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Veröffentlicht am 14.12.2025

Netflix RomCon zum Lesen

Holiday Ever After
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Das Cover:
Weckt sofort Weihnachtsstimmung. Winterlich, charmant und mit einer Leichtigkeit die nach Feel-Good-Romance schreit.

Meine Meinung:
Genau so wie das Cover es verspricht hatte ich es auch ...

Das Cover:
Weckt sofort Weihnachtsstimmung. Winterlich, charmant und mit einer Leichtigkeit die nach Feel-Good-Romance schreit.

Meine Meinung:
Genau so wie das Cover es verspricht hatte ich es auch erwartet. Wie eine Netflix-RomCom, nur zwischen Buchdeckeln, bb das so stimmt, finden wir jetzt gemeinsam heraus.

Holiday Ever After erzählt die Geschichte von Clara Davenport und Jack Kelly.
Clara ist eine junge, ehrgeizige Frau, die eigentlich Karriere in der Familien-Spielzeugfirma machen will. Doch als ein PR-Skandal hochkocht (ihre Firma soll das Design einer Puppenkreation geklaut haben) wird sie nach Fraser Falls geschickt, um den Schaden zu begrenzen.

Fraser Falls ist das klassische winterliche Kleinstadt-Setting: Schneeflocken, Weihnachtsmarkt, Lichterglanz und ein Hauch von „alles ist möglich, wenn man nur will“. Nur ist da ein Problem: Der Puppendesigner, von dem die Firma angeblich geklaut hat, ist ausgerechnet Jack Kelly – ein bodenständiger, skeptischer Typ, der Clara von Anfang an misstraut.

Clara geht die Sache professionell an, aber schnell merkt sie, dass sie sich nicht nur um das Image ihrer Firma kümmert, sondern auch um die Menschen in dem Ort selbst. Sie will beweisen, dass sie anders ist als ihr Vater und findet dabei mehr über sich selbst heraus, als sie erwartet hätte.

Jack ist genau so ein Gegenpart, wie man ihn sich für eine RomCom wünscht: verschlossen, prinzipientreu und erstmal unbeeindruckt von Claras Charme, zumindest oberflächlich. Unter dieser harten Schale steckt jemand mit Prinzipien, der seine Heimat und die Gemeinschaft schützen will. Er ist kein brodelnder Bad Boy, sondern ein Mann, der einfach festlegt, was er will und was nicht.

Prägnant ist vor allem die Atmosphäre von Fraser Falls. Die Autorin schafft es, die winterliche Kulisse so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, selbst dort zu stehen: die Lichter, die kleinen Geschäfte, die Gemeinschaft und dieses Gefühl von „Manchmal ist genau dort, wo du es am wenigsten planst, dein Glück.“ Diese Szenerie ist kein bloßer Hintergrund, sondern ein aktiver Teil der Story, der sowohl Romantik als auch persönliches Wachstum untermalt.

Ein weiterer starker Punkt ist, wie Clara und Jack sich annähern: zuerst durch Konflikt, dann durch Respekt, und am Ende durch echtes Verständnis. Es entwickelt sich nicht von Null auf Hundert, sondern schrittweise – mit humorvollen Momenten, einem Hauch Ironie und einer Wärme, die ehrlich wirkt.

Die Handlung hat zwar typische RomCom-Züge Haters-to-Lovers, Missverständnisse, gemeinsames Projekt, aber sie ist nicht oberflächlich. Es geht auch um Clara, die mehr sucht als nur beruflichen Erfolg: Selbstverwirklichung, Zugehörigkeit und das Gefühl, wirklich gesehen zu werden. Und Jack, der lernen muss, nicht aus Prinzip verschlossen zu bleiben, sondern Vertrauen zuzulassen.

Natürlich kommt auch der Kleinstadtcharme nicht zu kurz: neugierige Nachbarn, festliche Events und diese Atmosphäre von „Wir halten zusammen, auch wenn’s schwierig ist.“ Das macht die Geschichte rund und gibt ihr mehr Tiefe als nur die klassische Romantik.

Mein Fazit:
Holiday Ever After liest sich wirklich wie eine Netflix-RomCom, die man sich gemütlich an einem kalten Winterabend ansehen würde. Mit einem echten Herz und einer Portion Charakterentwicklung, die über bloße Festtagsromantik hinausgeht. Es ist warm, charmant und humorvoll und die winterliche Kulisse macht richtig Lust auf Schnee und Tee.

(Übrigens gibt es Spice, aber nicht so viel wie bei Icebreaker)

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Veröffentlicht am 14.12.2025

He Sees you

He Sees You When You´re Sleeping
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Das Cover:
Das Cover wirkt festlich–düster und fängt genau diese ungewöhnliche Mischung aus Weihnachts-Atmosphäre und dunkler Romantik ein.

Meine Meinung:
Ich habe He Sees You When You’re Sleeping dank ...

Das Cover:
Das Cover wirkt festlich–düster und fängt genau diese ungewöhnliche Mischung aus Weihnachts-Atmosphäre und dunkler Romantik ein.

Meine Meinung:
Ich habe He Sees You When You’re Sleeping dank des Netgalley Adventskalenders gelesen und bin ein bisschen hin- und hergerissen, weil dieses Buch genau dort spielt, wo sich Festtagsromantik und moralisch komplizierter Dark Romance überschneiden. Es ist kein Wohlfühl-Weihnachtsbuch, sondern eine Geschichte, die ständig zwischen Wärme und Unbehagen balanciert. (Was zu erwarten war, versteht mich nicht falsch)

Im Zentrum der Geschichte steht Chloe Hallman eine erfolgreiche Influencerin, deren öffentliche Lebensfreude perfekt ins Winter-Setting passt, hinter der aber eine unglaublich verletzte, einsame Frau steckt. Sie hat ihre Eltern verloren und trägt diesen Verlust nicht offen, sondern verschließt ihn hinter einem fröhlichen Online-Ich.
Gleichzeitig versteckt sie auch eine ganz andere, private Seite von sich: Unter dem Namen BlackAsChlo lebt sie online eine dunklere, sinnlichere Identität aus, die ihr gehört, weil sie selbst sie kontrolliert und nicht ihrem Image dient.

Je mehr ich gelesen habe, desto klarer wurde: Chloe ist faszinierend, weil sie zwei Welten in sich trägt und keine davon ist „nur schön“, sondern beide sind echt und schwer.

Gegenüber ihr steht Jack. Ein Feuerwehrmann, der sie vor Jahren bei einem Unfall gerettet hat und seitdem eine seltsame, obsessive Fixierung auf sie entwickelt hat. Er ist nicht der klassische romantische Held, sondern jemand, dessen Verhalten immer wieder die Grenze zwischen Schutz und Überwachung überschreitet. Seine obsessive Präsenz beginnt als stiller Wächter im Schnee, verwandelt sich aber nach und nach in etwas, das man gleichzeitig verstörend und seltsam verständlich findet. Was bei ihm ursprünglich als „Ich will sie beschützen“ beginnt, wird schnell zu einer Grenzüberschreitung und genau dieser Aspekt macht seine Figur so schwierig und faszinierend zugleich.

Was im Buch unglaublich präsent ist, ist die Doppeldeutigkeit von Identität und Begehren. Chloe lebt ihre Lebensfreude öffentlich und ihre dunkleren Sehnsüchte privat. Jack ist Feuerwehrmann und vermeintlicher Beschützer, aber er beobachtet, verfolgt und versteht Chloe oft besser, als sie sich selbst kennt. Dieser schmale Grat zwischen Anziehung und Kontrolle durchzieht die ganze Geschichte.

Der Spannungsbogen bleibt weitgehend hoch, weil dieser innere Konflikt nie aufgehoben wird: Man merkt als Leserin laufend, dass hier etwas nicht in Ordnung ist, aber gleichzeitig fühlt sich diese dunkle Anziehung auf einer gewissen Ebene auch seltsam ehrlich an. Die Autorin arbeitet mit moralisch grauen Figuren und stellt die Frage: Was ist Liebe, wenn sie mit Besessenheit verbunden ist? Wann wird Schutz Kontrolle, und wann ist Nähe Vertrauen?

Was ich allerdings kritisch sehe: Der Stalker-Aspekt wird hier nicht als bloßer Plot-Gag genutzt, sondern als zentraler Antrieb der Beziehung. Das macht die Dynamik spannend, aber auch schwierig greifbar. Gerade zum Ende hin war ich oft zwischen intensiver Faszination und dem Gefühl hin- und hergerissen, ob ich das Verhalten wirklich gutheißen kann. Der Roman fordert einen heraus, diese Grenze auszuhalten. Und irgendwie hätte ich mir hier mehr Hinterfragen gewünscht...

Mein Fazit:
He Sees You When You’re Sleeping ist kein klassischer Weihnachts-Roman, sondern eine dunkle, provokante Love Story, die mit Emotionen, Geheimnissen und grauen Moralzonen spielt. Für Dark Romance Girlys bestimmt eine schöne weihnachtliche Abwechslung.

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Veröffentlicht am 14.12.2025

Be Strong

The Monet Family – Be Strong, My Pearl
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Das Cover:
Ein Cover, das Eleganz und Spannung zugleich verspricht. Es wirkt edel, aber nicht kitschig und es passt hervorragend zum Reihe und zur Welt der Monets: luxuriös, geheimnisvoll und voller Widersprüche.

Meine ...

Das Cover:
Ein Cover, das Eleganz und Spannung zugleich verspricht. Es wirkt edel, aber nicht kitschig und es passt hervorragend zum Reihe und zur Welt der Monets: luxuriös, geheimnisvoll und voller Widersprüche.

Meine Meinung:
Dies ist Band fünf der Family of Secrets-Reihe, und ganz ehrlich: Man sollte die Vorgänger unbedingt gelesen haben. Die Figuren, ihre Dynamiken und vor allem die Geheimnisse, die sich über die Bände aufgebaut haben, tragen hier unglaublich viel Gewicht. Ohne dieses Vorwissen kann man zwar der Handlung ansatzweise folgen, aber die emotionale Tiefe und die Entwicklungen verlieren deutlich an Wirkung.

Im Mittelpunkt stehen wieder Hailie Monet und ihre Familie, besonders ihr älterer Bruder Vincent und Hailie selbst, die sich in diesem Band noch einmal weiterentwickeln müssen.
Hailie ist längst nicht mehr das verängstigte Mädchen von vor zwei Jahren; sie ist stärker, mutiger und bereit, für ihre Familie einzustehen. Besonders prägnant ist, wie sie lernt, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn es bedeutet, Risiken einzugehen und sich gegen diejenigen zu stellen, die sie am meisten liebt.

Die Geschichte setzt direkt an bestehenden Konflikten an und führt sie konsequent weiter: Camden Monet befindet sich in größter Gefahr und Hailie will nicht länger zusehen, wie das Schicksal über ihre Familie entscheidet. Ihre Entwicklung von der eher unsicheren Figur zu jemandem, der handelt und nicht nur reagiert, ist einer der stärksten Aspekte des Buchs. Die familiären Beziehungen, vor allem die zwischen Hailie und ihren Brüdern, sind vielschichtig, emotional aufgeladen und bewegen sich zwischen Schutzinstinkt, Stolz und dem Wunsch nach Normalität.

Was diesen Band besonders macht, ist die Balance zwischen persönlichem Drama und einer größeren, fast schon geheimnisvollen Familiengeschichte. Es gibt einige emotionale Tiefpunkte, Wendungen, die einen innehalten lassen, und Augenblicke, in denen man spürt, wie sehr Hailie gewachsen ist. Gleichzeitig bleibt der Stil angenehm flüssig, sodass sich das Buch trotz seiner Länge überraschend schnell lesen lässt.

Ein weiterer prägnanter Punkt: Die dunkleren Themen in dieser Reihe treten auch hier wieder klar hervor Schutz, Loyalität, Angst vor Verlust und die Frage, wie viel man opfern kann, bevor man sich selbst verliert. Hailies innerer Kampf um Selbstbestimmung und ihre Bereitschaft, für die Menschen einzustehen, die sie liebt, geben der Geschichte eine große emotionale Tiefe.

Wenn ich einen kleinen Kritikpunkt nennen müsste, dann wäre es, dass manche Wendungen bereits sehr früh anzudeuten scheinen, bevor sie schließlich voll zur Geltung kommen, dadurch verliert der Spannungsbogen zwischendurch manchmal etwas von seiner Schärfe. Das schmälert das Gesamtbild aber nur geringfügig, weil die emotionalen Momente und die Figurenentwicklung das gut ausgleichen.

Mein Fazit:
The Monet Family – Be Strong, My Pearl ist ein intensiver, emotionaler und mitreißender Band, der die Stärken der ganzen Reihe bündelt. Hailie ist gewachsen, sie steht für ihre Familie ein und zeigt Stärke, ohne jemals oberflächlich zu wirken. Die Monets bleiben eine Familie voller Geheimnisse, Konflikte und echter Gefühle und dieser Band überzeugt gerade durch diese Mischung.

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Veröffentlicht am 14.12.2025

Wo das Licht zerbricht

A Castle so cruel – Wo das Licht zerbricht
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Das Cover:

Das Cover bleibt der Linie des ersten Bandes treu. Düster, elegant und voller Spannung. Es transportiert genau diese kalte, bedrohliche Atmosphäre, die das Schloss und die Geschichte umgibt, ...

Das Cover:

Das Cover bleibt der Linie des ersten Bandes treu. Düster, elegant und voller Spannung. Es transportiert genau diese kalte, bedrohliche Atmosphäre, die das Schloss und die Geschichte umgibt, und passt damit perfekt zur Reihe.



Meine Meinung

Wo das licht zerbricht ist der zweite Band der Reihe und knüpft direkt an Band eins an. Man sollte den Auftakt unbedingt kennen, denn die Geschichte wird ohne große Erklärungen weitergeführt. Emotional wie inhaltlich. Alles, was hier wirkt, baut auf dem auf, was vorher erzählt wurde.



Im Mittelpunkt stehen erneut Eleyne und Noé, deren Beziehung sich im Vergleich zu Band eins deutlich verändert. Während es dort vor allem um vorsichtiges Annähern, Misstrauen und erste Risse in ihren Schutzmauern ging, wird es hier komplexer. Die Gefühle sind da, aber sie stehen unter Druck, unter Bedrohung und unter der ständigen Angst, die falsche Entscheidung zu treffen.



Eleyne mochte ich besonders. Sie ist keine laute Heldin, sondern eine, die überlegt handelt, Verantwortung trägt und dennoch nicht vergisst, wer sie ist. Sie kämpft nicht nur gegen äußere Bedrohungen, sondern auch gegen Erwartungen und innere Zweifel. Ihre Entwicklung fühlt sich ehrlich an, weil sie nicht plötzlich mutig oder stark ist, sondern Schritt für Schritt lernt, für sich einzustehen.



Noé bleibt ein schwieriger Charakter, im positiven Sinne. Verschlossen, geprägt von Pflicht und Loyalität, wirkt er oft kühl, obwohl man spürt, wie viel in ihm arbeitet. Gerade diese Zurückhaltung macht ihn interessant. Seine Entscheidungen sind nicht immer leicht nachvollziehbar, aber genau das passt zu seiner Rolle und zu dem Umfeld, in dem er sich bewegt. Besonders nachdem was am emde von Band eins mit ihm passiert ist, machen seinen inneren Konflikt greifbar.



Prägnant ist vor allem die Atmosphäre: Das Schloss ist kein sicherer Ort, sondern ein Symbol für Kontrolle, Macht und unausgesprochene Regeln. Die politischen Spannungen, Intrigen und unterschwelligen Drohungen sorgen dafür, dass selbst ruhige Szenen nie wirklich ruhig sind. Die Handlung ist dichter als im ersten Band, gleichzeitig emotionaler, weil die Figuren mehr zu verlieren haben.



Ein kleiner Kritikpunkt bleibt das Tempo. Manche Passagen ziehen sich etwas, während andere Entwicklungen sehr schnell voranschreiten. Gerade bei emotional wichtigen Momenten hätte ich mir stellenweise etwas mehr Raum gewünscht.



Mein Fazit

A Castle so Cruel ist eine gelungene Fortsetzung, die genau dort weitermacht, wo Band eins aufgehört hat, dunkler, intensiver und emotional fordernder. Bekannte Märchen Elemente werden neu betrachtet und formen was eigenes.



Eine tolle Märchen Neuinterpretation, die von Atmosphäre, Charakterentwicklung und unterschwelliger Bedrohung lebt. Für mich ein starker zweiter Band, der Lust macht, weiter in diese Welt einzutauchen. Für Fans von Märchen auf jeden Fall eine gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 11.12.2025

Wild Reverence

Wild Reverence
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Das Cover:
Wirkt wieder sehr verträumt und wunderschön. Ich schaue es einfach sehr gerne an und finde es passt gut zum Buch.

Meine Meinung:
Wenn man wie ich Divine Rivals gelesen hat, ist dieses Prequel ...

Das Cover:
Wirkt wieder sehr verträumt und wunderschön. Ich schaue es einfach sehr gerne an und finde es passt gut zum Buch.

Meine Meinung:
Wenn man wie ich Divine Rivals gelesen hat, ist dieses Prequel ein Muss – aber wichtig: Man kann es problemlos unabhängig lesen. Die Verbindung liegt eher thematisch, nicht direkt in den Figuren.

Aber worum geht’s wirklich?
„Wild Reverence“ erzählt die Vorgeschichte der Götterkonflikte, die später in Letters of Enchantment wichtig werden.
Im Fokus stehen Mathilda und Vincent, zwei junge Menschen, die in einer Welt leben, in der die Präsenz der alten Götter längst verblasst ist, aber noch immer unterschwellig wirkt.

Mathilda arbeitet in einem Archiv, das sich mit Mythen, alten Aufzeichnungen und vergessenen Geschichten befasst. Sie ist neugierig, nachdenklich, detailverliebt, jemand, der Dinge verstehen will, statt sie einfach hinzunehmen.
Vincent dagegen trägt eine tiefergehende familiäre Last mit sich herum: Seine Familie ist enger mit dem Göttlichen verbunden, als ihm lieb ist, und er versucht, seinen Platz zwischen Tradition, Verpflichtungen und persönlichen Wünschen zu finden.

Die Handlung führt die beiden zusammen, als ein mysteriöser Fund und ein seltsames altes Ritual ihre Wege kreuzen. Damit wird eine unterschwellige Frage entfacht:
Was bedeutet Glauben, wenn die Götter vielleicht realer sind, als man dachte und was passiert, wenn alte Kräfte wieder erwachen könnten?

Was macht das Buch besonders?
Es ist kein klassisch-romantisches Prequel, sondern ein stimmungsvolles worldbuilding piece, das zeigt wie diese Welt einst funktionierte, warum die Götter im Hintergrund lauern, welche Rolle Sprache, Schreiben und Erinnerung haben, wie gewöhnliche Menschen unabsichtlich in göttliche Konflikte geraten und so viel mehr...

Die Atmosphäre ist typisch Ross:
poetisch, melancholisch, voller kleiner Details, die die Welt tiefer wirken lassen.
Man merkt, dass es hier um Ursprung geht, um die Grundlage dessen, was später in Divine Rivals eskaliert.

Mathilda & Vincents Beziehung ist leiser, zurückhaltender, ernsthafter.
Nicht das große Prickeln, sondern ein langsames Vertrauen, das sich aus gemeinsamen Nachforschungen und ehrlichen Gesprächen ergibt.
Beide fühlen sich von der Vergangenheit ihrer Welt eingeholt und diese Verbindung trägt die Geschichte stärker als reine Romantik.

Einige kleine Kritikpunkte gibt es dennoch.
Die Handlung setzt sehr stark auf Stimmung und innere Entwicklung. Dadurch wirkt der Plot phasenweise ungerichtet und verloren, besonders auf die Länge des Buches gesehen. Mamche Fragen und Antworten entfalten sich nur halb und warten auf die Hauptreihe, so bleibt der emotionale Einschlag etwas gedämpft. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Ross mehr andeutet als erzählt.

Mein Fazit:
Ein atmosphärisches, poetisches Prequel, das die Welt von Divine Rivals vertieft, ohne dass man das Hauptbuch gelesen haben muss.
Es geht weniger um Action oder Dramatik und mehr um Ursprung, Glauben, Mythen und die zarte Verbindung zweier Menschen, die ungewollt in etwas Größeres gezogen werden.

Für mich ein ruhiger, aber bedeutungsvoller Beitrag zur Reihe

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