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Veröffentlicht am 11.10.2025

Still und starr....ruht hier nicht nur der See

Arsen und Butterplätzchen
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"Arsen und Butterplätzchen" ist eine mörderisch gute Zusammenstellung eines bunten Tellers zur Weihnachtszeit, der mit Vorsicht genossen werden muss. Denn wer weiß, ob die Schokoladenglasur auf den Plätzchen, ...

"Arsen und Butterplätzchen" ist eine mörderisch gute Zusammenstellung eines bunten Tellers zur Weihnachtszeit, der mit Vorsicht genossen werden muss. Denn wer weiß, ob die Schokoladenglasur auf den Plätzchen, der Zuckerguß auf den gebrannten Mandeln und der Weihnachtspunsch wirklich so harmlos sind, wie wir uns das gedacht haben.

Denn nach dem Lesen der kriminellen Kurzgeschichten steht fest, dass es dieses Jahr keine kuscheligen und liebevollen Weihnachtstage werden, sondern dass das abgrundtief Böse seinen Einzug hält. Da wird gemordet und gestritten, mit bissigem Humor kommentiert und denunziert und hinter den verschlossenen Türen wartet die ein oder andere böse Überraschung - also ganz anders, als uns der s
Jede einzelne Seite ist gespickt mit gut gezielten verbalen Pfeilspitzen, Diskrepanzen zwischen Schein uns Sein, wunderbar skurrilen Geschichten, :tiefgründigen, mitunter bitteren, aber auch mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor versehenen Einblicken und wird eiskalt serviert.

Weihnachten kann auch anders und diese Krimi-Sammlung ist der beste Beweis dafür !

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Dieses Buch ist pure Weihnachtsmagie

Post vom Weihnachtsmann
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Endlich gibt es wieder ein Weihnachtsbuch, das die Herzen von kleinen und großen Weihnachtsfans im Sturm erobert. "Post vom Weihnachtsmann" lässt nämlich schon beim Betrachten Kinderaugen leuchten, versprüht ...

Endlich gibt es wieder ein Weihnachtsbuch, das die Herzen von kleinen und großen Weihnachtsfans im Sturm erobert. "Post vom Weihnachtsmann" lässt nämlich schon beim Betrachten Kinderaugen leuchten, versprüht den einzigartigen Wunderfunkelglitzerzauber und ist pure Weihnachtsmagie.

Das wunderschön illustrierte Kinderbuch entführt Kinder wie Erwachsene in die zauberhafte Welt des Weihnachtsmanns, weckt Kindheitserinnerung und macht Kinderträume wahr. Die Geschichte und das Warten auf Weihnachten wird in warmherzigen Worten erzählt, die Aufregung in dieser ganz besonderen Zeit des Jahres prickelt wie kleine Blubberblasen und lässt den Herzschlag ein wenig höher schnellen, wenn der Postbote endlich einen Brief von Weihnachtsmann überreicht.

Die Liebe steckt im Detail: Von der edlen Goldfolienprägung des Covers und weihnachtlichen Gestaltung der Vor- & Nachsatztblätter über die liebevoll gestalteten Briefumschlägen bis hin zu den kunstvollen Verzierungen auf den Seiten ist alles darauf ausgelegt, Kinder und Erwachsene in eine magische Weihnachtswelt zu entführen.

"Post vom Weihnachtsmann" ist somit mehr als nur ein Buch; es ist ein zauberhaftes Erlebnis, das die Magie von Weihnachten in die heimischen vier Wände zaubert. Die liebevollen Briefe, die herzlichen Antworten des Weihnachtsmanns und die Illustrationen machen es zu einem echten Herzensbuch.

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Veröffentlicht am 09.10.2025

Histo-Schmöker nicht nur für Schwarzwald-Fans

Der Uhrenhändler
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Mathis muss wohl pder übel noch einmal ganz von vorne anfangen, denn als sogenanntes "schwarzes Schaf" der Familie hat man ihn aus deren Schoß verstoßen. Was für ihn zählt: Geld, Macht und Ansehen und ...

Mathis muss wohl pder übel noch einmal ganz von vorne anfangen, denn als sogenanntes "schwarzes Schaf" der Familie hat man ihn aus deren Schoß verstoßen. Was für ihn zählt: Geld, Macht und Ansehen und davon möglichst viel. Mathias hat auch schon einen Plan, wie er sein Vorhaben in die Tat umsetzten kann und dabei soll ihm ein ganz besonderes Erinnerungsstück helfen - der Nachbar einer Spieluhr soll ihm Tür und Tor öffnen. Seine Reise führt Mathias bis nach Konstantinopel, doch auch in der Ferne ist nicht alles Gold was glänzt...



"Der Uhrenhändler" von Birgit Hermann ist ein packender historischer Roman, der die Leser:innen auf eine faszinierende Reise vom Schwarzwald ins Osmanische Reich des 18. Jahrhunderts mitnimmt. Die Geschichte folgt dem jungen Mathis Faller, der sich von den Fesseln seiner Familie befreien und seinen Platz in der Welt erkämpfen möchte. Der Roman verbindet geschickt historische Fakten mit fiktiven Elementen und bietet so ein lebendiges Bild jener Zeit.

Mathis' Reise nach Konstantinopel, einer der bedeutendsten Handelsmetropolen des Osmanischen Reichs, ist voller Herausforderungen und Gefahren. Die Autorin schafft es, die Charaktere mit großer Tiefe zu zeichnen und sie glaubwürdig und nahbar darzustellen. Mathis ist nicht nur ein ehrgeiziger Uhrmacher, sondern auch ein Mensch, der mit inneren Konflikten und den Konsequenzen seiner Entscheidungen kämpft. Die Nebenfiguren sind ebenso gut ausgearbeitet und bereichern mit ihrem Tun und Wirken den Roman.

Birgit Hermann hat bei der Recherche zu "Der Uhrenhändler" exzellente Arbeit geleistet. Die Beschreibung der historischen Kulissen ist so lebendig, dass die Lesenden sich in den engen Tälern des Schwarzwalds und den prächtigen Palästen Konstantinopels bewegen können, so als wären sie direkt vor Ort. Die verschiedenen Traditionen, Bräuche und die kulturelle Vielfalt werden anschaulich vermittelt und geben den Leser:innen das Gefühl, tatsächlich Teil dieser bewegten Vergangenheit zu sein - dast so, als wären sie Zeitenwandler:innen.

Ein besonders eindrucksvolles Kapitel beschreibt die Ankunft Mathis' in Konstantinopel, wo er die opulente Atmosphäre der Stadt und das geschäftige Treiben der Händler erlebt. Die Aromen und Düfte des Orients ziehen durch die Seiten und hüllen die Lesenden ein. Das Stimmengewirr, das Feilschen um die angepriesene Ware...es wirkt alles so unglaublich echt.

Mathis’ Entwicklung von einem Tunichtgut zu einem angesehenen Uhrmacher spiegelt den Kampf um Anerkennung und die Suche nach der eigenen Identität wider. Zudem wird die Bedeutung traditioneller (Schwarzwälder) Handwerkskunst hervorgehoben, die durch Mathis’ Geschichte lebendig wird.

Ein Histo-Schmöker der Extraklasse - nicht nur für Schwarzwald-Fans

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Die Vergangenheit ist wie ein zerbrochener Spiegel. Man setzt es zusammen, schneidet sich, das Bild verändert sich, und man selbst mit ihm (Max Payne)

Tanzende Spiegel
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Was bleibt, wenn das eigene Leben auf einer Lüge aufgebaut wurde ? Eine Psychotherapeutin versucht als Erwachsene, die Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit zu finden, um in der Rückschau zu verstehen, ...

Was bleibt, wenn das eigene Leben auf einer Lüge aufgebaut wurde ? Eine Psychotherapeutin versucht als Erwachsene, die Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit zu finden, um in der Rückschau zu verstehen, welche Ereignisse ihr Leben geprägt haben.

Zunächst gelingt es ihr nicht wirklich, Licht ins Dunkel zu bringen, doch mit einer Patientin scheint sich das Blatt zu wandeln. Die Cellistin möchte nämlich nicht nur gesehen, sondern auch verstanden werden, tauscht somit während der therapeutischen Gespräche die Rollen und es entsteht ein inniges Band zwischen den beiden. Was auf den ersten Blick wenig professionell erscheint, da die therapeutische Distanz verloren geht, wird schon blad zum Glückgriff für die Therapierende.

Denn nach und nach setzt sie sich mir ihrer eigenen Vergangenheit auseinander, lernt zwischen den Zeilen zu lesen und das Ungesagte zu filtern, das ihre eigene Mutter im Schweigen der Bürgerlichkeit anno 1950 über ihr Leben gelegt hat. Es ist eine intensive Zeitreise, die Annette Byford ihren Leser:innen ermöglicht,. Die weitergegebenen Traumata des Krieges, die Konventionen und bürgerlichen Ansichten der Kriegs- & Nachkriegsgeneration legen sich wie Splitter auf die Seele der einzelnen Familienmitglieder und dringen immer wieder in das eigene Handeln ein.

Dabei erkennt die Therapeutin, dass sich Mütter und Töchter gar nicht so unähnlich sind - vielmehr gibt es Brücken, über die sie gehen müssen, um einander zu verstehen. Wenn der erste Schritt getan ist, folgt der nächste fast von alleine, um die Entscheidung mittragen zu können, die das eigene Leben nachhaltig beeinflusst haben.

Leise Töne, die nicht anklagend, sondern voller Herzenswärme und Liebe sind, tragen die tanzenden Spiegelsplitter durch die Seiten, formen sie zu einem komplexen Bild und sind der Schlüssel zum inneren Frieden. Denn nur wenn wir verstehen, können wir uns selbst im Spiegel mit Liebe begegnen.

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Wer Großes will, muss zuerst das Kleine tun. (Japanisches Sprichwort)

Das Kamelienhaus
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Lucy hat ihr Studium erfolgreich beendet und steht trotzdem vor einem Scherbenhaufen. Als sie auf die Kamelieninsel zurückkehrt, steckt sie voller Ideen für eine Umstrukturierung der hausgeien Kosmetikfirma, ...

Lucy hat ihr Studium erfolgreich beendet und steht trotzdem vor einem Scherbenhaufen. Als sie auf die Kamelieninsel zurückkehrt, steckt sie voller Ideen für eine Umstrukturierung der hausgeien Kosmetikfirma, aber Mutter Sylvia hat andere Pläne. Als eine Reise nach Japan ansteht, weil ein Vertragspartner vor Ort kein Kamelienöl mehr liefern kann, sieht Lucy ihre Chance gekommen. Ihre Zufallsbekanntschaft aus dem Flugzeug hinterlässt einen bleibenden Eindruck und Lucy freut sich auf ein Wiedersehen. Doch dann kommt alles anders, denn die Zeichen der Veränderung stehen in Japan auf Sturm…


Das Cover und die aufwendige Gestaltung des farbigen Buchschnitts sind eine echte Augenweide, laden die Leser: innnen zum Träumen ein und entführen sie gedanklich nach Japan. So fällt es auch zunächst, trotz einiger Startschwierigkeiten, recht leicht, sich gemeinsam mit Lucy auf die Reise zu begeben und nicht nur Tokio, sondern Japan von seiner wohl schönsten und intensivsten Seite kennenzulernen.

Die Traditionen und kulturelle Vielfalt im Land der aufgehenden Sonne werden von Tabea Bach sehr anschaulich dargestellt und sind eine Art Lehrstunde, um die fernöstliche Lebensweise kennenzulernen. Jedoch ufern genau jene Einblicke aus und ziehen das Buch künstlich in die Länge.

Zugleich malt sie sehr poetische Bilder, in dem sie die wunderschöne Landschaft wie eindrucksvolle Gemälde aus den Seiten steigen lässt – kristallene Tropfen eines Wasserfalls fallen wie ein Schleier in das natürliche Bassin, die üppige Blütenpracht der Kamelien lädt zum Träumen ein und all dies führt dazu, dass sich die wunderschöne Landschaft wie eine Pop-up-Karte entfaltet und zur begehbaren Kulisse wird.

Die Grundidee der Geschichte gefällt, jedoch ist die Umsetzung oft realitätsfern und unglaubwürdig. Lili, Lucys beste Freundin, legt eine vorpubertäre Verhaltensweise an den Tag und gleicht eher einem kreischenden Teenie statt einer Frau Ende zwanzig, die nicht nur im Job, sondern auch im Leben fest auf beiden Beinen steht. So lockt ihr penetrantes Gewese nur noch enervierendes Augenrollen hervor und es folgt erleichtertes Aufatmen, wenn sie von der Bildfläche verschwindet.

Lucy hingegen wird zu „Superwoman“, denn wo sie auftaucht, sprudeln nur so die guten Ideen, die die Lösungen aller Probleme sind. So gelingt es ihr fast mit einem Fingerschnippen, die skeptischen und vorsichtigen Geschäftspartner: innen vor Ort für sich einzunehmen und ihnen aufzuzeigen, dass auch geschäftliche Entscheidungen mit Herz und Seele getroffen werden können, um Großes zu erreichen, wenn der gute Ansatz im Kleinen gefunden wird. Achtsamer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, Vereinbarkeit von Tradition und Innovation sowie ökologische, ökonomische und soziale Produktion sind die Hauptaugenmerke ihres Plädoyers.

Der Schluss pilchert leider munter vor sich hin, denn plötzlich haben sich alle lieb, Lucy steht als Siegerin im Wettbewerb um die Rettungsaktion der japanischen Firma auf dem Podest und auch Finn scheint geläutert. Ein bisschen zu viel rosarote Zuckerwatte – daher 2,5 Sternchen

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