Profilbild von knappenpower

knappenpower

Lesejury Profi
offline

knappenpower ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit knappenpower über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2022

Solider Regio-Krimi

Nordwestnacht
0

Das erste Buch hatte mich begeistert, das zweite Buch war für mich eher durchwachsen, weil zu schnell offensichtlich war, wer der/die Täter/in war und warum. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Dementsprechend ...

Das erste Buch hatte mich begeistert, das zweite Buch war für mich eher durchwachsen, weil zu schnell offensichtlich war, wer der/die Täter/in war und warum. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Dementsprechend war ich auf das dritte Buch sehr gespannt.

Zwischen den einzelnen Büchern vergeht nicht so viel Zeit, wie man es gewohnt ist. In der Regel vergeht auch in den Büchern die Zeitspanne, die zwischen den jeweiligen Erscheinungsdaten liegen (also üblicherweise 1 Jahr). Dies ist hier nicht der Fall.

Es gibt ein Wiedersehen mit allen „Bekannten“, die man aus den früheren Büchern kennt. Diese haben eine sehr angenehme und vor allem nachvollziehbare Entwicklung durchlebt, was allerdings im Widerspruch dazu steht, dass seit den Geschehnissen in Band 2 lediglich 4 Monate vergangen ist.
Gerade Anna und Norberg haben sich verändert und weiterentwickelt. Die Zusammenarbeit wirkt intensiver, näher, freundschaftlicher. Anna scheint ihre gescheiterte Ehe gut verarbeitet zu haben, denn sie duckt sich nicht mehr weg, sondern macht in ihrer neuen Beziehung ihren Standpunkt klar und Norberg öffnet sich ein bisschen Richtung „neue Beziehung“. Mal sehen, was daraus wird.


Stilistisch darf man natürlich kein Wunderwerk erwarten. In meinen Augen lebt ein solider Regio-Krimi davon, ob man die Protagonisten mag oder nicht. Und das ist Svea Jensen bei mir überaus gut gelungen. Zudem wird der Leser nicht mit seitenlangen Beschreibungen der Gegend gelangweilt. Hier und da ein kurzer Hinweis, das war’s. Genau nach meinem Geschmack. Das Kopfkino anregen, aber nicht zu viel.

Was die Spannung angeht, so hat man auch dieses Mal leider wieder mehr Infos als Anna und Norberg. Es werden viele Rückblicke eingestreut, die mit ihrer kursiven Schrift auch einfach zu erkennen sind. Das bedeutet aber auch, dass es mit der Raterei nicht allzu spannend geworden ist. Nur das Motiv kommt völlig überraschend daher, wobei man als Leser aber trotz der vielen zusätzlichen Informationen keine Möglichkeit hat, dieses zu erraten. Schlussendlich wird aber alles ohne offene Fragen schlüssig aufgeklärt.

Das Einzige, was mich richtig gestört hat, ist, dass gefühlt irgendwie ein Einstieg, eine Art „Vorgeplänkel“, gefehlt hat. Irgendwie war man sofort mittendrin in dem Geschehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2022

Bitte keine Auszeit mehr

Ostseekreuz
0

Bei den Pia Korittki-Büchern handelt es sich um eine Serie, die schon sehr lange läuft. Die Serie gehört zu meinen Lieblings-Serien, da sie flüssig und verständlich geschrieben und sehr gut recherchiert ...

Bei den Pia Korittki-Büchern handelt es sich um eine Serie, die schon sehr lange läuft. Die Serie gehört zu meinen Lieblings-Serien, da sie flüssig und verständlich geschrieben und sehr gut recherchiert sind und zudem bislang immer über einen stetig aufbauenden Spannungsbogen verfügt haben.

Diesmal ist jedoch einiges anders:
Zunächst einmal spielt die Handlung lediglich 2 Wochen nach dem Ende des vorherigen Bandes, was aber erst sehr spät erwähnt wird. Ich hätte mir gewünscht, dass gleich zu Anfang darauf hingewiesen worden wäre, um sich besser in Pia hineinversetzen zu können, denn natürlich war man als Leser gespannt, wie Pia mit den Situationen des letzten Buches umgeht und wie sie sich auf ihre Psyche ausgewirkt haben, wobei natürlich nicht mehr alles in Erinnerung war (in einem Jahr vergisst man viel), aber der kurze Rückblick zu Anfang hat den Einstieg erleichtert.

Allerdings war nicht nur die zwischen dem letzten und dem neuen Buch vergangene Zeitspanne anders als sonst. Pia hat diesmal fast gar nichts mit den Ermittlungen zu tun, da sie sich im Kloster versteckt und somit inkognito unterwegs ist. Heißt: Ein unbekannter Kollege ermittelt in dem Mord und Pia ist außer vor. Zumindest für einen Großteil des Buches. Und das hat mir gefehlt. Die Bücher leben für mich von Pias Ermittlungen und ihrer Kombinationsgabe. Sie ist für mich einzigartig darin.
Jetzt, wo sie quasi nur zu den Gästen des Klosters gehört und später entsprechend dort die „Ohren aufhält“ ….. ich weiß nicht warum, aber ich habe immer wieder darauf gewartet, dass Miss Marple um die Ecke kommt und mitmischt. Die Situation im Gäste-Haus hat schon arg an die Agatha-Christie-Bücher erinnert.

Für mich war da null Spannung in dem Buch. Und auch die Geschichte um Marten hat es nicht wirklich spannender oder fesselnder gemacht. Im Gegenteil. Bei den vielen Pannen konnte man nur die Augen verdrehen.
Das hat sich für mich leider auch nicht mehr geändert, als Pia später in die Ermittlungen mit einbezogen wurde. Da war das Kind bei mir leider schon in den Brunnen gefallen.
Ich hatte null Kopfkino, was aber nicht an der Location lag, denn ich hatte mir vorher Bilder vom Kloster Cismar angesehen (die im Nachspann erwähnte Karte fehlt im E-Book). Ich kam einfach nicht in das Buch rein und das hat mir in der Seele weh getan.

Nur das private Ende des Buches war dann wieder ganz nach meinem Geschmack und hat für einen leicht versöhnlicher Abschluss gesorgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2022

Es bleibt spannend und macht süchtig

Mörderfinder – Die Macht des Täters
0

Bei so einem etablierten Autor wie Arno Strobel kann man sich getrost die Beschreibung über seinen Schreibstil etc. sparen. Nicht umsonst ist er so erfolgreich.

Ich mag Max, den Ex-Bullen, der eigentlich ...

Bei so einem etablierten Autor wie Arno Strobel kann man sich getrost die Beschreibung über seinen Schreibstil etc. sparen. Nicht umsonst ist er so erfolgreich.

Ich mag Max, den Ex-Bullen, der eigentlich die Nase voll hat und an der Hochschule unterrichtet. Aber er kann es nicht lassen und löst Fälle als „Hobby“, sobald er Unrecht wittert. Die ursprüngliche Serie hieß „Im Kopf des Mörders“ und das ist Max‘s Spezialität. Sich in die Gedanken der Bösen zu versetzen und ihnen auf diese Weise auf die Spur zu kommen.

Im ersten Buch hatte es Max mit einem Cold Case zu tun und er musste mit einem angeblichen Ar….., einem ehemaligen Kollege, zusammenarbeiten. Im zweiten Teil beschäftigt ihn ein aktueller Fall und er bekommt wieder Gegenwind, diesmal von der neuen Chefin seines Ex-Partners. Wird Max es schaffen, die Neue auf seine Seite zu ziehen? Denn auch, wenn er privat ermittelt und sich nicht an die strengen Regeln eines Polizisten halten muss, braucht er doch die Unterstützung des ganzen Polizeiapparates.

Dieses Mal ist das große Thema „Zweifel“, insbesondere an sich selbst und den eigenen Fähigkeiten und wie anfällig man dadurch auf äußere Einflüsse wird.

Immer wieder werden Kapitel aus der Sicht des Täters eingestreut. Normalerweise stört mich so etwas, da ich dann auf einem anderen Kenntnisstand bin als die Ermittler, aber bei Max geht es nicht anders und es stört mich komischerweise auch nicht, da diese Sichtweise zum Verständnis des Falles dazu gehört.

Der Fall an sich hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, zumal es für Max alles andere als gut läuft. Stress mit der neuen Chefin und mit dem Ehemann einer Kollegin. Auffällig ist auch, dass Max an einem gewissen Zeitpunkt sehr viele Personen als unsympathisch empfindet und mit Wut reagiert, was eigentlich ganz und gar nicht seine Art und untypisch für ihn ist, da er meist äußerst diplomatisch auf Probleme oder problematische Personen reagiert. Wie hat der Täter das gemacht? Drogen? Aber wie und was?

Wenn man die eingestreuten Hinweise in dem Buch registriert, dann ahnt man schnell, worauf es hinausläuft. Bleibt aber noch die offene Frage, wer das alles initiiert hat.

Marvin als neue Person in der Serie ist total genial. Ich hoffe, er spielt weiterhin eine nicht unerhebliche Rolle.

Nur schade, dass das Ende wirklich extrem abrupt kommt und zudem noch sehr kurz gehalten ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2022

Mit kleinen Abstrichen gelungene Fortsetzung

Nebelopfer
0

Ich mag Frida und ich mag Bjarne und ich kann mich noch gut erinnern, wie die beiden im ersten Buch aufeinandergetroffen sind.
Das, was an dieser Serie so ungewöhnlich ist, sind die stetigen Veränderungen ...

Ich mag Frida und ich mag Bjarne und ich kann mich noch gut erinnern, wie die beiden im ersten Buch aufeinandergetroffen sind.
Das, was an dieser Serie so ungewöhnlich ist, sind die stetigen Veränderungen im Team. Normalerweise bleibt in Serien ein Team größtenteils zusammen, aber hier gibt es für Frida ständige Veränderungen: Erst hatte sie gar kein Job bzw. wollte ihn nicht mehr ausüben. Dann hat sie doch (auch wegen Bjarne und dem alten Chef Vollmer) angefangen. Dann war Vollmer plötzlich weg und ein neuer Chef da. Jetzt dann ein neuer Kollege. Ich habe schon Angst vor dem nächsten Buch, wenn Bjarne in Rente geht. Frida hat es wirklich nicht leicht in ihrem Job. Aber wie sie das alles handhabt, macht sie nur noch sympathischer als sie eh schon ist.

Gleich zu Anfang werden die Nerven der Leser auf die Probe bestellt: Der Prolog zeigt eine Szene aus der Zukunft. Das ist ungewöhnlich und hat mich neugierig gemacht, aber vor allem hibbelig. Ich wollte nur noch lesen und lesen und wissen, wie es so weit kommen konnte. Sehr geschickt gemacht von Frau Fölck.

Ungewöhnlich für die Serie ist auch, dass diesmal mit allen Kollegen ermittelt wird. Das war, soweit ich mich erinnere, in den früheren Büchern nicht so. Da war Frida eher als „Alleinunterhalterin“ mit Bjarne unterwegs. Leider wurde kaum bis überhaupt nicht erklärt, wer wer gewesen ist. Somit war die Hierarchie nicht offensichtlich und die Einordnung der Kollegen sehr schwer. Ansonsten hat mir das Zusammenspiel der Ermittler aber sehr gut gefallen.

Auch die Geschichte mit mehreren Verdächtigen, vielen Spuren und vielen Sackgasse fand ich überaus interessant. Aber mit dem Fortgang der Ermittlungen wurde ich nie richtig gepackt und meine Gedanken drehten sich eigentlich immer nur um Bjarne und den Prolog.

Leider war für mich die finale Auflösung des Falles viel zu kurz geschildert und an der einen oder anderen Stelle in dem Buch hätte es auch ein wenig gefühlvoller und rührseliger sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2022

Nicht ganz so gelungene Fortsetzung

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht
0

Das erste Buch der Serie hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat sich auch nicht geändert: Der Schreib- und Erzählstil ist weiterhin flüssig und nicht zu kompliziert, die Beschreibung der handelnden ...

Das erste Buch der Serie hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat sich auch nicht geändert: Der Schreib- und Erzählstil ist weiterhin flüssig und nicht zu kompliziert, die Beschreibung der handelnden Personen und der Umgebung ist ausreichend, so dass man sich ein genaues (Kopf-)Bild machen kann, dabei aber nicht zu ausschweifend und raumgreifend.

Aber …. Alexa hat sich geändert. War sie im ersten Buch noch richtiggehend „menschlich“ mit Schwächen nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Alltag und Selbstzweifel, obwohl keine angebracht sind, so wirkt sie dieses Mal irgendwie abgeklärter und zudem auch sehr regelkonform. Schade eigentlich, denn sie hat mir im ersten Buch als Person mi eigenem Dickkopf wirklich gut gefallen.

Zu Beginn des Buches war ich zunächst irritiert, da die Handlung eine Woche nach Ende des ersten Falles spielt, was sehr ungewöhnlich ist (normalerweise vergeht auch zeitlich in den Büchern das „Schreibjahr“) und was zudem die Wandlung von Alexa auch für mich unerklärlich macht.

Wie im ersten Teil springt auch hier die Handlung zwischen Deutschland und Österreich hin und her. Dadurch wird der Spannungsbogen immer auf recht hohem Niveau gehalten, denn an den spannendsten Stellen wird wieder das Land gewechselt. Allerdings hatte ich schon nach etwa 1/3 des Buches eine Ahnung, worum und um wen es gehen könnte. Für mich persönlich viel zu früh.

Auch war dieses Mal fast keine gemeinsame Ermittlung vorhanden. Diese fing – für mich persönlich – viel zu spät an. Mich hat zudem irritiert, dass alle Angaben, an welcher Tag sich die Ermittler gerade befanden, fehlten. Dadurch konnte ich die Kapitel mit der Überschrift „einige Stunden vorher“ nicht richtig zuordnen, wobei es gegen Ende des Buches mehr als „einige“ Stunden sein müsste.

Ebenso war der Showdown, der eher an einen Actionfilm erinnert hat, nicht meins. Auch die Auflösung hat mich dieses Mal leider nicht überzeugt.

Ich hoffe jetzt auf das dritte Buch, in dem Vater und Tochter hoffentlich wieder mehr miteinander zu tun haben und Alexa zu ihrer „ich mach das so, wie ich das für richtig halte“ Art zurückfindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere