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Veröffentlicht am 31.03.2025

Psychologisch spannend

Die Tribute von Panem L. Der Tag bricht an
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Nostalgie mit jeder Seite

Suzanne Collins führt den Leser zurück in die Welt von Panem. Dabei könnte dieses Buch sehr gut als Auftaktbuch fungieren. Ist Snows Geschichte ein interessantes Interlude, so ...

Nostalgie mit jeder Seite

Suzanne Collins führt den Leser zurück in die Welt von Panem. Dabei könnte dieses Buch sehr gut als Auftaktbuch fungieren. Ist Snows Geschichte ein interessantes Interlude, so ist Haymitch Geschichte der lange Prolog zu einer epischen Saga.

Das Setting, der Ablauf, die Menschen. Wer Panem mit Katniss kennt, kennt auch den Ablauf dieses Buches. Umso beeindruckender empfinde ich es, dass die Autorin dennoch die Spannung aufbauen kann. Gleich und doch einzigartig. Jede Seite ist erneut ein psychologisches Spielchen. Vielleicht auch ein Blick auf unsere Welt? Collins streut jedenfalls zu gerne Anspielungen auf die Bedürfnisse der modernen Welt ein. Es handelt von der Nutzung von künstlicher Intelligenz, sowie Kritik an chemischen Mitteln. Nicht immer fand ich dies passend, manche Stellen erweckten den Eindruck von People Pleasing.

Der Einzug in die Arena fand relativ spät statt. Da diesmal doppelt so viele Tribute in den Kampf ziehen, mussten diese auch schneller ihr Ende finden. Dabei ging es manchmal brutal von statten, manchmal leise und manchmal schlicht und ergreifend plump und erzwungen. Allzu oft stellte ich die Tribute in Frage. Und in erster Linie die Anhäufung von Zufällen. Wenn die letzten Tribute in der riesigen Arena auf einem Fleck sind, oder "überraschende" Begegnungen stattfanden, die verhindert werden konnten.

Was das Buch stetig am Leben gehalten hat, war erneut die Liebe. Romantisch, familiär und freundschaftlich. Es ist so schön zu lesen, wie gerade die schwachen Distrikte zusammenhalten. Erschütternd, weil sie dennoch so wenig ausrichten können.

Das Buch wimmelt vor Anspielungen. Haymitch ist noch recht jung, als er an Katniss Seite berufen wird. So ist es auch nur realistisch, dass der junge Haymitch diverse Leute aus der Haupttrilogie kennt, mit ihnen aufwächst und sogar befreundet ist. Es war ein Heimkommen, Einblicke in die Entwicklung dieser Menschen zu erhalten.

Insgesamt ein weiteres starkes Buch aus dem Panem-Universum, mit vielen starken Emotionen. An manchen Stellen etwas forciert, aber dennoch ein empfehlenswertes Erlebnis.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Magisches Setting, nervige Protagonistin

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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"What the river knows" von Isabel Ibanez hat mich in erster Linie angezogen, weil es in Ägypten spielt. Mit diesem Land verbinde ich soviel Magie, Macht und Willensstärke und liebe die Stories dort.
Dass ...

"What the river knows" von Isabel Ibanez hat mich in erster Linie angezogen, weil es in Ägypten spielt. Mit diesem Land verbinde ich soviel Magie, Macht und Willensstärke und liebe die Stories dort.
Dass Magie in diesem Buch vorkommt, verriet schon der Klappentext. Ich dachte an Gruften mit Fallen, kraftgebende Amulette und Flüche, Was ich bekam, waren alltägliche Objekte, die Sachen erwärmen, schrumpfen, zum Leuchten, etc bringen konnten. Diese Art von Magie, im Kontext von Ägypten fand ich schon nahezu lächerlich. Glücklicherweise nahm es nicht allzu viel Raum ein.
An die Protagonistin Inez musste ich mich erst gewöhnen - bis ans Ende des Buches. Ihre Story beginnt in ihrer Heimat Argentinien und findet ihren Weg zu ihrem Onkel nach Ägypten. Von Anfang an ist sie dort naiv und vor allem respektlos. Sie kennt ihren Platz nicht, denkt kein zweites Mal nach und rennt mit dem Kopf durch die Wand. Lieben wir starke Protagonisten? Yes, auf jeden Fall! Aber nachdenken dürfen sie schon.
Aber da bleibt ja noch Ägypten mit seiner verschollenen Cleopatra. Da bleiben die Ausgrabungen, Schifffahrten auf dem Nil und Grabraub. Vieles, was mich so begeistert und schon Magie an sich ist, ist in diesem Buch vorhanden. Das Setting war traum- und lebhaft. Ich konnte mich reinfühlen, wie es an einer Grabungsstätte sein muss. Das taktische Denken, die dreckige Arbeit, die Dokumentation. Es gibt viele Geheimnisse, Intrigen und Verstrickungen, die ich unbedingt gelöst sehen möchte. Gerade der letzte Satz lies mich schockiert zurück und lässt mich Band 2 entgegenfiebern.
unerwartet kam für mich auch das Finale. Eine so düstere und actiongeladene Verstrickung hätte ich der Autorin zunächst gar nicht zugetraut. Sie überrascht mich mit einer Grenzlosigkeit, die dem Abenteuer und der damaligen Zeit völlig gerecht werden.
Insgesamt kann ich das Buch empfehlen, warne aber explizit vor einer nervigen Protagonistin. Wer mit ihr klar kommt, wird das Buch sicherlich mögen.

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Starker Auftakt zu neuer Saga

Spark of the Everflame
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Ich hatte keine Erwartungen und sie wurden maßlos übertroffen. Was war das für ein Ritt!

Der Einstieg ins Buch versprach bereits Fantasy vom feinsten. Denn ein gutes Worldbuilding ist die Essenz eines ...


Ich hatte keine Erwartungen und sie wurden maßlos übertroffen. Was war das für ein Ritt!

Der Einstieg ins Buch versprach bereits Fantasy vom feinsten. Denn ein gutes Worldbuilding ist die Essenz eines herausragenden Fantasybuches. So stand zunächst eine lange Eingewöhnungsphase in die Kindred-Curse Saga an, um die Regeln und Gesetze der Welt zu verinnerlichen. Auf diesen Prozess muss ein Leser sich einlassen können.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Diem. Als Mensch lebt sie getrennt von den göttlichen Nachkommen - den Descended. Doch ihr Job als Heilerin und ein familiärer Vorfall bringt sie bis in die Palasträume und hin zum Prinzen. Es wird schnell klar, dass es hier eine Liebesgeschichte geben wird. Dennoch hoffe ich, dass es nicht so offensichtlich wird und diese Verbindung noch einige Intrigen beinhalten wird. Schließlich sind beide Feinde. Per Gesetz nicht kompatibel. Descended und Menschen dürfen nicht miteinander anbandeln und doch forciert Diem das in mehrerer Hinsicht. Allgemein hat sie ein großes Mundwerk, was sie oft in Schwierigkeiten bringt. Sie handelt, bevor sie denkt und das kann anstrengend sein, wirkt aber echt. Schließlich ist sie nur bedingt eine ausgebildete Kämpferin.

Das Königreich steht im Konflikt mit den Menschen und so findet eine Rebellengruppe ihren Weg in die Geschichte. Diese ist zwar allzeit präsent, wirkt für mich bislang aber wie ein Mittel zum Zweck, wie eine Nebengeschichte. Ich hoffe, dass sie in weiteren Teilen noch mehr Aufmerksamkeit bekommen und ungeahnte Twists hervorgezaubert werden.

Das Ende bauscht sich auf und explodiert mit gewaltigen Neuigkeiten. Obwohl Diems Natur schon zu Beginn klar war und das Resultat daraus spätestens nach 2/3 des Buches deutlich wurde, sorgte der eindrucksvolle Schreibstil und die sich stetig steigernde düstere Stimmung dafür, dass ich am liebsten direkt weitergelesen hätte.

Mit vier Bänden bringt die Kindred-Curse Saga eine Menge Potenzial mit. Die Welt bietet Struktur, Spannung und Magie. Sie erweckt den Eindruck blutig und ungeschönt zu werden. Eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

Mehr als eine Liebesgeschichte

Die Tage nach dem Pflaumenregen
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Zusammen mit den Protagonisten Suchi und Haiwen begibt sich der Leser nicht nur auf eine gefühlvolle, romantische Reise, sondern auch durch die Leiden des japanisch-chinesischen Krieges. Dabei handelt ...

Zusammen mit den Protagonisten Suchi und Haiwen begibt sich der Leser nicht nur auf eine gefühlvolle, romantische Reise, sondern auch durch die Leiden des japanisch-chinesischen Krieges. Dabei handelt es nur am Rande um das Kriegsgeschehen selbst, es schwebt immer in der Luft.

Während Haiwen in der Armee ist, begleiten wir einen Großteil von Suchis Leben, welches mit einigen Rückschlägen verbunden ist. Normalerweise bin ich gegenüber schweren Schicksalen hart gesotten, doch bei Suchi ertappte ich mich, wie es mich emotional sehr mitnahm. Dabei gab es keine expliziten Beschreibungen. Diese Gefühle wurden einzig durch den tollen ruhigen, aber eindringlichen Schreibstil ausgelöst.

Die Trennung verarbeiten beide auf unterschiedliche Art und als sie sich durch Zufall wiedersehen sind sie beide noch die Personen von damals und gleichzeitig ganz anders. Geprägt durch Situationen, die sie eigentlich gemeinsam hätten durchstehen sollen.
Mir gefiel, wie Chen die gesellschaftliche Strukturen Shanghais darstellt und die politischen Verbindungen zwischen Shanghai, Hongkong und Japan. Wie unterschiedlich die chinesisch sprechenden Regionen doch leben und denken, fällt in diesem Buch sehr zu Gewicht. Ich liebte das Zusammenspiel aus harmonischer, friedlebiger Musik und dem gewaltsamen Fortschreiten der Zerstörung, im Namen der Befreiung. Nach zig Kriegsgeschichten über den 1. und 2. Weltkrieg war es eindrücklich, über die Vergangenheit anderer Länder und Nationen zu lesen. Über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Das Buch lebt von vielen Zeitsprüngen. Die Gegenwart, in der sich ein Annähern schwer darstellt. Die unvoreingenommene Kindheit, in der die zarte Liebe erblühte, sowie die Kriegsvergangenheit, in der die Protagonisten ihren Platz suchen und in Schicksale gepresst werden. Diese Einteilung war sehr gelungen und sorgte zu jeder Zeit für ein spannendes Fortschreiten der Geschichte.

Das Ende wartet dann etwas poetisch auf. Die Sicht wechselt und nimmt den Leser auf sanften Schwingen mit, beendet das Buch in einem taktvollen Ton. Klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

Wird immer besser

Dämonenmagie und ein Martini
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Spoilerfrei

Was für eine Fortsetzung!
Protagonistin Tori, ein Mensch, landet durch Zufall in einer Magiergilde und erlebt dort jede Menge Abenteuer.

Auch Band 4 hält nicht zurück und jedes Mal bewundere ...

Spoilerfrei

Was für eine Fortsetzung!
Protagonistin Tori, ein Mensch, landet durch Zufall in einer Magiergilde und erlebt dort jede Menge Abenteuer.

Auch Band 4 hält nicht zurück und jedes Mal bewundere ich, wie die Autorin es noch ein wenig spannender, noch ein wenig mystischer werden lässt.

Wie üblich wird der Leser nach nur wenigen Seiten direkt in das Geschehen geworfen. Die Spannung lädt sich direkt auf und treibt einem in angemessenem Tempo durch das Buch, denn es gibt immer wieder Kapitel, in denen der Leser eine Pause zum Durchschnaufen bekommt, bevor es direkt weitergeht. Dabei habe ich mich schnell gefragt, wie ein Finale aussehen soll. In Sorge, dass sich dieselbe Situation bis zum Ende wiederholt und einfach nur intensiviert, doch dem war nicht so. Das Ende kam und ging mit einem Knall. Es gab eine durch und durch actiongeladene Szene, mit Verfolgungsjagden und viel Adrenalin.

Besonders gut gefällt mir, dass zwar jedes Buch einen eigenen Fall, ein eigenes Problem hat, aber sich ein roter Faden durchzieht, der immer mehr Fasern bekommt. Es wirkt, als gäbe es ein großes Geheimnis, welches dem Leser erst deutlich wird, je länger die Buchreihe andauert. Ich liebe es, jedes Mal neue Fertigkeiten, neue Wesen und neue Magie kennenzulernen. Neue Gesetze und mehr von der Welt.

Und natürlich darf Toris Humor nicht fehlen. Denn trotz der Spannung, bleibt immer ein bissiger, sarkastischer Humor, der die Spannung etwas auflockert und für Schmunzler sorgt, ohne Fehl am Platz zu wirken. Eine große Leistung!

Diese Reihe bleibt weiterhin eine klare Empfehlung und zeigt, aus meiner Sicht, keine Schwächen. Wer noch nicht damit angefangen hat, sollte es jetzt wohl tun.

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