finden und die Dinge geregelt zu bekommen.

Leider machen ihr die neuen Wanderschuhe einen Strich durch die Rechnung. Die Füße voller Blasen muss sie schon nach der ersten Etappe aufgeben. In der Unterkunft, in der sie übernachtet hatte, ergibt sich eine Mitfahrgelegenheit zurück zu Lara nach Flensburg. Der Fahrer ist Bent, ein attraktiver junger Mann, der Nora allerdings erst mal gänzlich unsympathisch ist. Aber vielleicht ändert sich das ja noch…!?

Ebenso wie „Seesterntage“ war diese Lektüre hier sehr leicht und schnell zu lesen.

Wir dürfen abtauchen ins sommerliche Flensburg. Erfahren, wie Nora ihr Leben langsam wieder in den Griff bekommt. Sind dabei, wenn sich das Vorratsglas mit Muscheln füllt - eine Muschel für jeden Glücksmoment - und wenn Nora sich überlegt, an der Flensburger Förde zu bleiben und das Leben zu einem einzigen großen Muscheltraum zu machen.

Mit diesem Sommerbuch kann man dem derzeit grauen und kalten Januar herrlich entfliehen.

Lass dich entführen und genieße mit dem ersten Band der Küstenliebe-Reihe eine kleine Auszeit an der Ostsee!

Mir hat das auf jeden Fall sehr gut getan und großen Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Winterliches Hygge-Feeling

Seesterntage
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„Ein Tatoo-Studio neben einem kleinen Hygge-Lädchen. Das passt ja nun wirklich nicht. Da tauchen am Ende noch lauter Rocker auf in dem schönen Hinterhof. Also nein, das geht nicht!…“

So denkt zumindest ...

„Ein Tatoo-Studio neben einem kleinen Hygge-Lädchen. Das passt ja nun wirklich nicht. Da tauchen am Ende noch lauter Rocker auf in dem schönen Hinterhof. Also nein, das geht nicht!…“

So denkt zumindest Lara, die gemeinsam mit ihrer Schwester Linn ein Geschäft mit Vintage-Möbeln führt. Lara und Linn sind Zwillinge, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Die eine gewissenhaft und pflichtbewusst, die andere sehr flatterhaft und unzuverlässig. So kommt es, dass Lara in der Adventszeit wieder einmal alleine dasteht mit der Arbeit, während sich Linn von jetzt auf gleich ohne Absprache eine Auszeit nimmt.

„Hygge Up“ heißt der gemeinsame Laden mit Vintage-Sachen in dem kleinen Fahrensmann-Hof, in dem es noch verschiedene andere nette Geschäfte gibt.

Und nun kommt ein Tattoo-Studio dazu. Geführt wird es unter anderem von Hendrik, dem Ex-Freund von Linn, der Lara ein Dorn im Auge ist.

Svenja Lassen hat mit „Seesterntage“ den dritten Band der Reihe „Küstenliebe“ geschrieben. Im Mittelpunkt steht Lara als Ich-Erzählerin. Und eine ganz herzige Rolle spielt zudem Hund Snørre. Der Zwergpudel gehört eigentlich Linn, aber sie überlässt auch da die Verantwortung ihrer Schwester.

Die Geschichte beginnt in Flensburg zur Weihnachtszeit und geht bis ins neue Jahr hinein. „Seesterntage“ ist ein winterlicher Wohlfühlroman, leicht und schön zu lesen, der einen eine wunderbare Auszeit beschert und ideal ist zum Entspannen. Die Charaktere sind sehr treffend beschrieben, und auch die Umgebung kann man sich gut vorstellen.

Für mich war es das erste Buch der Autorin. Und auch wenn man es unabhängig von den anderen Bänden lesen kann, möchte ich mir nun noch die Vorgänger „Muschelträume“ und „Sonnenküsse“ zulegen und mehr über die Freundinnen erfahren.

Im März erscheint zudem „Strandversprechen“, der vierte Teil der Reihe. Ich freue mich drauf!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Beeindruckend

Diamantnächte
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Agnete hat einen gut getakteten Alltag. Alles scheint zu funktionieren, alles scheint perfekt. Doch so ist es bei weitem nicht. Irgendwann fallen Agnete die Haare aus. Ein eindeutiges Signal ihres Körpers. ...

Agnete hat einen gut getakteten Alltag. Alles scheint zu funktionieren, alles scheint perfekt. Doch so ist es bei weitem nicht. Irgendwann fallen Agnete die Haare aus. Ein eindeutiges Signal ihres Körpers. Sie muss handeln. Als ihr Mann für einige Wochen beruflich ins Ausland reist, nimmt Agnete sich die Zeit, um ihre Vergangenheit und ihr bisheriges Leben aufzuarbeiten und sich dem allen zu stellen.

So facettenreich, wie das Cover gestaltet ist, so gibt sich auch dieser Roman. Hilde Rød-Larsen schafft es, dass man beim Lesen total mitgerissen wird. Es ist eine fesselnde, aber auch erschreckende Geschichte, unter anderem über toxische Beziehungen und Selbsttäuschung - es ist keine leichte Kost, die uns hier serviert wird, aber es lohnt sich auf jeden Fall, sich darauf einzulassen, daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Verdient auf der Shortlist

Muna oder Die Hälfte des Lebens -
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„Muna oder Die Hälfte des Lebens“ - ein Buch, das mich ganz schön aufgewühlt hat. Wie kann eine so gebildete, intelligente Frau einem Mann wie Magnus dermaßen verfallen?

Worum geht’s?
Die Geschichte ...

„Muna oder Die Hälfte des Lebens“ - ein Buch, das mich ganz schön aufgewühlt hat. Wie kann eine so gebildete, intelligente Frau einem Mann wie Magnus dermaßen verfallen?

Worum geht’s?
Die Geschichte beginnt 1989 in der DDR zur Zeit der Wende. Muna ist fast 18 und lebt zusammen mit ihrer alkoholkranken Mutter, einer Schauspielerin, in der fiktiven Stadt Jüris. Der Vater ist bereits verstorben.
Als die Abiturientin den Lehrer und Fotografen Magnus Otto kennenlernt, ist sie sofort fasziniert von ihm und verliebt sich in ihn. Es kommt zu einer gemeinsamen Nacht, aber schon bald ist Magnus wieder verschwunden, scheinbar spurlos.
Sieben Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Und es entwickelt sich eine Beziehung, die toxischer nicht sein könnte, ein Irrsinn, einfach ein Wahnsinn - Magnus, ein Wahnsinniger. Muna kommt nicht mehr von ihm los. Schiebt alles, was schief läuft, auf sich, gibt sich selbst die Schuld.
Diese Frau hat studiert, promoviert und ist nicht in der Lage, diese Beziehung zu durchblicken. Kein Einzelfall, wie man ja weiß. Man möchte schreien, wird wütend, möchte Muna helfen, sie wachrütteln.
Wir begleiten die inzwischen erwachsene Frau auf ihren Stationen wie London, Basel, Berlin, Wien und Zürich mit der Hoffnung, dass sie doch noch zur Vernunft kommen wird.

Terézia Mora hat es geschafft, mich mit ihrem außergewöhnlichen Schreibstil völlig zu packen. Die wörtliche Rede ist nicht in Anführungszeichen gesetzt, nicht Ausgesprochenes der Protagonistin durchgestrichen, Gedanken sind eingeklammert. Anfangs hat mich das etwas irritiert, schließlich fand ich es dann richtig klasse.

2013 bekam Terézia Mora für „Das Ungeheuer“ den Deutschen Buchpreis. Heute wurde die Shortlist für 2023 veröffentlicht, und erneut wurde ein Buch der Autorin nominiert. Drücken wir also die Daumen für „Muna oder Die Hälfte des Lebens“. Das Zeug zum Buchpreis hat der Roman auf jeden Fall.
Große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Leise und doch so eindringlich

Das leise Platzen unserer Träume
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„Vorwürfe sind schlecht formulierte Wünsche.“

Der Traum vom Haus auf dem Land - mit großem Bauerngarten und Kindern, die da spielen und toben. Freunde, die zu Besuch kommen, im Garten sitzen, Feste feiern ...

„Vorwürfe sind schlecht formulierte Wünsche.“

Der Traum vom Haus auf dem Land - mit großem Bauerngarten und Kindern, die da spielen und toben. Freunde, die zu Besuch kommen, im Garten sitzen, Feste feiern und so weiter.
Der Traum vom Haus auf dem Land - den konnten Jule und David sich verwirklichen, alles andere nicht. Die Besuche von Freunden wurden seltener, eigene Kinder blieben aus, die Beziehung leidet darunter.

Dies alles und noch viel mehr erfahren wir von Jule in einzelnen Kapiteln im Roman „Das leise Platzen unserer Träume“ von Eva Lohmann.
Und neben Jule gibt es auch noch Hellena, aus deren Sicht ebenfalls berichtet wird. Hellena ist die Geliebte von David. Sie ist geschieden und lebt mit ihren beiden Kindern in der Stadt. Sie weiß, dass David verheiratet ist, weiß einiges über dessen Ehe, und sie macht sich viele Gedanken darüber. Versucht, sich in Jule hineinzuversetzen. Warum funktioniert diese Ehe nicht mehr? Und was fehlt noch für einen Schlussstrich, für eine Trennung?

Eva Lohmann gibt beiden Frauen eine Stimme und lässt sie einander kennenlernen.
Man fliegt nur so durch das Buch, durch eine Geschichte, die sich wunderbar leicht lesen lässt und gleichzeitig so tiefgründig ist. Das alles habe ich sehr genossen.
Leider war der Roman für mich viel zu schnell zu Ende, dabei habe ich extra versucht, ganz langsam zu lesen.

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