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Veröffentlicht am 09.09.2020

Kleine Schätze kinderleicht selbstgemacht

Fräulein Grüns Geschenke aus der Natur
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Mit "Fräulein Grüns Geschenke aus der Natur kann man im Handumdrehen und kinderleicht, auch ohne große Vorkenntnisse, wunderschöne Geschenke zaubern mit allem, was die Natur an Schätzen hergibt.

Nach ...

Mit "Fräulein Grüns Geschenke aus der Natur kann man im Handumdrehen und kinderleicht, auch ohne große Vorkenntnisse, wunderschöne Geschenke zaubern mit allem, was die Natur an Schätzen hergibt.

Nach einer kleine Einleitung kann es auch schon losgehen mit den Streifzügen durch den Garten, über bunte Wiesen oder im kühlen Wald und der mitgebrachte Korb füllt sich langsam mit den Arbeitsmaterialen.

Die benötigten Zutaten, die man nicht im Wald und auf der Wiese findet, sind schnell im Reformhaus oder in der Apotheke besorgt und dem dem Basteln, Einkochen und Herstellen von kleine Präsenten, die den Zauber der Natur in sich tragen, steht nichts mehr im Weg.

Meine Favoriten:

Die pflegende Handbutter-Pralinen mit Wiesenblumensorgt für streichelzarte Hände, die Herstellung ist zwar etwas aufwendiger, aber mit ein bisschen Geduld und Übung sitzen die Handgriffe schon nach wenigen Versuchen und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen- nicht nur die Pralinen sehen optisch gut aus, auch das Pflegeergebnis spricht für sich.

Die Moosball-Gutscheine sind echte Allrounder, wenn es um das Verschenken von Geldpräsenten oder Gutscheinen geht. Hübsch in einem kleinen Körbchen drapiert und mit ein einigen Zweigen oder Eicheln, Nüssen und Co versehen, sind sie echte Hingucker und zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Der Fantasie sind bei der Gestaltung der Kugeln mit Naturmaterialen keine Grenzen gesetzt.

Bei der Herstellung eines eigenen Bienenwachstuches mit Fichtenharz braucht man schon ein bisschen Geduld und Geschick, aber so muss man nicht die teuren Bienenwachstücher kaufen und man kann sich in Farbgebung, Muster und Größe richtig austoben, um einen nachhaltigen Ersatz für Frischhaltefolie aus Plastik selbst herzustellen.

Wer mit den Kindern in den Wald geht, kann jetzt im Herbst Eicheln sammeln und zum Basteln für Eichelteelichter verwenden .Die Teeleichter zaubern eine rustikal-heimelige Atmosphäre und sind ein Highlight auf jedem Wohnzimmertisch.

Aber egal ob Waldbadesalz, süßer Fliedersirup oder Hagebuttenessig...es gibt unglaublich viele Anregungen und Tipps für Geschenke, die fast nichts kosten und die man im "Einkaufsladen" Natur bei einem Spaziergang sammeln kann.

Ein wirklich tolles Buch mit Geschenkideen, die persönlich und nachhaltig sind.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein echter Kracher

Ab 40 wird's einfach nicht schwer
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Seit Sohn Julian ausgezogen ist und auf eigenen Füßen steht, leidet Silke am Empty-Nest-Syndrom und ist der Meinung, dass sie als Endvierzigern das Leben noch einmal tanzen muss. Gesagt, getan - die Anmeldung ...

Seit Sohn Julian ausgezogen ist und auf eigenen Füßen steht, leidet Silke am Empty-Nest-Syndrom und ist der Meinung, dass sie als Endvierzigern das Leben noch einmal tanzen muss. Gesagt, getan - die Anmeldung auf einem Dating-Portal überschwemmt sie mit kuriosen Typen, bei einer Ü-40-Party lernt sie ein männliches Wesen kennen, das durch die Haut atmet und genau diese Erlebnisse sorgen für Heiterkeitsausbrüche bei Silke und ihren Freundinnen. Als Silke aber ihren Sohn in Berlin besucht, bekommt ihr Frischekick einen herben Dämpfer, denn in Berlin liegt ihre beste Freundin begraben und der Verlust schmerzt noch immer...



Sylvia Kling hat mit ihrem neuen Roman " Ab 40 wird's einfach nicht schwer" einen echten Kracher zu Papier gebracht, der für ordentlich Lachmuskelkater und Dauergrinsen sorgt.

Hier jagt eine Pointe die nächste , die frech-frivolen Dialoge setzen Akzente und wenn Reini schneller spricht, als ein Maschinengewehr seine Salven abfeuern kann, kann man nicht anders, als vor Lachen nach Luft zu japsen und sich den Bauch zu halten.

Der Roman ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Vergangenheitsaufarbeitung und Trauerbewältigung, Suche nach dem Lebensinhalt und ein bisschen steckt aus Satire drinnen, wenn die Erlebnisse und Erfahrungen mit der Dating-Plattform hier mit leicht überspitzt gezeichneter Feder ins richtige Licht gerückt werden.

Die Charaktere sind großartig getroffen und dürfen hier alle Ecken und Kanten ausleben, die es auf der breiten Palette der individuellen Eigenschaften zu finden gibt. Extrovertierte Selbstdarsteller mit Machogehabe, feinfühlige ältere Damen und dem Blick fürs Wesentliche, quietschbunte Möchtegernstarlets und Freundinnen, die kein Blatt vor den Mund nehmen - hier findet man wirklich alles, was das Herz begehrt und Sylvia Kling gibt ihnen allen eine Stimme, haucht ihnen Leben ein und ermöglicht ihnen unglaubliche und unvergessliche Auftritte in ihrem Roman.

Das Buch regt aber auch zum Nachdenken an und zeigt auf, dass es für alles ein Zeit des Lassens gibt - Eine Zeit des Loslassens, des Zulassens und des Weglassens, wenn es darum geht, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und wieder durchzustarten.

Die Schreibende transportiert ihre Botschaft je nach Stimmung ihrer Figuren mit witzigen Szenen, leisen Tönen zwischen den Zeilen oder einfach nur als kurzes knackiges Statement - eine kleine Fahrt auf dem Gefühlskarussell inklusive.

Ein echter Kracher und absolut lesenswert !

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Fährmann hol över !

Elbfang
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Moritz hatte sich das nächtliche Picknick mit seiner Liebsten ganz anders vorgestellt - Romantik pur sollte es sein, stattdessen begegnet ihnen der Sensenmann persönlich auf seinem Kahn. Danach ist es ...

Moritz hatte sich das nächtliche Picknick mit seiner Liebsten ganz anders vorgestellt - Romantik pur sollte es sein, stattdessen begegnet ihnen der Sensenmann persönlich auf seinem Kahn. Danach ist es aus mit der Romantik und beide verständigen die Polizei. Doch was anfangs nach einem makabren Scherz aussieht, entpuppt sich als Wettlauf gegen den Tod...



Gleich zu Beginn ihres fünften Elbmarsch-Krimis haut Nicole Wollschläger alles raus, was es an Gänsehaut, Gruselfaktor und Nervenkitzel zu bieten gibt - die Szenen mit dem Sensenmann bei einer klaren Vollmondnacht sind nichts für schwache Nerven und sorgen für Thrill pur.

Mit "Elbfang" ist er Autorin eine grandiose Fortsetzung ihrer Krimireihe gelungen, die den Vorgängern in nichts nachsteht und nahtlos an die Handlungen anknüpft. Philipp Goldberg stellt sich seiner Vergangenheit und muss feststellen, dass es manchmal besser ist, loszulassen, anstatt krampfhaft festzuhalten. Und auch sonst tut sich viel in Kopenhusen, denn es gibt viele ungeklärte Fälle von vermissten Personen, die plötzlich wieder gar nicht so lebendig auftauchen und immer wieder scheint der ominöse Fährmann seine Finger im Spiel zu haben. Doch wer hat die Opfer auf dem Gewissen und warum mussten sie sterben ?

Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und Goldberg, Thomsen und Brandt haben alle Hände voll zu tun, um den Täter dingfest zu machen, bevor noch mehr passiert und der nächste Kahn in Flammen aufgeht oder noch ein Opfer auf dem Scheiterhaufen verbrennt.

Selbstverständlich gibt es ach wieder irrwitzigen Szenen, die das Ganze auflockern und so für den gewohnten Schmunzelfaktor neben der anhaltenden Spannung sorgen.

"Elbfang" ist für mich noch ein Ticken besser als seine Vorgänger, denn man merkt deutlich die Entwicklung der Figuren und vor allen Dingen den schier unerschöpflichen Ideenfundus der Autorin, der ein nie enden wollendes Repertoire an Bosheit, Niedertracht und perfiden Gedankengängen zu enthalten scheint.

Ein absolut kurzweiliges Krimi-Vergnügen mit abwechslungsreichen Szenen, tollen Darstellen und Anspannung bis in die Haarwurzeln .-)

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Politischer Umsturz vs. Liebe

Die sardische Hochzeit
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Leo hat einen riesengroße Dummheit begangen und muss nun die Konsequenzen tragen, denn er hat im Streit einen Faschisten getötet. Einzige Lösung : er muss "unsichtbar" werden und das gelingt ihm nur, wenn ...

Leo hat einen riesengroße Dummheit begangen und muss nun die Konsequenzen tragen, denn er hat im Streit einen Faschisten getötet. Einzige Lösung : er muss "unsichtbar" werden und das gelingt ihm nur, wenn er auf Sardinien für eine Weile untertaucht. Doch auch auf der Insel brodelt es wie in einem Hexenkessel, denn der Faschismus macht auch vor den Inselbewohnern nicht Halt. Leo begegnet Gioia, die eigentlich demnächst heiraten soll. Die nächste Krise ist vorprogrammiert....



Nach "Marina, Marina" entführt uns Grit Landau erneut nach Italien, lässt Ligurien und Sardinien mit ihrer lebhaften Erzählweise vor dem inneren Auge des Lesers mit allen Facetten der Schönheit der Natur zur Geltung kommen und schafft so die perfekte Kulisse für einen dramatische Liebe, die in den Wirren des Faschismus in den 1920er Jahren erblüht.

Der Roman überzeugt auch dieses Mal wieder mit hervorragender Recherchearbeit, man spürt das Faible der Autorin für Sardinien, denn mit sehr viel Liebe und dem Blick für kleine Details setzt sie die italienische Insel gekonnt in Szene.

Leider verliert Grit Landau den Fokus der Liebesgeschichte ein wenig aus den Augen, denn die Handlung wird von den politischen Ereignissen und der im Buch herrschenden Gewalt regelrecht erdrückt. Das zarte Pflänzchen Liebe bekommt keine Luft und verkümmert irgendwie, wird zur Nebenhandlung und verliert so die Strahlkraft. Der Roman büßt somit unglaublich viel Anziehungskraft ein, denn politisch Hetze und Blutvergießen ist jetzt nicht unbedingt das, was man nach dem Lesen des Klappentextes und des Titels vermuten würde. Es wirkt fast so, als möchte die Autorin einen Weckruf an ihre Leser schicken, denn die aktuelle politische Situation scheint ein Abbild der Szenerien ihres Buches zu sein. Manchmal muss man etwas riskieren und einen Schritt nach vorn wagen, auch wenn es aus Liebe ist - eine schöne Botschaft, die sie hier an ihre Leserschaft sendet.

Mir gefällt die Idee zum Buch sehr gut, aber in der Umsetzung liegt mir der Mittelpunkt zu sehr auf den geschichtspolitischen Ereignissen, sodass ich hier leider nur 3 Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Abgrundtief und böse

Blutmain
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Melinda erwachst schwer verletzt auf einer Jacht auf dem Main - um sie herum Blut, überall Blut, doch sie kann sich an nichts erinnern. Als Tage später die Leiche einer älteren Dame im Main gefunden wird, ...

Melinda erwachst schwer verletzt auf einer Jacht auf dem Main - um sie herum Blut, überall Blut, doch sie kann sich an nichts erinnern. Als Tage später die Leiche einer älteren Dame im Main gefunden wird, stellt die Polizei erste Zusammenhänge mit Melinda fest, denn die Jacht gehörte dem Mordopfer. Hat Melinda tatsächlich eine Menschen umgebracht oder treibt da jemand ein bitterböses Spiel mit ihr ? Melinda wendet sich an ihre Nachbarin Karla Senkrecht, die als Privatermittlerin ein paar Tricks mehr drauf hat und sich in in die Ermittlungen der Polizei gehörig einmischt...



Frankfurt ist schon immer Dreh- & Angelpunkt von Verbrechen gewesen und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die Krimi-Literatur sich diesen Schauplatz wählt, um einen besonders bösen und perfiden Fall ans Licht zu bringen.

Die Autorin bindet die Örtlichkeiten geschickt mit in ihre Handlung ein und weckt so beim Leser das Gefühl, direkt durch die glitzernde Stadt der Banken, Versicherungen und der Macht zu streifen und so hautnah bei dem Ermittlungen dabei zu sein.

Auch hier gilt - je glitzernder die Oberfläche, desto schwärzer die Seele. Franziska Franz schneidert ihrem Täter alles Böse auf den Leib, lässt ihn in seinen Wahnvorstellungen regelrecht gefangen sein und ermöglicht so ihrer Leserschaft, die hinterhältigen Gedanken und obskuren Pläne ihres Kriminellen kennenzulernen. Was wie zufällig aussieht, ist in Wahrheit ein mit unglaublicher Akribie ausgetüftelter Plan, der auch auf den ersten Blick aufzugehen scheint. Doch je sicherer sich der Täter wird, desto eher schleichen sich Fehler ein und die helfen natürlich Karla Senkrecht, die Geschehnisse aufzuklären.

Die Figuren sind sehr abwechslungsreich angelegt, dürfen hier wirklich alle Facetten ihrer Persönlichkeit ausleben und zeigen, was sie können. Der Blick hinter die Maske des Täter ist dabei genauso fesselnd geschrieben wie die spannende Ermittlungsarbeit und das Zusammenspiel von Polizei und Karla Senkrecht.

Der Spannungsbogen ist gut gestrafft, verliert zu keinem Zeitpunkt an Dramatik und so sind Nervenkitzel und Neugier ständige Begleiter, wenn man die Seiten umblättert.

Ein wirklich gelungener Start in Mainhattan für die neue Ermittlerin- ich bleibe auf jeden Fall am Ball und werde die Serie weiter im Auge behalten .-)

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