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Veröffentlicht am 04.08.2025

Die Geschichte einer mutigen Frau

Die vier Winde
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1921, Texas: Elsa lebt in einer wohlhabenden Familie. Ihr größter Wunsch ist es zu studieren, aber die Eltern haben dafür nur Hohn und Spott übrig. Stattdessen reden sie ihr ein, daß sie unansehnlich sei ...

1921, Texas: Elsa lebt in einer wohlhabenden Familie. Ihr größter Wunsch ist es zu studieren, aber die Eltern haben dafür nur Hohn und Spott übrig. Stattdessen reden sie ihr ein, daß sie unansehnlich sei u d nie einen Mann bekommen würde. Sie sollte froh sein, daß sie bei ihren Eltern bleiben könnte. Da lernt sie Raf kennen. Sie glaubt, mit ihm die lang ersehnte Freiheit erleben zu können. Als sie schwanger wird, weisen die Eltern sie aus dem Haus. Sie findet Zuflucht auf der Farm von Raf und seinen Eltern. Schnell lernt sie die harte Arbeit auf einer Farm kennen und mag dieses Leben sogar. Sie fühlt sich zum ersten Mal so angenommen, wie sie ist. Doch 1934 kommt eine große Dürre über Texas. Elsa muß schweren Herzens das Land verlassen, um sich und ihre Kinder vor dem Verhungern zu retten. Sie flieht nach Kalifornien. Doch auch dort muß sie sich mit neuen Gefahren auseinandersetzen. Als sie glaubt, ein neues Glück gefunden zu haben, schlägt das Schicksal unerbittlich zu.

Romane von Kristin Hannah sind immer eine Überraschung. Sie findet ständig neue Themen, die sie in spannende Geschichten verwandelt. So auch in ihrem Roman "Die vier Winde". Dort geht es um die Dürrekatastrophe von 1934 in den USA. Man liest staunend, wie es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten damals zuging. Kristin Hannah erzählt die Geschichte einer mutigen Frau mit Worten, die nicht nur im Kopf ankommen, sondern mitten ins Herz gehen. Man spürt jede Regung der leidgeprüften Menschen und kann sich so ein Lebfn einfach nicht vorstellen. Diese Geschichte regt zum Nachdenken an!

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Erinnerungen werden wach

Marina, Marina
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Italien in den 60er Jahren. Der Jugendliche Nino ist unsterblich in die Frau des Frisörs, Marina, verliebt. Doch diese ist deutlich älter als er und fängt eine Romanze mit einem erwachsenen Mann an. Und ...

Italien in den 60er Jahren. Der Jugendliche Nino ist unsterblich in die Frau des Frisörs, Marina, verliebt. Doch diese ist deutlich älter als er und fängt eine Romanze mit einem erwachsenen Mann an. Und auch rund um Nino geht das Leben seine eigenen Wege. Seine Tante erfüllt sich einen Traum und sein Vater verliebt sich in eine deutsche Touristin, die kurz darauf vom Balkon ihres Hotels stürzt.

Vorweg gesagt: Das Personenverzeichnis ist sehr hilfreich. Es spielen doch viele Personen eine Rolle. Diese sind jedoch richtig gut dargestellt und passen in die Zeit. Überhaupt wird das Flair der 60er Jahre gut wiedergegeben. Besonderes Highlight: die Kapitelüberschriften, die jeweils einen Musiktitel dieser Zeit beinhaltet. Für mich war es ein Ausflug in eine wunderschöne Zeit und es wurden viele Erinnerungen geweckt.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Bewegende Geschichte

Was uns erinnern lässt
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Milla findet am Rennsteig einen verschütteten Keller. Als sie in den Keller steigt, ist es, als geriete sie in eine Zeitkapsel. Alles ist noch genau so, wie es die Bewohner des ehemaligen Hotel "Waldeshöh" ...

Milla findet am Rennsteig einen verschütteten Keller. Als sie in den Keller steigt, ist es, als geriete sie in eine Zeitkapsel. Alles ist noch genau so, wie es die Bewohner des ehemaligen Hotel "Waldeshöh" vor 40 Jahren verlassen haben. Anhand von alten Schulheften findet sie die Namen der ehemaligen Besitzer. Besonders mit Christine Freunde Milla sich an. Durch sie erfährt sie mehr von den Geschichten über das ehemalige Hotel Waldeshöh. Nach der Teilung Deutschlands liegt es genau in der Sperrzone. Ohne Passierschein darf kein Mensch dort hin. Die Bewohner müssen mit vielen Schikanen leben. Sie haben keinen Telefonanschluß und kein fließendes Wasser. Krankenwagen und Postboten kommen nicht mehr zu ihnen durch. Trotzdem wollen die Menschen ihr Zuhause nicht verlassen. Milla und Christine versuchen nun diese Vergangenheit für die Familie aufzuarbeiten und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten.

Die Geschichte der Familie Dressel ist eine interessante Reise in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Die Familie hatte das Pech, daß ihr Haus in der Sperrzone zwischen den beiden deutschen Staaten lag. Diese Erlebnisse der Vergangenheit hat jeder auf seine Art verarbeitet - oder auch nicht verarbeitet. Da ist Christine, die jedes kleine Teil aus ihrer Vergangenheit hortet. Sie gehört zu den "Bewahrern". Sie will sich aber nur an die schönen Dinge erinnern. Ihre Ängste kommen erst wieder nach und nach an die Oberfläche. Die "Verdränger", wie Andreas, wollen sich nicht gern erinnern. Obwohl er fast täglich in Dressels Forst geht um nach dem Rechten zu sehen, redet er sich ein, mit der Vergangenheit abgeschlossen zu haben. Das macht ihn wütend und diese Wut läßt er an seinen Mitmenschen aus. Am schlimmsten sind die "Leugner" wie Siggi. Sie leugnen das Unrecht, das den Menschen durch sie angetan wurde. Sie reden sich so lange raus, bis sie davon überzeugt sind, den Leuten noch einen Gefallen getan zu haben.
Alle diese Personen treffen wir hier in einer wunderbaren Geschichte über eine Familie in einer schwierigen Zeit. Jeder von ihnen muß lernen, sich der Vergangenheit zu stellen und Frieden zu finden.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Gewaltig

Eine eigene Zukunft
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Im Jahre 1936 leben die drei Schwestern Victoria, Mona und Luz mit ihrem Vater in New York. Ursprünglich stammen sie aus einer Provinz in Andalusien. In New York sollen die Schwestern ihren Vater bei der ...

Im Jahre 1936 leben die drei Schwestern Victoria, Mona und Luz mit ihrem Vater in New York. Ursprünglich stammen sie aus einer Provinz in Andalusien. In New York sollen die Schwestern ihren Vater bei der Arbeit im Restaurant unterstützen. Doch dann verstirbt der Vater plötzlich. Die Schwestern benötigen einen Plan, um sich über Wasser zu halten. Dann haben sie eine Idee: Das Restaurant wird in einen Nachtclub umgewandelt.

"Eine eigene Zukunft" hat mich sehr mitgerissen. Hier wird deutlich aufgezeigt, wie wichtig es ist innerhalb der Familie zusammen zu halten. Man schafft dann viel mehr. Die Sprache des Buches ist wunderschön bildhaft. Man bekommt eine Vorstellung vom New York der Zeit damals und such die Charaktere sind greifbar.

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Lehrstunde

Rheinblick
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Das Lokal "Rheinblick" ist der Treffpunkt vieler Politiker und deren Mitarbeiter in Bonn im November 1972. Die Wirtin Hilde Kessel steht wie ein Fels in der Brandung hinter der Theke. Sie hört so manches ...

Das Lokal "Rheinblick" ist der Treffpunkt vieler Politiker und deren Mitarbeiter in Bonn im November 1972. Die Wirtin Hilde Kessel steht wie ein Fels in der Brandung hinter der Theke. Sie hört so manches über die politischen Spielchen der Parteien, abreise verhält sich stets neutral. Darauf ist sie stolz. Nur einmal ist sie schwach geworden und hat etwas ausgeplaudert. Das hat sie bitter bereut. Zur gleichen Zeit ist der Bundeskanzler Willy Brandt angeschlagen. Er liegt in einer Bonner Klinik und versucht seine Stimme zu erhalten. Dabei kommt ihm die junge Logopädin Sonja so nahe wie kaum ein anderer Mensch. Sie bekommt hautnah mit, wie der Kanzler um seine schwindende Macht kämpft.
Zwei Frauen, die ein politisches Wissen mit sich herumtragen und es zu ihrem eigenen Wohl nicht nutzen werden.

Dieses Buch führt uns im November 1972 nach Bonn. Das ist eigentlich gar nicht so lange her und trotzdem hat man das Gefühl, sich in einer anderen Welt zu bewegen. Man geht zum telefonieren in eine Telefonzelle - unwillkürlich erwartet man, daß die Person sein Handy zückt. Die Damen tragen Knautschlackstiefel. Wann habe ich das Wort zum letzten Mal gehört? Es ist wirklich unheimlich, wieviel sich in den Jahren verändert hat, ohne daß wir es richtig bemerkt haben. Das soll jetzt nicht heißen, daß ich manchen Dingen hinterhertrauere. Auf die Spießigkeit dieser Zeit kann wohl jeder gut verzichten.
Das andere Thema ist die politische Zeit in der damaligen Bundeshauptstaft. Es werden aufstrebende Politiker vorgestellt, die wir alle später noch erleben sollten - Mal mehr, mal weniger ruhmreich. Intrigen werden gesponnen und Posten verschoben. Und das alles zu einer Zeit, als Bundeskanzler Willy Brandt in einer Bonner Klinik liegt und seine Stimme nicht benutzen darf. Der angeschlagene Kanzler hat keine Wahl. Er muß seinen Leuten vertrauen.

Das Buch ist eine Lehrstunde in Sachen Zeitgeschichte. Es beleuchtet auch die persönlichen Seiten der Machtmenschen, die Deutschland regiert haben. Es macht sie nicht immer sympathischer, aber gerade diese Ehrlichkeit überzeugt den Leser.

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