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Veröffentlicht am 27.11.2025

Whispers of Destiny

Whispers of Destiny
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Das Cover:
Ein düsteres, fast schon bedrückendes Cover, das sofort vermittelt: Es geht um Leben und Tod — und nicht um einfache Entscheidungen. Die Farben und das Design passen perfekt zur Geschichte und ...

Das Cover:
Ein düsteres, fast schon bedrückendes Cover, das sofort vermittelt: Es geht um Leben und Tod — und nicht um einfache Entscheidungen. Die Farben und das Design passen perfekt zur Geschichte und ihrer Schwere.

Meine Meinung:
Die Hauptpersonen sind Blue und Creek und ihre Geschichte zieht mich bis zur letzten Seite mit.

Blue erfährt mit 21, dass ihre Lebenszeit abläuft. In einer Welt, die von Überbevölkerung geprägt ist, gibt es keine natürlichen Schicksalswege mehr. Das „Wann“ wird nicht mehr allein dem Leben überlassen, sondern von einem institutionalisierten System reguliert. Blue bekommt eine Möglichkeit, ihre Zeit zu verlängern, und landet dadurch bei Death Call, wo auch Creek arbeitet.

Was ich während des Lesens sehr stark gemerkt habe: Man weiß lange nicht so richtig, wohin die Geschichte überhaupt steuern will. Soll das System gestürzt werden? Soll Blue lernen, sich einzufügen? Geht es darum, versteckte Missstände aufzudecken? Diese diffuse Richtungslosigkeit gehört irgendwie zur Stimmung des Buchs, hat mich aber gleichzeitig öfter ratlos zurückgelassen. Es bleibt lange offen, welche Art von Geschichte das eigentlich werden will.

Dazu kommt: Anders als es anfangs wirkt, entscheidet nicht Death Call selbst über Leben und Tod. Es gibt Grenzen, Richtlinien, verschiedene Zuständigkeiten, aber vieles davon bleibt schwammig erklärt, als würde das System selbst aus Nebel bestehen. Gerade, wenn man versucht, die Strukturen hinter Death Call zu begreifen, merkt man schnell, dass vieles bewusst unklar gehalten wird. Das passt zwar zum dystopischen Gefühl, wirkt aber manchmal, als hätte man gern etwas mehr Durchblick.

Sehr prägnant fand ich die sogenannten Magenta Moms. Sie bilden eine Art Protestbewegung gegen die Firma des Todes. Sie fungieren als eine Art Leihmütter für die höheren Ränge. Auch hier wird weniger erklärt wie sie datu kommen, nur, dass es nicht immer freiwillig ist. Dieses Konzept ist verstörend, gesellschaftskritisch und bringt eine sehr unangenehme, aber wirkungsvolle Komponente in die Welt. Es macht die moralische Verkommenheit dieses Systems greifbar und zeigt, wie tief das alles schon in die Gesellschaft eingesickert ist.

Blue bleibt dabei eine Figur, die sich mit jeder Information schwertut, weil nichts klar, nichts eindeutig und nichts zuverlässig ist. Genau das macht ihren Weg so roh und emotional. Creek dagegen bleibt die graue Zone, jemand, der zwischen Mitgefühl, Pflicht und Schuld gefangen ist und den inneren Konflikt des gesamten Systems spiegelt.

Die Welt ist bedrückend, dicht und ohne Ausweichmöglichkeiten. Aber sie bleibt auch vage, manchmal absichtlich, manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr. Trotzdem entfaltet sie eine starke Wirkung, sowohl emotional als auch moralisch.

Mein Fazit:
Whispers of Destiny ist dystopische Fantasy, die viel wagt und moralisch tief greift. Blue und Creek sind keine typischen Helden, sondern zwei Menschen, die in einem undurchsichtigen, gnadenlosen System überleben müssen. Die Richtung der Handlung bleibt lange unklar, manche Strukturen verschwimmen, aber genau diese Unsicherheit trägt zur Verstörung und Intensität des Romans bei.

Ich vergebe vier Sterne: für die Atmosphäre, die moralischen Fragen, die starke Idee und dafür, dass die Geschichte lange nachhallt, selbst wenn nicht alles klar definiert ist.

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Two steps away

Two steps away - London Hearts 2
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Das Cover:
Wieder modern und stimmungsvoll, perfekt im Einklang mit Band eins. Es hat dieselben wunderbaren Illustrationen die grade modern sind, ein Trend den ich sehr liebe.

Meine Meinung:
Two Steps ...

Das Cover:
Wieder modern und stimmungsvoll, perfekt im Einklang mit Band eins. Es hat dieselben wunderbaren Illustrationen die grade modern sind, ein Trend den ich sehr liebe.

Meine Meinung:
Two Steps Away ist Band zwei und nachdem "One Song Apart" schon richtig gut war, war ich gespannt, wie die Autorinnen Valentina Fast und Lorena Schäfer die Geschichte weiterführen. Und ja, Band zwei trifft genau diesen Mix aus Emotion, Tiefe und leiser Spannung, den ich an der Reihe so mag.

Ob man Band eins gelesen haben muss? Nicht unbedingt, die Geschichte funktioniert allein. Aber: Die chemische Basis zwischen allen Figuren, die kleinen Verbindungen und die innere Welt wirken deutlich runder, wenn man den ersten Teil kennt. Daher würde ich klar empfehlen, chronologisch zu lesen.

Im Zentrum stehen diesmal Pippa und Ben, die beide schon im ersten Band am Rand präsent waren, aber hier ihre vollständige Bühne bekommen. Dadurch fühlt sich der Einstieg vertraut an, aber gleichzeitig bekommt man zwei klar definierte Perspektiven, die sofort tragen.

Pippa ist warmherzig, ein bisschen chaotisch, sehr intuitiv und jemand, der unglaublich viel gibt, manchmal mehr, als für sie gut ist. Sie hat diese Mischung aus verletzlicher Ehrlichkeit und innerer Stärke, die sie zu einer Figur macht, die man sofort versteht.

Ben dagegen ist kontrollierter, strukturierter, jemand, der gern alles im Griff hat, nicht aus Starrheit, sondern aus Selbstschutz. Seine Vergangenheit hängt schwerer nach, als er zugibt, und genau das macht seine Entwicklung so glaubwürdig. Er muss lernen, Nähe zuzulassen, ohne sich wieder zu verlieren.

Was die beiden verbindet, wirkt nie konstruiert: Es ist ein leises, stetig wachsendes Gefühl, das sich über Dialoge, unausgesprochene Momente und dieses typische „Wir wollen, aber wir trauen uns noch nicht“-Knistern entfaltet. Dieser Band arbeitet stärker mit emotionalen Zwischentönen als Band eins und fühlt sich dadurch erwachsener an.

Thematisch geht es viel um Vertrauen, Verletzlichkeit, Selbstakzeptanz und den Mut, einen Schritt auf jemanden zuzugehen, obwohl man es besser nicht riskieren sollte. Und genau hier glänzt das Buch: Es wird nicht überdramatisiert, sondern bleibt feinfühlig, ruhig und intensiv.

Mein Fazit:
Ein emotionaler, durch und durch authentischer zweiter Band, der auf ruhige, eindringliche Weise zeigt, wie schön langsames Zusammenwachsen sein kann. Pippa und Ben ergänzen sich perfekt, ohne perfekt zu sein und genau das macht die Geschichte so berührend. Für mich ein starker, atmosphärischer Liebesroman, der die Reihe konsequent weiterführt.

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Christmas, Love and other Disasters

Christmas, Love and other Disasters
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Das Cover:
Modern, winterlich, ein Hauch Romcom, genau die richtige Mischung für eine Geschichte, die mitten in New York spielt und gleichzeitig cozy wirkt. Man bekommt sofort Lust, in die Story einzutauchen.

Meine ...

Das Cover:
Modern, winterlich, ein Hauch Romcom, genau die richtige Mischung für eine Geschichte, die mitten in New York spielt und gleichzeitig cozy wirkt. Man bekommt sofort Lust, in die Story einzutauchen.

Meine Meinung:
Christmas, Love and other Disasters hat für mich dieses bestimmte Funkeln, das nur Romcoms schaffen, die Humor, Herz und eine gelungene Portion Drama perfekt balancieren.

Im Zentrum steht Elle, die oft schneller spricht, als sie denkt. Und das ist einer ihrer größten Pluspunkte. Sie ist ehrlich, direkt, manchmal komplett ungebremst, aber nie unsympathisch. Diese Art macht sie unglaublich charmant und sorgt für viele kleine Katastrophen, die sie nur noch liebenswerter wirken lassen.

Keane dagegen ist ruhiger, strukturierter und deutlich reflektierter. Er wirkt auf den ersten Blick kontrolliert, doch je näher man ihm kommt, desto wärmer und weicher wird er. Was die beiden aber besonders macht, ist ihre gemeinsame Vergangenheit: Sie kennen sich aus der Schulzeit, damals hat es schon unterschwellig geknistert, aber nie gereicht, um wirklich etwas zu wagen. Diese alte Verbindung legt einen wunderbaren emotionalen Unterton unter die ganze Geschichte.

Als sie sich nun, Jahre später, im winterlichen New York wieder über den Weg laufen, flammt all das sofort wieder auf. Und gerade weil da schon Geschichte zwischen ihnen steckt, wirken ihre Dialoge, ihr Humor und auch ihre Verletzlichkeit absolut authentisch. Die Mischung aus “Wir wissen, dass da etwas ist” und “Wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen” macht viele Szenen zu kleinen Highlights. Vor allem da Keane damit spielt, dass er ihr potentieller Boss ist und öfter über sicj selbst als "herrischer CEO" spricht.

Das Setting in New York trägt extrem viel zur Atmosphäre bei: funkelnde Lichter, ein Hauch Weihnachtsstress, volle Straßen, kleine Cafés, spontane Begegnungen und diese einzigartige Stimmung, die gleichzeitig laut, bunt und doch irgendwie cozy ist. Es wirkt wie die romantische Version eines Dezembertags in Manhattan.

Besonders gelungen fand ich den Ton der Geschichte: humorvoll, aber nie albern. Warm, aber ohne Kitsch. Und immer mit einem ehrlichen Kern aus Emotionen und alten Unsicherheiten, die die beiden noch mit sich herumtragen.

Mein Fazit:
Eine rundum gelungene Weihnachts-Romcom, die mit viel Charme, Tempo und Gefühl erzählt wird. Elle ist witzig, direkt und absolut liebenswert, Keane die ruhige, verlässliche Konstante und gemeinsam haben sie eine Chemie, die dank ihrer gemeinsamen Vergangenheit sofort zündet.

Für mich eine herrlich unterhaltsame, moderne Second-Chance-Geschichte im weihnachtlichen New York, die genau die richtige Mischung aus Humor, Herz und winterlichem Flair trifft.

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Cozy Crime- ein Mord in 3B

The Morrisey Mysteries 1. Ein Mord in 3B
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Das Cover:
Ein klassischer Cozy-Crime-Look, der sofort neugierig macht und perfekt zu dieser Mischung aus gemütlich und mysteriös passt. Es vermittelt genau die Stimmung: ein scheinbar ruhiges Wohnhaus, ...

Das Cover:
Ein klassischer Cozy-Crime-Look, der sofort neugierig macht und perfekt zu dieser Mischung aus gemütlich und mysteriös passt. Es vermittelt genau die Stimmung: ein scheinbar ruhiges Wohnhaus, in dem etwas mehr vorgehr als man sieht.

Meine Meinung:
Geister und Cozy Crime?! Sign me in!
Ein Mord in 3B hat mich direkt abgeholt, weil es genau die Art von Krimi ist, die ich liebe: leicht, spannend, mit einem ganz besonderen Twist.

Im Mittelpunkt steht Meg Dawson, die nach einer beruflichen und persönlichen Bruchlandung zurück ins Morrisey-Gebäude zieht. Eigentlich wollte sie dort einfach nur zur Ruhe kommen und stattdessen stolpert sie in einen Mordfall. Was sie besonders macht: Meg kann Geister sehen und mit ihnen sprechen. Das ist kein übertriebenes Fantasy-Element, sondern wird ruhig, logisch und atmosphärisch eingebaut und verleiht der ganzen Geschichte eine frische Note.

An ihrer Seite steht Ripley, ihre beste Freundin und… ein Geist. Ihre Präsenz bringt Humor, Herz und auch ein paar melancholische Momente rein. Die Dynamik der beiden ist warm, vertraut und trägt einen großen Teil der Geschichte.

Dazu kommt das Morrisey-Gebäude selbst: eine Hausgemeinschaft voller eigenwilliger Figuren, verschlossener Türen und Geheimnisse. Es hat fast etwas von einer eigenen Person. Und genau dieser Mikrokosmos macht die Ermittlungen so interessant. Jeder wirkt nett genug und gleichzeitig könnte jeder etwas verbergen.

Der Krimiplot ist angenehm aufgebaut: Hinweise, falsche Spuren, kleine Offenbarungen. Ich habe mitgerätselt, ohne dass es zu konstruiert wirkt. Gleichzeitig gibt es genug cozy Moments, damit das Buch nie zu schwer wird. Der paranormale Touch fügt sich erstaunlich gut ein und sorgt dafür, dass die Geschichte aus der Masse heraussticht.

Was mir besonders gefallen hat: der leise Spannungsbogen. Kein hektisches Drama, sondern ein stetiges Gefühl, dass im Hintergrund mehr lauert, als Meg zuerst ahnt. Die Balance aus Mystery, Alltag und Übernatürlichem stimmt.

Mein Fazit:
Für mich ein richtig gelungener Auftakt. Warm, atmosphärisch, mit einer Protagonistin, die man gerne begleitet, und einem Setting, das sofort lebendig wirkt. Der Mix aus Cozy Crime und Geisterelementen hat mich überrascht, aber genau dadurch hatte das Buch etwas Eigenes, das hängen bleibt.

Ich gebe vier Sterne und freue mich jetzt schon auf Band zwei. Das Ende macht definitiv Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Die geheime Weihnachtsbibliothek

Die geheime Weihnachtsbibliothek
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Das Cover:
Ein wohliges, winterliches Cover, das sofort diese typische Jenny-Colgan-Stimmung transportiert: heimelig, warm, ein Hauch Magie. Genau das, was man von einer Weihnachtsgeschichte erwartet.

Meine ...

Das Cover:
Ein wohliges, winterliches Cover, das sofort diese typische Jenny-Colgan-Stimmung transportiert: heimelig, warm, ein Hauch Magie. Genau das, was man von einer Weihnachtsgeschichte erwartet.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch beendet und es fühlt sich an wie eine kleine Auszeit vom Alltag. Jenny Colgan bleibt ihrem Stil treu: herzlich, atmosphärisch, ruhig erzählend und mit Figuren, die man einfach begleiten möchte.

Die Protagonistin ist Carmen, die nach einem eher chaotischen Jahr in die schottische Kleinstadt Inverness geschickt wird, um ihrer Schwester auszuhelfen. Dort landet sie in einer kleinen, fast vergessenen Buchhandlung, die Mr. McCredie gehört einem ältereren Mann, der sein Lebenswerk praktisch im Stillen sterben sieht. Diese Kombination aus Melancholie und Hoffnung zieht sich durchs ganze Buch und hat mich wirklich gepackt.

Was die Geschichte besonders macht, ist die Stimmung: verschneite Straßen, stille Nächte, die langsame Verwandlung der Buchhandlung und Carmens eigenes Ankommen in einem Leben, das so viel ehrlicher ist als das, was sie vorher geführt hat. Dieses leise, unaufdringliche Weihnachtsgefühl entwickelt sich dadurch ganz natürlich.

Die Dynamik zwischen Carmen und Oke, einem jungen Pastor, fand ich ebenfalls besonders. Ihre Gespräche sind oft ruhig, manchmal kantig, aber immer aufrichtig. Nichts daran wirkt überzogen oder kitschig – eher wie zwei Menschen, die langsam erkennen, was ihnen wichtig ist und wer sie sein wollen.

Der prägnanteste Aspekt: das Thema Bücher als Zuflucht, als Erinnerungsort und als Raum, in dem man wieder zu sich selbst findet. Diese Bibliotheks- bzw. Buchhandlungsmagie ist hier besonders stark ausgearbeitet. Es ist weniger Plot-Action als vielmehr Entwicklung, Wärme und diese winterliche Klarheit, die man beim Lesen richtig spürt.

Ein kleiner Kritikpunkt: Manchmal zieht sich die Geschichte ein wenig, weil Carmen viel über sich selbst nachdenkt und die Handlung eher gemächlich voranschreitet. Aber genau das macht den Charme aus, wenn man sich darauf einlässt.

Mein Fazit:
„Die geheime Weihnachtsbibliothek“ ist eine stille, herzliche Weihnachtsgeschichte, die weniger auf Drama setzt und mehr auf Atmosphäre, Menschlichkeit und zweite Chancen. Carmen wächst einem ans Herz, die Buchhandlung wird fast zu einem eigenen Charakter, und Inverness wirkt wie ein Ort, in dem man selbst kurz verweilen möchte. Für mich ein rundes, warmes Winterbuch, das lange nachhallt.

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