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Veröffentlicht am 19.12.2017

sehr beeindruckende Auseinandersetzung mit Schicksalsschlägen, deren Sinnfindung und Loslassen

leben
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Kerry Egan berichtet in diesem Buch von Gesprächen im Rahmen ihrer Arbeit als Hospizseelsorgerin und erläutert zwischendurch immer wieder einzelne Aspekte der Ansichten oder Erkenntnisse, die Sterbende, ...

Kerry Egan berichtet in diesem Buch von Gesprächen im Rahmen ihrer Arbeit als Hospizseelsorgerin und erläutert zwischendurch immer wieder einzelne Aspekte der Ansichten oder Erkenntnisse, die Sterbende, mit denen sie zu tun hatte, bis zum Schluß gefangen hielten. Nebenbei erfährt der Leser auch einiges über ihren Berufsalltag und wie dieser sich auf ihr Privatleben auswirkt. Bei den wiedergegebenen Gesprächen geht hauptsächlich um jene Momente und Entscheidungen im Leben, die oft alles verändert haben, die Betroffenen entsetzten und denen sie meist mit Scham bis zum Lebensende ausgeliefert sind und, die sie als Geheimnisse bewahrten. Manche dieser Erlenisse müssen verwahrt, manche erzählt werden. Kerry Egans Auswahl der Geschichten, die sie hier erzählt, gehören eindeutig zu denen, die erzählt werden müssen. Ihre Gesprächspartner offenbaren ihre verwundbarsten Stellen und finden manchesmal eine Art Erlösung durch eine Aussprache, durch eine Veränderung des Blickwinkels bzw. einer Erkenntnis oder durch Erkennen und Loslassen.

Besonders beeindruckt hat mich die Sicht einer austherapierten krebserrankten Mutter, die erkannt hat, dass in allem ein Sinn liegt und wie sie mit ihrem Tod und dem Umgang damit das Leben ihres kleinen Sohnes beeinflußt. Mehr will ich an dieser Stelle dazu gar nicht verraten. Auch die immer wiederkehrende Beschreibung, dass man nichts schwarz-weiß betrachten sollte, sondern alles eine Form von Grau oder sogar bunt ist, fand ich in den dargestellten Beispielen äußerst interessant, genauso, wie die Erkenntnis, dass jeder tiefgreifende Erlebnisse hatte, die sein ganzes Leben veränderten und nicht mehr loslassen. Da erscheint es durchaus sinnvoll, sich diesen Dämonen früher zu stellen und die Klärung oder das Loslassen nicht noch weiter hinauszuschieben.

Dieses Buch bietet eine beeindruckende Auseinandersetzung mit Sinnsuche, Bearbeitung und Loslassen lebensverädernder Momente, berichtet von Glück, Demütigungen, Schmerz und Scham und den den unumgänglichen Umgang damit, um seinen Frieden zu finden. Kerry Egan vermag es, ein so wichtiges Thema sehr anschaulich und dabei einfühlsam darzustellen und jeder Leser kann für sich selber entscheiden, in wieweit er sich darauf einläßt, zu erforschen was ihm in seinem Leben wirklich wichtig ist und welche „Baustelle“ er unbedingt noch bearbeiten muß.

Veröffentlicht am 18.12.2017

temporeicher, spannender und gut durchdachter Thriller und ein guter Start für eine neue Serie.

Die perfekte Gefährtin
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Beim Thriller „Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields handelt es sich um den Auftakt zu einer neuen Serie um DI Luc Callanach, dem Detektiv mit französischen und schottischen Wurzeln, der erst vor Kurzem ...

Beim Thriller „Die perfekte Gefährtin“ von Helen Fields handelt es sich um den Auftakt zu einer neuen Serie um DI Luc Callanach, dem Detektiv mit französischen und schottischen Wurzeln, der erst vor Kurzem aus Frankreich nach Schottland gezogen ist und dort nach seiner Tätigkeit als Interpol-Agent seinen ersten Fall zusammen mit seinem Team zu lösen hat.

Von Anfang an kennt man den Täter, der mehrere Frauen entführt, foltert damit sie sich ihm unterwerfen und auch einige seiner Opfer tötet. Alle seine Taten sind akriebisch geplant und er hinterläßt Spuren um die Ermittler in eine falsche Richtung zu lenken. Besonders wichtig ist ihm, dass er stets den Ton angibt und die Spielregeln bestimmt, wobei seine Taten ein einziges Ziel verfolgen: seine perfekte Gefährtin zu finden oder vielmehr eine, die er dazu erziehen kann. Der Täter, Dr. King, selber hat auch schwierige Zeiten in seinem Leben durchmachen müssen und immer wieder erstaunt er beim Lesen damit, wie dicht Wahnsinn und Genie zusammenliegen.
Zeitgleich wird ein anderer Fall vom Team um DI Ava Turner ermittelt, in dem es unter enderem um tote Babys und Abtreibungsgegner geht und mehrere mögliche Verbindungen zu Callanachs Fall denkbar sind.
Helen Fields Schreibstil gefällt mir sehr gut, auch ihr zwischendurch eingestreuter Humor ( z.B. »Bi-was? Ist das hier überhaupt legal?«, rief eine Blondine zur Freude ihrer Kollegen.) oder so wunderschöne Sätze, über die man nachdenken oder sie sich einfach auf der Zunge oder im Kopf zergehen lassen kann ( z.B. „Leben war billig, weil das gemeine Volk seinen Wert nicht zu schätzen wußte“).

Auch die Beschreibungen der einzelnen Personen, wie beispielsweise Callanch oder Turner fand ich ausgesprochen gelungen; man hatte von Beginn an ein Bild von ihnen, das im Laufe des Thrillers immer detailierter ausgebaut wurde. Ich liebe es, wenn mir von Anfang an die Personen so vertraut erscheinen, dass sie sofort mit einem Gesicht agieren. Als Agatha Christiefan hinterläßt natürlich Poirot, als Belgier, der in England als „Flüchtling“ lebt seine Spuren bei meinem Bild von dem halb französischen, halb schottischen Detective Callanach, was ich äußerst reizvoll finde.

Der Thriller wird sehr spannend und temporeich erzählt; zahlreiche Hinweise und denkbare Verbindungen zwischen den beiden Fällen lassen den Leser mitdenken und mitermitteln bis zum Schluß, wobei alles bis aufs Kleinste durchdacht und geplant wurde. Immer wieder haben mich Aspekte, Wendungen und vor allem auch lange zuvor eingefädelte Wendungen zu überraschen und zu fesseln vermocht. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.


Fazit: ein temporeicher, spannender und gut durchdachter Thriller und ein guter Start für eine neue Serie.

  • Einzelne Kategorien
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  • Spannung
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  • Originalität
Veröffentlicht am 15.12.2017

Heilrezepte, eingebettet in eine erdachte Geschichte mit alten Briefen

Mein Kräutererbe
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Eunike Grahofer erzählt eine Geschichte, in der Johanna am Tag ihrer Verlobung zwölf Briefe ihrer Urgroßmutter ausgehändigt bekommt, die ihre Mutter, die eben diese Urgroßmutter als Kind selber nur wenige ...

Eunike Grahofer erzählt eine Geschichte, in der Johanna am Tag ihrer Verlobung zwölf Briefe ihrer Urgroßmutter ausgehändigt bekommt, die ihre Mutter, die eben diese Urgroßmutter als Kind selber nur wenige Male gesehen und offensichtlich zeitlebens bis Johannas Verlobung ungelesen und in Vorhangstoff eingepackt, aufgehoben hat. Johanna soll jeden Monat bis zu ihrer Hochzeit einen Brief öffnen, der Familiengeschichten zu den beiliegenden Rezepten enthält. Die Idee, alte Heilrezepte in diese Geschichte einzubetten, fand ich ganz interessant, wobei mich diese Briefe und Beschreibungen zu Johanna von Monat zu Monat weniger ansprachen; obwohl alles so paßgenau erzählt, konstruiert und abgestimmt war, ist der Funke dabei nicht wirklich übergesprungen. Immer stärker hatte ich das Gefühl, dass ich auf diesen Seiten viel lieber neue Rezepte gelesen hätte...

Das Buch ist, wie schon gesagt, nach Monaten eingeteilt, was ich ausgesprochen praktisch finde. So kann man die entsprechenden Heilpflanzen im Jahresverlauf, wie aufgeführt sammeln oder die Rezepturen im nächsten Schritt weiter verarbeiten, denn nicht alle Heilrezepte werden in einem Arbeitsgang fertiggestellt.
Für jeden Monat gibt es eine Doppelseite mit dem Monatsnamen sowie der Rezeptauflistung, wobei die Anzahl der Rezepte meist zwischen zwei bis fünf schwankt; eine weitere Doppelseite beeinhaltet den Brief.
Mittlerweile habe ich mehrere Bücher der Kräuterpädagogin Eunike Grahofer und bin jedesmal sehr angetan davon; ich muß gestehen, diesesmal bin ich ein wenig enttäuscht, denn allzu viele neue Rezepte habe ich leider nicht gefunden und die vielen Seiten der Geschichte hätte ich als Ausgleich für weitere Rezepte nicht wirklich vermißt. Die vorgestellten Rezepte sind schon ansprechend, bis auf eines, bei dem Honig gekocht wird ( und mir als Imkerin die Haare dezent zu Berge stehen). Besonders hat mich der Apfelzucker angesprochen – Hustensaft aus Rüben oder Zwiebeln mit Zucker oder Honig und viele andere Rezepte waren nicht ganz neu für mich, für andere vielleicht schon.

Das Buch ist sehr schön illustriert und bietet für die Leser, die noch nicht allzuviele Bücher zu diesem Thema gelesen haben, viele neue Rezepte von Öl- und Alkoholauszügen, Badezusätzen, Haarwasser, Tees und mehr, erzählt dabei abwechslungsreich und auf die Rezepte abgestimmt vom Leben auf dem Lande und den Veränderungen im Laufe der Zeit.

Veröffentlicht am 14.12.2017

gut und spannend erzählter erster Teil der Vorgeschichte

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Bei „Über den wilden Fluß“ von Phillip Pullman handelt es sich um den ersten von drei Teilen der Vorgeschichte „His Dark Materials“ ( Der goldene Kompass / Das magische Messer / Das Bernstein-Teleskop). ...

Bei „Über den wilden Fluß“ von Phillip Pullman handelt es sich um den ersten von drei Teilen der Vorgeschichte „His Dark Materials“ ( Der goldene Kompass / Das magische Messer / Das Bernstein-Teleskop). Es ist nicht zwingend erforderlich, diese drei Bände vorher gelesen zu haben um den Inhalt dieses Buches zu verstehen, aber für diejenigen, die diese Trilogie kennen, werden sich einige Geheimnisse lüften und Details erklärt. Ich finde es schon sinnvoller, in dieser Reihenfolge zu lesen, weil sonst Überraschungen oder retardierende Momente in den drei bekannten Büchern ihrer Wirkung enthoben werden können – und man, liest man dieses Buch erst danach, das Gefühl hat, es schließen sich Lücken.

Zum Inhalt:

Erzählt wird die Geschichte von Malcom, dem efjährigen Sohn und einzigem Kind des Gastwirtes „Zur Forelle“. Malcom ist stets freundlich, wissbegierig und hilfsbereit; er hilft in der Gaststätte und auch im nahegelegenen Kloster aus, geht dort dem Schreiner und den Ordensschwestern manchesmal hilfreich zur Hand. Malcom besitzt eine Kanu, das er „La bella Sauvage“ nennt und in dem er, gemeinsam mit Alice versucht, Lyra zu beschützen und in Sicherheit zu bringen. Alice, 15 Jahre alt, kennt er, da sie in der „Forelle“ beim Geschirrspülen hilft, später arbeitet sie auch im Kloster; genau dort lernen beide die ungefähr halbjährige Lyra kennen, die dort aufgenommen wurde. Zunächst sind Alice und Malcom nicht unbedingt die besten Freund, wachsen aber in ihrem großen Abenteuer sehr zusammen, in dem sie gegen Naturgewalten und verschiedene Gegenspieler antreten und Gefahren bestehen müssen.

Mein Eindruck:

Inhaltlich fand ich diesen ersten Teil der neuen Trilogie sehr spannend, phantasievoll und ansprechend erzählt. Wie schon erwähnt, muß man die drei ersten Bände nicht vorab gelesen haben; ich hatte sie vor Jahren gelesen, die Inhalte nicht im Detail parat und konnte mich doch an vieles erinnern sowie in den richtigen Bezug bringen. Ich denke, es würde etwas fehlen, was man aber nicht zwangsläufig vermissen muß.

Der Text läßt sich flüssig lesen, wechselt zwischen spannenden und auch etwas ausführlicheren Beschreibungen. Die Übersetzung scheint mir gut gelungen und doch gibt es etwas, was mich das ganze Buch hindurch immer wieder gestört hat: Es wird von „Nonnen“ gesprochen, die zur Außenwelt regen Kontakt haben und sich eifrig mit der Außenwelt austauschen.
Nonnen leben in Orden mit besonders strengen Regeln; sie unterliegen einem Schweigegelübte und leben zurückgezogen, haben nur ein- oder zweimal im Jahr „Ausgang“. Die dargestellten Lebens- und Sprechgewohnheiten mit Menschen, die außerhalb des Klosters leben sind für eine Nonne nicht denkbar – wohl aber für eine Ordensschwester. Ich finde, solche Batzer sollten nicht vorkommen – da sollte besser recherchiert / übersetzt werden und ich hoffe, das dieser Batzer korrigiert wird..

Nichtsdestotrotz hat mir dieser erste Teil der Vorgeschichte sehr gut gefallen, ich bin schon ganz gespannt auf die weiteren, hoffe, dass man uns Leser nicht zu lange darauf warten läßt und würde dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Informationen zum berühmtesten aller Weihnachtslieder und zauberhafte Einstimmung auf Weihnachten

Das kleine Buch: Stille Nacht! Heilige Nacht!
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Franziska Lipp widmet sich in diesem Buch der Entstehung und Verbreitung des berühmtesten aller Weihnachtslieder, das weltweit in mehr als 300 Sprachen und Dialekten gesungen wird und gibt kurze Lebenswegbeschreibungen ...

Franziska Lipp widmet sich in diesem Buch der Entstehung und Verbreitung des berühmtesten aller Weihnachtslieder, das weltweit in mehr als 300 Sprachen und Dialekten gesungen wird und gibt kurze Lebenswegbeschreibungen seines Texters Joseph Mohr sowie des Vertoners Franz Xaver Gruber, die dieses weihnachtliche Wiegenlied erstmalig in Gitarrenbegleitung am Heiligabend 1818 in Oberndorf bei Salzburg vorsangen, damals als Hilfspriester und Lehrer.

Im Buch liest man über die Verbreitung des Liedes, über Rituale und Traditionen und auch über den Frieden, der im Lied angesprochen wird und die Singenden für kurze Zeit verband, beispielsweise in den Schützengräben Weihnachten 1914 oder Roosevelt und Churchill 1941 vor dem Weißen Haus. .
Weihnachtliche Fotos schneebedeckter Landschaften aus dem Salzburger Land sowie mehrere weihnachtliche Rezepte aus eben dieser Gegend runden dieses Buch ab, genau wie der Abdruck des sechsstrophigen Weihnachtsliedes, dessen Text stellenweise von dem, der mir geläufig ist, abweicht.

„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ist in der Serie „Das kleine Buch“ erschienen, die ich sammle. Ich finde diese kleinen Bücher auch als Geschenk perfekt; dieses hier bietet eine wunderbare Einstimmung in die Advents- und Weihnachtszeit und enthält viele Informationen, unter anderem die Kurzbiographien, die mir vollkommen unbekannt waren.