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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2025

Mit Buntstiften Stress abbauen

Mindful Moments. Ein atmosphärisches Ausmalbuch für Erwachsene
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"Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt" - diese Textzeile von Pippi Langstrumpft passt einfach wunderbar zu diesem Auasmalbuch für Erwachsene, denn hier sind der Fantasie und dem Farbrausch ...

"Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt" - diese Textzeile von Pippi Langstrumpft passt einfach wunderbar zu diesem Auasmalbuch für Erwachsene, denn hier sind der Fantasie und dem Farbrausch keine Grenzen gesetzt, um bunte Blumenwiesen, weite Berglandschaften und flatternde Schmetterlinge ganz nach den eigenen Vorleiben zu gestalten, in Sehnsuchtsorte zu verwandeln oder einfach dem stressigen Alltag Lebewohl zu sagen. Das Malbuch wirkt dabei wie eine Art Meditation, lenkt den Fokus auf das eigene Ich und mit jeder Blüte, jedem Blatt, jeder Feder setzt merklich die Entschleunigung ein.

Die Seiten sind aus strahlend weißen Papier, sodass die vorgezeichneten schwarzen Silhoutten und Begrenzeungslinien sehr gut zum Vorschein kommen. Die Qualität des Papieres ist gut, jedoch für Brush-Pen oder Wasserfaben nicht geeignet, da die Farbe druchdrückt. Hier empfiehlt sich das Malen mit Buntsiften oder Ölpastellkreide, damit die Motive auf der Folgeseite nicht durch Farbkleckse beeinträchtigt werden.

Auch bieten die Motive genügend Möglichkeiten, um sich in verschiedenen Maltechniken auszuprobieren - Schraffuren, Farbverläufe oder weiche Übergänge durch Schummern sind bei fast allen Ausmalbildern möglich, sodass nach und nach ganz persönliche kleine Kunstwerke entstehen.

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Veröffentlicht am 03.03.2025

Alpenkrimi mit Herz und Humor

Letzter Blick zum Wendelstein
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Ein lezter Blick vom Wendelstein - das ist alles, was der Täter seinem Opfer gönnt, als er die junge Frau ans Kreuz bindet. Doch wer hat einen Grund dazu, das Lebenslicht auf so grausame Art und Weise ...

Ein lezter Blick vom Wendelstein - das ist alles, was der Täter seinem Opfer gönnt, als er die junge Frau ans Kreuz bindet. Doch wer hat einen Grund dazu, das Lebenslicht auf so grausame Art und Weise auszulöschen ? Schatzschneider und Waidhofer stehen zunächst vor einem Rätsel, das noch unlösbarer wird, als weitere Unstimmigkeiten auftauchen. Wie kann eine Auszubildende zur Buchhändlerin das Geld für eine Luxushandtasche aufbringen und warum kann ihr Freund selbst bei den einfachsten Fragen keine Auskunft geben ? Die Ermittlungen scheinen sich zunächst im Kreis zu drehen, bis sich der Nebel am Berg aufklart....


Florian Degenhart nimmt seine Leser;innen mit auf eine ganz besondere Bergtour und die hat es mehr als in sich. Nicht nur, dass der ungeklärte Todesfall für kurzweilige Lesestunden veranwortlich ist, sondern auch die skurrilen und recht abgefahrenen Charaktere, die die idyllische Bergwelt so richtig aufmischen.

Da sich der Alpen-Krimii selbst nicht ganz so ernst nimmt, sollten sich die Lesenden auf humorige Seitenhiebe, das ein oder andere Augenwzinkern und ganz viel Selbstironie einsteellen. Degenhart schreiobt sich nach bekannter Mamier à la Hitchcock und Fitzek selbst mit ins Buch, darf seinen eigenen Krimi auf dem Buchregal bestaunen und niedliche Alpakas haben ihren großen Auftritt.

Die Figuren selbst sind eine Hommage an die großen bayerischen Volkschauspieler:innen wie Erni Singerl, Gustl Bayrhammer, Walter Sedlmayer oder Willy Harlander und genau das macht sie mit ihren schruilligen Eigenarten so unglaublich liebenswert. Schatzschneider und Waidhofer liefern sich den ein oder anderen Schlagabtasuch, Paula ist nicht auf den Mund gefalllen und bringt frischen Wind in das Ganze.

Der Krimi selbst tritt ab und an in den Hintergund und macht ganz viel Platz für zwischenmenschliche Zwistigkeiten und Gefühle, Chaos im Alltag oder gemeinsame Unternehmungen. Das geht zwar zu Lasten der Spannung, tut dem Buch jedoch keinen Abbruch, denn Degenhart bekommt immer wieder die Kurve, um auf die Lösung des Falles hinzuarbeiten. Kein klassischer Krimi mit den üblichen Verdächtigen, sondern mit abwechslungsreichen Themen, witzigen Dialogen und tollen Bergpanoramen.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Kunterbunter Oster-Klebespaß

Meine Sticker + Karten + Box - Ostern
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Die "Sticker + Karten + Box - Ostern" ist ein farbenfrohes und kreatives Set, das sich perfekt für die (Vor-)Osterzeit eignet. Auf 175 liebevoll gestalteten Stickern hoppeln freche Häschen, locken kunterbunte ...

Die "Sticker + Karten + Box - Ostern" ist ein farbenfrohes und kreatives Set, das sich perfekt für die (Vor-)Osterzeit eignet. Auf 175 liebevoll gestalteten Stickern hoppeln freche Häschen, locken kunterbunte Ostereier und saftige Möhren regen nicht nur Osterhäschens Appetit an. So wird das Basteln und Gestalten der 30 Karten zu einem kurzweilgien Spaß für Kinder und Erwachsene. Die Möglichkeit, die Karten individuell zu gestalten, macht sie zu einem besonderen (Oster-)Geschenk für Familie und Freunde. Die Rückseite jeder Karte bietet Platz für eine persönliche Botschaft - persönlicher kann eine Geschenk gar nicht sein :)

Die Karten selbst sind voller frühlingshafter Motive und bieten eine abwechslungsreiche Beschäftigung. Egal, ob Puzzle, liebevoll gestaltete Hintergründe oder knifflige Rätsel – hier ist für jede Vorliebe etwas dabei. Zudem können die Karten zum Teil ausgemalt werden, was die Kreativität der Kinder anregt. Auch werden Fenmotorik und Konzentration der Kleinen geschult, sodsass spielerisch ein Lerneffekt entsteht

Das handliche Format der Kartenbox eignet sich prima für unterwegs, da aufgrund der geringen Größe garantiert noch ein Platz im Kinderucksack, in Mamas Tasche oder Papas Hoodie zu finden ist.

Leider riechen unsere ausgepackten Karten und Sticker relativ stark nach Chemie und diese Tatsache empfinden wir nicht nur störend, sondern auch bedenklich, wenn man bedenkt, dass das Set für Kinder gedacht ist und solche Gerüche im Kinderzimmer und bei Spielartikeln vermieden werden sollten. Es wäre wünschenswert, wenn der Hersteller hier auf umweltfreundlichere und geruchsneutrale Materialien setzen könnte.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Erfüllt leider nicht die Erwartungen

Ginsterburg
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Ginsterburg ist ein idyllisches kleines Städtchen. Nach der Machtergreifung wandelt sich nicht nur das Stadtbild, auch die Denkweisen in den Köpfen macht eine Kehrtwende nach rechts. Was für die einen ...

Ginsterburg ist ein idyllisches kleines Städtchen. Nach der Machtergreifung wandelt sich nicht nur das Stadtbild, auch die Denkweisen in den Köpfen macht eine Kehrtwende nach rechts. Was für die einen gut, ist für andere das Gegetneil. Das Miteinander ist plötzlich geprägt von Misstrauen, Gewalt und dem Gefühl, mächtiger zu sein als der Nachbar oder die Nachbarin. Der Krieg verändert alle und alles...ist das noch das Ginsterburg, in dem sie alle ihr Lebensglück gefunden haben ??

Arno Frank zeigt an seinem fiktiven Städtchen Ginsterburg, wie leicht es gewesen ist, Menschen wie du und ich mit den falschen Idealen und braunem Gedankengut zu infizieren, ihre Denkweise zu beeinflussen und auf die vermeitlich "richtige" Seite zu ziehen. Sein Roman ist von der Thematik her aktueller denn je, legt den Finger in die Wunde und rüttelt wach.

Die Geschichte an und für sich ist gut erdacht, jedoch ist die Umsetzung nicht wirklich gut gelunden. Der sperrige Schreibstil macht das Lesen sehr mühsam und es fällt schwer, im Lesefluss zu bleiben. Das Stadtbild wird von unzähligen Bewohner:innen belebt, die immer wieder einmal auf der Bildfläche escheinen, einen Teil ihrer Lebensgeschichte für die Lesenden zugänglich machen und dann im Nichts verschwinden.

Hier stellt sich die Frage, warum Figuren im ersten Drittel des Buches eine mehr als interessate Geschichte erzählen dürfen, einfach nicht mehr berücksichtigt werden, während widerum andere Charaktere deren Tun nichts zum dramaturgischen Verlauf des Romans beitragen, immer wieder eine Plattform erhalten.

Die Zeitleiste ist in drei Bereiche unterteilt und führt den Leser:innen vor Augen, was sich in Gisterburg in den Jahren 1935, 1940 und 1945 zugetragen hat. Sogar eine Geschäftsidee, die nach dem Krieg in der Realität zur Erfolgsgeschichte wird, wird im Buch "geboren". Sogenannte Gewinner und auch diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, werden vom Autor beleuchtet. Jedoch vergisst er, seinen Akteuren Herz und Seele mitzugeben, sodass viele Beteiligte einfach wie eine kalte Hülle oder gar als Statist:in in ihrer eigenen Geschichte wirken. So gehen viele Aussagen und Botschaften einfach im Gewirr des Krieges unter, dennoch bleibt eine sehr eindringlich haften: Ginsterburg könnte heute wieder genau so passieren und es ist an der Zeit, Hass, Hetze und Antisemtismus endlich Einhalt zu gebieten.

Schade, dass der Schreibstil dieses Buch ausbremst und ihm dadurch vieles an Emotionen und Atmospähre nimmt - es bleiben neutrale drei Sternchen übrig

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Von allem zu viel und doch zu wenig

Vor hundert Sommern
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Anja und Tocher Lena stehen vor einer großen Herausforderung, denn das Ausräumen und Auflösen der Wohnung von Elisabeth, Anjas Mutter bringt so manche Erinnerung zum Vorschein. Dass sich beide Frauen jedoch ...

Anja und Tocher Lena stehen vor einer großen Herausforderung, denn das Ausräumen und Auflösen der Wohnung von Elisabeth, Anjas Mutter bringt so manche Erinnerung zum Vorschein. Dass sich beide Frauen jedoch mit einem Familiengeheimnis konfrontiert sehen, hätten sie zu Beginn nicht vermutet. Auf die bohrenden Fragen erhalten sie zunächst keine oder nur widerwillig Auskunft, bis Elisabeth endlich ihr Schweigen bricht. Für Lena beudetet das endlich, ihre Platz im Leben zu finden und auch bei Anja wird der Lebensweg noch einmal ganz neu beschritten. Mutter und Tochter können gemeinsam mit der Großmutter gedanklich zurückreisen und werden dabei Zeuginnen, wie sich Hass, Hetze und Antisemtismus in Köpfen und Herzen der Menschen festsetzen....bis heute.....


Der neue Generationenroman von Katharina Fuchs wird in einer Zeit veröffentlicht, die erneut einen deutlichen Rechtsruck erlebt und Menschen mit Migrationshintergrund oder jüdischen Glaubens regelrecht an den Pranger stellt. Fuchs versucht anahnd ihrer eigenen Famileingeschichte aufzuarbeiten, was die (Nach-)Kriegsgeneration durch Schweigen an Traumata an ihre Enkel:innen vererbt hat und geht der Frage nach, wie weit Schuld und das Gefühl des Ausgegreztseins vererbt werden kann.

Unterteilt in zwei Erzählstränge , folgen die Lesenden den Ereignissen der 1920er Jahre bis hin zum Kriegsende und erlbeen gleichzeitig in der Gegenwart, wie sich das Gehörte auf eigene Entscheidung auswirkt und mit den tagespolitischen Ereignissen verknüpft. Während die Geschichte von und mit Clara die Leser:innen an die Seiten bindet, kann das Heute mit seine Figuren leider überhaupt nicht überzeugen.

Elisabeth, Anja undL ena wirken wie Staitistinnen in ihrer eigenen Familiengescichte, sind unnahbar und Lena tritt sogar missionarisch auf, um nicht nur die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld von ihren Einstellungen und Werten zu überzeugen. Das lässt sie belehrend erscheinen und macht nachvollziehbar, warum sie sich so oft ausgetrenz fühlt. Mutter Anja hingegen bewegt sich stocksteif durchs Leben und ihre Zukunfstgestaltung ist für die Lesenden all zu deutlich vorauszuahnen.

Auch das Überfrachten der allgegenwärtigen Themen trägt nicht dazu bei, dass die Handlungen der Gegenart fesselnd und begeisternd erzählt werden.

Das Aufarbeiten der Familiengeschichte, das Aufdecken des Geheimnisses wird hingegen sehr einfühlsam erzäht und lebt von den sepiafarben Bildern, die Fuchs für ihre Leser;innen aus dem imaginären Familienalbum zur Verfügung stellt. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Erzählweise sich auf die Gegenwart überträgt und die Leser:innen somit die Möglichkeit haben, ein Teil der Nachforschungen zu sein, selbst auf Spurensuche zu gehen und sich den teilweise schmerzhaften Herausforderungen zu stellen, die mit diesen Ereignissen einhergehen.

Leider hat das Buch die Erwartungen nicht oder nur teilweise erfüllen können, daher neutrale 3 Sternchen

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