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Veröffentlicht am 06.04.2017

Zwei Familien und die Lehmann-Krise, interessant, aber nicht so fesselnd wie erwartet

Das geträumte Land
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Jende Jonga kam vor einiger Zeit mithilfe eines von seinem Cousin Winston gesponserten Flugtickets aus Kamerun in sein Traumland Amerika. Inzwischen hat er auch schon seine Frau Neni und seinen Sohn ...

Jende Jonga kam vor einiger Zeit mithilfe eines von seinem Cousin Winston gesponserten Flugtickets aus Kamerun in sein Traumland Amerika. Inzwischen hat er auch schon seine Frau Neni und seinen Sohn Liomi nachgeholt, Neni hat ein Studentenvisum und will Apothekerin werden.Sie genießt Amerika besonders, da sie sich hier entfalten kann, anders als in Kamerun. Nach einer Zeit als Taxifahrer gelingt es Jende eine Anstellung als Chauffeur bei dem bei Lehmann angestellten Broker Clark Edwards und seiner Familie zu finden, eine gut dotierte Arbeit. Doch die Familie Jonga lebt in Unsicherheit, denn noch wurde Jendes Asylantrag nicht genehmigt.
Den Edwards geht es finanziell hervorragend, auch Ehefrau Cindy hat einen gutbezahlten Job als Ernährungsberaterin, der erwachsene Sohn Vince studiert Jura und Nachzügler Mighty ist die Freude seiner Mutter.Doch Clarks hohe Arbeitsbelastung beeinträchtigt das Familienleben.
Auch mit Jendes Asylantrag läuft nicht alles wie geplant.
Die Autorin stellt uns hier zwei sehr unterschiedliche Familien vor, deren Schicksale aber miteinander verwoben sind. Während die Jondas tief in ihrer kamerunischen Kultur verwurzelt sind, aber dennoch den amerikanischen Traum von Freiheit und Wohlstand leben wollen, sind die Edwards eine typisch amerikanische Familie der finanziellen Oberklasse, gut situiert, aber mit viel emotionalem Krisenpotential unter der scheinbar so glänzenden Oberfläche.So hat auch die Lehmann Krise völlig unterschiedliche Auswirkungen auf die beiden Familien.
Der Roman gibt tiefe Einblicke in beide Familienleben, es ergeben sich oft interessante Verwicklungen, doch ist auch vieles recht vorhersehbar. Die Personen konnten mich leider nicht wirklich berühren.
Daher kann ich nicht guten Gewissens volle 5 Sterne geben, doch vier Sterne hat diese einfühlsame, sprachlich gelungene Geschichte aus dem vermeintlichen „Traumland Amerika“ auf jeden Fall verdient.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Leben und Werk von Klimt kindgerecht erklärt

KLIMT - erzählt für Kinder
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„Klimt erzählt für Kinder“ ist der 2. Band aus der Reihe „Julie geht ins Museum“.
Julie, die kleine Tochter der Autorin, geht gerne mit ihrer Mutter ins Museum und diese bemüht sich dann, die Fragen ihrer ...

„Klimt erzählt für Kinder“ ist der 2. Band aus der Reihe „Julie geht ins Museum“.
Julie, die kleine Tochter der Autorin, geht gerne mit ihrer Mutter ins Museum und diese bemüht sich dann, die Fragen ihrer wissbegierigen Tochter auch kindgerecht zu beantworten. In diesem Band erfährt Julie (und damit auch der Leser) altersgerecht aufbereitet alles Wissenswerte über den berühmten Maler Klimt. Seine Kindheit, Jugend und späteres Leben werden ebenso behandelt wie sein künstlerischer Werdegang und die Entwicklung und Veränderung seiner Maltechniken.
Liebevoll sind all diese Informationen mit Illustrationen versehen, die seine Bilder nachempfinden, und ihnen ähneln. Eine Zeittafel informiert über die wichtigsten Ereignisse in Klimts Leben.Als besonderen Bonus gibt es noch ein Suchspiel.
Im Anhang finden sich dann noch Abbildungen der besprochenen Originalgemälde und Fotografien von verschollenen Werken.
Ein rundum durchdachtes, liebevoll gestaltetes Buch, das Kindern den berühmten Maler und seine Werke näher bringt und vielleicht auch die Lust auf Museumsbesuche weckt.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Klassiker der phantastischen Literatur in gelungener Neubearbeitung

Krieg der Welten
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Im Jahre 1894 landet ein unbekannter zylindrischer Körper auf der Erde, genauer in der Nähe eines kleinen englischen Dorfes nicht weit von London. Schnell wird klar, er ist außerirdischen Ursprungs,genauer ...

Im Jahre 1894 landet ein unbekannter zylindrischer Körper auf der Erde, genauer in der Nähe eines kleinen englischen Dorfes nicht weit von London. Schnell wird klar, er ist außerirdischen Ursprungs,genauer gesagt kommt er vom Mars, von dort kommende Lichtblitze wurden mit dem Teleskop beobachtet.Bald öffnet sich der Zylinder und nach kurzer Zeit wird deutlich, die darin befindlichen Marsianer kommen nicht in friedlicher Absicht. Mit einem Hitzestrahl vernichten sie die umstehenden Beobachter und die unmittelbare Umgebung, doch das ist erst der Anfang.Weitere Zylinder landen und die Marsianer beginnen zielstrebig mit dem Bau wirkungsvoller Vernichtungsmaschinen. Die Gewehre, ja selbst die Kanonen der Menschen erweisen sich als wirkungslos, lediglich ein Glückstreffer gelingt. Als dann die Eroberer auch noch Giftgas einsetzen bricht Panik aus, die Bevölkerung flieht, London wird evakuiert. Gibt es wirklich keine Rettung?
H.G. Wells schafft schon 1894 das Schreckensszenario einer außerirdischen Bedrohung, ja Vernichtung. Doch verurteilt er die Marsianer nicht in Bausch und Bogen. Er zieht Parallelen zu menschlichen Verhaltensweisen gegenüber Tieren, vergleicht die Zerstörung der Dörfer und Städte, die Tötung der Menschen mit der Zerstörung eines Ameisenstaates. Er wirft die Frage auf, ob die intellektuell hochentwickelten Marsianer die Menschen nicht als unterlegene Lebewesen, den Tieren vergleichbar, betrachten und entsprechend ähnliche Verhaltensmuster aufweisen.
Dieser berühmte Klassiker des phantastischen Romans, der die Inspiration zu dem aufsehenerregenden Hörspiel von 1939 lieferte und mehrfach als Filmvorlage diente, hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren.
Die Neuauflage des Mantikore- Verlages besticht durch eine Neuübersetzung, die den Stil und die Sprache des 19. Jahrhunderts widerspiegelt, ohne verstaubt zu wirken. Die liebevollen Illustrationen verstärken das „Feeling“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts, den Zeitgeist dieser Epoche noch..
Bemerkenswert ist auch der Prolog, der einiges Hintergrundwissen über Jules Verne und H.G. Wels vermittelt und gewisse Aspekte des Romans stärker in den Blickpunkt des Lesers rückt.
Eine rundum gelungene Neuauflage des bekannten Romans.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Schöne Geschichte über die Samtpfoten und die Menschen von Montmartre

Die Katzen von Montmartre
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Im Pariser Viertel Montmartre geschehen 2 Verbrechen : auf dem Friedhof wird ein junges Mädchen ermordet aufgefunden und die Katze Grisette, der Schwarm aller Kater des Viertels, verschwindet spurlos. ...

Im Pariser Viertel Montmartre geschehen 2 Verbrechen : auf dem Friedhof wird ein junges Mädchen ermordet aufgefunden und die Katze Grisette, der Schwarm aller Kater des Viertels, verschwindet spurlos. Besteht da etwa ein Zusammenhang?Während sich die menschlichen Ermittlungen unter Kommissar Bonenfant mehr auf den Mord konzentrieren, versucht die Katzengemeinschaft Grisette zu finden.
Zu Beginn des Buches stellt uns die Autorin zunächst die samtpfotigen Hauptcharaktere des Buches vor : den philosophischen Friedhofskater Bonnard, dem die Menschen gern ihre Schicksale anvertrauen, die mütterliche Suzanne, die bei Madame Valladon, der Bäckerin, wohnt, den weisen alten freilebenden Künstlerkater Degas, die reizende Grisette der Kioskbesitzerin, den halbstarken Kater Matisse von Monsieur Matisse und die beiden Lausbuben Miro und Pablo.Doch auch die Geschichten und die Persönlichkeiten der zugehörigen Menschen bringt sie uns nahe, so dass man sich beiden Welten verbunden fühlt.
Der Autorin gelingt es, den Leser tief in die Atmosphäre des Montmartre eintauchen zu lassen, durch Katzenaugen mal ganz anders gesehen aber auch durch die Menschen, die schon lange dort leben und im Viertel beheimatet sind.
Auch wenn ich das Buch nicht als „Thriller“ oder spannungsgeladenen klassischen Krimi bezeichnen möchte, so gibt es dennoch genug Spannungselemente,die den Leser fesseln.
Emotional ist das Buch aber noch berührender. Die menschlichen, aber auch die „kätzischen“ Schicksale gehen dem Leser zu Herzen, sie sind einfühlsam geschildert, vielschichtig und weisen auch einige Überraschungen auf. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Beschreibungen von Orten , Menschen und Katzen sind liebevoll und bieten genügend Nahrung für das Kopfkino.
Ein sehr schönes Buch, nicht nur für Katzenfreunde, aber für diese besonders geeignet.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Interessante Lovestory im All

Wir zwei in fremden Galaxien
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Die siebzehnjährige Seren lebt auf derVentura ,einem Generationenraumschiff mit knapp 2000 Menschen an Bord, das auf der 350 Jahr dauernden Reise zum Planeten Epsilon Eridani ist. Sie folgen damit einem ...

Die siebzehnjährige Seren lebt auf derVentura ,einem Generationenraumschiff mit knapp 2000 Menschen an Bord, das auf der 350 Jahr dauernden Reise zum Planeten Epsilon Eridani ist. Sie folgen damit einem unentschlüsselten Signal, das von dort die Erde erreichte, in der Hoffnung, dort auf intelligentes Leben zu treffen.Schon über 80 Jahre ist das Raumschiff unterwegs und es wird noch gut 260 Jahre dauern, bis es sein Ziel erreicht. Die jetzigen Bewohner haben also nie die Erde gesehen und werden auch das Ziel nie betreten , sie sind Zeit ihres Lebens auf die Ventura beschränkt. In der Enge des Schiffs herrschen strenge Regeln. Mit 17,am Ende der Schulzeit, bekommt jeder einen genetisch gut passenden Lebenspartner zugewiesen, der weibliche Part trägt dann die künstlich gezeugten Kinder aus. Auch der Beruf wird zugewiesen. Kreativität ist verboten, um die Erdkultur unverfälscht zu bewahren sind keine Neuschaffungen von Büchern ,Filmen oder Musik erlaubt. Schon vor Ende ihrer Schulzeit hat Seren gegen diese strikten Regeln rebelliert, verfiel in depressive Stimmungen. Mühsam fand sie ein labiles Gleichgewicht wieder. Doch nun passiert etwas, was streng verboten ist. Seren verliebt sich in Domingo Suarez, obwohl ihr mit Ezra, dem Sohn der Kommandantin, ein anderer Lebenspartner zugewiesen wurde. Auch Domingo erwidert ihre Gefühle, obwohl auch er schon eine Lebenspartnerin hat. Diese Liebe wird nicht geduldet und streng geahndet. Da bietet sich dem Paar ein allerdings lebensgefährlicher Ausweg.
Werden sie alles riskieren oder sich fügen?
Auch wenn die Umgebung mit dem Raumschiff Ventura recht ungewöhnlich ist , so liegt der Schwerpunkt der Handlung auf der Liebesgeschichte.
Leider konnte ich Seren nicht so recht sympathisch finden, sie ist sehr sprunghaft, unausgeglichen und oft gefährdet sie mit ihrer Impulsivität nicht nur sich sondern auch andere.
Das Szenario des Raumschiffs, die Konflikte durch die strengen Regeln und überhaupt das Leben an Bord fand ich allerdings sehr reizvoll.
Der Erzählstil ist flüssig und angenehm zu lesen, es sind auch reichlich Spannungselemente vorhanden, so dass mich der Roman trotz der nicht übermäßig vorhandenen Sympathie zur Hauptperson mitreißen und begeistern konnte.
Ich bin gespannt auf den 2. Teil der Ventura- Saga.

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