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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2018

informativ, hilfreich, und gut umsetzbar

Gärtnern nach dem Terra-Preta Prinzip
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Das Buch vermittelt Hintergrundwissen, beispielsweise über entstandene Schwarzerden auf der Welt, natürliche und von Menschenhand geschaffene, sowie Besonderheiten bei der Entstehung samt der daraus abgeleiteten ...

Das Buch vermittelt Hintergrundwissen, beispielsweise über entstandene Schwarzerden auf der Welt, natürliche und von Menschenhand geschaffene, sowie Besonderheiten bei der Entstehung samt der daraus abgeleiteten Prinzipien.

Es wird ausführlich beschrieben, wie man Pflanzenkohle herstellen kann, den Pflanzenkohlekompost in aerober und anaerober Technik herstellt und dann Schwarzerde gewinnt. Spannend fand ich auch die Beschreibungen zum Einsatz des Schwarzerde-Substrats in Beet und Kübel, Hochbeet, mobilen Gärten und ganz besonders in Kisten, in denen man bereits im Haus vorziehen kann. Auch die persönlichen Berichte aus Brasilien oder über die Trockentoilette in einem deutschen Schrebergarten oder über Leihtoiletten und ein Windelprojekt, bei dem kompostiert wird, fand ich sehr interessant.

Einiges im Buch wird man wiedererkennen, wenn man im Garten einen Komposter betreibt; selbst, wenn man einiges schonmal gelesen hat, finde ich eine Auffrischung sehr hilfreich. Zudem bietet dieses Buch viele neue Hinweise, Anleitungen und Inspiration. Sehr anschaulich und aufschlußreich fand ich beispielsweise den ausführlichen Leitfaden zur Bokashi-Herstellung und -nutzung oder zur Milpa-Mischkultur, die dem Indianerbeet nahekommt.

Insgesamt bietet dieser gut bebilderte Ratgeber eine Reihe an Lösungen, die nicht unbedingt neu, aber lange erprobt und zum Teil fast vergessen wurden, obwohl sie nachgewiesenermaßen bestens funktionieren – und das, ohne bedenkliche Chemie einzusetzen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

einige Klassiker, viele weniger bekannte Märchen

Märchen von Speis und Trank
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Schon im Vorwort erfährt man, dass die hier versammelten Märchen von „wundersamen Mitteln, die auf Wunsch das Schlaraffenland auf den Tisch zaubern, von magischen Speisen und zauberhaften Verwandlungen, ...

Schon im Vorwort erfährt man, dass die hier versammelten Märchen von „wundersamen Mitteln, die auf Wunsch das Schlaraffenland auf den Tisch zaubern, von magischen Speisen und zauberhaften Verwandlungen, von gewitzten Helden, hungrigen Hunden und schlauen Mäusen“ erzählen. Im Nachwort finden sich Gedanken über Redewendungen des Essens, dass „mehr ist als bloße Nahrungsaufnahme“....

So vereint dieses Märchenbuch insgesamt 34 Märchen, in denen das gemeinsame Essen, Begenungen und magische und heilende Speisen die Handlung beeinflussen. Ich bin mit Märchen großgeworden, kenne selbstverständlich die enthaltenen Klassiker wie das Märchen vom Schlaraffenland, Zwerg Nase, der klugen Gretl oder dem kleinen Däumling. Die meisten der hier gesammelten Märchen waren mir jedoch völlig unbekannt, wobei ich jene aus fremden Ländern ganz besonders interessant fand ( Schweiz, Tirol Romamärchen aus Schweden). Die meisten der enthaltenen Märchen stammen aus Deutschland / Mitteldeutschland; ich hätte eine zeitliche Zuordnung sehr interessant gefunden.


Insgesamt fand ich die Mischung der Texte und Rabendarstellungen vielfältig und interessant, die Aufmachung des Buches, mit Lesebändchen, sehr ansprechend.

Veröffentlicht am 30.10.2018

grotesk und kurzweilig erzählt - eine tolle Fortsetzung

Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten
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Der Hundertjährige fährt mit seinem Freund Julius als Geburtstagsgeschenk mit einem Heissluftballon über die Insel Bali. Durch ein Missgeschick müssen sie notwassern, werden von einem nordkoreanischen ...

Der Hundertjährige fährt mit seinem Freund Julius als Geburtstagsgeschenk mit einem Heissluftballon über die Insel Bali. Durch ein Missgeschick müssen sie notwassern, werden von einem nordkoreanischen Handelsschiff gerettet und stolpern stetig in neue, skurrile Abenteuer.

Wie schon im ersten Buch über den Hundertjährigen erzählt Jonas Jonasson in seinem höchsteigenen Stil eine ungewöhnliche Geschichte mit vielen grotesken Momenten; diesesmal werden nicht die Politiker der Vergangenheit, sondern Tagespolitik aus 2017 auf besondere Art erzählt, ganz vorne dabei Kim Jong-un, Putin, Frau Merkel und Trump. Selbstverständlich kreuzen und begleiten auch wieder schrille Typen, fiese Gauner sowie abgedrehte Geschäftsideen seinen Weg.

Ich mag Jonassons Schreibstil, samt der Längen, die sich aus den vielen Detailerzählungen ergeben, seinen Humor und die phantasievolle Art zu erzählen und politische Ereignisse mit einer ganz anderen Sichtweise skurril zu erzählen. Mich hat diese Geschichte sehr gut und kurzweilig unterhalten; ich habe mich köstlich amüsiert.

Veröffentlicht am 29.10.2018

schöne, abwechslungsreiche Sammlung an Rabenmärchen und -texten

Märchen von Raben
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Dieses Märchenbuch vereint 40 Texte aus unterschiedlichen Ländern und Zeiten, bei denen Raben ganz unterschiedlich dargestellt werden, beispielsweise als Behüter der Kultur, hilfreich und machtvoll oder ...

Dieses Märchenbuch vereint 40 Texte aus unterschiedlichen Ländern und Zeiten, bei denen Raben ganz unterschiedlich dargestellt werden, beispielsweise als Behüter der Kultur, hilfreich und machtvoll oder als in Raben verwandelte Menschen.

Neben den klassischen habe ich eine Vielzahl mir völlig unbekannte Märchen aus anderen Ländern, aber auch Sagen oder Volkserzählungen lesen können, die manchmal nicht nur Raben sondern auch Krähen beschrieben.

Insgesamt fand ich die Mischung der Texte und Rabendarstellungen sehr vielfältig und interessant, die Aufmachung des Buches, mit Lesebändchen, sehr ansprechend.

Veröffentlicht am 29.10.2018

feuchter Sauerteig - "das Brot der Extreme"

Das Brot
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Chad Robertson beschreibt zunächst seinen Werdegang zum Bäcker, berichtet von seinen Lehrjahren in Frankreich, wo er es kennenlernte, dem Brotteig mehr Wasser als üblich zuzufügen. Ein Brotbäcker in den ...

Chad Robertson beschreibt zunächst seinen Werdegang zum Bäcker, berichtet von seinen Lehrjahren in Frankreich, wo er es kennenlernte, dem Brotteig mehr Wasser als üblich zuzufügen. Ein Brotbäcker in den französischen Alpen buk sein perssönliches Brot und das für seinen Vater auf diese Weise, wobei die Kunden dieses Brot nicht wollten, denn seine Oberfläche war sehr rissig.

Später nutzte der Autor in seiner Backstube diese Zusammensetzung, weil er keine Knetmaschine hatte und sich dieser weichere Teig gut per Hand verarbeiten und falten läßt. Robertson betont extra, dass man besonders auf das Abkühlen der Brote achten muß, damit sie fest werden; er nennt es das Brot der Extreme.

Die Herstellung des Vorteiges / Sauerteig wird genauestens erklärt, wobei keine Hefe zugefügt wird, sondern die Bakterien in den Zutaten, in der Luft und auf der Haut des Teigkneters ausreichen um die Gärung/ Fermentation in Gang zu bringen. Für meinen Geschmack viel zu aufwendig, vom Autor aber als leicht nachmachbar bezeichnet, wird in Text und zahlreichen Schritt-für-Schritt Fotos erklärt, in welchen Abständen man diesen Vorteig füttert, die braune Haut abzieht und wegwirft, ernut füttert und diesen Ansatz tagelang betreut und aufpeppelt. Von diesem Ansatz nimmt man letztendlich einen Esslöffel und wirft den Rest weg. Dem folgt die Anleitung für das Grundrezept, ebenfalls gut erklärt und reichlich bebildert.
Um einen guten Ersatz für einen Profi-Backofen zu haben, sollte man in einer gusseisernen Pfanne, abgedeckt mit einem gusseisernen Topf backen, mit ordentlich Dampf in den ersten 20 Minuten und dem korrekten Einschneiden des Teiges.
Danach folgen Variationen mit Oliven oder Nüssen, die Abwandlung des Grundrezeptes zu Pizza, Baguette, Brioche, Croissants und mehr sowie Rezepte für altes Brot, beispielsweise Brotsalat, Semmelbrösel, frittiertes Brot mit Tomate, Bruschetta, Zwiebelsuppe oder Brotauflauf.

Der Autor hat „sein“ Brot in jahrzehnter Tätigkeit perfektioniert und gibt an, dass man in gusseisernem Geschirr ( wie oben beschrieben), seiner Anleitung folgend, sofort perfekte Brote backen könnte, die aussähen, als kämen sie aus seiner Backstube und, dass man mit Übung und Erfahrung immer besser würde. Das erstaunt mich schon sehr, hieße es doch, jede Laie könne den Meister zügig übertreffen.

Das Buch selber wurde aufwändig illustriert; sehr viele begleitende Fotos erläutern die Teigzubereitung sehr anschaulich. Besonders für die Fotos aus Frankreich, aber auch bei einigen erklärenden hätte ich mir Untertitel gewünscht. Mir war vorher nicht bewußt, dass im Buch ausschließlich mit Sauerteig gearbeitet wird.

Ich habe es bereits erwähnt, für mich erscheinen diese detaillierten Anleitungen extrem arbeitsintensiv und viel zu aufwendig. Demzufolge werde ich keines der Rezepte ausprobieren; seit Jahren backe ich mein Brot mit einem Gramm Hefe und langer Geh-/ Reifezeit und bin damit sehr zufrieden. Der Teig geht gut und schmeckt kein bißchen hefig, läßt sich vor allem ganz unkompliziert zubereiten. Dennoch habe ich für mich viele neue Erkenntnisse gewonnen, zum Beispiel, wann ich den Teig bestmöglich beschwade oder über den Einfluss des richtigen Einschneiden des Teiglings. Auch einige der Rezepte fand ich inspirierend, so dass das Lesen des Buches für mich eine Bereicherung war.