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Veröffentlicht am 16.12.2017

tolles Märchenbuch aus Burma

Das Geheimnis des alten Mönches
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in diesem Buch geht es um burmesische Märchen und Fabeln, die von Jan-Philipp Sendker und seinem Sohn, und einem weiteren Freund gesammelt wurden während der Reisen, die die erwähnten Personen in Burma ...

in diesem Buch geht es um burmesische Märchen und Fabeln, die von Jan-Philipp Sendker und seinem Sohn, und einem weiteren Freund gesammelt wurden während der Reisen, die die erwähnten Personen in Burma verbracht haben.



Jan-Philipp Sendker erklärt in seinem Vor- und Nachwort, wie er nach Burma kam, und was er dort erlebt hat. Er traf einheimische, die von verschiedenen Jobs leben konnten, sei es Bücherrestaurator, oder Lebensmittelhändler. Und so konnte er guten Kontakt zu den Einheimischen aufbauen und bekam so auch entsprechend die Kultur mit, die sich natürlich auch weiter entwickelt hat. Im Vorwort erzählt Sendker, wie er das alte Burma erlebt hat, aber auch die Wandlung gespürt hat, die durch den Einzug der digitalen Technik auch Burma Einfluss auf die Bevölkerung nahm. Diesen Wandel beschreibt Sendker ganz gut im Nachwort.



Und dennoch: die Kultur eines Landes ist oft nur durch ihre Geschichten auszumachen.

Mir war es wichtig zu sehen, ob es einen Unterschied zwischen europäischen Märchen gibt und burmesischen/asiatischen Märchen. Ja, durchaus, und doch wiederum nicht. Klar, im Erzählstil und bei den Protagonisten gibt es natürlich unterschiede. Während bei uns Igel und Füchse sich gute-Nacht-Geschichten erzählen, sind es in Burma Tiger und Schlangen. Und doch bleibt die Essenz der Geschichte gleich: es sollen spielerisch moralische Werte vermittelt werden. Respektiere dein Umfeld, sei höflich, und sei ehrlich und zuvorkommend.

Der unehrliche Mensch wird nicht so viel Glück haben wie der ehrliche Mensch. Und dein persönliches Glück hängt davon ab, wie du dich verhälst.



Und so finde ich die Märchen schön gewählt, sie sind recht kurz gehalten, und angenehm erzählt.



Wer auf Märchen steht, ist hier an der richtigen Stelle.

Das Vor und Nachwort stimmt auf die Märchen ein, und erzählt vom alten Kulturgut und den moralischen Werten des alten Burma, und sollte vielleicht auch Leitfaden für die nächste Generation der Welt sein, die sich mehr und mehr auf die Technik des 21. Jahrhundert konzentriert als auf das Zwischenmenschliche.



Übrigens, auch wieder ein Buch, was mich vom Cover her sehr angesprochen hat. Die rote Farbe des Covers, gepaart mit der gelb-weißen Schrift und den cremefarbenen Zeichnungen sind wirklich gelungen.



Toll gemacht!

Veröffentlicht am 14.12.2017

Schönes Weihnachtsbuch mit Happy End

Hundert minus einen Tag
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Eigentlich wollte Alina gerade in den Zug nach München steigen, um ihren Freund über die Feiertage zu besuchen. Doch der serviert Alina per SMS ab und macht Schluss. Für Alina bricht eine Welt zusammen, ...

Eigentlich wollte Alina gerade in den Zug nach München steigen, um ihren Freund über die Feiertage zu besuchen. Doch der serviert Alina per SMS ab und macht Schluss. Für Alina bricht eine Welt zusammen, als sie unter Tränen den Bahnhof verlässt. Dies sieht Cameron, ein amerikanischer Austauschschüler. Cameron will Alina nicht alleine lassen, und versucht sie aufzumuntern, was auch gelingt. Doch ist Alina bereit, sich auf Cameron einzulassen?
Und wie kann Alina mit ihrer Leidenschaft zur Fotografie dem kranken Vater von Cameron helfen?
Auch wenn für mich das Ende absehbar war, fand ich das Buch sehr gut geschrieben. Kim hat sich auf das wesentliche konzentriert, und – was für mich besonders wichtig war – auf unnötiges Geschnörkel verzichtet. Nun, das Leben schreibt die Geschichte, und so bekam jedes Familienmitglied seinen Platz in der Geschichte. Sei es Alinas Eltern, die Weltenbummler sind, oder Camerons Vater, der schwer an ALS erkrankt ist.
Ein nettes Buch, das mit seinen 86 Seiten weder zu kurz noch zu lang ist.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Spannender Thriller - ein Must-Have

Dunkle Vergangenheit
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Kim Jansen ist eine erfolgreiche TV-Journalistin. Eines Tages bekommt sie einen Anfruf von einem Mann, der droht, vom Hochhaus zu springen, falls sie nicht am Hochhaus erscheint, und damit das Leben ihrer ...

Kim Jansen ist eine erfolgreiche TV-Journalistin. Eines Tages bekommt sie einen Anfruf von einem Mann, der droht, vom Hochhaus zu springen, falls sie nicht am Hochhaus erscheint, und damit das Leben ihrer Tochter gefährdet. Kim eilt natürlich ans Hochhaus, hoffend, dass ihrer Tochter nichts passiert, bis die Babysitterin eintrifft. Doch ihr Albtraum wird wahr: Der Mann springt, und lässt sie mit einem „Es tut mir leid um ihre Tochter“ stehen. Als sie panisch zuhause ankommt, wird ihr klar, was der Mann gemeint hatte: ihre Tochter ist spurlos verschwunden, und Kim hat drei Tage Zeit, ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit zu lüften. Doch das will sie um alles in der Welt vermeiden.

Doch warum?



So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Kim holt sich Hilfe von einem Privatdetektiv, der ihr zur Seite steht, um immer einen Schritt voraus gegenüber der Polizei zu sein.

Doch wird Kim ihre Tochter jemals wieder lebend sehen?



ich hatte das Buch spontan angefangen, und war sofort hin und weg. Patricia Walter hat einen sehr angenehmen Schreibstil: sehr fesselnd, aber sie kommt ohne komplizierte Umschweife direkt zum Punkt.

Das Buch hatte zwar viele Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Aber es war eigentlich keine Wendung zuviel, sondern für die Story und deren Verlauf perfekt. Ich hatte eine Zeitlang einen Verdacht, wer es sein könnte, aber wurde hinters Licht geführt. (Nein ich spoiler jetzt nicht).



Das Cover zur Story ist stimmig, und wer auf der Suche nach einem super spannenden Buch ist, der darf hier gerne zuschlagen!

Veröffentlicht am 07.06.2024

Stimmt nachdenklich

Helle Tage, dunkle Schuld
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Ruhrgebiet, nach dem zweiten Weltkrieg. Carl Bruns, seines Zeichens Kriminalbeamter, darf in einem Umfeld ermitteln, das kein einfaches ist. Nach wie vor sind Lebensmittel knapp, die Gegend ist durchzogen ...

Ruhrgebiet, nach dem zweiten Weltkrieg. Carl Bruns, seines Zeichens Kriminalbeamter, darf in einem Umfeld ermitteln, das kein einfaches ist. Nach wie vor sind Lebensmittel knapp, die Gegend ist durchzogen von Trümmern. Seine Kollegen bei der Polizei und in der Justiz sind noch infiltriert aus der politischen Vergangenheit, die Arbeitsmittel und Arbeitsweise sind nicht so, wie er es gerne hätte.

Im Zuge der Mordermittlungen, die ihm zugewiesen werden, trifft er auf die verwitwete Krankenschwester Anne. Diese lebt mit ihrem Kind und ihrer Schwester zusammen. Im Haus werden teils die Zimmer untervermietet, dass wieder Geld in die Kasse kommt. Bei seinen Ermittlungen verliebt sich Bruns nicht nur in Anne, er gerät auch ins Fadenkreuz des Mörders. Denn der hat auch noch eine Rechnung mit Anne offen. Und bringt damit ihren neuen Freund Carl in eine Gewissenszwickmühle.

Eva Völler hat mit dem Buch „Helle Tage, dunkle Schuld“ ihr Krimidebüt veröffentlicht. Und ich muss sagen: es ist durchaus gelungen. Sie erschafft hier eine gewisse Stimmung, die für uns Nachkriegsgeneration schwer zu fassen ist. Die Not, wenig bis gar nichts zu essen zu haben, und mit den wenigen Mitteln ein doch halbwegs normales Leben führen zu können, fällt mir schwer, das nachvollziehen zu können, da ich es selbst nicht erlebt habe (das beruhigt mich ungemein). Und doch bringt die Autorin die bedrückende, ja fast aussichtslose Stimmung sehr gut rüber. Bruns selbst ist ein nahbarer und menschlicher Ermittler, der selbst versucht, das Beste aus dem zu machen, was ihm zur Verfügung steht. Er umwirbt Anne sehr gekonnt, ohne aufdringlich zu wirken.

Die Ermittlungen selbst fand ich sehr spannend. Solche Situationen, wie sie Eva Völler beschreibt, werden im Kriegsumfeld nicht nur einmal stattgefunden haben, und sie wirken glaubhaft. Und doch bleibt die Frage übrig, wie man mit so einem Fall umgeht. Nicht nur als Justiz und Ermittler, sondern auch ziviles Umfeld. Der Fall beruhigt auf einem echten Fall.

Das Buch hat mich nachdenklich gestimmt, und doch: es war schnell gehört. Steffen Groh hat sein übriges getan, den Hörer abzuholen, und in die Geschichte eintauchen zu lassen.

Ein solides Debüt. Hörempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Musik als Spur

Playlist
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Zugegeben, bisher hatte ich noch keinen Fitzek gelesen, aber das hat sich nun mit dem Buch „Playlist“ geändert. Diese Bildungslücke konnte ich nun schließen.

Feline Jagow wird entführt. Ihre Eltern sind ...

Zugegeben, bisher hatte ich noch keinen Fitzek gelesen, aber das hat sich nun mit dem Buch „Playlist“ geändert. Diese Bildungslücke konnte ich nun schließen.

Feline Jagow wird entführt. Ihre Eltern sind entsetzt, und suchen verzweifelt nach Feline. Felines Mutter ist so verzweifelt, dass sie den Privatermittler Alexander Zorbach beauftragt, nach Feline zu suchen. Doch der steckt selber in Schwierigkeiten. Zorbach muss aufgrund eines Fehltrittes in seinem Job eine Haftstrafe antreten und hat eigentlich gar keine Zeit, den Fall zu übernehmen. Und doch fängt er an, auf eigene Faust zu ermitteln. Es wird ihm eine Playlist zugespielt, die ihn auf eine Fährte zu Feline lockt. Die ersten Songs sind noch von Feline selbst, die heimlich von ihrer Mutter einen mp3-Player bekommen hat. Die restlichen Songs sind von ihrem Entführer selbst, der für Zorbach kein Unbekannter ist. Der Augensammler hat wieder zugeschlagen und hat nicht nur ein junges Mädchen entführt. Die Spur führt zu einer Gruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat, sich an Tätern zu rächen. Und scheinbar hat auch Felines Vater die Finger im Spiel. Zorbach selbst muss sich seinem grauenvollen Feind stellen. Kann ihm mit Musik die Lösung des Falles gelingen?

An Spannung ist das Buch kaum zu toppen. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das Buch durchgelesen, und musste zwischendurch nach Luft schnappen. Zugegeben, die Szene in der U-Bahn-Station war nun nicht so ganz meins, da sie mir fast zu viel war, aber das ist ja persönliches Empfinden. Ansonsten finde ich die Idee recht gelungen, eine Playlist als Fährte zu verwenden. Zwar ist dieses Buch nicht der erste Fall um Zorbach und dem Augensammler, aber man wird trotzdem abgeholt und bekommt einige Einblicke in die Vergangenheit. Ebenso fand ich das Ende, welches Zorbach betrifft, ganz gut. Die Umsetzung ist recht gelungen und hat mir den Einstieg zu Fitzek erleichtert. Nettes zusätzliches Gimmick: die Playlist kann man tatsächlich bei einem Streamingdienst anhören.

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